Schweitzer Fachinformationen
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Im Jahr 2015 verkauften mein Mann Garrett und ich alles, was wir besaßen, um mit unseren ein- und dreijährigen Kindern in Vollzeit die Welt zu bereisen. Seitdem hat unsere mittlerweile fünfköpfige Familie (Garrett, Dorothy, Manilla, Calihan und ich) mehr als 90 Länder bereist. Wir haben in Schlössern geschlafen, sind mit Buckelwalen geschwommen, sind auf Safaris gegangen und aus Hubschraubern gesprungen. In diesem Buch geht es um unsere Reise - und darum, wie ihr selbst eine Bucket List (Wunschliste) für eure Familie erstellen und eure Reise leben könnt.
Niemals hätte ich geglaubt, wenn jemand mir gesagt hätte, dass ich später einmal eine Weltreisende sein würde. Ich bin in Denver aufgewachsen, wo ich ein typisch amerikanisches Mädchenleben führte: Cheerleaderin, Vorsitzende der Schülervertretung und Ballkönigin. Der Plan nach der Highschool? Ein Sport-College besuchen, in den kirchlichen Dienst gehen, einen Mann finden, Kinder bekommen und Hausfrau sein. Den Erwartungen entsprechen. Von diesem Lebensplan wich ich nur selten ab. Ein bequemes und konventionelles Leben war alles, wovon ich dachte, dass ich es wollte.
Mein Vater war Computersoftware-Verkäufer, und meine Mutter war Hausfrau. Ich bin gerne gereist, aber für meine Familie bedeutete zu reisen: ein Roadtrip nach Phoenix, um Verwandte zu besuchen, oder der jährliche Besuch von Disney World. Als ich elf Jahre alt war, unternahmen wir allerdings eine Auslandsreise nach England und Nordfrankreich.
Garretts Eltern trennten sich, als er neun Jahre alt war. Seinen Vater hätte man selbst mit viel Geld nicht dazu gebracht, in ein Flugzeug zu steigen. Aber seine Mutter zog mit acht Jahren von Manila, Philippinen, in die USA. Sie studierte Journalismus und machte aus ihrer Liebe zum Reisen eine Karriere als Reiseschriftstellerin. Garrett verbrachte viele Sommer damit, mit seiner Mutter durch Europa zu tingeln.
Garrett liebt es, Normen zu hinterfragen und anderen zu beweisen, dass er Dinge anders - und besser - machen kann. Er ist stolz darauf, dass er es als dreimaliger Studienabbrecher dennoch weit gebracht hat. Garrett ist in allem erfolgreich, was er sich vornimmt, sei es Gesundheit, Familie, Beruf oder Sport. Worauf immer er sich auch konzentriert, er gibt 1000 Prozent. Deshalb ist er auch der allerbeste Partner, den ich mir vorstellen kann! Wenn er sich etwas vornimmt, tut er es auch. Garrett hat seit 25 Jahren keinen Tropfen Limonade getrunken. Er duscht kalt. Er ist ein Millionär, der keine Brieftasche besitzt. Ich bewundere seinen unerschütterlichen Optimismus und seine Zuversicht. Ich würde mich zwar nie als Pessimistin bezeichnen, aber ich bin definitiv die Realistin in unserer Beziehung. Er ist der König der Extreme, ich bin die Königin der Mäßigung.
Ich fühle mich über alle Maßen gesegnet, mit Garrett verheiratet zu sein. Er hat sich weit über das normale Level hinaus engagiert, um unserer Familie ein wunderbares, erfülltes Leben zu ermöglichen. Aber ohne mich wäre er auf jeden Fall in der Gosse gelandet. Er greift nach den Sternen, und ich sorge dafür, dass er sanft wieder in dieser Atmosphäre aufsetzt. Um zu verstehen, wie es zu unserer Entscheidung kam, Vollzeit zu reisen, muss man ein wenig über unsere Familiengeschichte wissen.
Zeitsprung zurück ins Jahr 2011: Wir waren frisch verheiratet und besuchten die Brigham Young University in Provo, Utah. Garrett spielte am College Fußball. Ich hatte bereits meinen Abschluss und arbeitete Vollzeit in einem Marketingunternehmen. In jenem Jahr entwickelte Garrett, während er Fußball spielte und College-Kurse belegte, mit zwei seiner Kumpels eine App namens Scan. Die App scannte QR-Codes und Barcodes - nichts Besonderes (dachten wir)! Scan war zunächst ein kleines College-Projekt, mit dem die Jungs ihre ersten Schritte in die Welt der Apps wagen wollten. Die App wurde schnell populär und erregte die Aufmerksamkeit von Investoren im Silicon Valley. Garrett brach schließlich sein Studium ab und ließ den Fußball hinter sich, um sich in die hektische Welt der Technik zu stürzen und Scan zu einem erfolgreichen Start-up aufzubauen.
