Schweitzer Fachinformationen
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Livia Camusi ist eine junge Forscherin und Kunsthistorikerin, die mit Emotionen und Gefühlen nichts mehr zu tun haben möchte. Die Liebe, die einem den Atem raubt und die Sinne betört, gibt es nur in Büchern, sagt sie sich immer wieder. Bis die Stiftung, für die sie arbeitet, Livia eines Tages bittet Viktor Ivanov, einen charismatischen russischen Bestseller-Autor, herumzuführen. Ab diesem Tag ändert sich für Livia alles. Vital, leidenschaftlich und mit einem unwiderstehlichen Charme verkörpert Viktor all das, was Livia von sich fernhalten möchte. Doch der bezaubernde Autor spinnt um sie ein Netz der Verlockung, dem sie sich nicht entziehen kann. Livia entdeckt so eine Seite voller Lust und Verlangen an sich selbst, von der sie nie vermutet hätte, dass es sie gibt.
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Die Zwillinge-Frau träumt von einer romantischen Liebe.
Der Zug fährt langsam in den Bahnhof ein. Wie angewurzelt stehe ich auf dem Bahnsteig. Ich fühle mich lebendiger als je zuvor. Kurz darauf hält der Zug, die Türen öffnen sich, und die Fahrgäste steigen aus. Mein Atem stockt, und ich bekomme kaum noch Luft. Mein Blick sucht nach ihm und wandert von einer Person zur anderen. Langsam ergreift Furcht von mir Besitz, ich könnte ihn nicht erkennen. Es sind zwanzig Jahre vergangen . Auf Facebook gab es ein paar Fotos von ihm. Er hatte nichts mehr mit dem sanften verliebten Jungen gemein, der damals meine Hand gehalten hatte. Und genau diesen Mann möchte ich finden. Den Mann, der er geworden ist und der in meinem Herzen unzählige Gefühle zum Explodieren bringt. Verlangen, Angst, Erwartungen . Die Worte, die er mir am Abend zuvor geschrieben hat, erfüllen mich und wühlen mich auf. »Morgen früh werde ich dich sehen . Morgen werde ich dich berühren . Morgen werde ich dich küssen . Morgen werde ich .«
Ich schloss meine Augen und seufzte.
Das alles zu fühlen! Das Verlangen zu spüren, das dir den Atem raubt, das dafür sorgt, dass sich dein Verstand abschaltet . Mir wird das nie passieren, dachte ich sehnsüchtig.
Meine Freundin und Kollegin Luisa wertete dies als typische Eigenschaft des Sternzeichens Zwillinge. Sie betonte stets, ich sei viel zu versessen darauf, die perfekte Mischung aus Verstand, Körper und Geist zu finden. Ich wusste, dass sie recht hatte: Ich war mit zu vielen Sachen beschäftigt. So blieb mir die Liebe verwehrt, die aus Verlangen und Hingabe besteht, von der ein Teil von mir träumte, auch wenn ich das nie zugeben würde. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass sie im echten Leben schlicht nicht existierte. Obwohl ich stets heimlich hoffte, dass ich eines Tages vom Gegenteil überzeugt werden würde .
Ich öffnete erneut die Augen. Meine Katze hatte es sich auf meiner Tastatur bequem gemacht und blickte mich aus großen Augen an. Ich schaute auf den Bildschirm. Mein Essay Auf den Spuren der Tempelritter im Latium wartete auf mich. Nach kurzem Zögern stellte ich meinen Computer auf Stand-by. Ich nahm erneut das Buch zur Hand, das mich von meiner Arbeit ablenkte. Heute brauchte ich unbedingt meine Dosis Träume. Auch wenn mir mein Verstand beständig einflüsterte, dass mir, Livia Camusi, Forscherin mit befristetem Arbeitsvertrag, nie so etwas passieren würde, wollte ich ab und zu daran glauben. Ich wollte mich von Emotionen mitreißen lassen. Auch wenn es nicht meine eigenen, sondern diejenigen der Heldinnen der Romane waren, fühlte es sich so an, als würde ich selbst sie in diesem Moment erleben.
