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Wilhelm Heitmeyer
Der Autoritäre Nationalradikalismus der AfD ist eine Systembedrohung für die pluralistische Gesellschaft und die freiheitlich-rechtsstaatliche Demokratie.5 Er zielt auf einen autoritären Systemwechsel »von innen«. Dazu werden Instrumente und Strategien zur Delegitimierung und Destabilisierung von Institutionen von Gesellschaft und Staat angewendet.6
Die Erfolge der AfD bei Meinungsumfragen und Wahlen sind offensichtlich. Bei der Bundestagswahl im Februar 2025 kam die AfD auf 20,8 Prozent der Wählerstimmen und verdoppelte ihren Erfolg von 2021. Sie erreichte 152 Mandate. Von 48 Direktmandaten in Ostdeutschland gewann sie 45 und färbte die politische Landschaft »blau« ein. Zugleich wird ein anderes Ergebnis bedeutsam. In Westdeutschland erhielt die AfD 7.306.428 Zweitstimmen; in Ostdeutschland 3.020.720. Das bedeutet, dass ca. 70 Prozent der Stimmen zum Wahlerfolg als zweitstärkste Partei im Bundestag aus Westdeutschland stammen.
Ein vergleichender Blick auf die Verteilung bei den Zweitstimmen in den Bundesländern (Siehe Abb. 1) zeigt eine Dreiteilung. Die höchsten Anteile zeigen sich »einheitlich« in den ostdeutschen Flächenländern mit ihrer besonderen wahlpolitisch bedeutsamen sozialgeografischen Struktur von Dörfern und Kleinstädten. Dann folgen mit deutlichem prozentualem Abstand die westdeutschen Flächenländer. Am Ende stehen die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.
Abb. 1: Stimmenanteile der AfD in den Bundesländern bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 (Zweitstimmen)
Quelle: Bundeswahlleiterin © Statista 2025
Ein Blick 18 Jahre zurück auf das Jahr 2007, also 6 Jahre bevor die AfD 2013 als »Anti-Euro« Partei gegründet wurde und sich dann ab 2015/2016 anlässlich der großen Anzahl von Geflüchteten aus Bürgerkriegsgebieten zunehmend radikalisierte und ihren Autoritären Nationalradikalismus entwickelte.
In 2007 haben wir (Babka von Gostomski/Küpper/Heitmeyer 2007: 102-128) im Rahmen der zehnjährigen Langzeitstudie (2002-2012) mit jährlichen repräsentativen Bevölkerungsbefragungen zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (Heitmeyer 2002: 15-34) eine Analyse mit einem kumulierten Datensatz veröffentlicht. Darin sind auf Länderebene die Ergebnisse zu Rechtpopulismus (definiert als Autoritarismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus), Gewaltbilligung und Gewaltbereitschaft verglichen worden (Siehe Tabelle 1).
Bundesland
Rechts-
populismus (%)
Gewalt-
billigung
bereitschaft
Hamburg
15,2
1,53
1,51
Berlin
16,4
1,61
Bremen
17,6
1,47
Schleswig-Holstein
12,0
1,59
1,57
Nordrhein-Westfalen
15,0
1,56
Rheinland-Pfalz
18,0
1,60
1,55
Baden-Württemberg
17,4
Hessen
16,8
1,63
Niedersachsen
18,6
1,58
Bayern
22,1
1,54
Saarland
31,4
1,62
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