Schweitzer Fachinformationen
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Etwa 10 cm vom linken Rand des Bogens entfernt eine lange senkrechte Linie aufzeichnen. Dies ist die vordere Mitte der Hose (Bild 2, in Rot). Rechtwinklig zur vorderen Mitte etwa 10 cm vom oberen Rand des Bogens entfernt eine Linie ziehen. Dies ist die Taillenlinie (Bild 2, in Rot).
Ab der vorderen Mitte ein Viertel des Hüftumfangs auf der Taillenlinie abtragen.
Beispiel: Bei den »oben« angegebenen Maßen beträgt der Hüftumfang 92 cm, also 92 ÷ 4 = 23 cm. Auf der Taillenlinie ab der vorderen Mitte 23 cm abtragen.
Von diesem Punkt aus eine Senkrechte zeichnen: Dies ist die Seitenlinie der Vorderhose.
Auf der Seitenlinie ab der Taille das Maß der äußeren Beinlänge abtragen. Im gezeigten Beispiel beträgt der abgetragene Wert 110 cm.
Zeichnen Sie das Schnittteil der Vorderhose gemäß dem gezeigten Beispiel, jedoch mit Ihren eigenen Maßen.
Dann schließen Sie den Umriss des Schnittteils an der Unterkante, indem Sie ab dem Ende der äußeren Beinlänge (Seitenlinie) eine waagrechte Linie ziehen.
Für die weitere Schnittkonstruktion müssen die waagrechten Linien zur Kennzeichnung der verschiedenen Körperpartien eingezeichnet werden. Diese Linien werden stets ab der Taillenlinie abgetragen und gemäß den entsprechenden Maßen - hier nach den Beispielmaßen - eingezeichnet.
Die waagrechten Linien an der Vorderhose gemäß Ihren eigenen Maßen einzeichnen: Hüfttiefe, Sitzhöhe und Knielänge.
Etwa 10 cm neben der Seitenlinie der Vorderhose (Bild 3, grünes Teil) eine lange senkrechte Linie ziehen. Nun das Grundgerüst der Hinterhose zeichnen (Bild 3, blaues Teil). Dabei genauso vorgehen wie an der Vorderhose, nur spiegelverkehrt. Die waagrechten Linien der beiden Grundgerüste müssen genau auf der gleichen Höhe liegen (Bild 3).
Die Linie der hinteren Mitte befindet sich auf der rechten Seite des Teiles, sodass die beiden Seitenlinien (von Hinter- und Vorderhose) sich direkt gegenüberliegen.
Vor Beginn des nächsten Schrittes müssen unbedingt die eingezeichneten Maße sowie die rechten Winkel (90°) der waagrechten und senkrechten Linien genau überprüft werden. Das Endergebnis hängt davon ab, dass hier alles korrekt ist.
Um den vorderen Hosenausschnitt (Schrittnaht) zu zeichnen, müssen Sie zunächst die Schrittlinie um 1/20 des Hüftumfangs minus 1 cm verlängern.
Beispiel: Bei den »oben« angegebenen Maßen beträgt der Hüftumfang 92 cm: 92 ÷ 20 = 4,6 - 1 = 3,6 cm. Die Schrittlinie ab der vorderen Mitte um 3,6 cm verlängern (Bild 4, in Grün).
Nehmen Sie die Verlängerung der Schrittlinie vor wie im gezeigten Beispiel, jedoch mit Ihren eigenen Maßen.
Diese Linie ist sehr wichtig für die Schnittzeichnung denn ab diesem Konstruktionsschritt übernimmt sie die Funktion der vorderen bzw. hinteren Mitte: Die Linie des Hosenbruchs wird zur Referenzlinie der Schnittkonstruktion.
Um sie einzuzeichnen, müssen Sie zur Breite des Hosenausschnitts ein Viertel des Hüftumfangs addieren und das Ergebnis durch 2 teilen.
Beispiel: Bei den angegebenen Maßen mit einem Hüftumfang von 92 cm wären dies 92 ÷ 4 = 23 + 3,6 = 26,6 ÷ 2 = 13,3 cm.
Diese 13,3 cm werden ab der Seitennaht der Hose abgetragen. Ab diesem Punkt wird eine Senkrechte bis zum unteren Rand der Konstruktion gezeichnet (Bild 4, rote Linie).
Berechnen Sie die Position des Hosenbruchs wie im gezeigten Beispiel, jedoch mit Ihren eigenen Maßen.
Das Anbringen von Taillenabnähern dient dazu, den Stoff besser an die Form des Körpers anzupassen. Am Vorderteil eines Rockes oder Oberteils werden die Hauptabnäher prinzipiell an der Seite und in Höhe des Brustpunktabstands angebracht. An der Hose wird der dem Brustabnäher entsprechende Abnäher oft auf der Linie des Hosenbruchs platziert. So entsteht ein harmonischer Gesamteindruck, vor allem an einer Hose mit eingebügeltem Bruch (Bügelfalte).
Doch auch eine Platzierung des Abnähers gemäß dem Brustpunktabstand würde sich nicht negativ auf die Konstruktion oder den Fall der Hose auswirken.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es jedoch zwischen dem Schnitt einer Hose und dem eines Oberteils oder Rockes: Der Hosenschnitt enthält stets eine Verbindungsnaht an der vorderen Mitte. Diese Naht ermöglicht es, die Hose an die jeweilige Figur anzupassen (siehe Erläuterungen zu Bild 6).
