Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Bergdoktor-Star Ronja Forcher erzählt die berührende Geschichte einer Freundschaft, die ihr Leben veränderte Seitdem sie 11 Jahre alt ist, spielt sich Ronja Forcher in Der Bergdoktor als Lilli Gruber in die Herzen der Zuschauer*innen. Ihr strahlendes Lächeln und die positive, gewinnende Art sind aus der Erfolgs-Serie nicht mehr wegzudenken. Während die Fans ihr beim Aufwachsen zusehen, verbirgt sich hinter dem strahlenden Lächeln eine Geschichte, die sie bis heute für sich behalten hat.
Ronja Forcher spricht das erste Mal über einen prägenden Teil ihrer Kindheit, die sie in einem idyllischen Tal zwischen Wiesen und Bergen verbringt, zusammen mit ihrer besten Freundin Sarah. Sie teilen alles miteinander: ihre Spielsachen, ihre Geheimnisse, die ganz großen Träume. Doch Sarah leidet an einer seltenen Erkrankung, die sie wie im Zeitraffertempo altern lässt. Und die beiden Mädchen müssen früh lernen, dass kein Glück für immer ist.
Eine bewegende Biografie, die Mut macht und Trost spendet
In ihrer Autobiografie gibt die Schauspielerin bisher unbekannte Einblicke in ihr Leben, schreibt von echter Freundschaft, dem großen Absturz, tiefer Trauer, Wut, Liebe sowie unendlicher Dankbarkeit.
Aus welchen Gründen auch immer bekam ich vom Leben das große Privileg einer glücklichen Kindheit geschenkt. Darüber sollte ich mir im Lauf meines Lebens noch viele Gedanken machen. Über dieses Geschenk einer unbeschwerten Kindheit - und darüber, was es bedeutet, wenn man nicht so viel Glück hat.
Doch damals, in meinen ersten Jahren, war das nichts, worüber ich groß nachdachte. Schließlich kannte ich nur mein Leben. Und ich genoss es in vollen Zügen.
In Tirol, im breiten, sonnigen Inntal mit Blick auf die graue Nordkette, durfte ich meine ersten Jahre verbringen.
Ich wurde in eine große Familie hineingeboren, mit vielen Cousinen, Tanten, Onkel, anfänglich sogar noch drei Großeltern und zwei intelligenten, kreativen, unangepassten Eltern.
Die Wohnung, die Mama und Papa mit eigenen Händen umbauten, als ich noch im Bauch meiner Mutter lag, war die einzige »Elternwohnung«, an die sich mein Kind-Ich jemals gewöhnen musste, denn die beiden zogen nie wieder aus. Bis heute leben sie in der Altbauwohnung im Erdgeschoss, mit großen, gerundeten Fenstern, einer schweren, knarzigen Eingangstüre, hohen Decken und einem verwunschenen Garten, in dem sich schon während meiner Kindheit rauschend die Tannen und Birken wogen.
Unsere Wohnung war bunt und verrückt. So stand zum Beispiel die Badewanne neben der Küche inmitten Dutzender Farne, Hängepflanzen und Monstera-Blättern, die die einzigen Wände waren, die das Bad vom Rest der Wohnung trennten.
Das Wohn- und Esszimmer war riesig, und an zwei Wänden zogen sich aus Ziegeln und Brettern gezimmerte, selbstgebaute Bücherregale hoch bis zur Decke, ächzten und bogen sich unter dem Gewicht Hunderter Krimis, historischer Romane, Fantasy-Epen, Biografien und Lexika.
Im Boden des Esszimmers gab es zwei große, durch dicke Glasplatten geschützte Löcher im Parkett, in die wir buntes Laub oder Steine legten und die im warmen Schein von zwei eingebauten Scheinwerfern abends golden leuchteten.
An den weißen Spiegelschrank in meinem Kinderzimmer malten Mama und ich Blumenranken und farbenfrohe Punkte, und unter meinem Stockbett gab es eine Höhle voller weicher Kissen und Würfel, die ich mithilfe von Vorhängen zuziehen und mich so vor der Welt verstecken konnte.
