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Viele Anleger glauben, dass sie an der Börse erfolgreich sein werden, wenn sie nur die richtige Aktie kaufen. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit: Neben dem "glücklichen Händchen" bei der Titelauswahl müssen auch einige persönliche Voraussetzungen erfüllt sein. Da dies kein Buch zum Thema Trading-Psychologie ist, werden nur einige Aspekte aufgegriffen.
Beginnen wir mit den typischen Anlegerfehlern, die wahrscheinlich jeder Investor schon einmal begangen hat. Sie werden sehen, dass Ihnen Zertifikate helfen, viele dieser Fehler zu vermeiden - weil diese Produkte andere Zahlungsströme als Aktien ermöglichen, träge reagieren und so weiter. Während der Gewinn bei Unternehmensanteilen allein von der Kurs- und Dividendenentwicklung abhängt, können mit Zertifikaten für nahezu alle Börsenwetterlagen entsprechende Strukturen gefunden werden.
In Geldangelegenheiten sind viele Deutsche unerfahren und verschwenden reichlich Geld mit den immer gleichen, typischen Fehlern. Der häufigste Fehler ist, dass Anlegergelder auf schlecht verzinsten Konten liegen, anstatt Chancen am Aktienmarkt zu nutzen. Andere Gründe liegen in der Psyche des Menschen. Wenn Sie diese aber erst einmal reflektiert haben, werden Sie Fehler auch leichter vermeiden.
Seltsamerweise interessieren sich weniger Anleger für einen sukzessiven Vermögensaufbau als für schnelle Kursgewinne an den Aktienmärkten. Einerseits steht man 30 oder 40 Jahre im Arbeitsleben, aber an der Börse will man nach Möglichkeit in wenigen Jahren Millionär werden. Allerdings wird auch gern vergessen, dass Chancen und Risiken an der Börse eng miteinander verbunden sind. Wenn Sie höhere Gewinne wollen, müssen Sie auch höhere Risiken einkalkulieren. Sie sollten sich aber nicht von der Aussicht auf schnelle Gewinne in spekulative Anlagen locken lassen, zumal dann ein "Schutzmechanismus" einsetzt, der anderen die Schuld für das eigene Versagen gibt.
Zertifikate sind in ihrer Grundtendenz eher defensive Anlageprodukte, die aber bei richtiger Auswahl dennoch ertragreich sein können. Mit manchen Strategien können Sie sogar Gewinne einfahren, die in puncto Performance Aktien in den Schatten stellen, aber durch ein Sicherheitsnetz eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit besitzen.
An den Aktienmärkten wechseln sich Trends immer ab. Eine Region, Branche oder Aktie läuft in einem Jahr noch gut und im darauffolgenden Zeitraum schlecht. Der Neue Markt, Rohstoffe oder Kryptowährungen sind Beispiele für teilweise kurzlebige Trends. Streuen Sie daher Ihr Vermögen über Länder und Branchen. Vermeiden Sie auch den sogenannten "Home Bias". Darunter versteht man den Fehler, dass Sie den Schwerpunkt zu sehr auf heimische Investments, wie Aktien aus dem DAX oder Bundesanleihen, setzen. Für den Einstieg und Aufbau eines aussichtsreichen Depots sind für Sie daher ETFs auf einen Weltindex (MSCI oder FTSE) prädestiniert.
Angesichts der Produktvielfalt und der vielen Basisinstrumente bestehen immer Chancen, an der Kursentwicklung an irgendeinem Aktienmarkt zu partizipieren. Mit einem Investment in verschiedene Zertifikate-Strukturen und Basiswerte gelingt Ihnen sehr einfach eine breite Streuung über Länder, Regionen und so weiter hinweg.
Das häufige Umschichten verursacht neben hohen Kosten auch häufig eine schlechte Depotrendite. Selbst vor Abzug von Kosten war der Gewinn von eifrigen Tradern historisch am schlechtesten. Dies belegte eine Studie der Professoren Andreas Hackethal und Steffen Meyer im Auftrag der Zeitschrift Finanztest.1 Diese kam zu dem Ergebnis, dass aktive Anleger mit fünf oder mehr Orders pro Monat zwischen drei und vier Prozent an Rendite vor Kosten verlieren. Hyperaktive Trader erzielen nach Kosten sogar eine um acht Prozent schlechtere Rendite. Warren Buffett meinte einmal dazu: "Vor langer Zeit hat Sir Isaac Newton für uns die drei allgemeinen Bewegungsgesetze definiert, ein Geniestreich. Aber beim Investieren hatte er kein Glück. Er hat in der Südseeblase viel Geld verloren und gesagt: 'Ich kann die Bewegung der Sterne voraussagen, aber nicht den Wahnsinn der Menschen.' Leider hat er dann nicht mehr weitergemacht, sonst wäre ihm ein viertes Bewegungsgesetz aufgefallen: Für Investoren verringern sich die Einnahmen, je aktiver sie werden."2
Besser ist es daher, wenn Sie sich nur ein- oder zweimal im Jahr mit Umschichtungen Ihres Depots befassen und die restliche Zeit die Anlagen laufen lassen. Mit passiven Investments sind insbesondere Börseneinsteiger gut beraten.
