Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Wie wir mit Impact Investing unsere Welt vor dem Untergang bewahren
Wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht, stehen sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit meist gegenüber. Doch die Kompromisse aus diesem Spannungsfeld bringen nur wenig Fortschritt. Zu wenig, um genau zu sein – denn unser Planet befindet sich einem schlechten Zustand: Die Erderwärmung nimmt stetig zu, Ökosysteme befinden sich an kritischen Kippunkten und die Menschheit schaut ohnmächtig zu. Zum Glück gibt es ein Konzept, welches neue Blickrichtungen und innovative Problemlösungen ermöglicht: Impact Investing.
Was ist Impact Investing?
Mit Impact Investing gelingt es, die zunächst widersprüchlich erscheinenden Ziele Rendite und Verbesserung der Welt zu vereinen. Impact Investing und Impact-Unternehmertum sind die Ausrichtung der Unternehmensprozesse auf eine positive, soziale und ökologische Wirkung. Der Unternehmenszweck wird also gesellschaftlichen Zielen angepasst, sodass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. Unternehmer, Investoren, Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten werden dabei aktiv in die Gestaltung eingebunden.
Die Impact-Investing-Methode
Ein messbares Anreizsystem für wirtschaftliche und nachhaltige Ziele ist die Kernidee hinter Impact Investing. Kreislaufsysteme bilden die organisatorische Grundlage. Ausgehend von den 17 Nachhaltigkeitszielen der EU, bereits bestehenden Frameworks aus dem Bereich ESG und Prozessrahmenwerken wie IOOI, SFDR und Shared Value lässt sich für jedes Unternehmen eine individuelle Nachhaltigkeits-Logik erschaffen, die Wachstum und Wirtschaftlichkeit gezielt fördert. Impact-Investoren dürfen daher bei einem geringeren Risiko eine gleiche oder bessere Rendite erwarten.
Ein Leitfaden für nachhaltige Unternehmensführung
Dieses Buch liefert einen kompakten Überblick über die wichtigsten Facetten des Impact Investing und Impact-Unternehmertums. Gleichzeitig werden aktuelle Frameworks und Praxiskonzepte skizziert, damit das Gelesene direkt angewendet werden kann. Daher ist dieses Impact-Investing-Buch der ideale Startpunkt für Manager, Gründer, Unternehmer, Investoren, Anleger und alle, die in aktiver Form in unsere gemeinsame Zukunft investieren möchten.
Impact-Investoren und Impact-Unternehmertum
Die Verwirklichung der Idee „Impact Investing“ kann nicht allein über Impact-Investoren erfolgen. Diese stellen zwar die nötigen Mittel und eine Strategie bereit, doch die operative Umsetzung erfolgt über Impact-Unternehmer. Impact-Unternehmer entwickeln nachhaltige und innovative Geschäftsideen; sie schaffen neue Produkte sowie Services und sorgen dafür, dass diese auf Unternehmensebene umgesetzt werden.
Impact Entrepreneurship und Social Entrepreneurship
Gründer, die neue Geschäftsbereiche auf Basis der Impact-Logik entwickeln, werden als Impact-Entrepreneure bezeichnet. Sie erschaffen neue Unternehmen, die sich an Nachhaltigkeitszielen orientieren. Eine Besonderheit ist Social Entrepreneurship – eine Unternehmensform, die die Erfüllung sozialer Ziele in den Fokus ihrer Anstrengungen stellt. Ein Social Entrepreneur setzt sich daher vorrangig für einen positiven Wandel der Gesellschaft ein, die Gewinnerzielungsabsicht ist untergeordnet.
Nachhaltig investieren, Risiken senken – Renditen steigen!
Mit Hilfe von Impact Investing lassen sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Wachstum vereinen. Es stellt damit eine zukunftsgewandte Alternative zum klassischen Value Investing dar, bei der sich spannende Betätigungsfelder bieten. Welche das sind und wie jeder von uns sofort mit der Umsetzung der Impact-Idee starten kann, wird in diesem Buch beschrieben. Wir müssen heute die richtigen Dinge richtig tun, damit wir morgen einen positiven Ertrag für unsere Öko- und Sozialsysteme verzeichnen können. Nur so hat unser Planet noch eine Chance. Investieren wir gemeinsam in eine bessere Zukunft – die Zeit zu Handeln ist jetzt!
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
1 Wer und was könnte uns helfen, den Planeten zu retten?
Für Ungeduldige: Wir müssen etwas tun. Bisher haben Politik, Wissenschaft, Medien und selbst Greta keinen Hebel finden können, einen gemeinsamen Ausgangspunkt festzulegen. Zusätzlich steht der Kapitalismus als unser Wirtschaftssystem in der Kritik. Nach dem Lesen dieses Kapitels sollten die Zusammenhänge zwischen diesen Aspekten klarer sein. Dieses Verständnis ist wichtig, wenn wir einen Startpunkt für die Lösung finden wollen.
Haben die Generationen vor uns jemals diese Dringlichkeit zur Rettung ihres Planeten empfunden? Wir werden heute mit einem sehr konsistenten Bild an Aussagen von Wissenschaftlern, Medien und auch Politikern konfrontiert. Basis all dieser Aussagen sind Erkenntnisse unserer Forschung. Und auch wenn es über die letzten Jahrzehnte fast nicht möglich erschien: Es herrscht Einigkeit zum Thema Klimawandel. Ernst zu nehmende Gegenstimmen gibt es quasi nicht mehr.
