Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Royal wider Willen
Nick Vane hat wichtigere Dinge zu tun, als der nächste Earl of Englefield zu werden. Doch als sein Großvater erkrankt und den Titel an ihn - den amerikanischen Rebellen - übergeben will, bleibt ihm keine Wahl. Zumal Brooke Chapman-Powell, die Assistentin des Earls, ihm keine Ruhe lässt und ihn nach England schleppt. Hier will sie ihn nicht nur die royale Etikette lehren, sondern auch, was es bedeutet, sich seiner Verantwortung zu stellen. Aber sie hat nicht mit Nicks Charme gerechnet - und dem heißen Prickeln zwischen ihnen ...
"Wenn ihr romantisch-knisternde Feel-Good-Romance mögt, ist dieses Buch genau das Richtige!" NOSE STUCK IN A BOOK
Der Auftakt der prickelnden und humorvollen INSTANTLY-ROYAL-Reihe von Bestseller-Autorin Avery Flynn
Heute .
Die Welt geriet gerade aus den Fugen.
Normalerweise versuchte Brooke Chapman-Powell der Typ Mensch zu sein, für den das Glas immer halb voll ist ? nicht auf diese fröhliche, unerträglich dämliche Art, sondern eher nach dem Motto: Lieber Gott, lass das noch nicht alles gewesen sein. Sie war eine Realistin mit Hoffnung. Mit Letzterer war es allerdings jetzt, als sie im Arbeitszimmer des Earl of Englefield stand, nicht weit her.
Erst seit knapp zwei Monaten war sie die Privatsekretärin des gestrengen Siebzigjährigen, und da ihr Lebenslauf ein bisschen zu wünschen übrigließ, hatte sie sich glücklich geschätzt, den Job zu bekommen, auch wenn die Bezahlung eher armselig war. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie ihr Leben in Manchester in die Tonne getreten hatte, weil ihr Freund sie betrog, war sie froh, dies hier zu haben. Natürlich war sie nicht unbedingt stolz darauf, sich in Bowhaven zu verstecken ? dem Dorf, in dem sie aufgewachsen war und dessen Einwohner sich jeglicher Modernisierung und grundsätzlich allem Neuen verweigerten. Dennoch hatte sie weiterhin diesen Funken Hoffnung, dass sich alles wieder einrenken würde, wenn man sich nur an die Regeln hielt.
Nun, normalerweise tat sie das. Doch jetzt gerade? Sie war völlig ratlos, weil der Earl sie anstarrte, als sei sie ein Häufchen Dreck, das er auf seinem Schuh entdeckt hatte. Dies war mehr so etwas wie ein »Das Glas ist leer«-Moment, und sie war nicht auf den Rausschmiss vorbereitet, der ihr mit Sicherheit bevorstand.
Sie hatte keinerlei Erfahrung mit Entlassungen. Dass ihr das jetzt höchstwahrscheinlich drohte, brachte sie aus der Fassung. Es gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht. Sie hatte leichtes Ohrensausen, und ihre Lungen brannten, aber sie konnte weder ein- noch ausatmen.
Dennoch versuchte sie, ihre undurchdringliche Miene beizubehalten ? schließlich war es ihre Fähigkeit, auch im schlimmsten Chaos den Gesichtsausdruck einer Eiskönigin zu wahren, die ihr zu dem Job verholfen hatte. Doch ihre Gesichtszüge mussten ein wenig entgleist sein, denn der Earl stieß einen frustrierten Seufzer aus.
»Ms Chapman-Powell«, sagte er. Er stand hinter seinem Schreibtisch und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen, nicht besorgt, sondern verärgert. »Für überzogenes Verhalten haben wir keine Zeit.«
Das »wir« bezog sie selbstverständlich nicht mit ein. Es war das königliche Wir und diente als Erinnerung, dass sie hier nicht als ansatzweise Gleichgestellte saß, sondern weil sie, die Tochter des örtlichen Gastwirts, die Sekretärin des Earls war. Irgendetwas an seinem Tonfall riss sie aus ihrem lungenblockierenden Elend, und die Luft, die sie angehalten hatte, strömte vernehmlich aus ihr heraus.
