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Montana, Ende des 19. Jahrhunderts: Rose Clayborne, von allen nur Mama Rose genannt, wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Söhne endlich heiraten und eigene Familien gründen. Die verführerische Emily, die schöne Isabel und die unwiderstehliche Geneviève wären auch durchaus bereit, die Clayborne-Brüder von den Vorzügen einer Ehe zu überzeugen. Aber Travis, Douglas und Adam waren vernünftigen Argumenten gegenüber noch nie besonders zugänglich. Und so müssen die drei jungen Damen sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um Mama Roses Herzenswunsch zu erfüllen ...
Liebe und prickelnde Leidenschaft in Rose Hill, Montana - die fesselnd-sinnliche Trilogie der Bestsellerautorin Julie Garwood um die Familie Clayborne:
Band 1: Die Tochter des Lords Band 2: Verwirrspiel der Herzen Band 3: Leg dein Herz in meine Hände
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Rosehill Ranch, Montana Valley. 1880
Travis Clayborne war nah daran, einen Mann zu töten. Der jüngste der Brüder war gerade erst von einer Reise in den Süden des Territoriums zurückgekehrt und wollte eine Woche bleiben, ehe er die Jagd wieder aufnahm. Bislang hatte es der Mann, den er verfolgte, geschafft, ihm immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Travis hatte gedacht, er wäre ihm dicht auf den Fersen und hätte ihn in die Enge getrieben, aber dann hatte sich dieser unberechenbare Teufel einfach in Luft aufgelöst. Travis musste widerwillig zugeben, dass er vor diesem Fremden, der ihn so raffiniert ausgetrickst hatte, den Hut ziehen musste. Er musste ihm außerdem ein Kompliment für seine Überlebenskunst machen. Danach würde er ihn erschießen.
Den Gedanken, den Missetäter ins Gefängnis zu bringen, hatte er gleich verworfen. Der Name seines Feindes war Daniel Ryan, und die Sünde, die er begangen hatte, war nach Maßstab eines liebenden Sohnes unverzeihlich. Ryan hatte es gewagt, eine süße, freundliche, gutherzige alte Dame zu übervorteilen, die ein Herz aus Gold hatte - Travis' Mama Rose, um genau zu sein - und nach Travis' Auffassung war der Tod in diesem Fall noch eine viel zu milde Strafe. Mittlerweile versuchte er sich einzureden, dass er das Recht auf seiner Seite hatte.
An diesem Abend wartete er, bis seine Mutter zu Bett gegangen war, um sein Vorhaben mit seinen Brüdern zu besprechen. Sie saßen in einer Reihe auf der Veranda, die bestiefelten Füße auf das Geländer gelegt, die Köpfe zurückgelehnt, die Augen geschlossen.
Ihr Schwager Harrison gesellte sich zu ihnen, kurz nachdem Mama Rose nach oben gegangen war. Er dachte bei sich, dass die Brüder zufrieden aussahen, und wollte ihnen das gerade mitteilen, als Travis seine Absichten darlegte. Harrison ließ sich hart in einen Stuhl neben Douglas fallen, streckte seine langen Beine aus und fing dann an, mit Travis zu diskutieren. Er sagte, es sei Sache des Gesetzes, sich mit dem Dieb zu befassen, und dass diese Person, wie jeder Mann und jede Frau in diesem Land, einen fairen Prozess bekommen müsse. Wenn er schuldig gesprochen wurde, würde er als Strafe ins Gefängnis gehen. Er dürfe nicht kaltblütig ermordet werden.
Keiner der Claybornes schenkte Harrisons Ausführungen sonderlich viel Aufmerksamkeit. Er war von Beruf Anwalt, und es lag in seiner Natur, bei jeder Kleinigkeit Schwierigkeiten zu sehen. Insgeheim fanden die Brüder es wirklich niedlich, dass Harrison an eine Gerechtigkeit für alle glaubte. Der Mann ihrer kleinen Schwester war in Ordnung, aber er war Schotte und in ihren Augen naiv, was die Gesetze des Westens anging. In einer perfekten Welt würden vielleicht immer die Unschuldigen beschützt und die Schuldigen bestraft werden, aber sie lebten nun einmal nicht in einer perfekten Welt. Sie lebten in Montana.
Außerdem, welcher Gesetzeshüter würde sich die Mühe machen, eine Kreuzotter zu jagen, wenn es woanders so viele Klapperschlangen gab, die nur darauf warteten, zuzuschlagen?
Harrison weigerte sich, die Ansichten der Claybornes anzunehmen. Travis' Absicht, dem Schuldigen nachzujagen, der ihre Mutter beraubt hatte, entsetzte ihn. Er ermahnte den Schwager, dass er als künftiger Anwalt die Pflicht habe, sich ehrenhaft zu verhalten. Außerdem schlug er Travis vor, noch einmal Platos >Republic< zu lesen. Aber Travis ließ sich von seiner, wie er es nannte, >heiligen Mission< nicht abbringen. Er beugte sich zu Harrison vor.
»Die erste Pflicht eines Sohnes ist es, seine Mutter zu schützen.«
»Amen«, murmelte Adam.
»Es ist uns allen klar, dass Mama Rose betrogen wurde«, erklärte Travis. »Er hat sie gebeten, ihm den Kompass und die Golddose zu zeigen, stimmt's?»
»Ich wünschte, sie hätte ihm nichts davon erzählt«, warf Adam ein.
»Aber sie hat«, sagte Douglas. »Und ich wette, sobald sie das Wort Gold erwähnt hat, hat er es sehen wollen.«
»Da wusste er, dass er es stehlen würde«, ergänzte Cole.
