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Eine Liebesgeschichte voller Überraschungen ...
Verwaist und im Kloster aufgewachsen sieht Prinzessin Alesandra keinen anderen Ausweg, als einen Engländer zu heiraten, um den Unruhen in ihrem Heimatland zu entgehen. Ihr Vormund Colin Cainewood beobachtet zunächst amüsiert, wie die dunkelhaarige Schönheit die Londoner Gesellschaft im Sturm erobert. Doch als Alesandra beinahe entführt wird, erwacht sein Beschützerinstinkt, und er überredet sie zu einer Scheinehe. Aber dann entfacht Alesandras erster Kuss eine solche Leidenschaft in ihm, dass er jede Gefahr auf sich nimmt, um sie nie wieder zu verlieren ...
Dieser historische Liebesroman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel "Erwachende Leidenschaft" erschienen.
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London, England, 1820
Sie nannten ihn den Delphin. Er nannte sie das Balg! Prinzessin Alesandra hatte keine Ahnung, warum Colin, der Sohn ihres Vormunds, diesen Spitznamen trug, aber sie war sich durchaus bewusst, warum sie ihren bekommen hatte. Sie hatte ihn verdient. Sie war als kleines Kind wirklich ein Biest gewesen, und das einzige Mal, dass sie mit Colin und seinem älteren Bruder Caine zusammen gewesen war, hatte sie sich gründlich danebenbenommen. Zugegeben, sie war verwöhnt, da sie ein Einzelkind war und von Verwandten und Bediensteten gleichermaßen verhätschelt wurde. Ihre Eltern waren beide geduldige Menschen gewesen, die über ihre Ungezogenheit hinwegsahen, bis sie schließlich selbst lernte, dass ein bisschen Zurückhaltung manchmal angebrachter war.
Alesandra war noch sehr jung gewesen, als sie mit ihren Eltern auf einen kurzen Besuch nach England reiste. So hatte sie nur noch eine verschwommene Erinnerung an den Duke und die Duchess of Williamshire, erinnerte sich gar nicht mehr an deren Töchter und nur wenig an die beiden Söhne. Colin und Caine. In ihrem Geist sah sie die zwei Riesen, aber sie war ja schließlich sehr klein gewesen, während die beiden bereits herangewachsen waren. Vermutlich hatte sie in ihrer Erinnerung die Größe übertrieben. Ganz sicher würde sie keinen von beiden in einer Menschenmenge wiedererkennen. Sie hoffte nur, dass Colin nicht nur ihre Schandtaten vergessen, sondern auch, dass er sie das Balg genannt hatte. Wenn sie mit ihm zurechtkam, würde es leichter für sie sein. Die zwei Aufgaben, die sie zu erledigen hatte, würden schwer werden, und sie konnte einen sicheren Hafen am Ende jeden Tages gebrauchen.
Sie war an einem trüben Montagmorgen in England angekommen und sofort zum Landhaus des Duke of Williamshire gebracht worden. Alesandra hatte sich nicht besonders wohl gefühlt, aber sie führte das flaue Gefühl in ihrem Magen auf ihre Furcht zurück. Sie hatte sich schnell erholt, denn die Familie hieß sie erfreut und herzlich willkommen. Der Duke und seine Frau behandelten sie wie eine der ihren, so dass Alesandras Unbehagen sich schnell in nichts auflöste. Man gab ihr keine bestimmten Anweisungen, und sie durfte ihre Meinung sagen, wann immer sie wollte. Es gab nur eine einzige ernsthafte Meinungsverschiedenheit zwischen Alesandra und ihrem Vormund. Er und seine Frau wollten Alesandra nach London in ihr Stadthaus mitnehmen, um die Saison zu eröffnen. Alesandra hatte bereits eine große Anzahl von Verabredungen getroffen, doch kurz vor dem Tag, an dem die Abreise vorgesehen war, wurde das Ehepaar ernsthaft krank.
Alesandra wollte alleine fahren. Sie bestand darauf, niemandem zur Last zu fallen, und machte den Vorschlag, sich ein eigenes Haus für die Saison zu mieten. Allein bei dem Gedanken an etwas Derartiges bekam die Duchess Herzklopfen, aber Alesandra ließ sich nicht beirren. Sie erinnerte die beiden daran, dass sie ein erwachsener Mensch war, der auf sich selbst aufpassen konnte. Der Duke wollte nichts davon hören, und so zog sich die heftige Diskussion über Tage hin, bis sie sich schließlich darauf einigten, dass Alesandra in London bei Caine und seiner Frau Jade wohnen würde.
Unglücklicherweise ereilte die beiden einen Tag vor Alesandras Ankunft die gleiche mysteriöse Krankheit, die auch den Duke und die Duchess und ihre vier Töchter niedergestreckt hatte.
Die einzige Möglichkeit für sie war nun Colin. Wenn Alesandra nicht schon so viele Verabredungen mit den Gesellschaften ihres Vaters getroffen hätte, wäre sie bis zur Genesung ihres Vormundes auf dem Land geblieben. Sie wollte Colin keine Unannehmlichkeiten bereiten, schon gar nicht, nachdem ihr der Duke von den schrecklichen zwei letzten Jahren Colins erzählt hatte. Das letzte, was Colin gebrauchen konnte, war Chaos. Dennoch: Der Duke hatte darauf bestanden, dass sie die Gastfreundschaft seines Sohnes in Anspruch nahm, und es wäre nicht besonders höflich gewesen, sich den Wünschen ihres Vormunds zu widersetzen. Im Übrigen konnten ein paar Tage des Zusammenlebens mit Colin es für sie leichter machen, ihn um etwas zu bitten, was ihr am Herzen lag.
