Schweitzer Fachinformationen
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Ein Sommer auf Sylt, zwei Frauen und der Traum von der großen Liebe
"Es ist nie zu spät für einen Neuanfang!"
Single Caro muss miterleben, wie ihre beste Freundin Verena nach zwanzig Jahren Ehe und zwei gemeinsamen Kindern von ihrem Mann schamlos betrogen wird. Verena ist am Boden zerstört.
Um wieder zu sich zu kommen, fährt Verena - gemeinsam mit ihrem treuen Hund Rudi - zu ihrer Tante auf Sylt, die hier Ferienwohnungen an Gäste vermietet.
Caro selbst hat ganz andere Sorgen: Überraschend steht ihr neuer Nachbar Ben vor der Tür, der sie mit seinem Umzug in den letzten Tagen furchtbar genervt hat, sie jetzt jedoch charmant um ein Date bittet. Und dann ist da noch ihr netter Kollege Micha an der Schule, der von der Referendarin umschwärmt wird. Caro ist hin- und hergerissen. Eigentlich hat sie den Glauben an die große Liebe längst aufgegeben.
Caro entschließt sich zu Beginn der Ferien, ihrer Freundin nach Sylt zu folgen, um sich über ihre Gefühle klar zu werden. Verena, die wieder zu sich selbst finden muss, entwickelt nach und nach neues Selbstbewusstsein und spannende Pläne für ihre berufliche Zukunft. Eine große Hilfe ist ihr dabei Sylter Urgestein Hanno.
Die beiden Freundinnen verbringen eine wunderschöne Zeit auf der Insel, bis plötzlich Verenas Mann Jan und einer von Caros Verehrern auf der Matte stehen. Wie werden die Weichen für die Zukunft der beiden Frauen gestellt werden?
"Sie atmete die würzige Nordseeluft tief ein, dann ließ sie sich in einen freien Strandkorb sinken, schloss die Augen und genoss die warme Sonne auf ihrem Gesicht."
Am nächsten Morgen wurde Verena von einem wunderschönen Naturereignis für ihr frühes Aufstehen belohnt. Sie hatte trotz der unangenehmen Auseinandersetzung mit ihrem Noch-Ehemann gut geschlafen, doch Rudi stupste sie bereits vor fünf Uhr morgens an und riss sie aus ihren Träumen. Offensichtlich steckte er hier im Urlaub voller Energie. Nun stand Verena noch ein wenig verschlafen mit der Leine in der Hand am Wattenmeer in Braderup und bestaunte ehrfurchtsvoll den spektakulären Sonnenaufgang über dem Meer. Morgenröte überzog den Himmel mitsamt der langsam aufsteigenden goldenen Sonnenkugel und ließ die Dunkelheit der Nacht verschwinden. Alleine dafür hatte sich das frühe Aufstehen schon gelohnt. Kaum ein Tourist war um diese Uhrzeit unterwegs, nur ein paar Jogger drehten schwitzend ihre Runden. Verena schloss die Augen, atmete die frische Morgenluft tief ein und versuchte, gute Energien in sich aufzunehmen. Plötzlich zog Rudi heftig an der Leine. Verena riss die Augen auf und versuchte, sich zu orientieren. Doch da erkannte sie schon Pauline, die freudig schwanzwedelnd auf Rudi zulief. Hanno folgte ihr mit langsamen Schritten, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er sich diesmal über die neuerliche Begegnung freute. "Moin, Verena, schön, Sie wiederzusehen. Offensichtlich haben unsere Hunde immer das richtige Timing", lächelte er verschmitzt und beugte sich zu Rudi, der ihn stürmisch begrüßte. Wenn man der Aussage vertrauen konnte, dass Hunde merkten, ob ein Mensch einen guten Charakter hatte oder nicht, dann war Rudis Verhalten eindeutig ein Zeichen dafür, dass Hanno zu den Guten gehörte. Unwillkürlich musste Verena lächeln. Ihr Herz schlug ein wenig schneller, als Hanno ihr die Hand reichte. Sie war warm und fühlte sich angenehm an. Am liebsten hätte Verena sie gar nicht mehr losgelassen. Außerdem schaute er ihr einen Moment lang tief in die Augen, was sie zusätzlich verwirrte. Dieses Eisblau . Hieß es nicht, die Augen sind das Fenster zur Seele? Schnell zog sie ihre Hand zurück und nahm Rudis Leine in beide Hände.
