Schweitzer Fachinformationen
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Ich gehöre nicht zu den Hundebesitzern, die schon immer Hunde in ihrem Leben hatten. Ja, ich habe mir noch nicht einmal einen Hund gewünscht, bevor ich einen bekam. Mein Mann Hans Christian hatte sich immer einen Hund gewünscht, aber sein Leben als Lehrer und später als Schulaufsichtsbeamter hatte es ihm nicht erlaubt, einen Hund zu halten.
Als mein Mann krank wurde, sind wir nach Fehmarn gezogen, was schon immer mein Traum gewesen war. Als ich noch als Lehrerin an einem Gymnasium tätig war, konnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als nach meiner Pensionierung dort zu leben. Wir sind dann schon im November 2010 in unser eigenes Haus in Neujellingsdorf auf Fehmarn gezogen - ich war erst 58 - und im Januar 2011 sagte ich zu meinem Mann: Wenn wir nun schon ein Haus mit Garten haben (beides hatte ich mir nie gewünscht), dann können wir auch ein Hündchen anschaffen. Denn das war der lebenslange Wunsch meines Mannes gewesen, und da er nun krank und pflegebedürftig war, wollte ich ihm jeden Wunsch erfüllen.
Ich selbst hatte schon seit mehreren Jahren den Wunsch, einen eigenen Verlag zu haben. Nach der Veröffentlichung meiner Dissertation und zweier Musikfachbücher in anderen Verlagen hatte ich viele Ideen für weitere Bücher und interessierte mich schon lange für das Publizieren von Büchern. So gründete ich am 11. Februar 2011 meinen Verlag, die Edition Forsbach.
Und im Juli 2011 kam Senta zu uns - sie war am 3. Mai 2011 geboren und brachte Leben ins Haus. Ich merkte schnell, dass dieser wuselige Welpe nichts mit der Idealvorstellung zu tun hatte, die wir aus einschlägigen Berner Sennen-Büchern gewonnen hatten. Da sah man nur niedliche und hübsche Hündchen, was unsere Senta ohne Zweifel auch war. Kurz vorher hatte ich einen Welpen nach wenigen Tagen zurückgegeben, die Züchter hatten mir gesagt, ich sei nicht geeignet, einen Hund großzuziehen. Daher fühlte ich mich herausgefordert zu beweisen, dass ich durchaus in der Lage war, einen Hund aufzuziehen.
Freud und Leid wechselten ab - und nach dem Tod meines Mannes am 10. Februar 2014 stand ich da: mit einem Haus und großem Garten, mit einem Mercedes und mit einer fast 3-jährigen, riesigen Berner Sennenhündin. Alles Dinge bzw. Lebewesen, die ich mir in meinem Leben nie gewünscht hatte.
Das Hündchen trauerte mit mir um meinen Mann, wir gingen zusammen zum Friedhof und es legte sich immer vor dem Grab hin, um sein Herrchen zu bewachen. Mein Traum aber war, mit Senta nach Armentarola zu fahren, in das schöne Hotel in den Dolomiten, wo ich so glückliche Tage mit Hans Christian erlebt hatte. Senta war inzwischen zu einer Riesenhündin herangewachsen - ich konnte es ohne Hilfe schon lange nicht mehr schaffen, sie ins Auto zu befördern. Und von allein wollte sie nicht ins Auto einsteigen. Im Februar 2016 blieb ich auf der Autobahn bei Ahrensburg liegen - und wenige Tage später holte ich mein neues Auto beim Mercedeshändler ab: Mercedes A-Klasse, mit niedriger Rückbank, auf der Senta bestimmt mal liegen würde!
Irgendwann entdeckte ich das Praxisbuch von José Arce, dessen erstes Buch Meine 5 Geheimnisse für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung mich schon begeistert hatte. Es war ein Kapitel mit praktischen Übungen drin für Hunde, die nicht ins Auto einsteigen wollten. Ich probierte das aus und meine Senta saß tatsächlich zum ersten Mal im Auto! Ich fasste neuen Mut und wollte das nun mit ihr trainieren - aber im Alltag war das nicht ganz einfach, vor allem wusste ich nicht genau, wie ich es trainieren sollte. Aber ich wusste: Das klappt!!!
Im September 2016 hatte ich ein Autorenseminar in Armentarola ausgeschrieben, ich hätte Senta zu Hause lassen und mit dem Zug für acht Tage dorthin fahren können. Das war wieder eine Herausforderung für mich, denn ich glaubte daran, dass es mit Senta und dem neuen Auto klappen könnte. So würden wir beide in Armentarola Sentas Herrchen und meinem geliebten Mann ganz nahe sein - denn Armentarola liegt ja 1630 Meter hoch, also sehr nahe zum Himmel!
Zunächst einmal überlegte ich, wie ich es schaffen könnte, Senta ans Autofahren zu gewöhnen. Das Praxisbuch von José Arce schien mir die Lösung zu bieten. Als ich es während einer langen Zugfahrt nach Bamberg studierte, fand ich den Vermerk, dass der Autor auch zu persönlichen Workshops zu einem nach Hause kommen würde. Ich überlegte mir, was das für mich und Senta und unser Leben bedeuten könnte, wenn sie mit mir im Auto fahren würde. Als ich in Bamberg aus dem Zug ausstieg, wusste ich: Das werde ich machen, egal was es kostet. Die Vorstellung, fortan mit Senta gemeinsam reisen zu können, beflügelte mich. Und es klappte: Zwar war es schon Mitte Juli, aber José Arce konnte zu uns kommen, am 2./3. August fand unser persönlicher Workshop statt. Danach fuhr Senta im Auto mit. Und seitdem weiß ich auch, dass ein Hund von einem Moment zum nächsten sein Verhalten ändern kann, wenn der Mensch etwas anders macht.