Mein Herz macht einen Sprung. Das gleiche schöne Lächeln, die gleichen nussbraunen Augen, das gleiche lässige Auftreten . Er ist jetzt ein Mann, aber er hat sich kaum verändert. Langsam nähert er sich, ich betrachte ihn, bin nicht in der Lage, mich zu bewegen. Endlich erreicht er mich, nimmt mich in seine Arme und küsst mich. Ich spüre seine Muskeln, seine Lippen, die meine suchen, sie erforschen und auskosten. Sanft und leidenschaftlich gebe ich mich dem Verlangen hin. Im nächsten Moment sind alle Geräusche verschwunden, die der Leute auf dem Bahnsteig, die Stimmen aus den Lautsprechern. Es existieren nur noch unsere Lippen, die sich nicht voneinander lösen können, unsere Gefühle. Der Rest verschwindet .
Ein störendes Geräusch bohrte sich mitten hinein in meine Gedanken. Ich versuchte es zu ignorieren, aber es gelang mir nicht. Schließlich nahm ich wahr, dass es sich um das Klingeln meines Telefons handelte. Augenblicklich kehrte ich in die Realität zurück.
Unter Aufbietung meiner sämtlichen Kräfte nahm ich den Hörer ab.
»Frau Camusi?«
Sofort war ich in Alarmbereitschaft. Ich erkannte die Stimme des Direktors der kleinen Stiftung für kunsthistorische Forschung, für die ich arbeitete. Er rief mich sonst nie zu Hause an.
»Bitte?«
»Ich muss Sie dringend sprechen. Ich möchte, dass Sie sofort zur Stiftung kommen.« Das Blut gefror mir in den Adern. Vor meinem geistigen Auge spielten sich die unheimlichsten Szenen ab. Ein solcher Anruf konnte nur eines bedeuten: Wegen Personalabbau würde mein befristeter Arbeitsvertrag vorzeitig beendet werden. Ich beschloss, dass es keinen Sinn hatte, meine Qual in die Länge zu ziehen. Den Kopf in den Sand zu stecken, hätte zu nichts geführt. Daher war es besser, sich der Realität zu stellen.
»Ich komme sofort«, antwortete ich und legte auf.
Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken an das Gespräch, das mir bevorstand. Ich wusste, dass die Stiftung finanzielle Probleme hatte, aber das Wort »Kündigung« war noch nie ausgesprochen worden.
Ich hatte mich schnell angezogen und den ersten Bus genommen, der zum Largo di Torre Argentina fuhr. Ich lief zu Fuß durch das jüdische Viertel und dachte an all die Dinge, die ich in den vergangenen Tagen getan hatte. Ich war zwar öfter zu spät zur Arbeit gekommen, aber meine Artikel stellte ich immer schon Tage vor dem Abgabetermin fertig. Zudem hatte ich es geschafft, alle Bücher der Bibliothek zu katalogisieren und hier Ordnung zu schaffen. Wieso dann dieser plötzliche Anruf? So sehr ich mich bemühte, ich fand keinen triftigen Grund für eine Kündigung. Das können sie nicht machen. Ich werde denen gehörig meine Meinung sagen. Ich werde meine Stellung bis zum Äußersten verteidigen, sprach ich mir selbst Mut zu. Als ich das Gebäude der Stiftung betrat, raste mein Herz, und meine Beine zitterten. Beklemmung? Angst? Viel mehr als das: Ich brauchte meine Arbeit und durfte sie nicht verlieren.
Ich öffnete die Glastür und betrat den Raum. Luisa war schon da und lief mir entgegen.
»Cuccoli wartet in seinem Büro auf dich. Was ist passiert?«
»Ich hatte gehofft, du könntest es mir sagen.«
Luisa lächelte mir zu und half mir aus meiner Daunenjacke.
»Mach dir keine Sorgen, es wird schon nichts Schlimmes sein«, ermutigte sie mich. »Sei redselig wie immer, lächele und gib ihm nicht die Möglichkeit, Einwände zu finden. Egal, was er sagt, widersprich ihm. Als Zwilling mangelt es dir ja nicht an Schlagfertigkeit!«
Ich schaute sie verwirrt an.
