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Sevilla - was für ein Name! Keine wortreiche Beschreibung muss erklärend hinzugefügt werden. Was schwingt in diesem Namen nicht alles mit: Wärme, Licht, Fröhlichkeit, Flamenco, Tapas. Bilder wie diese drängen sich förmlich auf, zaubern ein Lächeln auf jedes Gesicht. Sevilla, was gibt es da nicht alles zu entdecken. Die Geschichte hinterließ prächtige Bauwerke, allen voran die unvergleichliche Kathedrale {1}, eines der größten Kirchengebäude weltweit mit seinem hochaufragenden Turm La Giralda, einst das Minarett einer Moschee. Gleich um's Eck steht, ebenfalls aus der arabischen Zeit, die Festung Alcázar {4}, die erst sehr viel später den Zusatz "Königlich" (Real) verpasst bekam. Geschaffen wurde sie mit einem weitläufigen Garten und Palästen, die von arabischen Künstlern mit filigranen Wanddekorationen versehen wurden. Sie gelten als die schönsten Fassaden in ganz Spanien.
Beide Komplexe stehen am Rand der Altstadt, dem Barrio de Santa Cruz, einem Labyrinth aus schmalen, verwinkelten Gassen, in denen kein Stadtplan weiterhilft und man sich einfach treiben lassen muss. Dabei stößt man immer wieder auf urige Bars und kleine Geschäfte. Außerhalb dieser Zone befindet sich ein wunderschöner Park, in dem sich die 1929 angelegte, weitgeschwungene Plaza de España {20} öffnet, die in 50 kunstvollen Kachelbildern wichtige Ereignisse aus der Geschichte aller spanischen Provinzen zeigt. Aber auch der Genuss kommt in der Stadt nicht zu kurz: Tapas und Vino in den Bars, Shopping in der Calle Sierpes und Lebensfreude bei den großen Festen. Das alles ist Sevilla - nicht nur ein Name, sondern einzigartig, unvergleichlich.
Sevilla ist eine Stadt für Fußgänger - ohne Wenn und Aber, auch wenn sich immer mal wieder wagemutige/leichtsinnige/unverbesserliche Fahrer mit ihrem Auto (durchaus auch solche mit ausländischem Kennzeichen ...) durch die engen Gassen quetschen.
Die Altstadt ist von überschaubarer Größe, alle hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten können zu Fuß erreicht werden. Außerdem macht es einfach Spaß, durch die engen Gassen zu schlendern, sich treiben zu lassen und Eindrücke aufzunehmen. Das erkennen anscheinend auch zunehmend die Sevillanos: Immerhin wurden zwei einst stark befahrene Straßen zu Fußgängerzonen umgemodelt, durch die nur noch eine Straßenbahn fährt.
Für die Spaziergänger bedeutet das, dass man ab der Plaza Nueva [E8] bis zur zentralen Anlaufstation, der Kathedrale {1}, sehr entspannt schlendern kann, denn eine der Fußgängerzonen, die Avenida de la Constitución, führt direkt dorthin. So kann man schon von Weitem die Schönheit der Giralda (->) bestaunen.
Östlich schließt sich die zweite Hauptsehenswürdigkeit Sevillas an, der Real Alcázar {4}. Beide historisch-baulichen Highlights sind durch einen autofreien Platz verbunden, hier dürfen nur Pferdekutschen (->) mit Glockengeläut durch.
Zwischen den beiden Punkten öffnet sich nach Osten das dritte Highlight, das historische Barrio de Santa Cruz {5}, das ehemalige jüdische Viertel. Hier findet man das klassische Sevilla-Bild vor: schmale Gassen mit strahlend weißen Häusern, viele Tapasbars, kurze und kürzeste Gässchen, die sich um gedrungene Häuser winden. Jeder Stadtplan muss hier versagen. Den sollte man daher wegstecken und sich einfach treiben lassen! Das Viertel bleibt räumlich überschaubar, wirklich verlaufen kann man sich nicht, denn irgendwann stößt man ja doch wieder auf einen markanten Platz oder eine größere Straße.
Eine dieser breiteren Straßen ist die Calle de Menéndez y Pelayo [G10-H9]. Dieser Straße ein Stück nach Süden gefolgt, wird der weitläufige Parque María Luisa {19} erreicht. Dort kann nicht nur ziemlich ruhig herumspaziert werden, dort befinden sich auch zwei interessante Museen: das Museo Arqueológico {22} ("Archäologisches Museum") und das Museo de Artes y Costumbres Populares {21} ("Museum der volkstümlichen Kunst und Bräuche"). Vor allem aber liegt dort die weitgeschwungene Plaza de España {20}, eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Sevillas.
Zurück zur Altstadt: Nur wenige Schritte sind es vom oben erwähnten Barrio de Santa Cruz {5} bis zur Shoppingmeile Sevillas. Vorher passiert man das sehr sehenswerte Museo del Baile Flamenco {9}, das das Verständnis für diese urtypisch andalusische Kultur näherbringt. Die Haupteinkaufsstraße heißt Calle Sierpes (->). Dort findet man noch jede Menge kleine, inhabergeführte Traditionsgeschäfte, etliche weitere gibt es in den Nebenstraßen. Alle sind übrigens Fußgängerzonen.