Wir hatten eine tolle Zweizimmerwohnung in San Francisco und liebten das Leben in der Stadt. Es war so anders als in Provo. Garrett arbeitete unermüdlich an der Scan-App. Ich besaß und verwaltete zwei E-Commerce-Websites, die ich vom Homeoffice aus betreute.
In San Francisco, wo wir mit einigen der reichsten und erfolgreichsten Menschen der Welt zu tun hatten, lernten wir viele Lektionen. Die wichtigste: Reichtum und Status zählen nichts ohne Gesundheit, Familie und Freundschaft. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir packten unsere Siebensachen und zogen zurück nach Provo, Utah, um ein Leben zu führen, das besser zu uns passte.
Garrett schrieb sich erneut an der BYU ein und war wieder Teil des Fußballteams. In den nächsten zwei Jahren belegte Garrett Kurse, spielte Fußball und entwickelte Scan weiter. Außerdem bekamen wir unsere Tochter Dorothy. Diese arbeitsreichen Jahre gehören zu unseren schönsten Zeiten.
Im Jahr 2014 erhielt Garrett eine E-Mail vom CEO von Snapchat, der ihn einlud, nach Los Angeles zu kommen, um Scan vorzustellen. Nach einem einstündigen Spaziergang am Strand hatte Garrett ein Angebot von Snapchat in der Tasche, Scan für 54 Millionen Dollar zu übernehmen (etwa 50 Millionen in Euro). Diese Zahl klingt für mich immer noch verrückt. Das Ergebnis: Im September 2014 zogen wir, inzwischen eine vierköpfige Familie (Manilla wurde im selben Jahr geboren), nach Venice Beach, Kalifornien, damit Garrett für Snapchat arbeiten konnte. Ich war begeistert, in Los Angeles zu sein, mit einem Ehemann, der zum ersten Mal einen Nine-to-Five-Job hatte. Wenn Garrett am frühen Abend nach Hause kam, hatte er nicht einmal seinen Computer dabei! Ich hatte mich so daran gewöhnt, dass er rund um die Uhr arbeitete, um Scan zu erstellen - und fand es toll, dass er nun am Ende des Tages abschaltete.
Leider begannen Garretts Zufriedenheit und Selbstvertrauen bald zu sinken, während er einen alltäglichen Job ausübte. Wir hatten ein tolles Haus in L.A., die Aussicht, in den nächsten Jahren viel Geld zu verdienen, aber ich konnte sehen, dass Garrett unglücklich war. Er hatte das Studium abgebrochen, als er sein Unternehmen an Snapchat verkaufte, und verzichtete auf seine letzte Fußball-Saison. Es war ein großes Opfer für ihn, nachdem er so hart gearbeitet hatte, um in die Mannschaft zu kommen. Aber da so viele von der Übernahme profitierten, wollte er nicht egoistisch sein.
Eines Tages trafen wir zufällig Garretts Fußballtrainer vom College in L.A. Er sagte Garrett, dass sein Platz noch frei sei, falls er zurückkommen und spielen wolle. Ich dachte, der Zug sei abgefahren, und wir würden unser Leben in Südkalifornien fortsetzen. Aber ich sah den Hoffnungsschimmer in Garretts Augen. Die Möglichkeit, nach nur ein paar Monaten Arbeit bei Snapchat wieder Fußball zu spielen, war auf dem Tisch. Ich konnte sehen, wie unglücklich Garrett mit der damaligen Situation war, aber ich wollte nicht zurück nach Provo. Ich hatte meine Zeit am College geliebt, aber es fühlte sich an, als würde ein Umzug dorthin einen Schritt zurück bedeuten.
Ich werde Garrett immer dafür bewundern, dass er sich nicht von Geld motivieren ließ. Er wusste, dass kein Geld seine Jugend, oder in diesem Fall sein letztes Fußballjahr, aufwiegen konnte. Also trafen wir eine Abmachung. Ich würde ihn erneut nach Provo begleiten, wo er seine letzte Fußballsaison genießen konnte, und dann würde ich entscheiden, was wir als Nächstes tun wollten. Meine genauen Worte: »Ich möchte ein bisschen reisen.« Das waren die berühmten letzten Worte. Irgendwie hatte ich vergessen, mit wem ich verheiratet war. Nachdem Garrett seine letzte Fußballsaison beendet hatte, war es an der Zeit, an unsere Reisen zu denken. Garrett gab natürlich 1000 Prozent. Anstatt einfach einen fantastischen Urlaub zu buchen, kam er auf die Idee, alles zu verkaufen, was wir besaßen, um die Welt zu bereisen.
Um ehrlich zu sein, war ich für einen viermonatigen Familienurlaub. Garrett hingegen fand ruckzuck einen Namen, ein Logo und eine Marke für das, was wir vorhatten. Er eröffnete den Account »The Bucket List Family« auf Instagram und richtete einen YouTube-Kanal ein - und für beides hatte er große Pläne. Das war im Jahr 2015, bevor soziale Medien und...
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