Mein liebster Ort jedoch war das Himmelbett meiner Eltern, dessen sonnengelbe Vorhänge und blaue Seidendecke mir immer das Gefühl von großer Sicherheit und wohligem Zuhause-Sein vermittelten. Dort lasen mir Mama oder Papa abends vor, oft aus meinem Lieblingsbuch Ronja Räubertochter, das von einem wilden Mädchen inmitten einer Räuberbande handelt, welches tatsächlich meine Namensgeberin ist, oder aus Die Kinder aus Bullerbü von Astrid Lindgren.
Relativ zeitgleich mit meiner Geburt gründeten meine Eltern ihre Filmservice-Produktions-Firma. Ich verbrachte viel Zeit in ihrem Büro, bastelte Halsketten aus Büroklammern, trank heimlich Kaffeesahne aus den winzigen Packungen - und am liebsten schrieb ich eigene kleine Bücher mit bunten Zeichnungen darin, die ich in der Mittagspause stolz den Mitarbeitenden meiner Eltern vorlas, ungeachtet der Tatsache, dass die zusammengetackerten Papierseiten aus dem Drucker nur Wellenlinien und Kritzeleien enthielten.
Aus dem Erkerfenster hinter dem Schreibtisch meiner Mama beobachtete ich den kleinen Platz vor dem Büro, sah zu, wie Hunde und Menschen vorbeizogen, Teenager skateten oder alte Menschen in der Sonne saßen und tratschten.
Mittags dann lief ich mit Papa gemeinsam zum Supermarkt oder zum »Dönermann« nebenan, denn Döner Kebab war meine Leibspeise. Und ich mochte den alten türkischen Mann, der ihn verkaufte, so gerne, dass ich oft mehrere Stunden in seinem winzigen Geschäft saß, Beine schwingend und Ayran schlürfend auf einem Barhocker, und von ihm mit Lollis und Bonbons versorgt wurde.
Wenn die Projekte meiner Eltern ihnen jegliche Zeit und Nerven raubten, war ich oft bei Großmutti und Großvati. Sie besaßen zwar auch eine Wohnung in der Stadt, sogar nur drei Stockwerke über der meiner Eltern, doch wenn ich bei ihnen schlief, fuhren wir meistens in Großmuttis altem braunen VW-Polo in ihr kleines Haus am Berg.
Nur ein paar Seitentäler von Innsbruck entfernt stand ihre einstöckige Hütte aus Holz, auf circa tausend Höhenmetern, inmitten von dunkelgrünen Tannen und mit Blick auf die spitzen Gipfel der Alpen. Wie in einem Ort aus einem Film lag das Häuschen an der geschwungenen Straße, mit einem Garten mit Naturteich und Seerosen und Fröschen davor und einem großen Gemüsegarten dahinter, samt kleinem plätscherndem Brunnen, schwirrenden Bienen und Hummeln.
Der Wald rund um die Hütte zog mich von klein auf wie magisch an. Barfuß und mit ungekämmten Haaren strich ich oft von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang durch die hohen Bäume, grub meine nackten Füße in den weichen Nadelboden, streichelte das taunasse Moos oder knabberte an saurem Klee.
Ich orientierte mich am Stand der Sonne, die durch die Baumwipfel oft nur schwach leuchtend den Weg bis zum Waldboden fand, und zog am Abend erschöpft und glücklich wieder zu der Hütte meiner Großeltern zurück, die Jackentaschen voller Steine und Blumen, die Hosentaschen voller Tannenzapfen und meine Zehen so schmutzig, dass Großmutti schon immer mit einem Seufzen die Badewanne volllaufen ließ, wenn sie mich den Berg hinaufkommen sah.
Wenn dann das Feuer prasselnd im Wohnzimmer wärmte und die Kuckucksuhr an der Wand laut tickend die Abendminuten verkündete, saß ich zwischen meinem rauchenden Großvati und meiner lesenden Großmutti um den runden Holztisch und häkelte.
