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Fünf kuschelige Alpakas für die kalte Winterzeit
Es ist Winter auf dem kleinen Apfelhof. Das Café ist gut besucht, und Emma steckt mitten in den Vorbereitungen für das große vorweihnachtliche Bratapfelfest. Auch die fünf Alpakas halten sie ganz schön auf Trab. Nur privat scheint Emma gerade kein Glück zu haben. Ihr Freund Lukas hilft im örtlichen Tierheim aus und hat kaum noch Zeit für sie. Leider kommt es durch den ganzen Stress auch immer öfter zum Streit. Als dann auch noch Emmas Ex-Freund Jan eine Alpakawanderung auf dem Hof bucht, ist das Chaos perfekt. Denn plötzlich scheint der nichts mehr davon wissen zu wollen, dass sie eigentlich getrennt sind. Emma droht die Situation über den Kopf zu wachsen. Aber zum Glück sind da ja noch Oma Luise, Kalle, Frida und Emmas beste Freundin Lisa, die ihr tatkräftig unter die Arme greifen.
Fünf bezaubernde Alpakas, die verschneite Lüneburger Heide und der Duft von Apfelkuchen. Band 2 der Apfelhof-Reihe von Sonja Flieder.
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Zwei Tage später schloss Emma überglücklich ihre beste Freundin in die Arme.
»Hey, du erdrückst mich noch«, protestierte Lisa lachend.
»Ich bin einfach nur so froh, dass du da bist.« Emma drückte fester zu, was Lisa ein Quietschen entlockte. »Du glaubst gar nicht, wie dankbar wir für deine Hilfe sind.«
»Mach ich doch gerne«, sagte Lisa und löste sich sanft aus der Umarmung. »Momentan hab ich eh nichts Besseres zu tun.«
»Komm, wir gehen erstmal rein, und ich zeige dir dein Zimmer. Hast du danach Lust auf einen Kaffee?«
Lisa zeigte Emma einen Vogel. »Im Leben nicht! Zuerst will ich die Alpakas wiedersehen.«
»Aber dein Gepäck bringen wir schon noch ins Haus, oder?«
Die Freundinnen lachten.
So schnell kamen die beiden dann doch nicht zu den Alpakas. Emma hatte kaum die Haustür geöffnet, da sprang ihnen ein wild mit dem Schwanz wedelnder Radetzky entgegen. Mit einem Elan, der eher zu einem Welpen als zu einem Hundesenior passte, umrundete er Lisa mehrmals, um dann an ihr hochzuspringen. Lachend versuchte sie, den Bernhardiner abzuwehren, was ihr gründlich misslang.
»Sieht so aus, als ob er dich noch wiedererkennt«, sagte Emma schmunzelnd.
»Das freut mich.« Lisa keuchte. »Könntest du mir trotzdem mal behilflich sein, bevor Radetzky mich umwirft?«
Demonstrativ wartete Emma noch ein paar Sekunden, bis sie Radetzky zurückrief. Das Bild der halb von einem Hundekörper bedeckten Lisa war einfach zu köstlich.
Nachdem Lisa die im Wohnzimmer zeitunglesende Oma Luise begrüßt hatte, bestand diese darauf, dass sie erst einmal alle zusammen Kaffee tranken und ein Stück Apfelkuchen aßen. Lisa warf ihrer besten Freundin einen gespielt verzweifelten Blick zu, den diese mit einem angedeuteten Achselzucken quittierte.
»Oma, wir gehen zu den Alpakas«, sagte Emma, als alle aufgegessen und -getrunken hatten. »Lisa will sie unbedingt sehen.«
»Glaub mir, du wirst dich direkt wieder in sie verlieben.« Luise zwinkerte Lisa zu. »Das geht jedem so.«
»Fast jedem.« In Erinnerung an Clemens, den schrecklichen Mann von Lukas' Ex-Frau, zog Emma die Stirn kraus.