»Es war klug von ihm zuzulassen, dass die Menge sie trennte«, sagte Adam.
»Mama Rose hat uns erzählt, dass dieser Ryan gut zwei Meter groß ist. Und stark«, erinnerte Douglas sie. »Stark bedeutet, dass er wahrscheinlich mehr Muskeln hat als die meisten. Es kommt mir doch seltsam vor, dass so ein großer Mann von der Menge herumgeschubst werden sollte. Ganz klar, er wollte ihn stehlen.«
»Um Himmels willen, Douglas, du kannst doch nicht ...« begann Harrison.
Travis schnitt ihm das Wort ab. »Niemand übervorteilt unsere Mama und kommt ungestraft davon. Einer ihrer Söhne muss das Unrecht aus der Welt schaffen. Du kannst doch sicher verstehen, wie wir fühlen, Harrison. Du hattest ja auch mal eine Mutter, oder?«
»Da wäre ich mir nicht so sicher«, knurrte Cole, um seinen Schwager zu ärgern.
Aber Harrison war nicht in der Stimmung, auf die Bemerkung einzugehen. »Deine Argumentation stimmt nicht«, sagte er. Er wartete, bis das allgemeine Schnauben aufgehört hatte, ehe er verkündete, dass Travis' Plan, den Dieb zu erschießen, schlicht und einfach Mord sei.
Cole lachte Harrison aus, schlug ihm spöttisch auf den Rücken und meinte dann, Harrison solle lieber darüber nachdenken, wie man Travis aus dem Gefängnis holen könnte, falls er dafür verhaftet würde, dass er seine Sohnespflichten erfüllte. Er schlug außerdem vor, Travis solle den Schuldigen einfach nach Montana zurückbringen, damit die Brüder ihn gemeinsam erschießen konnten.
Harrison war kurz davor, seine Niederlage einzugestehen. Es war unmöglich, mit den Clayborne-Brüdern vernünftig zu reden. Das einzige, was ihn beruhigte, war der Umstand, dass er im Grunde seines Herzens wusste, dass keiner von ihnen zu einem kaltblütigen Mord fähig war. Allerdings genossen sie es sehr, sich das auszumalen.
»Woher willst du wissen, dass der Mann, hinter dem du her bist, wirklich Daniel Ryan ist? Vielleicht hat er sich den Namen nur ausgedacht«, gab er zu bedenken. »Er kann auch gelogen haben, als er sagte, er stamme aus Texas.«
»Nein«, sagte Cole entschieden. »Er hat Mama Rose gesagt, wie er heißt und wo er herkommt, ehe sie über die Geschenke gesprochen haben, die sie uns mitbringt.«
»Ein Glück, dass sie ihm nicht von den anderen Geschenken erzählt hat! Am Ende hätte er meine Taschenuhr auch noch gestohlen«, überlegte Douglas.
»Ich wette, meine Karte hätte er sich dann auch unter den Nagel gerissen«, warf Adam ein.
»Und meine ledergebundene Klassiker-Ausgabe«, ergänzte Travis.
»Der Dieb kommt aus Texas, ganz sicher«, erklärte Adam. »Seine Sprache hat ihn verraten.«
»Das stimmt«, erinnerte sich Douglas. »Sie hat es noch ... wie war doch der Ausdruck, Travis?«
»Charmant - charmant hat sie es gefunden«, ergänzte er mit finsterer Miene.
»Mir haben die Namen Daniel oder Ryan noch nie gefallen«, verkündete Cole düster. »Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich auch nicht besonders scharf auf Texaner. Man kann ihnen einfach nicht trauen.«
Harrison verdrehte die Augen. »Du magst niemanden und nichts«, erinnerte er ihn. »Tu mir einen Gefallen, und sag kein Wort mehr, bis ich nach oben gehe. Sonst vergesse ich noch, dass ich ein logisch denkender Mann bin.«
Cole lachte. »Du bist doch der, der unbedingt mit seiner Frau nach Rosehill zurück ziehen wollte. Ich bin Teil von Rosehill, Harrison, ob es dir gefällt oder nicht.«
»Mary Rose will während der Schwangerschaft bei ihrer Mutter sein. Da werde ich doch nicht mit Richter Burns von Stadt zu Stadt ziehen und sie in Blue Belle alleine lassen. Ach, und wenn du ihr noch einmal sagst, sie würde watscheln wie eine Ente, bekommst du meine Faust zu spüren. Verstanden? Sie ist im Moment gefühlsmäßig etwas labil, da muss sie sich nicht auch noch anhören, dass sie so dick ist wie ...«
Cole ließ ihn nicht ausreden. »Schon gut, wir hören auf, sie zu necken. Sie wird mit jedem Tag hübscher, nicht?«
»Sie war immer hübsch«, korrigierte Adam.
»Ja, aber jetzt, wo sie meinen Neffen erwartet, ist sie noch hübscher. Und wage es nicht, ihr zu erzählen, was ich gerade gesagt habe, sonst lässt sie mir keine Ruhe. Meiner Schwester macht es Spaß, mich zu ärgern, wann immer sie mich sieht, und ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
Er sah, wie Harrisons Augen zu funkeln begannen, und wusste, dass der Mann ihn provozieren wollte. Cole war aber heute Abend nicht zu einem Streit aufgelegt, deswegen entschloss er sich, das Gespräch wieder auf wichtigere Themen zurückzubringen. Zum Beispiel darauf, wie man eine verachtenswerte, diebische Kreuzotter fing, die sich den ganzen Weg von Texas bis Montana hochgeschlängelt hatte.
»Travis, reist du morgen ab?«
»Ja.«
»Wie kommt es, dass du derjenige bist, der Daniel Ryan verfolgt?«, fragte Harrison....
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