Der Gesamtinhalt der Abnäher ist der Taillenausfall, also die Differenz zwischen Hüftumfang und Taillenumfang.
Beispiel: Bei den angegebenen Maßen mit einem Hüftumfang von 92 cm und einem Taillenumfang von 72 cm wären dies 92 - 72 = 20 cm. Der Gesamtinhalt der auf der Taillenlinie zu verteilenden Abnäher, der so genannte Ausfallbetrag, beträgt also 20 cm.
Der Ausfallbetrag muss nun durch 4 geteilt werden (für je 2 halbe Schnittteile für Vorder- und Hinterhose). Ergebnis: 20 ÷ 4 = 5 cm. Der Abnäherinhalt pro halber Vorderhose beträgt also 5 cm.
Diese 5 cm müssen auf die Abnäher an der halben Vorderhose verteilt werden.
Fortsetzung der Beispielrechnung: 2,5 cm für den seitlichen Taillenabnäher abtragen.
Von diesem Punkt zur Seitennaht eine leicht geschwungene Linie ziehen, die etwa in Höhe der oberen Hüftlinie endet (Bild 5, in Braun).
Fortsetzung der Beispielrechnung: 1,5 cm für den mittleren Taillenabnäher abtragen.
Dieser Abnäherinhalt wird zu gleichen Teilen beidseits des Hosenbruchs verteilt. Die Abnäherlänge beträgt etwa 9 cm (Bild 5, in Grün).
Fortsetzung der Beispielrechnung: 1 cm für den Taillenabnäher an der vorderen Mitte abtragen (Bild 5, in Blau).
Den Inhalt des Abnähers an der vorderen Mitte auf der Taillenlinie abtragen. Der Abnäher selbst wird später gleichzeitig mit der vorderen Schrittnaht gezeichnet.
Berechnen Sie die Verteilung der Abnäherinhalte wie im Beispiel, jedoch mit Ihren eigenen Maßen.
Dieser Abnäher ist nicht obligatorisch, da er von der jeweiligen Figur abhängt (starker oder flacher Bauch). Bei einer Figur mit flachem Bauch oder einer Konstruktion nach Standardmaßen beträgt der Inhalt dieses Abnähers 1 bis 1,5 cm (Bild 6, in Blau). Bei einem stärkeren Bauch muss die Linie der vorderen Mitte hingegen nach außen verlegt werden, um den nötigen Platz für den Bauch zu erhalten. Ohne diese Anpassung würde sich die Hose an den Seitennähten und der Schrittnaht verziehen, um den in der Mitte fehlenden Platz auszugleichen.
In beiden Fällen ist es wichtig, die vordere Mitte im unechten Schrägschnitt (Faux Biais, Schrägschnitt mit einem Winkel zwischen 45° und geradem Zuschnitt) zuzuschneiden, um eine dehnbare Kante zu erhalten und Spannungen an der Schrittnaht zu vermeiden.
Für die Form des vorderen Hosenausschnitts (Schrittnaht) die Schrittlinie um die Breite des Hosenausschnitts verlängern. Am Ende dieser Linie eine Abflachung von 1 cm zeichnen (Bild 7). Nun zwischen der Linie der vorderen Mitte und der Schrittlinie eine 1 bis 2 cm lange Winkelhalbierende (45°-Winkel) einzeichnen. Deren Ende dient als Begrenzungsmarkierung, um eine zu starke Krümmung der Schrittnaht zu vermeiden. Die genaue Position dieser Markierung variiert je nach der durch den Hüftumfang bestimmten Breite des Hosenausschnitts: Je breiter der Hosenausschnitt ist, desto länger wird die Hilfslinie. Eine zu tief ausgeschnittene Schrittnaht wirft Falten.
Für einen korrekten, an die jeweilige Figur angepassten Verlauf der Schrittnaht wird diese am besten bei der Anprobe korrigiert.
Nun die Endpunkte der Schrittspitze (Abflachung), der Winkelhalbierenden, der Hüftlinie und des auf der Taillenlinie markierten Abnäherschenkels (Abnäher der vorderen Mitte) durch eine leicht geschwungene Linie verbinden (Bild 7, in Blau). Diese Linie muss durchgehend und gleichmäßig sein.
Auf einem Hosenschnitt nach Standardmaßen oder für eine Figur mit flachem Bauch wird die Taillenlinie an der vorderen Mitte um 1 bis 1,5 cm vertieft. Dann wird sie mit zugelegtem Abnäher neu gezeichnet, damit man an den Schnittstellen der Taillenlinie mit der Schrittnaht und der Seitenlinie einen rechten Winkel erhält (Bild 8).
Bei einem Maßschnitt und bei einer Figur mit starkem Bauch kann die Taillenlinie je nach den individuellen Maßen erhöht oder vertieft werden (siehe Bild 9).
Für die Konstruktion der Hinterhose müssen Sie zunächst die Position des Hinterhosenbruchs bestimmen. Dazu verwenden Sie dieselbe Berechnung wie für die Vorderhose.
Bei den im Beispiel angegebenen Werten wird der Hinterhosenbruch 13,3 cm von der Seitennaht entfernt eingezeichnet; der vordere und hintere Hosenbruch haben also den gleichen Abstand zur Seitenlinie.
Den nach Ihren eigenen Maßen berechneten Betrag ab der Seitenlinie auf der hinteren Taillenlinie abtragen. Von diesem Punkt eine Senkrechte bis zum...
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