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Wenn im Paradies Verwirrung herrscht ...
Eigentlich weiß Nel kaum, wo ihr der Kopf steht: In ihrem Geschenkeladen herrscht Chaos, die pubertierende Tochter macht ihr die Hölle heiß, und Nels eifersüchtiger Freund Simon sorgt auch nicht gerade für pure Glückseligkeit.
Das Ganze wird nicht eben entspannter, als Nel in der Vorweihnachtszeit zufällig unter einem Mistelzweig steht und von einem geheimnisvollen Fremden geküsst wird. Zwar fühlt sie sich augenblicklich wie im siebten Himmel, aber dieser Zustand hält nicht lange an, denn plötzlich steht Simon vor ihr ...
Eine heitere Liebesgeschichte, die zum Träumen einlädt - von Bestsellerautorin Katie Fforde.
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Weihnachten kann manchmal so verdammt nervig sein!«, sagte Nel. »Ich meine, das ist wirklich ein wunderbarer Zeitpunkt, um zu erfahren, dass es seit Jahren eine Bauplanungsgenehmigung für Paradise Fields gibt. Wenn niemand da ist, um etwas deswegen zu unternehmen! Es ist unglaublich! Ich meine, ich war mir ganz sicher, dass das Grundstück dem Hospiz gehört. Mein Gott! Der Markt hat ihnen bisher sogar Pacht bezahlt! Der Gedanke an eine Eigenheimsiedlung dort ist einfach unerträglich!«
Vivian, die sich genauso darüber aufregte wie Nel, das Ganze aber ein wenig gelassener nahm, erwiderte: »Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie ausgerechnet jetzt den Antrag auf Erneuerung der Erlaubnis gestellt haben, weil sie hoffen, dass die Leute zu viel zu tun haben, um Notiz davon zu nehmen.«
Vivian sah zu, wie Nel einen Weihnachtskuchen mit kleinen Figürchen verzierte, die sie selbst geformt hatte. Nel war jedoch in Gedanken anderswo und machte immer wieder Fehler. Von oben kam das gedämpfte Dröhnen von Musik, ein Hinweis darauf, dass ein Junge im Haus war. Sie wusste nicht, welcher, denn obwohl die beiden ständig über die relativen Vorzüge von Breakbeat kontra Drum'n'Brass debattierten, konnte Nel das eine nicht vom anderen unterscheiden.
»Also, warum ist Weihnachten nervig? Ich dachte, du machst das alles furchtbar gern«, sagte Fleur und zeigte auf den Tisch, der mit Puderzuckerglasur und abgeschnittenen Biskuiträndern bedeckt war.
»Ich spreche nicht von dem Kuchen, Schätzchen, ich meinte die Tatsache, dass diese Geschichte ausgerechnet dann passiert, wenn jedes Büro im Land für vierzehn Tage geschlossen bleibt. Ich bin sofort zu den Anwälten gelaufen, um in Erfahrung zu bringen, wer dieser Gideon Freebody ist, nur um mir anhören zu müssen, dass erst nach Neujahr wieder jemand im Büro sein wird.«
»Oh.« Fleur knibbelte etwas scharlachrote Puderzuckerglasur ab, die eine Sekunde vorher noch der Hut des Weihnachtsmannes gewesen war, und formte sie zu einer Rose.
»Es nervt«, sagte Vivian, »aber ich glaube nicht, dass es schlimm ist. Schließlich kann auch sonst niemand etwas unternehmen. Wissen wir, wer die Bauplanungsgenehmigung beantragt hat?«
Nel schüttelte den Kopf. »Ich habe mit Fenella darüber gesprochen, und sie meinte, jeder könne für jedes beliebiges Gelände eine Bauplanungsgenehmigung beantragen. Du könntest sie für meinen Garten beantragen.«
»Das ist ja schrecklich!«
»Ich weiß. Ich sage mir immer wieder, dass ich nicht in Panik ausbrechen darf, aber solange ich nicht weiß, wie die Dinge liegen, kann ich nicht aufhören, darüber nachzudenken. Du hättest die Pläne sehen sollen, Viv! Sie wollen unzählige Häuser da unterbringen. Ich konnte es nicht fassen. Ich kann es immer noch nicht fassen. Obwohl ich das Gefühl habe, ich würde es wissen, wenn das Land den Hunstantons gehört hätte. Immerhin habe ich jahrelang für Sir Gerald gearbeitet! Und jetzt ist auch noch Michael weg.«
»Wer ist Michael?«, fragte Fleur, die gerade versuchte, in einer Schneelandschaft einen passenden Platz für ihre lebensgroße Rose zu finden.
