Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
In diesem Kapitel geht es erst mal um dich. Du findest heraus, was dich dazu motiviert, eine Führungsfunktion zu übernehmen. Oder was dich bisher davon abgehalten hat. Und du erfährst, wie du dich selbst gut führst, um eine empathische und verlässliche Führungskraft für andere zu sein.
Du lernst so einiges zu deinen Motiven, deinen inneren Antreibern, aus denen du viel Motivation für dein Leben ziehen kannst. Außerdem bekommst du Impulse zu deinen eigenen Glaubenssätzen, die dich bis jetzt durch dein Leben getragen haben. Du darfst dich damit auseinandersetzen, was du über Führung denkst. So kannst du abgleichen, ob dir deine Glaubenssätze weiterhin als Wegbegleitung wichtig sind. Oder magst du sie lieber loslassen, weil sie dich in deiner Entwicklung als Führungskraft nicht unterstützen?
Fragst du dich manchmal auch, ob nur du dich für Führungsverantwortung interessierst oder ob es anderen Frauen auch so geht? Interessant zu wissen, ob eigentlich fast jede Frau den Wunsch nach Führung - und damit nach Einflussnahme und Gestaltung - in sich trägt oder ob es bestimmte Frauentypen sind, die sich das wünschen und auch zutrauen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Frauen ihre Absicht sehr unerschrocken kundtun, während andere zuerst in Ruhe darüber nachdenken und nicht mit anderen Menschen intensiv darüber sprechen. Und entgegen der manchmal gängigen Meinung, dass ruhige und introvertierte Frauen keine Führungsambitionen haben, kann ich sagen: Das stimmt nicht. Auch introvertierte Frauen beschäftigen sich mit der Fragestellung, ob sie führen wollen, und schließen das nicht für sich aus. Denn nicht nur die lauten, vermeintlich selbstbewussten Frauen haben Lust auf Einflussnahme und Gestaltungsoptionen.
Deshalb will ich keine Frau, die sich mit Führung beschäftigt, unerwähnt lassen. Ich habe folgende Persönlichkeiten ausfindig gemacht:
Dann gibt es selbstverständlich noch all die Frauen, die aus ihrer Sozialisation heraus keine Führungsaufgabe übernehmen möchten, weil sie sich das nicht zutrauen oder weil ihnen die patriarchalisch geprägte Arbeitswelt maximal unsympathisch ist.
Diese Frauen sollen nicht unentdeckt bleiben, denn vielleicht hilft ihnen der Ausblick darauf, dass zukünftig noch viel mehr Frauen führen und damit die Arbeitswelt mit ihren femininen Eigenschaften prägen werden. Also alle Bedürfnisse mit hineinbringen, die Frauen haben, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Und das macht sicherlich Lust auf mehr Verantwortungsübernahme und der Wunsch zur Gestaltung und Mitbestimmung wird sicherlich bei vielen Frauen größer.
Diese unterschiedlichen Frauen-Persönlichkeiten konnte ich ausfindig machen. Einige Frauen tragen einen größeren Anteil an Extravertiertheit in sich. Sie scheuen sich nicht, laut darüber zu sprechen, was sie wollen und was sie können. Sie fordern eine verantwortungsvolle Aufgabe für sich ein. Doch ab und an stoßen sie sich auch den Kopf an. Sie wirken auf andere Menschen zu fordernd und werden als sehr unangenehm empfunden. Mit dem, was sie tun, wie sie auftreten und wie sie reden, ähneln sie Männern. Und das schreckt andere Menschen ab, die Rollenbilder im Kopf haben, die es nicht zulassen, dass Frauen unerschrocken, voller Tatendrang und Selbstvertrauen an die Arbeit gehen. Die Rollenbilder der Menschen sagen ihnen, dass es einer Frau besser zu Gesicht steht, zurückhaltend zu sein und nicht zu fordernd. Vor allem nicht zu laut und selbstbewusst zu sein. Und genau hier stoßen diese Frauen an Grenzen. Sie entsprechen in ihrer Extravertiertheit nicht dem Klischee. Oft ziehen sie sich, weil sie so auf Widerstand stoßen, von einer Führungsaufgabe zurück und gründen ihr eigenes Unternehmen.