»Blöd, dass ich mich ausgerechnet heute wie ein Nichtsnutz fühle, sich mein Bankkonto im Minus befindet und .«
Luisa unterbrach mich und schob mich zur Tür des Direktors.
»Genau. Verteidige deine Meinung. Lass nicht zu, dass er dir kündigt, auch wenn du einer Lohnkürzung zustimmen musst .« Dann öffnete sie die Tür mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen.
»Herr Cuccoli, Livia ist da.«
Sie schob mich in die Höhle des Löwen.
Ängstlich betrat ich den Raum.
Ich hatte mich auf alles vorbereitet, nur nicht auf das, was nun passierte.
Cuccoli war ein großer und kräftiger Mann, er hatte einen dunklen Bart und lichtes Haar. Unser Umgang war nie sehr vertraut. Mit seiner herrischen Art brachte er mich irgendwie in Bedrängnis. Er lächelte nie, und er schaute schief, wenn man eine witzige Bemerkung machte. Vielleicht lag es daran, dass Ironie für ihn ein Fremdwort war.
»Frau Camusi, ich freue mich, Sie zu sehen!« Er war aufgestanden und kam mir lächelnd entgegen. Ich war sofort alarmiert. Was bedeutete dieses Lächeln? Was wollte er mir sagen?
Er legte mir seinen Arm um die Schultern und führte mich zum Sofa im Zwanziger-Jahre-Stil, das neben dem großen Schreibtisch stand.
Meine Alarmglocken klingelten nun wie verrückt.
Sein seltsames Verhalten. Das gezwungene Lächeln. Seine beinahe kumpelhafte Art.
Ich war mir sicher, dass er kurz davor war, mir einen vergifteten Apfel zu servieren.
»Setzen wir uns hierher«, sagte er, als er sich auf dem Sofa niederließ. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten .«
Ich stand wie angewurzelt da. Ein Gefallen?
»Frau Camusi, alles in Ordnung?«
Ich zwang mich zu einem Lächeln und setzte mich in einiger Entfernung neben ihn. Wieder brachte er mich mit seiner Art in Bedrängnis.
»Was kann ich für Sie tun?«
Cucculi wiegte seinen Kopf hin und her.
»Sie wissen bestimmt, wer Viktor Ivanov ist.«
Ich schaute ihn verwirrt an. Ich versuchte mich zu konzentrieren: Archäologe, Professor der Universität, Gelehrter der russischen Kunst? Nein, dieser Name sagte mir nichts. Es hatte keinen Sinn, so zu tun, als würde ich ihn kennen. Ich riskierte nur, einen schlechten Eindruck zu vermitteln.
»Sollte ich?«, fragte ich vorsichtig.
»Ich möchte ehrlich sein. Auch ich kannte ihn nicht, denn ich lese keine Romane, sondern nur historische Bücher.«
Ich war erleichtert. Ich war in guter Gesellschaft.
»Geht es um einen Schriftsteller?«
Er nickte und fügte hinzu: »Er ist sogar sehr berühmt. Er schreibt Bestseller. Es scheint, als wäre er an der Spitze der Bestsellerlisten aller ausländischen Autoren.«
Der Grund unseres Treffens blieb mir weiterhin verborgen. Was hatte ich mit diesem russischen Schriftsteller zu tun?
Cuccoli schien meine Gedanken zu erraten: »Sie fragen sich bestimmt, warum ich Sie hierhergebeten habe, und warum ich mit Ihnen über Viktor Ivanov spreche .«
Ich nickte und lächelte angespannt. Er lächelte ebenfalls.
»Meine liebe Livia .«, begann er. Es war das erste Mal, dass er mich so nannte, sonst war ich immer Frau Camusi oder »Die Camusi« gewesen. ». dies ist eine gute Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen«, fuhr er fort. »Ivanov möchte seinen nächsten Roman in Italien ansiedeln, in unserer Region.«
Von mir aus kann er ihn überall...
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