Schweitzer Fachinformationen
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Verliebe dich in der kleinen Mühle am Wiesenbach!
Als Lisa erfährt, dass der Reiterhof in der Eifel, wo sie als Kind immer die Ferien verbracht hat, zwangsversteigert werden soll, fasst sie kurzerhand einen Entschluss: Sie nutzt ihre gesamten Ersparnisse, um den Hof samt Mühle zu erwerben. Im Wiesenbachtal angekommen, trifft sie der Schlag: Das Gebäude ist vollkommen verwahrlost.
Durch Zufall lernt sie Vincent kennen, den Sohn des Geschäftsführers einer großen Bäckerei-Kette. Er und auch sein bester Freund Simon, ein charmanter Bio-Bäcker, helfen Lisa dabei, ihren Traum zu verwirklichen: Sie will die alte Getreidemühle wieder in Betrieb nehmen und hochwertiges Mehl herstellen. Doch schon bald gerät Lisas Herz gefährlich aus dem Takt ...
Zauberhaft wie eine Blumenwiese, malerisch wie das Rauschen eines kleinen Baches, romantisch wie der Sternenhimmel - das ist die kleine Mühle am Wiesenbach!
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»Das ist das Donnerwetter allemal wert!«
»Warte auf mich, Julia!« Lisa spornte ihr Pferd an, um mit Julias Tempo Schritt zu halten. »Schneller, Stella!« Das Pferd gehorchte, und das gesteigerte Tempo ließ Lisa im Sattel nach hinten rutschen. Mit Julia mitzuhalten war kein leichtes Unterfangen, denn ihre Freundin war eindeutig die bessere Reiterin. Aber so schnell gab Lisa nicht auf. Die beiden Mädchen ritten durch die enge Schlucht, folgten einem steinigen Pfad dem Bachlauf entlang. Ein schweres Grollen legte sich über das Echo der Hufschläge.
»Komm schon, wir schaffen das, bevor der Regen einsetzt!«, rief Julia zurück, ohne sich umzudrehen.
Lisas Herz klopfte vor Aufregung. Der Weg wurde immer holpriger, und sie waren viel zu schnell unterwegs. Ihr Haar hüpfte aus dem Haarreif, und der Wind blies ihr die Strähnen immer wieder ins Gesicht, sodass sie ihre Umgebung nur noch durch einen blonden Schleier wahrnahm.
Das Grollen des Donners wurde lauter. Lisa zuckte zusammen, als ihr die ersten dicken Regentropfen ins Gesicht klatschten. Selbst der Bach rauschte wilder, als würde er bereits die Wassermassen mit sich tragen, die sich nicht weit von ihnen entfernt aus dem Himmel lösten.
Endlich schaffte es Lisa, zu ihrer Freundin aufzuschließen, wohl auch nur, weil Julia das Tempo verlangsamte, da der Weg stetig schmaler wurde.
»Veronika wird uns ganz bestimmt den Kopf abreißen!« Lisa beugte sich nach vorn und strich dem Tier über den Mähnenansatz.
Julia grinste sie unbekümmert an. »Aber das war es doch wert, oder?«
Ihr Herz klopfte noch immer wild in der Brust, dennoch nickte Lisa eifrig. Sie liebte diesen Reiz, etwas Verbotenes zu tun. Und das, was sie getan hatten, war verboten hoch zehn. Klammheimlich hatten sie sich von den anderen entfernt und zu den Ställen geschlichen, wo ihre beiden Lieblingspferde bereits auf sie gewartet hatten.
Für die nötige Ablenkung war gesorgt, indem sie überall in den Gebäuden der Mühle die Wasserhähne aufgedreht hatten - auch an den Duschen in den Waschräumen. Dass sie von Joachim dennoch gesehen worden waren, wie sie sich auf die Rücken der Tiere geschwungen hatten und losgeritten waren, war Pech und ließ sich nicht mehr ändern. Donnerwetter hin oder her, Lisa war glücklich.
