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DIE HIMMLISCHEN CHORGLÖCKCHEN
»Tra-la-la-la-la!«, sang Bob Trudel und schleuderte gekonnt ein Lasso aus rotem Lametta über den Weihnachtsbaum, als wäre er ein Weihnachtscowboy.
Diese heitere Szene kommt euch vielleicht bekannt vor. Ganz genau - wir befinden uns im windschiefen kleinen Haus von Familie Trudel, den Helden dieser Geschichte, und wie ihr seht, bereiten sie sich auf das große Fest vor.
»Du schmückst den Baum doch nicht etwa NOCH MAL?«, fragte Pamela. Sie reichte Bob gerade eine Tasse heiße Schokolade, die vor Marshmallows überquoll, genau wie er es mochte.
»Na, aber sicher doch! Es sind noch genau zehn Tage bis zum Fest, und am Heiligabend muss er wie aus dem Ei gepellt aussehen«, sagte Bob und nahm einen Schluck von der herrlichen, süßen Schokolade, bevor er zur nächsten Lamettagirlande griff.
»Das weiß ich ja, Schatz, und ich unterstütze deinen einzigartigen Dekorationsstil voll und ganz. Aber ich fürchte, wir haben jetzt mehr Weihnachtsschmuck als Baum.« Sie deutete auf die überladene Tanne, deren Zweige voller Weihnachtskugeln und Lametta hingen und die unter der unglaublichen Last zu zittern schien.
»Ich habe es schon oft gesagt und sage es gern noch mal«, begann Bob. »Zum Schmücken eines Weihnachtsbaums .«
»Kann man niemals genug Lametta nehmen!«, rief William, der gerade mit einer weiteren glänzenden Girlande hereinkam und sie auf den Weihnachtsbaum warf, während er eine Runde darum drehte.
»Mein Sohn! Ganz der Papa, was?« Bob lachte, doch kaum hatte sich die Girlande auf einen Zweig gelegt, knarzte der Baum .
dann knirschte er .
und KRACHTE
schließlich um, wobei er eine glitzernde Weihnachtswolke aufwirbelte.
»Nicht schon wieder!«, seufzte Brenda, die gerade ins Wohnzimmer trat. »Ich habe es schon oft gesagt und sage es gern noch mal«, machte sie Bobs Stimme nach. »Zum Schmücken eines Weihnachtsbaums .«
»Kann man niemals genug Lametta nehmen!«, beendete Pamela den Satz und zwinkerte ihrer Tochter zu. Brenda trug ein großes Gebäudemodell ins Zimmer, das sie aus Holzstäbchen, Joghurtbechern und Wattebäuschen selbst gebaut hatte.
»Wow! Dein Weihnachtsprojekt sieht ja toll aus!«, sagte Pamela und bewunderte die Eiszapfen aus Kleber und Glitzer (natürlich alles umweltfreundliche Materialien).
»Ist das die Nordpol-Ranch vom Weihnachtsmann?«, fragte William.
»Genau! Warte, bis du sie von innen siehst!« Brenda strahlte vor Stolz und hob das Dach ihres Schulprojektes an, um den Blick auf das glänzende, glitzernde Innere freizugeben.
»Wahnsinn!« William lächelte, als er all die magischen Orte wiedererkannte, die sie auf ihren Abenteuern mit dem Weihnachtsmann und dem Weihnachtosaurus kennengelernt hatten.
»Seht mal, die winzigen Büchlein mit den Listen der artigen und unartigen Kinder!«, rief Bob.
»Und ein Mini-Weihnachtosaurus!«, freute sich William und zeigte auf eine glänzende Dinosaurierfigur. Ihre Mähne war aus Alufolie-Eiszapfen und voller - ihr ahnt es - Glitzer!
»Was riecht hier denn so unglaublich gut?«, fragte Pamela, beugte sich über das Modell und atmete tief ein.
»TOASTIES!«, riefen die anderen im Chor, und Brenda erklärte, dass die Küchenwände ihrer Nordpol-Ranch aus der getoasteten Leibspeise der Wichtel gebaut waren.
»Das ist der kleinste Weihnachtsbaum, den ich jemals gesehen habe!«, sagte Bob und hielt seine Brille wie eine Lupe vor den winzigen Baum, um ihn genauer betrachten zu können.
»Ja, der ist zwar klein, sieht aber trotzdem besser aus als unserer«, sagte Pamela und erinnerte Bob damit an das Chaos auf dem Wohnzimmerboden.
»Keine Sorge! Ich bin Schwubbdi-Weihnacht zurück.« Bob eilte in den Flur, zur Abstellkammer unter der Treppe. Etwas Gepolter, Geraschel und Gebimmel später kehrte er zurück. Dabei hatte er etwas im Schlepptau .
»Ein Ersatz-Weihnachtsbaum!«, verkündete Bob und schleifte den neuen Baum ins Wohnzimmer.
»Wie viele Weihnachtsbäume hast du noch, Bob?«, fragte Pamela und zog eine Augenbraue hoch.
»Och, so ein bis zwei.« Bob zwinkerte und stellte den neuen Weihnachtsbaum auf.
»Wir sollten dich Ersatzbaum-Bob nennen!« Pamela lachte, und William half seinem Papa, den Weihnachtsschmuck vom zusammengebrochenen Baum abzumachen und an den neuen zu hängen.
Ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass Bob Trudel das genaue Gegenteil von diesem Scrooge-Typen war, was Weihnachten betraf.
Bob war die Extraportion Pommes neben dem Weihnachtsbraten, das dickste Gummibärchen in der Gummibärchentüte, die wahnsinnig tolle Überraschung unter dem Weihnachtsbaum, mit der du in deinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hättest.
Er war ein Anti-Scrooge. Und sein Sohn, William, war sein direkter Stellvertreter.
Beide waren total VERRÜCKT nach Weihnachten und dieses Jahr sollte es besonders aufregend werden. Genau genommen super-duper-aufregend! Vielleicht sogar super-duper-puper-aufregend. Ihr werdet gleich erfahren, warum .
»Wir sind alle super-duper-puper-gespannt auf deinen Auftritt nächste Woche auf dem Marktplatz, William!«, sagte Bob. »Ich hab da so eine Vorahnung, dass du bei deinem ersten Weihnachtskonzert für das große Solo ausgewählt werden wirst, genau wie ich damals in meinem ersten Jahr bei den Himmlischen Chorglöckchen.«
Brenda kicherte. »Die Himmlischen was?«
»Die Himmlischen CHORGLÖCKCHEN!«, sagten Bob und William wie aus einem Mund, als wäre das ja wohl glockenklar.
»So heißt der Weihnachtschor der Holly-Heath-Schule«, fügte Bob hinzu.
»Und das ist nicht irgendein alberner Weihnachtschor, sondern der beste im ganzen Land!«, erklärte William.
»Du warst also mal einer dieser Himmlischen . Glöckchen-Typen?«, fragte Brenda Bob.
»Aber ja doch! Als ich so alt war wie du, war ich ein HCG. Und ich durfte den Solopart singen, gleich in meinem ersten Jahr!«
»Was ist denn so wahnsinnig toll an einem Solo? Ich würde mich lieber in die letzte Reihe verkrümeln, wo keiner sehen kann, was ich so treibe«, sagte Brenda.
»Das Solo zu singen, ist etwas ganz Besonderes, Brenda. Nichts füllt die Herzen der Menschen so sehr mit Festtagsfreude wie ein Weihnachtslied, das mit engelsgleicher Stimme von einem Kind gesungen wird.« Bob hielt inne und tupfte sich mit seinem schönsten Weihnachtstaschentuch eine Träne von der Wange. »Und ich wette hundert Glöckchen, dass es dieses Jahr unser Willipups sein wird.«
»Meinst du wirklich?«, fragte William hoffnungsvoll.
»Hundertpro-ho-ho! Es gibt eindeutige Hinweise.« Bob wedelte mit den Händen, als würde er unsichtbare Magie im Raum verteilen.
»Welche Hinweise?«, fragte Brenda mit hochgezogener Augenbraue und dem festen Entschluss, rein gar nichts zu glauben, was Bob gleich erzählen würde.
Bob lächelte. »Also, zum Beispiel: Als ich heute Morgen aufgewacht bin, saß ein Rotkehlchen auf dem Fensterbrett.«
»Na und?« Brenda zuckte mit den Schultern.
»UND es sah GENAUSO aus wie das Rotkehlchen auf dem Weihnachtspulli, den ich damals angehabt hatte, als ich das Solo gesungen habe! Wenn das kein Zeichen ist, fresse ich die Mütze vom Weihnachtsmann. Man muss die Zeichen erkennen, Willipups, und sie deuten alle auf DICH!«
»Das hoffe ich, Papa.« William lächelte. »Ich habe wirklich viel geübt.«
»Oh ja, allerdings!« Brenda stöhnte. »Wenn du mal nicht um sechs Uhr morgens üben könntest, wären wir alle etwas festlicher gestimmt.«
»Ach, Brenda!« Bob lachte. »Als Himmlisches Chorglöckchen gibt es keinen falschen Zeitpunkt zum Üben, vor allem nicht, wenn man das Solo singen möchte. Als ich damals ein HCG war, bin ich schon im Morgengrauen aufgestanden, um meine Stimmbänder fürs Vorsingen ordentlich in Schwung zu bringen.
Während sein Papa sang, spürte William, wie sich eine warme Hand auf seine legte.
»William, du weißt aber schon, dass es egal ist, ob du den Solopart bekommst oder nicht, ja?«, sagte Pamela und lächelte. »Bei einem Chor geht es darum, gemeinsam zu singen, genau wie wir dir gemeinsam zuhören werden, egal ob Solo oder nicht.«
William sah, wie Pamela Bob einen dieser besonderen Blicke zuwarf, mit denen Erwachsene sich etwas sagten, ohne tatsächlich etwas zu sagen.
»Ähm . aber ja doch . du hast vollkommen recht, äh . natürlich. Solo hin oder her, wir werden auf dem Marktplatz stehen und dich anfeuern.« Bob zwinkerte William zu, als Pamela gerade wegsah.
»Danke, Papa«, erwiderte William, und dabei schlich sich ein trauriger Ton in seine Stimme.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte Bob. »Ich dachte, du freust dich auf das Weihnachtssingen?«
»Klar tu ich das! Es ist nur . Wenn ich den Solopart bekomme, dann wird das eine große Sache für mich, eine sehr große Sache, und . na ja. Es ist toll, dass ihr alle dabei sein werdet, aber ich wünschte, jeder, der mir wichtig ist, könnte dabei sein«, sagte...
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