Schweitzer Fachinformationen
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Eine überraschende Erbschaft verspricht Floras bisheriges (Großstadt-)Leben komplett auf den Kopf zu stellen: Gemeinsam mit Charles, einem entfernten Cousin, ist sie fortan Eigentümerin eines idyllisch gelegenen Anwesens mit kleinem Antiquitätenladen. Als sie vor Ort auftaucht, lassen Charles und dessen Verlobte Annabel zunächst keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich als die wahren Herren des Hauses fühlen. Doch glücklicherweise erhält Flora schon bald von unerwarteter Seite sehr charmante Hilfe ...
Eine moderne Liebesgeschichte voller Humor, Romantik und Leichtigkeit von Bestsellerautorin Katie Fforde.
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Aus der Plastikkiste zu ihren Füßen kam ein kläglicher Laut, und Flora riskierte einen ängstlichen Blick nach unten. Bekam Imelda gerade ihre Kätzchen, oder jammerte sie nur, weil sie an einem heißen Sommertag in einem Katzenkäfig eingesperrt war?
»Nicht jetzt, Süße, bitte!«, flehte Flora mit zusammengebissenen Zähnen. »Halt einfach durch, bis ich diese Sitzung hinter mich gebracht habe. Dann suche ich dir eine hübsche Frühstückspension, in der die Leute Katzen mögen.«
Im klaren Bewusstsein ihrer eigenen Ohnmacht in dieser Angelegenheit nahm Flora den Käfig mit der greinenden Imelda in die Linke, hängte sich ihre Handtasche über die Schulter, schnappte sich ihre Reisetasche und taumelte die Treppe hinauf. Ein ganz klein wenig bereute sie es, ihre neuen Schuhe angezogen zu haben. Sie waren einfach gottvoll hübsch, mit einer himmlischen, falschen Pfingstrose zwischen den Zehen, aber sie waren nicht eingelaufen und daher mörderisch unbequem. Da sie nicht dazu neigte, Schönheit der Bequemlichkeit unterzuordnen, ignorierte Flora die ersten sich bildenden Blasen, stellte oben auf dem Treppenabsatz ihre Reisetasche wieder ab und drückte auf den Klingelknopf. Der Anblick ihres eigenen Nachnamens auf dem Messingschild darüber elektrisierte sie auf seltsame Weise. Die Familienfirma, und sie stand im Begriff, dieser Firma beizutreten.
Die Tür wurde von einer hochgewachsenen Frau geöffnet, die eine Menge Dunkelblau trug. Sie war ein wenig älter als Flora und verströmte eine Nüchternheit, die in Flora unausweichlich den Gedanken an Pfadfinderinnen heraufbeschwor. Meine Schuhe mögen nicht ganz passend sein, überlegte Flora, um sich ein wenig Mut zu machen, aber Dunkelblau ist bei dieser Hitze auch nicht gerade angemessen. Unter anderen Umständen hätte es sie in allen Fingern gejuckt, der Dame einen Vortrag in Sachen Mode zu halten.
»Hallo«, sagte die Frau mit einem professionellen Lächeln, »Sie müssen Flora sein. Kommen Sie doch herein. Wir freuen uns ja so darauf, Sie kennen zu lernen. Besonders Charles.«
Flora lächelte ebenfalls. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber ich habe meine Katze mitgebracht. Ich kann sie bei dieser Hitze nicht im Wagen lassen. Abgesehen von allem anderen ist sie auch noch hochträchtig.«
Eine kleine Falte erschien zwischen den Augenbrauen der Frau, während sie nun den Blick auf den Tragekorb senkte. »Oh, hm, nun . nein, für eine kurze Zeit wird es wohl gehen. Obwohl ich schrecklich allergisch bin, fürchte ich.«
»Ach herrje. Ich könnte sie wohl draußen vor der Tür lassen .« Flora biss sich auf die Unterlippe, um anzudeuten, dass sie sich in Wahrheit keinen anderen Platz für Imelda vorstellen konnte als den direkt zu ihren Füßen. »Aber sie könnte jeden Moment ihre Kätzchen zur Welt bringen.«
»Sie kommen am besten erst einmal rein«, meinte die Frau, deren professionelles Gehabe langsam ins Wanken geriet. »Wir sind hier drin.« Sie öffnete die Tür zu einem Raum, der fast zur Gänze von einem Tisch mit mehreren leeren Stühlen darum ausgefüllt wurde.