In den nächsten Jahren sind wir Tausende von Kilometern zusammen im Auto gefahren - Senta begleitete mich überallhin - und immer wieder nach Armentarola. Bis wir am 24. Juli 2019 schließlich die Sonneninsel Fehmarn verließen und nach Bamberg umzogen.
Senta und ich waren ein starkes Team geworden - sie war eine feinfühlige Hündin, sie hat unser Leben genauso geliebt wie ich.
Bis zu dem Tag im Sommer 2021, als der erste Schatten auf unser Glück fiel. Kurz darauf entdeckte ich einen dicken Knubbel an Sentas Bauch. Der Tierarzt meinte, das sei harmlos. Aber danach war nichts mehr wie früher. Senta wurde krank und starb am 5. Februar 2022. Ich erlebte eine Trauer, wie ich sie noch gar nicht kannte. Vergleichbar in ihrer Intensität der Trauer um meine Mutter, die nun fast 27 Jahre tot ist, und um meinen geliebten Hans Christian, dessen Todestag sich kurz nach Sentas Tod zum achten Mal jährte.
Die Welt schien unterzugehen, und ich konnte mir kaum vorstellen, wieder einen neuen Berner Sennenhund zu haben. Einige Menschen versuchten, meine emotionale Instabilität in der Trauer um meine geliebte Seelenhündin auszunutzen. Mir wurden Welpen und ältere Hunde angeboten und irgendwann erkannte ich, dass ich eigentlich nur meine Senta wiederhaben wollte. Ich schrieb das Buch Der Himmel hat einen neuen Stern. Abschied vom Seelenhund, um meine Trauer zu verarbeiten und anderen Menschen zu helfen, deren Hund gestorben war oder kurz davor war, über die Regenbogenbrücke zu gehen. Ich gewann viele neue Freunde, vor allem Menschen mit Berner Sennenhunden.
Ich spürte, wie mein Herz immer mehr für Berner Sennenhunde schlug und nahm mir vor, im September erst einmal ganz allein nach Armentarola zu fahren. Aber kurz vor meinem 70. Geburtstag im Mai buchte ich spontan eine kleine Auszeit in Armentarola - dort, wo ich im März die Asche meiner Senta im Gaderbach bestattet hatte.
Am Tag vor meiner Abreise - es war Samstag, der 18. Juni 2022, entdeckte ich auf Facebook eine Wurfankündigung der Berner Sennenhunde von Delingsdorf. Ich sah das Bild der Hündin Daisy, in die ich mich sofort verliebte. Und ich spürte, dass ich etwas gefunden hatte, was ich (unbewusst) schon lange gesucht hatte: Ein großer Hof mit Pferden und Hunden in Schleswig-Holstein - eine ganze Berner Familie lebte dort.
Ich schrieb der Züchterin Frauke Daerr eine lange E-Mail, bekam sofort Antwort und schon am Abend telefonierten wir ausgiebig miteinander. Das Universum hatte prompt reagiert auf meinen Wunsch nach einem Welpen - und das Gesetz der Anziehung hatte offenbar auch funktioniert. Frauke hatte zwei Hündinnen, die trächtig waren: Daisy und Nike. Ich wollte nicht mehr eine so große Hündin haben, wie Senta es war, und daher sollte es eine Tochter von Daisy sein. Denn Nike war sehr groß, auch wenn sie viel braver sein sollte als Daisy.
Später am Abend erzählte ich Frauke auf WhatsApp von meinem Buchprojekt Senta & ich. Vom Glück des Lebens mit einem Hund und schickte das Cover hin. "Das Buchcover habe ich eine Woche vor Sentas Tod gestaltet. Das Buch schreibe ich im Sommer." Und sie antwortete: "Schöner Anfang . bin gespannt, wie es weitergeht, und enden tut es mit Und dann kam Frieda ." Daraufhin schrieb ich: "Das ist ein schöner Name - deutsch und mit a hinten." Und so endete das Buch tatsächlich mit dem Kapitel Und dann kam Frieda - die Liebe hört niemals auf.
Am 7. Juli 2022 bekam Daisy 10 Welpen, und Frieda war einer davon. 9 Tage später wusste, ich, welcher der Welpen meine Frieda war. Und genau an diesem 16. Juli 2022 schrieb ich an Frauke: Ich hatte gerade die Idee, ein Buch zu schreiben Und dann kam Frieda. Ein etwas anderes Welpenbuch zum Thema, wie man mit 70 Hundemama wird und wie man die "richtige" Züchterin findet. Vielleicht könntest du zu meinen Texten Anmerkungen aus deiner Sicht machen? Und Frauke sagte sofort zu. Sie hat ja nicht nur Erfahrungen als Züchterin, sondern lebt seit über 20 Jahren mit Berner Sennenhunden zusammen, ist also eine echte Expertin für diese Rasse.
So kam ich zum zweiten Mal in meinem Leben nach Ahrensburg, zuerst am 8. August, wo ich die vier Wochen alte Frieda auf dem Arm halten durfte, und dann am 8. September, als ich sie zu mir nach Hause holte.
Übrigens bekam Nike eine Woche nach Daisy 9 Welpen. Und so wuchs Frieda mit 18 Geschwistern und Halbgeschwistern auf, neben Mama Daisy, Papa Phil und Tante Nike gab es noch die Berner Sennenhündinnen Anuk und Bibi, Labbi Emma sowie den Malteser...
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