Schweitzer Fachinformationen
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Seit meiner Jugend sammle ich Logik-Aufgaben, die ich gern mit meiner Familie und meinem Freundeskreis teile. Auch mit Fremden, hauptsächlich Kindern, bei zufälligen Begegnungen in Zügen und auf Bootsfahrten. Darüber hinaus habe ich ein Langzeitexperiment gestartet, um festzustellen, ob Kinder, die beispielsweise beim Schachspiel hochtalentiert sind, logische Probleme besser lösen können als andere Kinder, und ob es in diesem Bereich geschlechtsspezifische Unterschiede gibt.
Die ersten »Opfer« meiner Experimente waren meine beiden Söhne Martin und Tommy, die ich vor dreißig und vierzig Jahren in der Kindheit mit Rätseln und Denkaufgaben traktierte. Inzwischen habe ich zwei Enkelkinder, die zum Mittelpunkt meines Lebens geworden sind. Sie sind diejenigen, die jetzt meine Streiche und Rätsel ertragen müssen. Und sie lieben sie! Enders, der Ältere der beiden - er ist jetzt elf Jahre alt, - ist ein pfiffiger logischer Denker, der mich stets in Erstaunen versetzt; sein Bruder Hennes ist zehn und fängt an, sich immer intensiver darauf einzulassen. Hennes kann die Rätsel gut verstehen sowie sehr genau und anschaulich beschreiben, auch solche, die er nicht selbst gelöst hat.
Sie müssen mir verzeihen, wenn ein wesentlicher Teil dieses Buches auf diese beiden Bezug nimmt. Sie sind mittlerweile die Ersten, mit denen ich Aufgaben aus der Welt der Logik ausprobiere. Und falls Sie das Gefühl haben sollten, dass es sich nur um übertriebenen Großvaterstolz handelt, kann ich Ihnen versichern, dass ich genauso begeistert und erfreut bin, wenn zufällige Begegnungen mit anderen Kindern zu ähnlichen Ergebnissen führen.
Viele der im Buch vorgestellten Rätsel habe ich mit meinen Enkeln ausprobiert, gelöst und aufgrund dieser Erfahrungen dargestellt.
Warum schreibe ich dieses Buch? Das ist eine berechtigte Frage. Um mein lebenslanges Interesse an logischen Rätseln mit Ihnen zu teilen? Ja. Um zu erklären, wie Logik funktioniert? Stimmt auch - schließlich habe ich Logik studiert.
Aber das Ziel dieses Buches ist es, die Eltern kleiner und auch älterer Kinder zu ermutigen, das auszuprobieren, was ich seit zwei Generationen tue: sie im frühen Alter mit logischen Fragen und Rätseln zu konfrontieren. Bringen Sie ihnen die Freude am Denken bei! Ihre Kinder werden dadurch klüger und scharfsinniger. Und sie werden es Ihnen auch mit tieferer persönlicher Zuneigung lohnen. Wie, das werde ich in meinen Geschichten näher erläutern. Und Sie hoffentlich dazu überreden, es selbst zu versuchen. Sie werden es nicht bereuen.
Bei meinem Enkel Enders begann ich mit rein logischen Rätseln an seinem sechsten Geburtstag. Aber ich hatte ihm schon Rätselaufgaben gestellt, als er noch viel jünger war. Auch mit Alltagsexperimenten, zum Beispiel welche Objekte in einem Wasserbecken sinken oder schwimmen würden. Es ist schön zu sehen, wie viel Interesse und Enthusiasmus schon die Jüngsten für naturwissenschaftliche Themen zeigen - probieren Sie es einfach aus. Jungen und Mädchen sind gleichermaßen empfänglich für logische Rätsel und Wissenschaftsgeschichten.
Dabei möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihrem Kind nicht einfach nur von der Welt, der Natur und den Dingen, denen sie begegnen, zu erzählen. Es passiert dann oft, dass es wieder vergisst, was Sie ihm geschildert haben.
Der beste Weg, um sicherzustellen, dass Ihr Kind sich das Gelernte merkt, ist, es in ein kleines Ratespiel zu verpacken. Wenn Sie beispielsweise am Strand sind und die Flut kommt, sagen Sie ihm nicht sofort, dass die Gravitationskräfte des Mondes dafür verantwortlich sind. Lassen Sie es eine Weile raten, schlagen Sie fantasievolle Theorien vor: Sind es Wale, die das Wasser herandrücken? Atmet der Ozean? Verursachen es die Schiffe dort draußen am Horizont?
Der beste Zeitpunkt, um den richtigen Grund zu nennen, ist, wenn sich der Mond am Himmel zeigt. Dann können Sie nach dem Rätselraten dramatisch auf den Mond zeigen und sagen: »Der macht es, er ist dafür verantwortlich!« Sie können Ihrem Kind dann etwas über die Schwerkraft erzählen und wie die Anziehung des Mondes die Ursache für die Gezeiten ist. Sie können sogar erklären, dass der Tidenhub besonders hoch ist, wenn Mond und Sonne von der gleichen Seite ziehen« - das nennt man »Springflut«. All das sorgt dafür, dass Ihr Kind Folgendes nie vergessen wird: die Ursache der Gezeiten im Ozean, was Schwerkraft ist, welche Rolle Mond und Sonne dabei spielen.