"Irgendwie habe ich jetzt einen Riesenhunger", sagte sie leicht angespannt. "Die frische Seeluft regt jedes Mal meinen Appetit an."
"Das kann ich verstehen", meinte Hanno, der ganz kurz enttäuscht gewirkt hatte, als sie ihre Hand wegzog. Nun aber schien er eine Idee zu haben. "Wie wäre es, hätten Sie Lust, mit mir in der ,Möweninsel' zu frühstücken? Frische Brötchen müssten jeden Moment kommen, und Kaffee und Konfitüre habe ich auch da. Sogar Schinken sollte im Kühlschrank sein."
Er sah Verena erwartungsvoll an. Die nickte schon, noch bevor sie überhaupt ernsthaft darüber nachgedacht hatte.
"Sehr gerne. Meine Tante wird ohnehin noch schlafen, eine kleine Stärkung wäre jetzt toll!"
"Ich mache Ihnen auch einen Crêpe, wenn Sie mögen", meinte Hanno, während sie gemeinsam Richtung Strandbude spazierten. Ihre Blicke streiften sich für eine Sekunde, und Verena spürte, wie feine Röte ihre Wangen überzog. Sie hatte sich lange nicht mehr so lebendig gefühlt.
"Danke, Hanno", sagte sie leise, und er nickte einfach nur freundlich.
"Wir können uns duzen, wenn Sie damit einverstanden sind", schlug er vor, als sie kurz vor seinem Laden standen.
"Gerne, ich heiße Verena, wie du schon weißt", strahlte Verena und reichte ihm die Hand.
"Und ich bin der Hanno", sagte er mit seiner tiefen, angenehmen Stimme. Zu ihrer Überraschung nahm er aber nicht ihre Hand, sondern drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Das machen wir hier so!", behauptete er.
Verenas Herz setzte einen Moment aus. Dann nahm sie ihren Mut zusammen und wiederholte das Ganze von ihrer Seite aus. Er roch unwiderstehlich gut, merkte sie, als ihre Lippen seine Wange berührten. Unwillkürlich schloss sie kurz die Augen. Nach Meer, frischer Dusche und einem Hauch Rasierwasser.
Doch schon bellten die Hunde ungeduldig, und Verena musste kichern. Auch Hanno strahlte. Er schloss die Eingangstür auf und ließ Pauline von der Leine, die sofort zu ihrem Wassernapf stürmte, der neben der Theke stand. Rudi trottete hinter seiner neuen Freundin her. Im Inneren der Strandbude war es gemütlich. Ohne Gäste war die Atmosphäre still und angenehm. Wenn man daran dachte, was in ein paar Stunden hier los sein würde . Eine lange Schlange vor der Verkaufsstelle war eher normal als außergewöhnlich.
"Setz dich doch!", forderte Hanno Verena auf. Er zog einen Stuhl an einem Tisch in der Ecke hervor und machte eine einladende Geste. "Ich brüh uns frischen Kaffee auf. Hier ist die aktuelle Tageszeitung. Du kannst gerne ein wenig schmökern, während ich uns das Frühstück zubereite."
Verena konnte ihr Glück gar nicht fassen. Ihr Ex-Mann wäre nie auf die Idee gekommen, für sie Frühstück zu machen. Bedient werden und alles vorgesetzt bekommen, das war seine Devise. Aber sie wollte sich jetzt gar keinen Kopf um ihn machen, sondern lieber das Frühstück mit Hanno genießen.
"Schön hast du es hier", meinte sie zu Hanno und musterte die freundliche, helle Einrichtung des kleinen Lokals. "Ich kann mir vorstellen, dass es Spaß macht, hier zu arbeiten."
Hanno, der frischen Crêpeteig anrührte, runzelte die Stirn. "Spaß macht es schon, aber es ist auch sehr viel Arbeit und Verantwortung. In der Hochsaison gehen wir auf dem Zahnfleisch. Die Leute wollen am Strand liegen und nicht stundenlang auf ihr Essen warten. Aber ich habe tolle Mitarbeiter und auch die Gäste sind meistens freundlich und geduldig!"
