Schweitzer Fachinformationen
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Sie träumt vom strahlenden Ritter - und trifft stattdessen auf einen wilden Krieger!
Am englischen Königshof leidet die junge Lady Madelyne unter der Grausamkeit ihres Bruders, Baron Louddon. Doch mit dieser Rettung hätte selbst sie nicht gerechnet: Sie wird von Baron Duncan von Wexton entführt, genannt "Der Wolf". Für ihn ist es nur ein Vergeltungsschlag gegen ihren Bruder - bis er Madelyne zum ersten Mal sieht. Sofort ist es um ihn geschehen, und er schwört, die stolze Schönheit zu beschützen. Bald erliegt auch Madelyne seinem Werben und gibt sich ihm mit ganzer Leidenschaft hin. Doch ihr Bruder fasst einen hinterhältigen Plan, um sich für die angetane Schmach zu rächen ...
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»Die Rache ist mein, ich will vergelten ...«
Neues Testament, Römer, 12,19
»Seid Ihr verrückt geworden?«, flüsterte Madelyne, als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte.
Der Baron gab keine Antwort, doch seine gerunzelte Stirn legte die Vermutung nahe, dass ihre Frage ihm nicht gefiel. Er zog Madelyne auf die Füße, und als ihre Knie nachzugeben drohten, packte er sie rasch an den Schultern, um sie festzuhalten. Sein Griff war merkwürdig sanft für einen so großen, kraftstrotzenden Mann, und diese Erkenntnis verwirrte Madelyne nur noch mehr.
Sein Verrat ging über ihr Verständnis hinaus. Er war der Gefangene, sie hatte ihn befreit - diese Tatsache durfte ihm doch nicht entgangen sein, oder etwa doch? Sie hatte schließlich alles für ihn riskiert. Lieber Himmel, sie hatte ihn angefasst, seine Füße gewärmt, sie hatte ihm alles gegeben, was sie zu geben gewagt hatte!
Und nun ragte er drohend über ihr auf, dieser Adelige, der zu einem Barbaren geworden war. Seine Miene war finster, und die Aura von Macht, die ihn umgab, war wie glühendes Eisen, dessen Hitze man sich nicht entziehen konnte. Sie gab sich verzweifelt Mühe, sich nicht unter seinem stählernen, eiskalten Blick zu winden, aber ihr Beben würde ihm sicherlich verraten, wie sehr sie sich fürchtete.
Er missverstand ihr Zittern jedoch und bückte sich, um ihren Mantel aufzuheben. Als er ihn ihr um die Schultern legte, streifte seine Hand ihre Brüste, und obwohl sie annahm, dass dies unbeabsichtigt geschehen war, trat sie instinktiv einen Schritt zurück und zerrte den Umhang mit den gefesselten Händen vor ihrer Brust zusammen.
Seine Miene wurde, sofern das möglich war, noch finsterer. Er packte sie an den Handgelenken, wandte sich um und zog sie durch den dunklen Gang wieder auf den Hof zu.
Madelyne musste laufen, um mit ihm Schritt halten zu können. »Wieso wollt Ihr Louddons Männern gegenübertreten, wenn es doch gar nicht notwendig ist?«
Natürlich gab er auch jetzt wieder keine Antwort, aber Madelyne dachte nicht daran, den Mund zu halten. Der Krieger lief direkt in seinen Tod! Sie fühlte sich verpflichtet, ihn daran zu hindern. »Bitte, Baron, tut das nicht! Hört mir doch zu! Die Kälte hat Euren Geist verwirrt! Sie werden Euch töten!«
Madelyne zerrte an ihren Händen, versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, aber er verlangsamte nicht einmal sein Tempo.
Wie, in Gottes Namen, sollte sie ihn bloß retten?
Sie hatten die schwere Tür erreicht, die zum Hof führte. Der Baron trat sie so heftig auf, dass sie aus den Angeln brach. Die Tür krachte gegen die steinerne Mauer und zersplitterte. Ein eisiger Wind schlug Madelyne entgegen, als sie hinausgezerrt wurde, und gleichzeitig traf sie die Erkenntnis wie eine Ohrfeige: Sie hatte sich vollkommen geirrt! Der Mann, den sie vor weniger als einer Stunde befreit hatte, war weder von der Kälte benebelt noch verrückt geworden. Nein, ganz und gar nicht.
Der Beweis dafür befand sich vor ihren Augen. Über hundert Soldaten standen auf der Mauerbrüstung, die den Hof umgab, und immer mehr kletterten lautlos über die Zinnen. Es wimmelte nur so von Männern, von denen ein jeder die blauweißen Farben des Baron Wexton trug.
Madelyne war so überwältigt von diesem Anblick, dass sie nicht bemerkte, wie ihr Entführer stehen blieb, um darauf zu warten, dass die Männer sich vor ihm sammelten. Sie prallte gegen ihn, griff instinktiv nach seinem Kettenhemd, um das Gleichgewicht zu halten, und stellte mit einem Mal fest, dass er ihre Hände losgelassen hatte.
Duncan zeigte keinerlei Reaktion. Er schien vollkommen zu ignorieren, dass sie hinter seinem Rücken stand und sich an seine Kleider klammerte, als wäre er zu ihrem einzigen Halt in einer Welt geworden, in der sich von einem Moment zum anderen alles verändert hatte. Madelyne schoss plötzlich durch den Sinn, dass es so aussehen könnte, als würde sie sich verstecken oder - schlimmer noch! - sich fürchten! Sie ließ ihn los, trat tapfer neben ihn, damit jeder sie sehen konnte, und straffte die Schultern. Ihr Scheitel reichte ihm gerade bis zur Schulter, aber sie versuchte, eine genauso kämpferische Haltung wie der Krieger einzunehmen, während sie inständig hoffte, niemand würde ihr Entsetzen bemerken.