»Unser Finanzmensch im Hospiz. Er ist Rechtsanwalt oder Steuerberater - irgendetwas Langweiliges. Er müsste Genaueres wissen.«
»Es geht nicht nur darum, dass alles für die Katz wäre, was wir getan haben, damit die Kinder Zugang zum Fluss erhalten«, sagte Vivian zu Fleur. »Das Gebiet ist außerdem sehr wichtig für die Pflanzen und Tiere dort. Ich kann einfach nicht glauben, dass jemand ein Bauvorhaben auf dem Gelände plant, ohne dass irgendeiner von uns es gewusst hat. Weiß Gott, wie viele Lebewesen ihre angestammte Heimat einbüßen würden, wenn die Sache durchginge.«
Obwohl Nel Vivian nun so lange kannte, überraschte sie sie immer wieder. Sie vereinte schillernde Eleganz mit einer echten Liebe für bodenständige Aktivitäten wie Bienenzucht, ausgedehnte Spaziergänge und Vogelbeobachtungen auf entlegenen Inseln. Weil sie überhaupt nicht so aussah, als beschäftige sie sich mit etwas Schmutzigerem als Einkaufsbummeln, vergaß man leicht ihre Reisen nach Galapagos, ihre Märsche durch den Regenwald und die Urlaube, die sie dem Naturschutz widmete.
»Ist dir aufgefallen, dass wir einfach davon ausgehen, dass dem Hospiz das Land doch nicht gehört?«, bemerkte Nel. »Was meinst du, woran liegt das?«
Vivian zuckte die Achseln. »Es liegt daran, dass diese Verwaltungsleute im Endeffekt immer Recht haben. Die Bank macht niemals einen Fehler; man hat sein Konto immer überzogen. Hast du etwas dagegen, wenn ich den Teekessel aufsetze?«
»Nein, ich hätte liebend gern eine Tasse Tee, aber ich wünschte doch, ihr zwei würdet aufhören, zu naschen. Die Reste könnt ihr meinetwegen gern essen, aber das war ein absolut tadelloser Schneemann, den du dir gerade in den Mund gesteckt hast, Fleur.«
»Übrigens, wie läuft deine Diät, Mum?«, fragte Fleur, die Zuckerguss und Feuchtwiesen gleichermaßen langweilig fand. Sie griff nach einem Gerät, das Nel noch nie zuvor gesehen hatte, und machte sich daran, ihr Haar damit zu glätten. In Kürze würde sie mit dem Bus nach London fahren. Da sie wusste, dass ihre Mutter sich deswegen Sorgen machte, verbrachte sie pro forma ein wenig Zeit mit ihr und Vivian, bevor sie aufbrach.
»Sie läuft nicht, sie steht. Ich nehme ein wenig ab, nehme ein wenig zu und wiege am Ende dasselbe.«
»Ich verstehe nicht, warum du dir überhaupt die Mühe machst«, sagte Vivian. Groß und gut gebaut, mit tadellosem Teint und blitzenden grünen Augen, konnte sie essen, was sie wollte.
»Du hast gut reden, du kannst es dir leisten, nicht darüber nachzudenken, was du dir in den Mund stopfst. Was ein Glück ist«, fuhr Nel fort, »wenn man bedenkt, wie viel Zucker du gegessen hast.«
»Aber du bist entzückend, Nel. Findest du nicht auch, Fleur?«
»Hmhm. Kuschelig und mamahaft.«
Nel, der diese Attribute nicht besonders gefielen, sagte: »Wenn ich einsfünfundneunzig groß wäre, wäre an meinem Gewicht nicht das Geringste auszusetzen. Leider oder vielleicht sogar glücklicherweise bin ich es nicht. Außerdem geht es in erster Linie um Selbstachtung und darum, dass man einen gewissen Standard wahrt.«
»Es ist Simon, nicht wahr?«, hakte Vivian nach. »Weil er so mager ist, denkt er, du solltest es ebenfalls sein.«
Nel errötete. »Nein, ich tue das für mich!« Sie wollte das Thema Simon nach Möglichkeit umgehen.