Ich schlief bei offenem Fenster, lauschte vor dem Einschlafen den Eulen und anderen nachtaktiven Vögeln, starrte durch die Lücke im Vorhang den Mond an und stellte mir allerlei Fantasiegeschichten vor, bis mich schließlich der Schlaf sanft in eine andere Welt zog.
Und oft war ich bei meinen Abenteuern nicht allein. Denn da war - natürlich - Sarah.
Sarah, meine beste Freundin, meine Weggefährtin, meine große Schwester und der coolste Mensch, den ich kannte, der mir so viel beibrachte, wie es eben nur eine große Schwester tun kann.
Wenn ich das rot lodernde Feuer war, war sie mein blauer Blitz dazu. Eine Kraft, die mich ergänzte.
Sarah und ich waren beinahe immer zusammen in den ersten, fast schon kitschig schönen Jahren meines Lebens. Sie gehörte zu meinem Leben und zu meiner Familie wie meine Eltern, wie meine Großeltern, wie mein schneeweißer Kater Minos.
Wir beide hatten die Gabe, uns nie zu langweilen. Mit schier grenzenloser Fantasie erträumten wir uns ganze Welten, Geschichten, in denen wir uns mit müheloser Leichtigkeit bewegten und die uns für viele Stunden und Tage begleiteten.
Unsere liebste Location für solche Abenteuer war dabei der Garten meiner Eltern.
Damals schien er uns endlos groß. Ein ganzes Reich, eine ganze kleine Welt - nur für uns. Zwischen Rosenhecken, einem Sandkasten und einem kleinen Baumhaus in einem Kirschbaum schlüpften wir in jede Rolle, die wir uns vorstellen konnten.
Wenn im Sommer die Sonne heiß und gnadenlos auf unsere Köpfe brannte, schossen wir durch den aufgestellten Wassersprinkler, bauten im Sandkasten Vulkane und Flusslandschaften und schliefen in Hängematten, die sich vom Gartenzaun bis zur alten Birke spannten.
Im Herbst sprangen wir in Laubhaufen, versteckten gruselige Kürbisse in den Sträuchern und machten Jagd auf Maulwürfe und Nacktschnecken. Oder noch lieber stellten wir mit meinem Papa Feuerschalen auf, rösteten Marshmallows darin oder versuchten, Rauchzeichen bis in den dritten Stock zu meiner Oma zu senden.
Der Schnee reichte uns im Winter oft bis zur Brust, und wir bauten stundenlang mit zitternden Händen und tauben Fingern Höhlen und Tunnel für Kater Minos, der diese Architektur kein einziges Mal mit seinen empfindlichen Pfötchen betrat - wir dafür krabbelten lachend und mit klopfenden Herzen durch die kalten Höhlen und spielten begeistert Arktis-Forscherinnen.
Und im Frühling dann tanzten wir unter weißen, zu Boden fallenden Kirschblüten und riefen begeistert: »Mama Ursula! Es schneit!« Oder aber wir rückten dem blühenden Flieder zu Leibe, während unsere Nasen juckten und die Augen vor Allergie brannten, um aus den lilafarbenen Blüten ein Parfüm herzustellen, das leider niemand jemals wirklich zu schätzen wusste.
Das Baumhaus machten wir kurzerhand zu unserem Piratenschiff. An einem Winterabend nähten wir mit unseren Müttern eine glänzend blau-weiße Piratenflagge, die mit Draht verstärkt jedem Wind und Wetter unerschrocken trotzte. Nur eine kleine Leiter führte zu unserem Schiff nach oben und eine gelb gewellte Rutsche wieder zum Erdboden, und wir bewachten beide Eingänge mit grimmigem Blick und mit in den Gürtel gesteckten Besenstielen als Säbel.
Einzig und allein Kater Minos war auf unserem Stützpunkt willkommen. Faul und zufrieden lag er oft stundenlang auf den Ästen des Kirschbaumes und wachte mit leuchtend gelben Augen über uns. Er war das dritte Mitglied unserer kleinen Mannschaft, die immer und immer wieder...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.