Andere Frauen gelangen erst gar nicht in eine Führungsposition. Weil sie introvertiertere Anteile in sich tragen, ruhiger sind, sich nicht so laut äußern. Diese Frauen werden gerne einmal übersehen, weil sie sich selbst nicht »laut« genug positionieren. Ihnen wird dann gerne fehlender Mut oder mangelnde Durchsetzungsfähigkeit vorgeworfen. Doch damit wird man ihrem Naturell nicht gerecht, weil von ihrer Außenwirkung darauf geschlossen wird: Diese Frauen bringen auch keine Führungskompetenzen mit. Und hier ist bedauerlicherweise ein altbekannter Wahrnehmungsfehler im Spiel. Davon lassen sich die introvertierten Frauen leider auch immer wieder beeindrucken und ziehen sich dann enttäuscht und verletzt noch mehr zurück.
Erkennst du dich in einer dieser Persönlichkeiten wieder? Oder vielleicht treffen sogar mehrere der Merkmale auf dich zu? Dann kann ich dir versichern: Du bist keine Exotin. Sondern sehr vielen anderen Frauen geht es wie dir. Wie du dich selbst klarer sehen kannst, liest du auf den folgenden Seiten.
Es liegt mir schwerpunktmäßig nicht am Herzen, den Organisationen zu erklären, wie Frauen ticken. Es ist mir wichtig, dich als Frau zu ermutigen, dich mit deiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen und dich selbst so wertzuschätzen, wie du bist, mit all deinen Stärken und Talenten. Es ist so wichtig, dass du deine Stärken und Talente dem Arbeitsmarkt nicht entziehst, sondern unsere Businesswelt aktiv mitgestaltest. Voller Zuversicht, Freude, Selbstvertrauen und innovativer Ideen.
In vielen Ratgebern für Führungskräfte ist nachzulesen: Der erste Schritt zum Erfolg ist die Selbsterkenntnis und die Selbstführung. Viele Führungskräfte-Coaches sagen das auch und arbeiten genau daran als Erstes mit ihren Coachees.
Je besser du dich selbst kennst, desto einfacher fällt dir der Umgang mit anderen. Weil du ganz genau weißt, warum du gerade etwas gut findest oder warum dich etwas nervt oder sogar massiv abstößt. Du weißt genau, was es ist, was dich ärgert. Oder traurig macht. Denn du kennst deine Stärken und Schwächen.
Nehmen wir an, bevor du dich mit dir selbst als Führungspersönlichkeit beschäftigt hast, hätte dich vielleicht folgende Situation extrem geärgert. Und du hättest mindestens eine Nacht nicht richtig schlafen können. In einem Gespräch unter vier Augen sagte dein Mitarbeiter zu dir: »Du musst dich ja auch nicht vom Kunden beschimpfen lassen, denn für das Abfangen solcher Schimpftiraden hast du ja jetzt mich.« Für dich klingt das ein bisschen vorwurfsvoll und du hast das Gefühl, dein Mitarbeiter unterstelle dir, dass du nicht mehr weißt, wie hart es im Vertrieb zugeht. Es kommt dir so vor, als denke er, dass du keine Ahnung mehr davon hast, wie unangenehm es ist, wenn Kunden ihre Wut an einem auslassen.
Früher hättest du vielleicht gedacht: »Was für eine Frechheit von ihm. So abgehoben bin ich ja nun auch nicht. Hält er mich jetzt für überheblich, weil ich die Kundenbeschwerden nicht mehr in dem Maße mitbekomme und sie auch nicht mehr kläre? Wie kann er nur so wenig Verständnis für mich haben? Wo ich mich doch so ins Zeug lege für mein Team. Da kann ich nicht auch noch die Kundenbeschwerden abfangen. Oder doch?«
Du hättest dich nachts im Bett hin und her gewälzt und dich sehr über seine freche Aussage geärgert.
Heute ist dir bewusst: Du hast ihn genau deshalb eingestellt, weil du mittlerweile eine andere Rolle ausübst. Und du...
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