»Hast du denn Cellulitis?«, fragte Fleur. Sie hatte von ihrem Haar abgelassen und strich sich jetzt über die Hüften ihrer Hose. »Du weißt schon, Orangenhaut?«
»Ich weiß, was Cellulitis ist, Fleur, und ich glaube nicht, dass Orangenhaut die richtige Bezeichnung dafür ist.«
»Wie meinst du das?«, fragten Fleur und Vivian wie aus einem Mund.
Nel dachte nach. »Hm, es ist eher, sagen wir - stell dir vor, du hättest einen Eiskugelstecher und würdest Fladen von Kartoffelpüree oben auf meine Schenkel klatschen. Das dürfte dir eine gewisse Vorstellung davon geben, worüber wir hier reden. Orangenhaut ist einfach eine Beschönigung.«
Es folgte entsetztes Schweigen, dann inspizierten Nels Tochter und ihre Freundin beide Nels hosenbetuchtes Bein, um zu überprüfen, ob Nel die Wahrheit sagte. Nel neigte ein klein wenig zu Übertreibungen.
»Was ist mit deinem Hintern?«, wollte Fleur wissen.
»Eine der kleinen Gnaden im Leben«, sagte Nel, »ist die, dass ich meinen Hintern nicht sehen kann. Ich vermute, der ist ebenfalls mit Klecksen von Kartoffelpüree bedeckt.«
Vivian, die nichts Unziemliches unter Nels schwarzer Röhrenjeans entdeckt hatte, schüttelte den Kopf. »Was sagt denn Simon dazu? Meiner Erfahrung nach stehen nur Pädophile und Schwule auf ganz magere Frauen. Richtige Männer stehen auf Fleisch.«
»Simon hat mein Fleisch noch nicht gesehen. Zumindest nicht diesen Teil davon.«
»Was?« Vivian kreischte vor Erstaunen und Entsetzen. »Du meinst, du hast noch nicht mit ihm geschlafen? Aber ihr seid seit mehr als sechs Monaten zusammen!«
Fleur schluckte, offensichtlich unentschieden, welche von beiden Möglichkeiten die unheimlichere war: dass ihre Mutter überhaupt Sex hatte oder der Gedanke, dass eine Frau so lange mit einem Mann zusammen sein konnte, ohne mit ihm zu schlafen.
»Ich weiß, aber Simon ist sehr rücksichtsvoll und drängt mich nicht.«
»Das ist nicht Rücksicht! Das ist unterentwickelter Geschlechtstrieb!« Vivian, die eine ganze Kolonne von Ringen ihrer Exverlobten an der rechten Hand trug, war anerkanntermaßen die Expertin auf diesem Gebiet.
»Nein, das ist es nicht. Es liegt an mir. Es fällt mir einfach schwer, mir vorzustellen, mit einem anderen Mann zu schlafen.«
»Was meinst du mit einem >anderen Mann<?«, fragte Fleur brutal. »Dad ist seit Jahren tot!«
»Du meinst, es hat seit Marcs Tod niemanden mehr gegeben?«
Nel schüttelte den Kopf. Sie war älter als die beiden anderen: Warum kam sie sich plötzlich so naiv vor?
»Also, Mum, bei welcher Nummer bist du?«
»Wovon sprichst du?«
»Oh je! Von der Zahl der Männer, mit denen du geschlafen hast.«
»Oh«, murmelte Nel.
»Hm«, gestand Vivian, »als ich neulich abends nicht schlafen konnte, habe ich versucht, meine Zahl zu ermitteln, und festgestellt, dass ich so weit ohne einen Taschenrechner kaum zählen kann. So schlimm kann es bei dir doch nicht sein.«
»Hm, nein.« In gewisser Hinsicht war es schlimmer.
»Also, wie viele waren es? Mehr als die Finger...
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