Eine ganz andere Zone ist das Flussufer. Dort braust zwar der Autoverkehr vorbei, aber dort liegen auch einige interessante Sehenswürdigkeiten: die Plaza de Toros {26} (Stierkampfarena), der Torre del Oro {24} und auch das urwüchsige Viertel Barrio de Triana {27} jenseits des Flusses. Direkt am Fluss verläuft jetzt auch ein kilometerlanger Spazier- und Flanierweg, an dem man relativ ruhig gehen kann.
Was aber gar nicht fehlen darf, wäre ein Bummel am Abend in lauer Luft durch die Altstadt. Kathedrale {1} und Giralda (->) werden zauberhaft angeleuchtet, die engen Gassen sind von einem dezent-diffusen Licht schwach erhellt und man kann derweil bei einem Sherry auf einem wackeligen Stühlchen vor einer Tapasbar sitzen - herrlich!
Der Torre del Oro {24} im Abendlicht (057sv-fo © SeanPavonePhoto)
Wie flaniert man richtig andalusisch? Beispielsweise so: Schlendern zwei, drei, vier ... Sevillanos tief im Gespräch versunken durch die Straßen. Sie laufen sehr nah nebeneinander, gehen beinahe im Wortsinn auf Tuchfühlung und berichten einander ausführlichst! Sie beleuchten eine Sache immer von mehreren Seiten, unterstreichen jede Äußerung durch energische Handbewegungen, hängen an jeden zweiten Satz ein rhetorisches "¿Entiendes?" ("Verstehst Du?") an. Sie fallen sich auch gerne gegenseitig ins Wort, hören aber gleichzeitig auch aufmerksam zu. Fällt nun ein besonders gewichtiges Argument, "bremst" der Sprecher seinen Zuhörer förmlich, fasst ihn an den Arm, stoppt ihn, dreht ihn ein wenig zu sich hin, hält den Arm immer noch fest und sagt mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit, was es zu sagen gibt - der andere möge bitte höchst aufmerksam - noch mehr als schon vorher! - seiner Argumentation folgen. Das Ganze wird mit noch deutlicheren Armbewegungen untermalt. Die Hand wandert nun stakkatoartig auf und ab, unterstreicht jedes Wort: "Sind al-les Ver-bre-cher, diese Po-li-ti-ker!", etwa so. Schließlich gibt er sein Gegenüber frei, aber nicht, bevor nach mehreren kleinen Pausen immer noch ein neues Argument nachgeliefert wird, immer noch im Stehen. Und endlich geht es weiter und dann ist auch der andere mal dran.
So gehen sie plaudernd, stoppend, händeringend und aufeinander einredend durch die Straßen und kommen natürlich nicht recht voran. Aber das macht ü-ber-haupt nichts.
Time is money? Mag sein, aber nicht hier, nicht in Sevilla.
Wem nur wenige Tage für die Besichtigung der Stadt zur Verfügung stehen, kann dennoch bei effektiver Nutzung der Zeit viel erleben, vorausgesetzt, man reist am Vorabend an und bezieht eine Unterkunft in der Innenstadt. Dann hat man es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht weit bis zur Altstadt und sollte bei einem zwanglosen Bummel erste Eindrücke auf sich wirken lassen. Die Kathedrale {1} als markanter Punkt mit der hoch aufragenden Giralda (->) kann kaum verfehlt werden, sie ist meist schon von Weitem zu erkennen. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Barrio de Santa Cruz {5} mit seinen vielen Tapasbars. Jetzt heißt es: eintauchen, rein in die Bars, Tapas bestellen, einen manzanilla dazu und das Sevilla-Wochenende kann beginnen!
Frühstück gibt es sicherlich im Hotel. Anschließend bietet es sich an, als erstes die Kathedrale {1} zu besichtigen. Da dieses Gotteshaus von allen Sevilla-Besuchern angesteuert wird, kann es schon mal voller werden. Je früher man kommt, desto mehr Muße verbleibt zum Staunen über die Pracht. Und die Giralda (->) einmal bis zur Spitze hochlaufen gehört zum Abschluss eigentlich dazu, denn von oben hat man einen herrlichen Weitblick.
Nach dem Besuch der Kathedrale geht man nur einmal über den Vorplatz hinüber zum Real Alcázar {4}. Auch dorthin zieht es alle Touristen. Mehrere Räume mit äußerst filigranen Dekorationen im Mudéjar-Stil sowie riesige Wandteppiche aus einer späteren christlichen Epoche erwarten die Besucher.
Danach wird es höchste Zeit für ein Mittagessen, beispielsweise im Casa Robles (->) oder im Robles Placentines (->), die sich am Rand der Altstadt schräg gegenüber der Kathedrale befinden. Beides sind Traditionslokale mit guter Küche.
Nach dem Essen kann man über die Avenida de la Constitución zur Plaza Nueva schlendern. Dort steht das monumentale Ayuntamiento {11}, das Rathaus von...
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