Die einzige Person in dem Raum, ein hochgewachsener, auf konventionelle Weise gut aussehender Mann in einem dunklen Anzug und mit einer sehr konservativen Krawatte, stand auf. Offensichtlich Charles, ihr Vetter fünfzehnmillionsten Grades.
Nicht sehr vielversprechend. Flora verließ sich ganz auf ihren Charme, um sich den Weg durchs Leben zu erleichtern, und sie hatte gelernt, die wenigen Menschen, bei denen das nicht funktionierte, sehr schnell zu erkennen. Er war ein klassisches Beispiel, das spürte sie sofort; er hatte nicht viel übrig für Frauen mit hübschen Schuhen, fast schulterfreien Kleidern und witzigem Schmuck. Er mochte vernünftige Frauen, die Sportschuhe oder schlichte Lederpumps mit mittelhohen Absätzen trugen. Seine Vorstellung von gutem Geschmack war eine einreihige echte Perlenkette mit dazu passenden Ohrringen und vielleicht - zu besonderen Anlässen - ein Armreif.
Die Frau, die sie hereingeführt hatte (und all diese Zeichen eines angemessenen Bekleidungsstils aufwies), berührte ihn am Arm und erklärte: »Darling, das ist Flora.« Flora war nicht im Mindesten überrascht, einen Verlobungsring aus Diamanten und Saphiren an ihrer linken Hand zu entdecken. Die beiden waren das ideale Provinzpaar.
»Flora«, sagte Charles und hielt ihr die Hand hin. »Wie nett, Sie nach all diesen Jahren einmal kennen zu lernen.« Er klang ganz und gar nicht erfreut.
»Hm.« Flora schüttelte ihm die Hand, lächelte und nickte; auch sie war nicht erfreut. Sie hatte ihr Leben vollkommen umorganisiert, um sich dem Familiengeschäft anzuschließen, und jetzt wurde ihr klar, dass ihre Nachforschungen sehr zu wünschen übrig ließen. Charles und seine würdige, konventionell gekleidete Verlobte wollten sie nicht haben, sie war hier nicht willkommen, und ihre Zeit in der Provinz konnte sich als grauenhaft langweilig entpuppen. Trotzdem, sie hatte sich ihr Bett gemacht, und nun würde sie darin liegen müssen - zumindest bis der Vertrag auslief, mit dem sie ihre Londoner Wohnung untervermietet hatte. »Ich freue mich auch sehr, Sie beide kennen zu lernen. Ich begreife einfach nicht, warum wir uns nicht schon früher begegnet sind.«
»Sie haben einen großen Teil Ihrer Kindheit und Jugend außerhalb des Landes verbracht«, erwiderte er nüchtern, als könnte sie das vielleicht vergessen haben.
»Ja, das erklärt es wohl. Wir haben jedenfalls eine Menge Familienhochzeiten verpasst.« Sie lächelte. »Obwohl ich die nächste vielleicht nicht verpassen werde?«
»Oh ja, habt ihr beiden euch bekannt gemacht? Das ist Annabelle, Annabelle Stapleton. Meine Verlobte und möglicherweise auch meine zukünftige Geschäftspartnerin.« Sein Lächeln, wenn auch förmlich, bewies zumindest, dass er sich die Zähne putzte, und das war immerhin etwas.
»Wie hübsch«, meinte Flora und wünschte, sie hätte mehr Erkundigungen über das Geschäft eingezogen, bevor sie diesem netten Mann gesagt hatte, dass er selbstverständlich ihre Wohnung für mindestens sechs Monate mieten könne, weil sie sie ohnehin nicht benötigen würde.
»Ja«, pflichtete Charles ihr bei. »Und nun lasst uns Platz nehmen und über Ihre Rolle bei Stanza und Stanza reden.«
»Möchte vielleicht irgendjemand zuerst ein Glas Wasser?«, fragte Annabelle.