»Erinnere mich nicht an diesen furchtbaren Clemens.« Voller Abscheu schüttelte sich Luise, bevor sie mit der linken Hand wedelte. »Und jetzt geht, Mädchen, dann kann ich auch in Ruhe meine Zeitung weiterlesen.«
Emma schlang sich gerade ihren flauschigen gelb eingefärbten Schal aus Alpakawolle um, als ein lautstarkes Fluchen aus dem Wohnzimmer drang, was so gar nicht zu ihrer Großmutter passte.
»Ist was passiert?!«, rief sie.
»Das darf doch nicht wahr sein!« Oma Luise klang aufs Höchste entrüstet. »So ein verdammter Mistkerl!«
Die beiden Freundinnen blickten sich kurz an und stürmten wie aufs Stichwort ins Wohnzimmer. Dort saß Luise mit hochrotem Kopf auf einem der Sessel. Die Kuscheldecke war von ihren Beinen gerutscht und lag auf dem Boden. Radetzky saß mit aufgerichteten Ohren neben ihr und betrachtete sein Frauchen mit skeptischem Blick.
»Seht mal, was dieser verdammte Vollidiot .«
»Oma!«, unterbrach Emma ihre Großmutter. Lisa, die sie bisher erst einmal gesehen hatte und noch nicht näher kannte, musste ja denken, dass Oma Luise früher als Bierkutscher gearbeitet hatte.
»Ist doch wahr«, knurrte sie und hielt den beiden jungen Frauen anklagend die Zeitung entgegen.
HIER HÄTTEN FAMILIEN EIN ZUHAUSE FINDEN KÖNNEN, stand dort in übergroßen Lettern. Direkt darunter befand sich ein Bild von Heidschnucks Heimat.
»Was .?« Vor Schreck blieb Emma der Mund offenstehen.
»Ja, der feine Herr Journalist hat einen Artikel herausgebracht.« Luise spie die Worte förmlich aus. »Und zwar ganz so, wie du es befürchtet hast.«
Verwirrt blickte Lisa von einer zur anderen. »Was ist denn los?«
Mit einem lauten Seufzen ließ sich Emma auf das Sofa fallen und klopfte neben sich auf das Polster. Lisa folgte ihrer Einladung und setzte sich hin. Kurz und knapp erzählte Emma ihr, was sich zugetragen hatte.
»Das grenzt ja schon an Rufmord«, stellte Lisa trocken fest.
»Warte ab, bis du den Artikel gelesen hast.« Oma Luise schnaubte empört und reichte ihr die Zeitung.
Gemeinsam lasen die Freundinnen den Artikel. Mit jedem Wort wurde Emma wütender. Am liebsten wäre sie direkt mit einer Mistgabel in das Büro des Journalisten gestürmt.
Der Apfelhof setzt auf ein äußerst fragwürdiges Konzept, stand da beispielsweise. Drei Senioren weigern sich, etwas zur Verschönerung Undelohs beizutragen, regte Emma besonders auf. Wenn jemand etwas zur Verschönerung Undelohs beitrug, dann ja wohl Oma Luise, Frida und Kalle. Gut, Fridas knallgelb angestrichenes Haus und das roséfarbene Gästehaus waren vielleicht nicht jedermanns Sache. Das war aber auch das Einzige.
Es blieb nur zu hoffen, dass die Leser die Aussage zwischen den Zeilen entdeckten: Die drei alten Freunde sollten ihr Land verkaufen, damit der Bürgermeister sein Bauvorhaben umsetzen konnte. Mit dem er sicher ein mehr als erkleckliches Sümmchen verdienen würde.
»Fragwürdiges Konzept.« Emma tippte sich an die Stirn. »Der hat sie ja nicht mehr alle.«
»Was das für ein fragwürdiges Konzept sein soll, schreibt der Heini ja gar nicht«, sagte Lisa und tätschelte Emma beruhigend den Arm. »Vielleicht macht es die Leute sogar neugierig. Du weißt ja: Schlechte Publicity ist auch Publicity.«
»Jedenfalls müssen wir uns jetzt Gedanken darüber machen, wie wir für unser Bratapfelfest werben. Dieser Artikel trägt ja nicht unbedingt dazu bei, dass die Menschen hier Schlange stehen«, sagte Oma Luise wieder mit ruhiger Stimme. Auch ihr Gesicht hatte seine normale Farbe zurück.