»Nein, Sir, natürlich nicht.« Sie verschränkte die eine Hand fest mit der anderen, um nicht den geringsten Anschein von Unsicherheit oder Anspannung durchschimmern zu lassen.
Es musste gereicht haben, denn der Earl senkte den Blick auf das Blatt Papier in seiner Hand.
»All Ihre Handlungen unterliegen der Vertraulichkeitsvereinbarung, die Sie bei Ihrer Einstellung unterzeichnet haben. Diskretion ist Voraussetzung.«
Sie nickte. »Ja, Sir.«
»Was ich Ihnen gleich erzählen werde, darf diesen Raum nicht verlassen.«
Vielleicht sollte sie doch nicht rausgeschmissen werden. In dem Fall würde er ihr doch nichts erzählen, was dem Vertraulichkeitsabkommen unterlag, oder? Unwahrscheinlich.
»Ich verstehe, Sir.«
Der Earl redete einen Moment lang nicht weiter. Stattdessen drehte er den Kopf und sah aus dem Fenster auf die North York Moors hinaus, deren ursprüngliches Grün durch das violette Heidekraut zusätzliche Farbe erhielt.
»Ich habe eine Diagnose bekommen ? Demenz im Frühstadium«, sagte er mit gepresster Stimme.
Brooke war erst seit kurzer Zeit in Dallinger Park, aber ihr war aufgefallen, dass der Earl zunehmend aufgewühlt wirkte, Geschichten oft wiederholte und frustriert reagierte, wenn ihm Einzelheiten nicht mehr einfallen wollten. Sie öffnete den Mund, um ihm ihr Mitgefühl auszusprechen, aber der Earl unterband ihren Versuch mit einer brüsken Handbewegung.
»Ich sage Ihnen das nur, um die Bedeutung dessen herauszustreichen, was ich Ihnen als Nächstes erzählen werde, nicht weil ich meinen Zustand mit Ihnen diskutieren oder von Ihnen kommentiert haben möchte«, sagte er. »Mein Notar bereitet die Papiere für die Übernahme durch meinen Erben vor.«
»Ihr Erbe?« Seit der Sohn des Earls gestorben und dieser als Letzter der Familie übrig geblieben war, hatte es keinen weiteren Vane in Dallinger Park gegeben.
Es hatte in Bowhaven nicht einmal Gerüchte über einen anderen gegeben ? und da sie über dem Pub aufgewachsen war, dem zentralen Treffpunkt des Dorfs, hätte sie das mitbekommen.
»Er ist äußerst unpassend, aber es bleibt keine andere Wahl.« Der Earl redete weiter, als würden sie über das Wetter sprechen. »Dennoch, man muss seine Pflicht erfüllen. In meinem Fall bedeutet das, diesen Mann zu meinem Erben zu machen. In Ihrem Fall bedeutet es, Sie müssen dafür sorgen, dass er seine Pflicht erfüllt.«
In einem Gespräch voller Ungeheuerlichkeiten war dies der Punkt, an dem es sie aus der Kurve trug. »Ich?«
»Ja, Ms Chapman-Powell«, erwiderte der Earl und richtete seine Aufmerksamkeit mit zusammengekniffenen Augen voll auf sie, sodass sie sich festgenagelt wie einer der Schmetterlinge in den Schaukästen hinter ihm fühlte. »Und falls Sie versagen, werden die Folgen schrecklich sein. Ohne Erben stirbt der Titel Earl of Englefield mit mir, der Besitz wird an den Meistbietenden versteigert, und die McVie Universität für Gehörlose wird ihren einzigen Geldgeber verlieren, genau wie das Dorf Bowhaven. Ich gehe davon aus, dass Sie der anstehenden Aufgabe gewachsen sind?«