Auf Basis dieser seltenen Einstimmigkeit der Wissenschaft haben sich Staaten, Politik, Medien, Kirchen und Non-Profit-Organisationen der faktischen Realität angeschlossen und den Klimawandel zur Grundlage ihrer Aktivitäten und Handlungsfelder gemacht. Genau das ist der Punkt, ab dem es kompliziert wird.
Wir sind uns zwar einig über die Existenz des menschengemachten Klimawandels sowie über eine Reihe der nun unausweichlich anstehenden Auswirkungen. Doch die Konsequenzen, die wir als Interessenvertretung, Individuum oder Gesellschaft daraus für unser tägliches Handeln ableiten, sind sehr verschieden.
Die Bandbreite der Lösungsmöglichkeiten ist davon abhängig, ob wir global, national, lokal oder individuell auf die notwendigen Veränderungen schauen:
Die logische Konsequenz bei einem Problem dieser weltumspannenden Dimension und dieser unterschiedlichen Interessenlagen haben wir in den letzten 30 Jahren gesehen: Wir diskutierten ab und zu mal auf Konferenzen, einige Propheten tauchen auf und verschwinden wieder. Aber persönlich ändern mussten wir zum Glück nichts.
Spieltheorie und Wissenschaft haben zutiefst menschliche Erklärungen für unser kollektives Versagen als Individuen zur Hand:
Diese Erläuterungen rütteln aber nicht an der Tatsache, dass wir etwas ändern müssen. Denn nach 30 Jahren Nichtstun1 sind die Auswirkungen von Umweltverschmutzung und globaler Ausbeutung in unserem Alltag konkret und unübersehbar angekommen: mit Plastik in unseren Meeren und Flüssen, Unwettern vor unserer Haustür und sich häufenden Nachrichten über die bereits überschrittenen Kipppunkte.
1.1 Helfen uns Politik, Medien oder Wissenschaft?
Wissenschaftler als Berater der Politik haben ihren Job nach eigenem Bekunden erledigt, wenn sie uns auf die Zusammenhänge hingewiesen haben. Auf die Wissenschaftler als Lösungslieferanten brauchen wir daher nicht zu hoffen. Gleiches gilt für die Politiker, denn leider passt dieses Problem kaum in die politischen Strukturen. Schließlich hat ein Politiker - egal von welcher Partei - nur ein Mandat bis zur nächsten Wahl. Doch die Probleme, denen wir uns gegenübersehen, sind viel zu groß und bedürfen einer kontinuierlichen sowie konsistenten Handlungsfolge von Jahrzehnten.
Schon bei global gesehen kleinen Teilaufgaben gibt es keine klaren Handlungsstränge und Ergebnisse für uns als Verbraucher. Sollen wir von Verbrennerautos auf batteriebetriebene Elektromobilität umsteigen oder besser nicht? Gibt es ein klares Ergebnis nach Abwägen aller Vor- und Nachteile?
Beispiel Elektromobilität
Die Wissenschaft ist sich im Detail uneinig, ob ein Elektrofahrzeug mit Batterie einen geringeren ökologischen Fußabdruck hat als ein Verbrennerauto. Für normale Bürger ist es extrem schwer zu entscheiden, aus welchen Gründen welcher Wissenschaftler, Politiker oder Journalist welches Thema treibt. Aus persönlicher Überzeugung? Lobbyarbeit? Wer bezahlt wen? Welche Aspekte stehen im Vordergrund? Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es für den deutschen Wohlstand extrem wichtig, dass unsere Automobilindustrie sich transformiert und wettbewerbsfähig bleibt. Will ein Politiker Arbeitsplätze in seinem Wahlkreis retten? Will das Magazin nur eine aufmerksamkeitsheischende Überschrift für die Auflage oder Clickbait?
Diese Gruppe aus Politik, Wissenschaft und Medien, die normalerweise die sichtbare Anpassungsarbeit an eine sich verändernde Welt leistet, scheint mit der Erstellung und Umsetzung eines globalen Masterplanes zur Rettung unseres Planeten tatsächlich überfordert zu sein. Auf wessen Hilfe können wir also hoffen?
1.2 Kann unser Wirtschaftssystem - der Kapitalismus - helfen?
Die Grundlage unseres Wirtschaftssystems - der Kapitalismus - stand in den letzten Jahren zunehmend in der öffentlichen Kritik, weil er für Ungleichheit und Ungerechtigkeit verantwortlich gemacht wird.
Grundlegend am Konzept des Kapitalismus ist, dass er unsere Sichtweise auf die Zeit ordnet. Im Kapitalismus leben sowohl die Unternehmer als auch die Konsumenten in der Zukunft: Die Unternehmer erwarten durch ein neues Produkt, eine Investition oder eine neue Technologie eine höhere Rendite, während die Konsumenten von der zukünftigen Erfüllung ihrer Wünsche träumen. Das Konzept des Kapitalismus zwingt uns sozusagen dazu, uns ständig mit einer unbekannten Zukunft auseinanderzusetzen. In anderen Kulturen, etwa in China, ist hingegen ein Bezug zur Vergangenheit vorherrschend, bei einer Reihe von Naturvölkern stattdessen der Bezug auf die Kreisläufe der Natur. Ob der Kapitalismus in Hinblick auf unseren zeitlichen Kulturbezug Ursache oder Wirkung ist, bleibt vorerst offen. Fest steht: Er ist in jedem Fall untrennbar mit unserem zeitlichen Kulturkonzept in westlichen Kulturen verbunden.2
Ebenfalls wesentlich für den Kapitalismus erscheint seine Funktion als soziologisches Kommunikationskonzept und damit Spiegel unserer Gesellschaft. Die Kapitalismuskritiken der letzten Jahre und die...
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