Es muss aber nicht immer unbedingt reine Logik sein - geben Sie Ihrem Kind kleine Aufgaben, um ihm wissenschaftliche Fakten über die Welt zu vermitteln. Das Raten wird ihm niemals langweilig werden, und es wird die Antworten nicht vergessen. Wann immer Sie eine interessante Tatsache sehen oder etwas über sie lesen, stellen Sie sie Ihrem Kind als Frage. Hier sind einige Beispiele:
Wir alle leben auf der Erde, daher ist es angebracht, dass Ihr Kind etwas über sie weiß. Sie können damit beginnen, ihm vom Sonnensystem und insbesondere von den Planeten zu erzählen. Auch hier ist es sinnvoll, ein Ratespiel daraus zu machen: Es fesselt die kindliche Aufmerksamkeit, macht Spaß und es vergisst nicht, was es gelernt hat.
Beginnen wir damit, Kindern eine Vorstellung von Größen und Entfernungen zu geben. Sie sollen Folgendes abschätzen:
Die letzten beiden Fakten können im Garten demonstriert werden. Halten Sie einen Basketball in der Hand, geben Sie dem Kind eine Erbse oder einen Tennisball und sagen Sie ihm, es soll sie in der richtigen Entfernung halten. Ihr Kind wird sich diese anschauliche Darstellung merken.
Zeigen Sie ihm Bilder von den relativen Größen der Planeten. In der Abbildung sind die Himmelskörper unseres Sonnensystems dargestellt: die Sonne ist im Hintergrund, und im Vordergrund sind die Planeten Merkur, Venus, Erde und Mond, Mars, Jupiter und Saturn zu sehen.
Vielleicht möchten Sie Ihrem Kind zeigen, welchen Teil des Planeten wir bewohnen: Es ist der Bereich, in dem Menschen überleben können. Er liegt zwischen dem Meeresspiegel und 8 000 Metern, dargestellt durch die grüne Linie in der Abbildung. Der rote Bereich besteht hauptsächlich aus geschmolzenem Eisen, das Blau ist die sehr dünne Atmosphäre, in der Flugzeuge fliegen, das Schwarz zeigt den Weltraum.
Der Mensch kann auch nur in einem Teil des grünen Bereichs leben: Oberhalb von 2 500 Metern fühlen sich Menschen sehr unwohl, bei 8 000 Metern brauchen sie zusätzlichen Sauerstoff. Außerdem leben wir nur in etwa zehn Prozent der bewohnbaren Zone: 70 Prozent sind von Wasser bedeckt, zehn Prozent sind zu heiß und zehn Prozent zu kalt.
Wenn Sie Ihr Kind für Geografie interessieren wollen, mache ich Ihnen folgenden Vorschlag: Kaufen Sie ihm ein Puzzle von Europa oder der Welt. Sie machen genauso viel Spaß wie ein normales Puzzle, haben aber darüber hinaus einen enormen Lerneffekt.
Kinder werden beim Lösen solcher Puzzles schneller. Anfangs brauchten meine Enkel 20 Minuten bis zu einer halben Stunde, um ein Weltkartenpuzzle fertigzustellen. Wir haben daraus einen Wettbewerb gemacht. Wenn sie das gesamte Puzzle in 15 Minuten zusammensetzen konnten, bekamen sie ein Eis. Dann, wenn sie es in zehn Minuten schafften. Heute brauchen sie dafür fünf Minuten und haben viel Spaß dabei. Natürlich kennen sie mittlerweile die Namen und viele Orte der meisten Länder der Welt.
Es gibt viele andere Dinge, die Sie tun können, um das Interesse Ihres Kindes an seiner Umwelt zu wecken. Der wichtigste Punkt ist, das Lernen so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Geben Sie ihm Aufgaben, kleine Herausforderungen, ähnlich dem, was wir für das logische Denken tun. Das ist eine Alternative zum Auswendiglernen, das Kinder oft als mühsam und langweilig empfinden.
Eine andere Sache, die Sie schon im frühen Alter tun können: Erzählen Sie Ihrem Kind kleine unsinnige Geschichten. Kinder freuen sich darüber, Erwachsene zu korrigieren. Oder erzählen Sie unwahre Geschichten. Es geht nicht darum, notorisch zu lügen, sondern nicht immer eine eindeutige, klare Antwort zu geben. Setzen Sie sich mit Ihrem Kind auseinander, motivieren Sie es zum Nachdenken.
Das habe ich bei meinen beiden Söhnen oft getan, gelegentlich zum Entsetzen von Freunden und Verwandten. »Warum erzählst du ihnen andauernd falsche Dinge?«, wollten sie wissen. Weil sie es genießen, mich zu korrigieren! Und selbst nachzudenken. Dasselbe tue ich mit meinen...
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