»Oh ja, bitte«, antwortete Flora. »Und könnte ich auch ein klein wenig für Imelda haben? In der Box? Ich muss ohnehin nach ihr sehen.« Flora schenkte ihrem entfernten Cousin ihr reizvollstes Lächeln, ein letzter, verzweifelter Versuch, ihn auf ihre Seite zu ziehen. »Ich hätte sie nicht mitgebracht, wenn es eine Alternative gegeben hätte, das versichere ich Ihnen.«
»Das ist kein Problem«, entgegnete Charles glatt, und es gelang ihm beinahe (aber eben nicht ganz), seine Ungeduld zu verbergen. Als schließlich das Wasser verteilt und die Katze versorgt war, sagte er: »Eines wüsste ich gern, Flora, und ich hoffe, Sie betrachten diese Frage nicht als Unhöflichkeit - wie viel verstehen Sie denn nun wirklich von Antiquitäten und dem Auktionsgeschäft?«
Flora nahm noch einen Schluck Wasser. »Na ja, diese Dinge schnappt man doch so nebenbei auf, oder?«
»Tut man das?«, fragte Charles, dessen Augen unter den skeptischen Brauen das Graublau der winterlich kalten Nordsee zeigten.
»Hm, ja.« Flora versuchte, sich auf eine passende Phrase zu besinnen, um den Anschein zu erwecken, als wüsste sie mehr, als es der Fall war. Denn ihre Kenntnisse hatte sie sich erst in jüngster Zeit durch den reichlich hektischen Konsum verschiedener Fernsehsendungen zu dem Thema erworben. »Natürlich«, erklärte sie lässig, »verstehe ich, da ich einen so großen Teil meiner Jugend in Europa zugebracht habe, nicht sehr viel von englischen Möbeln.«
»Aber Sie sind bestimmt mit diesen prächtigen Keramiken gut vertraut«, bemerkte Annabelle. »Ich liebe Keramiken.«
Nur für einen kurzen Moment war Flora unsicher, was Keramiken eigentlich waren. »Ah, Sie meinen Porzellan und solches Zeug? Ja, das liebe ich auch. Ich sammle Teekannen, komische Teekannen, verstehen Sie?«
Charles zuckte sichtlich zusammen. »Ich denke, wir sollten besser weitermachen. Also .« Er schlug einen Aktenordner auf und nahm einen Stapel Papiere heraus. Er war nicht der Typ Mann, der bei seinem Papierkram etwas anbrennen ließ. Das sah man ihm förmlich an. Er war ein Sortierer und Ordnungsfanatiker.
»Also«, begann er, »unser beiderseitiger Großonkel hat die Dinge etwas ungeschickt geregelt.«
»Ach ja?«, gab Flora zurück. »Ich fand die Dinge eigentlich recht klar geregelt. Sie hatten bereits neunundvierzig Prozent von Ihrem Vater geerbt, und mir sind mit Onkel Clodios Tod die restlichen einundfünfzig Prozent zugefallen. Die Dinge sind also so klar wie Fensterglas aus dem sechzehnten Jahrhundert oder etwas in der Art. Obwohl mir bewusst ist, dass man normalerweise wohl kaum erwartet hätte, dass ich etwas erben würde«, fügte sie zum Trost hinzu.
»Ja«, erklärte Charles, der sich keine Mühe mehr machte, seine Verärgerung zu verbergen. »Doch es bleibt eine ungeschickte Regelung. Ihnen gehört mehr als mir. Und Sie wissen nichts über das Geschäft, während ich dieses Auktionshaus mehr oder weniger mein Leben lang geleitet habe.«
»Hm, ich werde natürlich nicht hier hereingefegt kommen und gewaltige Veränderungen vornehmen!« Flora machte eine weit ausholende Bewegung mit den Armen. »Ich möchte etwas über das Geschäft lernen, an dem ich beteiligt bin.«
Charles und Annabelle tauschten einen fragenden Blick. »Das ist sehr ermutigend«, entgegnete Charles wachsam, »aber damit ist die Sache noch nicht...
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