Ihr Magen rebellierte, und ihre Schultern sackten nach vorn, als hätte man ihr ein Zwanzig-Kilo-Joch um den Hals gehängt. Das Letzte, was Bowhaven verkraften konnte, war ein weiterer Schlag für die örtliche Wirtschaft. Und McVie? Ohne die Mittel aus dem Besitz des Earls würde die Schule ihrer Schwester nicht weiterexistieren können. »Ich werde mein Bestes geben, Sir.«
»Das ist nur akzeptabel, wenn Sie erfolgreich sind. Es gibt keinen Spielraum für Fehlentscheidungen. Wir reden hier von meinem Enkel, und ich möchte .«
Für einen kurzen Moment glomm in seinen Augen so etwas wie Hoffnung und Angst und Vielleicht-klappt-es-ja-wirklich auf. Er legte das Blatt Papier, das er in der Hand gehalten hatte, in eine Mappe und reichte sie ihr. »Der erste Bericht des Privatdetektivs.«
Brooke öffnete die Mappe und überflog die erste Seite. Ein Detail stach heraus und beschleunigte ihren Puls. »Er ist Amerikaner?«
Der Earl richtete den Blick wieder auf die Moors. »Eine der vielen unseligen Tatsachen Nicholas Vane betreffend. Er ist ehelich, aber nur so gerade eben. Er hat sich geweigert, mit dem Privatdetektiv zu reden. Er verdient seinen Lebensunterhalt als Erfinder, aber laut jenem Bericht liegt er die meiste Zeit auf der faulen Haut. Er hat kein Gespür für Anstand.«
Ihr sank der Mut. »Und wie wünschen Sie, dass ich auf ihn zugehe?«
»Das Wie ist nicht mein Problem.« Irgendwie gelang es dem Earl mit seiner Oberschicht-Sprechweise, seine Worte gleichermaßen herablassend wie auch bedrohlich klingen zu lassen. »Sie haben lediglich dafür zu sorgen, dass mein Erbe innerhalb eines Monats nach Dallinger Park kommt und bereit ist, der nächste Earl of Englefield zu werden. Laut dem Notar müssen wir diesen ganzen unappetitlichen Prozess so schnell wie möglich abgeschlossen haben, um sicherzustellen, dass ich vor Gericht die Rechtmäßigkeit seiner Abstammung bestätigen kann, sollte diese rechtlich angefochten werden. Sollte das passieren, nachdem ich .« Der Earl schwieg einen Moment und richtete den Blick wieder auf die Moors, als warte dort eine bessere Zukunft als in Dallinger Park. ». zu dem Zeitpunkt in einem schlimmeren Zustand wäre, gäbe es keine Garantie, wie es mit Dallinger Park, Bowhaven oder McVie weitergeht.« Er wandte sich wieder zu ihr um, und sein Blick war so klar wie seine Absichten. »Aber über meinen Zustand darf absolut niemand etwas erfahren ? nicht einmal mein Enkel. Haben Sie verstanden, Ms Chapman-Powell?«
Sie nickte. Natürlich wollte er nicht, dass irgendjemand von seinem Gesundheitszustand erfuhr. Außerdem fürchtete sie, dass sein Vermögen und das Wohlergehen der Stadt in Gefahr waren, falls es jemand herausfände, und deshalb würde es ihr leichtfallen, dieses Geheimnis zu wahren. »Ja, Sir.«
»Gut.« Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Sie können jetzt gehen.«
Mit feuchten Händen griff Brooke nach dem Ordner und verließ das Arbeitszimmer. Sie wurde den Verdacht nicht ganz los, dass eine Kündigung vielleicht die einfachere Lösung gewesen wäre.
25. Mai
Sehr geehrter Mr Vane,
ich entschuldige mich dafür, dass Sie dieses Schreiben per Mail erhalten. Nachdem Sie die Ihnen vom Notar und vom...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.