Himmel, und wie entsetzt sie war! Vor dem Tod hatte sie eigentlich keine besondere Angst - es war das Sterben, das zuvor kam! Aye, das Sterben war das eigentliche Problem, denn sie wusste nicht, wie sie reagieren würde, bis der Tod sie erlösen würde. Wie lange würde sie durchhalten? Würde sie ihre sorgsam ausgebildete Selbstkontrolle schnell verlieren und am Ende wie ein Feigling um Gnade betteln?
Der Gedanke brachte sie derart auf, dass sie die Männer am liebsten angeschrien hätte, sie sollten sie zuerst töten. Aber das Flehen um einen schnellen Tod war schließlich auch kein Zeichen für Tapferkeit. Täte sie es, würde das nur bestätigen, dass ihr Bruder mit seinen Beschimpfungen recht gehabt hatte!
Baron Wexton hatte nicht die geringste Ahnung, welche Gedanken durch den Kopf seiner hübschen Gefangenen rasten. Er blickte auf sie hinunter und nahm ihre gelassene Miene mit leichtem Erstaunen zur Kenntnis. Sie wirkte sehr ruhig, fast heiter, doch er war sich sicher, dass es damit bald zu Ende sein würde. Madelyne würde seine Rache miterleben, würde zusehen müssen, wie ihr Heim vollkommen zerstört wurde. Ganz gewiss würde sie in Tränen ausbrechen und ihn anflehen, doch Erbarmen zu haben.
Einer der Soldaten kam herbeigeeilt und blieb direkt vor seinem Anführer stehen. Madelyne sah sofort, dass er mit dem Baron verwandt sein musste: Er hatte dasselbe schwarzbraune Haar und die gleiche muskulöse Statur, obwohl er nicht annähernd so groß war. Der Mann sah an Madelyne vorbei und wandte sich direkt an den Baron. »Duncan, gibst du jetzt das Zeichen, oder sollen wir die ganze Nacht hier stehen?«
Duncan hieß er also. Es war seltsam, aber die Tatsache, dass sie nun seinen Vornamen kannte, half Madelyne ein wenig, ihr Entsetzen zu unterdrücken. Duncan ... Ja, der Name machte ihn etwas menschlicher, weniger furchteinflößend.
»Was ist nun, Bruder?«, fragte der Soldat ungeduldig.
Bruder, aha. Nun verstand Madelyne auch, warum der Mann sich sein respektloses Verhalten leisten konnte. Er wirkte jünger als der Baron und hatte, gemessen an den wenigen Narben, die sein Gesicht zierten, wohl auch nicht so viel Kampferfahrung wie der Ältere.
Nun wandte der Mann den Blick von dem Baron ab und sah Madelyne an. In seinen braunen Augen war Verachtung zu lesen, und einen Augenblick befürchtete sie, dass er sie schlagen würde. Stattdessen trat er aber nur mit angewiderter Miene einen Schritt zurück, als hätte sie eine ansteckende Krankheit.
»Louddon ist nicht hier, Gilard«, sagte Duncan nun.
Die Stimme des Barons hatte so sanft geklungen, dass Madelyne augenblicklich von neuer Hoffnung erfüllt war. »Dann werdet Ihr abziehen, Mylord?«, fragte sie.
Duncan gab ihr keine Antwort. Sie hätte stur ihre Frage wiederholt, wenn sein Bruder nicht im gleichen Moment eine Schimpftirade losgelassen hätte. Sein Blick war auf Madelyne fixiert, als er seinen Zorn ausspie, und obwohl sie die meisten seiner Worte nicht verstand, ließ sein verzerrter Gesichtsausdruck darauf schließen, dass es gotteslästerliche Beleidigungen waren, die er ihr an den Kopf warf.
Duncan wollte seinem Bruder gerade barsch befehlen, dass er aufhören sollte, sich wie ein dummer Junge zu benehmen, als er spürte, dass Madelyne nach seiner Hand griff. Die Berührung überraschte ihn so sehr, dass es ihm einen Moment die Sprache vorschlug.
Er spürte, wie sie zitterte, doch als er auf sie hinabsah, wirkte sie noch immer so ruhig wie zuvor. Duncan schüttelte den Kopf. Es war kaum anzunehmen, dass Gilard merkte, wie viel Angst er ihr machte. Allerdings war auch kaum anzunehmen, dass es ihn besonders kümmern würde, wenn er es wüsste.
Plötzlich war auch Duncan verärgert. Madelyne war seine Gefangene, nicht seine Feindin, und je eher Gilard begriff, wie er sie zu behandeln hatte, desto besser. »Genug!«, fuhr er seinen Bruder an. »Louddon ist nicht hier. Deine Flüche bringen ihn auch nicht schneller zurück.«
Plötzlich entriss Duncan Madelyne die Hand, schlang einen Arm um ihre Schulter und drückte sie mit einer so heftigen Bewegung an seine Seite, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. Gilard war dermaßen überrascht von dieser Beschützergeste, dass er verstummte und seinen Bruder mit offenem Mund anstarrte.
»Louddon wird die südliche Straße genommen haben, Gilard, denn sonst hättest du ihn ja sehen müssen«, setzte Duncan hinzu.
Madelyne konnte sich einfach nicht zurückhalten. »Und jetzt zieht Ihr ab?«, fragte sie wieder, während sie sich bemühte, nicht ganz so eifrig zu klingen. »Ihr könntet Louddon doch ein anderes Mal herausfordern«, schlug sie vor. Die Männer waren offenbar enttäuscht, vielleicht konnte sie ihnen...
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