Zertifikate helfen Ihnen auch hier, da durch eine gewisse "Kursträgheit" der Produkte die Versuchung, frühzeitig zu verkaufen, gedämpft wird und Sie so per saldo in den Wertpapieren länger investiert bleiben. Außerdem besteht eine wichtige Ertragsquelle von Zertifikaten im Abbau des Zeitwerts: Weil Sie einfach nur abwarten, erzielen Sie als Anleger Gewinne.
Niemand möchte ein Verlierer sein! Daher wird über Gewinne an der Börse ständig schwadroniert, während Verluste totgeschwiegen werden. Stattdessen wird bei Verlustpositionen auf das Prinzip Hoffnung gesetzt, wonach sich der Kurs doch sicher irgendwann einmal wieder erholen wird. Genauso unsinnig ist es, einstige Höchststände als mögliche Kursziele auszumachen. Wie viele Aktien, die um die Jahrtausendwende am Neuen Markt in Deutschland notiert waren, sind noch gelistet oder haben auch nur einen Teil der Verluste von 80 oder 90 Prozent wieder wettgemacht? Umgekehrt hätten diese Anleger niemals Anteile an wirklichen Highflyern wie Amazon oder Tesla gekauft, weil sie ja schon zu "teuer" waren. Eine Studie von Cookson, Engelberg und Mullins3 untersuchte das Anlegerverhalten auf StockTwits, dem Aktien-Pendant zu Twitter, zwischen Januar 2013 und Juni 2020. Das Ergebnis war, dass Anleger dazu neigen, das zu lesen, was ihrer Meinung entspricht. Die bullishen Nutzer folgten mit einer fünfmal höheren Wahrscheinlichkeit anderen Nutzern mit der gleichen Einschätzung als Nutzern mit einer anderen Einschätzung. Diese selektive Wahrnehmung führt dazu, dass gutgläubig in Aktien investiert wird und Verluste ignoriert werden.
Zertifikate verändern sich natürlich auch im Preis, insbesondere entstehen kurzfristige Preisschwankungen aufgrund von Veränderungen des Aktienkurses. Durch zusätzliche Absicherungen werden aber teilweise sogar Verluste in Gewinne umgemünzt. Folglich kann man als Zertifikatekäufer auch viel beruhigter auf Kursrückgänge des zugrunde liegenden Basiswerts reagieren und Verluste aussitzen. Der Kurseinbruch der Varta-Aktie, den ich Ihnen im Rahmen der "Fallen Angels"-Strategie zeigen werde, ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Es zeigt Ihnen, wie Sie solche Kursrückschläge für überproportionale Gewinne nutzen können.
Häufig entstammt der heiße Tipp einem Eigeninteresse. Ein typisches Beispiel ist ein Tippdienst, der Aktien aus den Highflyer-Bereichen Minen oder Technologie vorab kauft und dann eine gewisse Zeit verstreichen lässt, um nicht den Anschein des sogenannten Frontrunnings zu vermitteln. Nachdem genügend Aktien eingesammelt wurden, kommt Phase 2: Der Börsenmantel wird aufgehübscht und Tipps mit utopischen Kurszielen werden ausgegeben. Nahezu täglich kommen neue Meldungen zum Unternehmen. Ein "Börsendienst" empfahl vor einigen Jahren Anteile an einem Unternehmen, das Marketingartikel für eine geplante Marsmission verkaufen durfte. Es handelte sich dabei aber nur um eine einst im Bereich Exploration tätige Unternehmung, die wiederbelebt wurde und einen neuen hübschen Namen erhielt.
John "Jack" Bogle, Gründer von Vanguard, schrieb über solche heißen Tipps einmal: "Investieren ist nicht annähernd so schwierig, wie es aussieht. Um erfolgreich zu investieren, muss man ein paar Dinge richtig machen und schwere Fehler vermeiden." Einen heißen Tipp zu befolgen gehört sicherlich eher zu den schweren Fehlern. Ähnliches gilt, sobald sogar in anlagefernen Zeitungen und Zeitschriften Artikel erscheinen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg sei. Dann sollten Ihre Alarmglocken schrillen, und Sie sollten eher das Gegenteil unternehmen.
Auch hier sind Zertifikate eine gute mentale Unterstützung, denn auf "heiße" Werte gibt es nur selten auch Zertifikate. Die meisten Basiswerte...
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