Selbst das aufziehende Unwetter konnte ihrer Stimmung nichts anhaben. Sie befand sich in den Ferien ihres Lebens - mit dem unvergleichlichen Gefühl von Freiheit, das das Reiten ihr bescherte. Seit zwei Wochen teilte sie diese Erfahrung mit ihrer besten Freundin Julia auf der Alten Reitermühle, und noch zwei weitere Wochen lagen wie ein nicht enden wollendes Abenteuer vor ihnen.
Natürlich gab es Momente, in denen sie ihre Eltern vermisste. Sie waren nach Südfrankreich gereist, allerdings ohne Lisa. Zwar genoss Lisa ihre Familienauszeit in vollen Zügen, aber ein kleiner Teil von ihr sehnte sich danach, ihre Erlebnisse mit ihnen teilen zu können.
Doch gegen das Heimweh gab es diesen einen Jungen auf dem Hof, der ihre Gedanken seit Beginn der Ferien ordentlich durcheinanderwirbelte. Er war im selben Alter und hatte ein unglaubliches Händchen für die Ponys und Pferde. Lisa hatte ihn vom ersten Tag an bewundert, allerdings befand sie sich in einer Zwickmühle, denn Julia hatte ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen.
Bislang war ihre Freundschaft mit Julia immer so einfach gewesen. Keine Dramen, keine Eifersucht, nichts. Und nun war plötzlich alles kompliziert. Lisa wusste nicht mal, was sie wirklich wollte. Natürlich wollte sie mehr Zeit mit ihm verbringen und ihn besser kennenlernen. Aber dafür riskieren, dass Julia sauer auf sie wurde? Auf keinen Fall! Ihre Freundschaft war zu wichtig. Außerdem stand nichts über dem Reiten. Schon gar kein Junge!
Sie beugte sich nach vorn und umarmte Stellas Hals. »Das hast du spitze gemacht, dafür gibt es heute eine Extraportion Hafer für dich!«
Sie ließen die letzten Meter der Schlucht hinter sich und ritten aus den Schatten der Bäume heraus, womit sich ihnen der Anblick der alten Mühle offenbarte. Das liebevoll zu einem Ferienreiterhof umfunktionierte Mühlenanwesen lag idyllisch an dem im Moment nicht mehr ganz so leise plätschernden Bach, der einst das schwere Mühlrad angetrieben hatte. Das Fachwerk des Hauptgebäudes zeichnete sich scharf gegen den schwärzer werdenden Himmel ab. Ein wenig ängstlich hob sie den Kopf. Sie hasste Gewitter.
Trotzdem strahlte das Mühlenanwesen mit dem großen Gartengrundstück und all seinen Nebengebäuden eine robuste Beständigkeit aus, als wäre es ein sicherer Hafen - selbst im Angesicht eines heranziehenden Sturms. Und doch ließ sich das flaue Gefühl in Lisas Magen nicht ignorieren.
»Das wird Ärger geben«, murmelte Lisa mehr zu sich selbst.
»Und wenn schon!« Ihre Freundin warf ihr einen Mut machenden Blick zu. »Hast du gesehen, wie Bella und Stella gelaufen sind? Das war Freiheit pur!« Ihre Stimme klang beinahe beschwörend, als wolle sie Lisa überzeugen, dass der Ärger es wert gewesen war.
Lisa bewunderte sie. Julia war schon immer die Tapfere von ihnen gewesen. Es gab kein Abenteuer, das sie ausließ. Angst schien ihr ein Fremdwort.
Als sie sich dem Hof näherten, fiel Lisas Blick auf einen Wagen in der Einfahrt, der vor ihrem Ausritt definitiv noch nicht dort gestanden hatte. Etwas daran wirkte merkwürdig vertraut, doch bevor sie dem Gedanken weiter nachgehen konnte, bemerkte sie eine Gruppe Kinder, die sich bereits auf dem Hof versammelt hatte. Lisa kam es vor, als wären alle Augen auf sie gerichtet. Und nun schwieg auch Julia und sah auf einmal mächtig eingeschüchtert aus.