Er heizte das Crêpeeisen an, verteilte gekonnt die richtige Menge Teig auf der Platte und nahm dann Butter, Marmelade und Schinken aus dem Kühlschrank. Verena überflog währenddessen die Schlagzeilen der Zeitung. Doch im Moment interessierte sie eigentlich nur das Hier und Jetzt. Plötzlich blieb sie aber doch an einer Anzeige hängen:
Inneneinrichter/in für Ferienwohnung dringend gesucht stand da in großen Lettern. Verena suchte nach einem Stift und Zettel, notierte sich rasch die darunter stehende Telefonnummer und beschloss, später gleich anzurufen. Jetzt war es ohnehin noch zu früh. Vielleicht hatte Tante Marlene recht und sie sollte sich beruflich in diese Richtung weiterentwickeln. Hanno hatte inzwischen die Crêpes fertig gebacken und füllte den Tisch mit frischen Brötchen, die der Auslieferer gerade an die Tür gehängt hatte, Marmelade, Honig, Butter und dem Schinken. Dann stellte er die Kaffeekanne mit zwei großen Tassen dazu, reichte Verena einen Teller mit einem dampfenden Crêpe und setzte sich zu ihr an den Tisch.
"Mmm, das sieht ja lecker aus!", murmelte Verena und biss genussvoll hinein.
"Du weißt ja, die Crêpes sind unsere Spezialität", sagte Hanno mit ein wenig Stolz in der Stimme. Sie lächelte ihn an, konnte aber mit vollem Mund nichts erwidern. Das war aber auch gar nicht nötig, denn nachdem beide ihren ersten Hunger gestillt hatten, entwickelte sich ein angeregtes Gespräch. Rudi und Pauline dösten währenddessen eng aneinandergekuschelt vor sich hin. Verena hatte das Gefühl, als kenne sie Hanno schon ewig. So wohl hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt. Selbst Hanno, der zu Anfang doch etwas griesgrämig gewirkt hatte, taute zusehends auf. Er erzählte kleine Anekdoten von der Verkaufsbude, über die sie herzlich lachen musste.
"Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Job abwechslungsreich ist und man viel erleben kann", meinte Verena und nahm sich noch eine Tasse Kaffee.
"Ja, ohne die Arbeit wäre ich wohl zugrunde gegangen", offenbarte Hanno und wirkte wieder sehr melancholisch. Verena traute sich nicht zu fragen, was vor zwei Jahren mit seiner Frau passiert war. Wenn er es erzählen wollte, würde er es sicher machen, dachte sie. Schließlich kannten sie sich noch nicht wirklich lange.
"Und du? Wie lange wirst du hier auf Sylt bleiben?", riss Hanno sie aus ihren Gedanken. Verena sah in seine hellblauen Augen. Wieder hatte sie so ein Kribbeln im Bauch. Er gefiel ihr, und wenn sie mit einem nicht gerechnet hatte, dann war es damit, mitten in ihrem Kummer auf einen Mann zu treffen, mit dem sie gerne zusammen war.
"Wie schon gesagt, ich verbringe den Sommer hier", antwortete sie etwas verlegen. Hoffentlich konnte Hanno keine Gedanken lesen. "Meine beste Freundin kommt in Kürze nach, dann wollen wir uns eine schöne Zeit machen. Aber natürlich muss ich mich auch um einen neuen Job bemühen, und was meine Trennung angeht ." Sie machte eine kurze Pause, denn der Gedanke an Jan, sein schäbiges Verhalten und die Scheidung verursachten ihr Bauchschmerzen. "Na ja, da gibt es auch noch vieles zu regeln. Mein Ex-Mann benimmt sich nicht gerade fair."
Hanno strich kurz mitfühlend über ihre Hand. "Du schaffst das", meinte er freundlich, aber dann, als habe er sich zu weit vorgewagt, nahm er die Teller, stand auf und räumte den Tisch ab. "Ich muss jetzt auch leider arbeiten", murmelte er vor sich hin.
"Warte, ich helfe dir kurz", rief Verena und eilte ihm mit den restlichen Sachen nach in Richtung Küche. Als sie um die Ecke bog, stieß sie mit Hanno zusammen, der bereits auf dem Rückweg war. Der Teller mit dem Aufschnitt krachte zu Boden. Die Hunde hoben interessiert die Köpfe und schnupperten nach der Wurst.
"Oh Mann, so ein Mist!", fluchte Verena. Sie merkte gar nicht, dass Hanno sie immer noch festhielt. Doch als sich ihre Blicke für einen Sekundenbruchteil trafen und sie seine Hände spürte, wandte er sich schnell ab und eilte nach hinten in die Abstellkammer, um einen Handfeger und ein Kehrblech zu holen.
"Ich mache...
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