Kurz nach der Abendbrotzeit stand sie also auf Colins Türschwelle. Er war bereits ausgegangen. Alesandra, ihre neue Zofe und zwei treue Wachen drängten sich in dem schmalen, schwarzweiß gekachelten Foyer, um dem Butler, einem jungen, gutaussehenden Mann namens Flannaghan, den Brief des Duke of Williamshire zu übergeben. Ihre überraschende Ankunft hatte ihn offensichtlich aus dem Konzept gebracht, denn er verbeugte sich immer wieder, während er bis an die Wurzeln seines weißblonden Haares errötete. Sie wusste nicht, wie sie ihm sein Unbehagen nehmen konnte.
»Es ist uns eine Ehre, eine Prinzessin in unserem Haus zu haben«, stammelte er. Er schluckte heftig und stellte dasselbe dann noch einmal fest.
»Ich hoffe nur, dass Ihr Herr genauso denkt wie Sie, Sir«, antwortete sie. »Ich möchte Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten.«
»Nein, nicht doch«, versicherte ihr Flannaghan, der von der Idee allein schon entsetzt schien, »Sie könnten niemals Unannehmlichkeiten verursachen.«
»Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
Flannaghan schluckte noch einmal. Mit bekümmerter Stimme sagte er: »Nur befürchte ich, Prinzessin, dass wir nicht genug Platz für Ihre Begleitung haben.« Sein Gesicht glühte vor Verlegenheit.
»Es wird schon gehen«, entgegnete sie und lächelte, um ihn ein wenig zu beruhigen. Der arme Mann sah richtig krank aus. »Der Duke of Williamshire bestand darauf, dass ich die Eskorte mitnehme, und ich kann ohne meine neue Zofe nirgendwohin reisen. Sie heißt Valena, und die Duchess hat sie persönlich für mich ausgesucht. Valena hat in London gelebt, aber sie ist in der Heimat meines Vaters aufgewachsen. Ist es nicht ein wunderbarer Zufall, dass ausgerechnet sie sich für die Stelle beworben hat?« Und sie beantwortete die Frage, bevor Flannaghan eine Chance dazu bekam: »Ja, das ist es wirklich. Und weil sie doch gerade erst angestellt wurde, kann ich sie nicht schon wieder entlassen. Das wäre schrecklich unhöflich, nicht wahr? Das verstehen Sie doch, Flannaghan?«
Flannaghan hatte den Faden verloren. Er hatte keine Ahnung, was sie ihm erklären wollte, nickte aber, nur um es ihr recht zu machen. Endlich konnte er seinen Blick von der wunderschönen Prinzessin losreißen. Er verbeugte sich vor ihrer Zofe, verdarb dann jedoch die würdevolle Begrüßung, als er herausplatzte: »Sie ist noch ein Kind!«
»Valena ist ein Jahr älter als ich«, erklärte Alesandra. Sie wandte sich an die blonde Zofe und sprach zu ihr in einer Sprache, die Flannaghan nie zuvor gehört hatte. Es klang wie Französisch, aber er wusste, dass es das nicht war.
»Spricht einer von Ihren Dienern Englisch?«, fragte er.
»Wenn sie es wollen«, antwortete Alesandra. Sie band die Kordel ihres pelzbesetzten, burgunderroten Umhangs auf, und ein großer, muskulöser Wachmann mit schwarzem Haar und einem drohenden Blick trat vor, um ihn ihr abzunehmen. Sie dankte ihm und wandte sich dann wieder an Flannaghan. »Ich würde mich jetzt gerne zur Nacht einrichten. Die Reise hierher hat durch den Regen fast den ganzen Tag gedauert, Sir, und ich bin bis auf die Knochen durchgefroren. Es ist grässliches Wetter draußen. Der Regen fühlte sich an wie eisige Nadeln, nicht wahr, Raymond?«
»Allerdings, Prinzessin«, stimmte die Wache mit überraschend sanfter Stimme zu.
»Wir sind alle schrecklich erschöpft«, sagte sie zu Flannaghan.
»Natürlich, das müssen Sie ja sein«, antwortete Flannaghan eifrig. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen.« Er begann, an der Seite der Prinzessin die Treppe hinaufzusteigen. »Im zweiten Stock befinden sich vier Zimmer, Prinzessin Alesandra, darüber noch drei für die Diener. Wenn Ihre Wachen vielleicht zusammen ...«
»Raymond und Stefan teilen sich gerne ein Zimmer«, sagte sie, als er nicht fortfuhr. »Sir, dieses Arrangement ist wirklich nur für kurze Zeit. Sobald Colins Bruder und seine Frau wieder gesund sind, ziehen wir zu ihnen.«
Flannaghan nahm Alesandras Ellenbogen, um sie die restlichen Stufen hinaufzugeleiten. Er schien so begierig darauf, ihr zu helfen, dass sie nicht das Herz hatte, ihm zu sagen, sie benötigte seine Stütze nicht. Wenn es ihn glücklich machte, sie wie eine alte Frau zu behandeln, dann sollte es so sein.
Sie hatten den Absatz erreicht, als Flannaghan bemerkte, dass die Wachen nicht hinter ihnen waren. Alesandra erklärte dem Butler, dass sich die Männer mit den Räumlichkeiten und Ausgängen des unteren Stockwerks vertraut machen wollten und danach heraufkommen würden.
»Aber warum sollten sie ein Interesse ...«
Sie ließ ihn nicht ausreden. »Um unsere Sicherheit zu gewährleisten, Sir.«
Flannaghan nickte, obwohl er keinen Schimmer hatte, wovon sie sprach.
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, diese Nacht das Zimmer meines Herrn zu nehmen? Die Laken sind heute Morgen gewechselt worden, und die anderen Räume sind nicht für Besucher bereitet. Sehen Sie, durch die finanziellen Umstände, die mein Herr...
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