Mit einem letzten tiefen Atemzug ritten sie auf das Tor zu, bereit, sich den Folgen zu stellen.
Kaum waren sie abgestiegen und hatten die Pferde zögerlich in den Hof geführt, fanden sie sich unmittelbar in der festen Umklammerung von Joachims Blick wieder. Er funkelte sie mit einer Intensität an, die Lisa und Julia stumm bleiben ließ. Er trat auf sie zu und nahm ihnen die Zügel der Pferde aus der Hand.
Julia öffnete den Mund, doch Joachim fegte mit seiner Hand durch die Luft und ließ so keinen Raum für Diskussionen. Stumm wies er sie an, sich zu den anderen zu gesellen.
Lisas Herz schlug schneller. Dicht an Julia gedrängt wollte sie in die vermeintliche Sicherheit der Gruppe flüchten. Doch ein hallendes »Du nicht!« ließ sie abrupt innehalten. Sie blickte den groß gewachsenen Mann eingeschüchtert an. Etwas stimmte nicht. Er vermied es, sie direkt anzusehen. Und das war ein Verhalten, das sie nur noch mehr beunruhigte.
»Geh in die Küche, Lisa. Veronika wartet dort auf dich.«
Mit einem schweren Kloß im Hals tauschte sie einen kurzen Blick mit Julia. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Lisa war die Ältere, vermutlich wurde sie deshalb zur Verantwortung gezogen.
Sie machte sich wortlos auf den Weg zur Küche der Mühle. Immer mehr Regentropfen landeten auf ihr, und der zunehmende Wind zerrte an ihren Haaren. Als sie die schwere Holztür der Mühle öffnete, wurde sie von einer einladenden Wärme und Stille empfangen. Kaum hatte sie die Küche betreten, schlug ihr der Duft von frisch gemahlenem Kaffee entgegen.
Veronika stand am rustikalen Holztisch und hielt eine alte Kaffeemühle in der Hand. Sie hörte erst mit dem Mahlen auf, als Lisa ein paar Schritte in ihre Richtung ging. Sie trug ihre typische bunte Tunika, die in allen Farben des Regenbogens leuchtete, und eine Vielzahl von Armreifen, die bei jeder Bewegung klirrten.
Veronika war eine warmherzige Frau, deren wilde Locken und sanfte Gesichtszüge auf eine faszinierende Weise zusammenpassten. Sie strahlte eine Energie aus, die an eine Naturgewalt erinnerte - kraftvoll und unaufhaltsam, als könnte sie Stürme und Orkane entfachen, und das stets mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
»Hallo, Lisa, da bist du ja«, sagte sie leise. »Setz dich doch - zu deinen Großeltern.«
Lisas Kopf fuhr herum, und als ihr Blick auf den Tisch fiel, zuckte sie vor Schreck zusammen. Dort saßen zwei Menschen, die sie nur zu gut kannte.
»Aber ... was ... Oma! Opa! Dann war das euer Wagen in der Einfahrt!«
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, während sie bereits den ersten Schritt auf die beiden zutrat, bereit, auf sie zuzustürmen und sie innig zu umarmen. Doch dann hielt sie inne. Etwas an ihrem Gesichtsausdruck ließ sie stocken. Ihre Oma hatte rote, verweinte Augen. Und auch ihr Opa, der sonst mit seiner ruhigen Art immer Halt gab, wirkte erschöpft.
»Setz dich, mein Schatz«, sagte ihre Oma, und ihre Stimme klang ungewohnt rau.
Lisa wäre lieber stehen geblieben. Noch viel lieber wäre sie einfach davongerannt. Was ging hier vor sich?
Dennoch ließ sie sich langsam auf einen Stuhl sinken, ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust. Etwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Ein kalter Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie den Blick ihrer Großeltern suchte.
»Lisa, Liebes ...« Ihre Oma griff nach ihrer Hand und hielt sie fest, als würde sie sich...
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