»Tut mir leid, aber ich kann gerade nicht klar denken.« Emma barg das Gesicht in ihren Händen.
Wieso hatte sie nicht im Vorfeld Recherchen über Henning Claasen angestellt? Wie ein Marketingneuling hatte sie blind darauf vertraut, dass alles gut gehen würde. Vermutlich hätte sie nur seinen Namen bei Google eingeben müssen, um herauszufinden, dass er mit dem hiesigen Bürgermeister verwandt war. Warum hatte der Journalist überhaupt einen anderen Nachnamen als sein Vater? Würde er Sörensen heißen, wäre ihr die Verbindung sofort aufgefallen.
Luise beugte sich zu ihrer Enkelin und tätschelte ihr das rechte Knie. »Es muss ja auch nicht sofort sein, Emmchen. Momentan sind wir alle ohnehin zu aufgewühlt, fürchte ich. Geh doch mit Lisa jetzt zu den Alpakas, das wird euch beruhigen.«
»Wir können Sie doch jetzt nicht alleine lassen.« Lisa blickte mitfühlend zu Oma Luise.
»Papperlapapp«, sagte sie. »Ich habe doch Rady. Und du«, sie zeigte mit einem Zeigefinger auf Lisa, »duzt mich gefälligst. Ist das klar?«
»Aye, aye, Ma'am«, entgegnete Lisa und salutierte, womit sie Emma zum Grinsen brachte.
Bei den Alpakas angekommen, fühlte sich Emma bereits ein wenig ruhiger. Als die fünf auf sie zukamen und ihr ihren warmen Atem ins Gesicht bliesen, musste sie lächeln. Lancelot rieb vertraulich sein Stirn-Fellbüschel an ihrer Wange, und die Anspannung war wie weggeblasen. Kein Wunder, dass die Tiere zu Therapiezwecken eingesetzt wurden.
»Die sind ja wirklich zuckersüß!«, rief Lisa und bedachte die Alpakas mit verzückten Blicken. »Besonders das Kleinere da!«
Als wüsste Rapunzel, dass Lisa über sie sprach, trat sie zu ihr und beschnupperte sie neugierig. Vorsichtig streichelte Lisa ihren Hals, was sich Rapunzel kurz gefallen ließ. Dann wich sie abrupt zurück und sprang davon.
***
Als am Abend Lukas' Lieferwagen vorfuhr, hätte Emma am liebsten Luftsprünge gemacht. Das letzte Mal hatte sie ihn beim Brainstorming mit Oma Luise, Frida und Kalle gesehen. Und ihre täglichen Telefonate waren stets durch tierische Notfälle unterbrochen worden, um die Lukas sich kümmern musste. Daher hatte sie ihm bisher nur kurz vom Desaster mit dem Journalisten berichten können. Mit den anderen hatte sie zwar darüber geredet, doch das war nicht dasselbe. Vielleicht klappte es ja heute.
»Es ist so schön, dass wir uns mal wieder sehen«, sagte Emma und schmiegte sich an Lukas. »Ich hoffe, dass diese blöde Mehrarbeit bald vorbei ist.«
Lukas seufzte. »Es sieht nicht so aus, als ob sie bald einen Ersatz für mich im Tierheim finden würden.«
Mit großen Augen sah Emma ihn an. »Es kann doch nicht ewig so weitergehen«, sagte sie. »Du wirst immer schmaler im Gesicht und siehst so abgekämpft aus. Ich mache mir Sorgen um dich. Und um uns auch. Ich bekomme dich so selten zu Gesicht, dass es fast so ist, als hätte ich keinen Freund.«
»Das weiß ich doch.« Lukas drückte Emma einen Kuss auf die Stirn. »Die Situation gefällt mir auch nicht, das kannst du mir...
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