Schweitzer Fachinformationen
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2.1 Frostbeulen
2.2 Arterielle Besenreiser
2.3 Venöse Besenreiser
2.4 Krampfadern
2.5 Krampfadern und Hautveränderungen
2.6 Pigmentnaevus (Leberfleck)
2.7 Farbloser, erhabener Naevus
2.8 Roter Hautkrebs
Erklärung: 1. Frostbeulen: Pernionen sind Folgen eines Kälteschadens, bei dem sich fehlgesteuerte Gefäße bei Kälte erweitern, anstatt sich zusammenzuziehen. Sie bilden bei nasskaltem Wetter sich auf der Haut vor allem an Ferse, Ballen und/oder Zehen (Abb. 2.1). Es entstehen bläulich-rote, schmerzhafte Schwellungen, die bei Wärme ein brennendes Gefühl auslösen können. Komplikationen entstehen, wenn die entzündlichen Stellen Knoten bilden, bluten oder Geschwüre entwickeln.
2. Besenreiser (Teleangiektasien) sind feine, sichtbare Gefäßerweiterungen. Rote Äderchen sind arterielle Kapillargefäße, durch Wärme, Kälte, Lichtschäden oder nach Kortisontherapie erworben (Abb. 2.2). Blaue Äderchen entstehen durch venöse Gefäßerweiterungen (Abb. 2.3).
3. Krampfadern (Varizen) entstehen durch eine Schwäche der Venen. Das venöse Blut kann nicht schnell genug zirkulieren. Es kommt zu erhöhtem Druck in den Venen (Abb. 2.4). Dadurch tritt Flüssigkeit ins Gewebe und Schwellungen (Ödeme), Spannungsschmerzen, nächtliche Krämpfe, Kribbeln und/oder ein brennendes Gefühl in den Beinen sind die Folge. Der erhöhte Gewebedruck verschlechtert auch die Durchblutung der Beine mit sauerstoffreichem Blut und es treten Versorgungsstörungen der Haut auf, die zu Hautschäden führen können. Es kann aufgrund des Abbaus von ausgetretenem Blutfarbstoff (Hämoglobin) zu bräunlicher Verfärbung der Haut kommen (Abb. 2.5), zu Venenentzündungen oder sogar zum Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris).
4. Muttermal (Naevus): Angeborene oder später entstandene, meist erhabene Flecke, die pigmentiert (Abb. 2.6 und 2.7) oder farblos sein können.
5. Melanome (Hautkrebs): Die Hautveränderungen können dunkelbraun, braunschwarz, blau-schwarz oder rötlich (Abb. 2.8) sein. Unbedingt einen Arzt hinzuziehen, wenn eine Asymmetrie, eine Begrenzung mit unregelmäßigen Ausläufern, eine Farbveränderung von mehr als 5 mm Durchmesser und mehr als 1 mm Erhabenheit vorliegt.
Behandlung: 1. Frostbeulen: Kälteeinwirkungen sind zu vermeiden, aber ein zu warmes Fußbad wird vom Patienten ebenfalls als unangenehm empfunden. Zusätzlich zur ärztlichen Therapie helfen lauwarme Bäder mit adstringierenden Zutaten und/oder eine Pernionen-Salbe (Apotheke) zum Eincremen.
2. Besenreiser: Die schmerzlosen Hautveränderungen sollten nicht durch zu heiße Fußbäder oder starke Massagen gereizt werden.
3. Krampfadern (Varizen): Keine heißen Fußbäder und keine Massagen. Eventuell vorsichtiges Eincremen mit Venenpräparaten. Wenn noch nicht erfolgt, ärztliche Abklärung empfehlen. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen entlastet die Beine und fördert die Durchblutung. - Nicht bei arteriellen Durchblutungsstörungen!
4. Muttermal (Naevus): Erhabenen Muttermale sollten bei jeder Fußbehandlung auf Vergrößerung, Verkrustung oder Farbveränderung hin untersucht und Patienten gegebenenfalls auf ärztliche Untersuchung und Behandlung verwiesen werden.
5. Melanome (Hautkrebs): Auffällige Hautveränderungen vermessen und auf der Karteikarte dokumentieren. Unbedingt auf eine ärztliche Abklärung bestehen!
Versorgung: Frostbeulen: Können mit einem Reibungsschutz (Zehenhaube) vor äußeren, mechanischen Reizen (z. B. im Schuh) geschützt werden.
Anmerkung: siehe Kapitel 5 Reibungsschutz und Druckentlastung.
2.9 Schuppenflechte (Psoriasis)
2.10 Psoriasis pustulosa
2.11 Ekzem durch Medikament (Penicillin)
2.12 Fußekzem durch Fellsohle
2.13 Haut- bzw. Fußpilz (Tinea pedis)
2.14 Haut- bzw. Fußpilz (Tinea pedis)
Erklärung: 1. Schuppenflechte (Psoriasis): Der Hauterkrankung kann, muss aber nicht eine erbliche Veranlagung zugrunde liegen. Die Erkrankung umfasst die gesamte Haut, tritt in Schüben auf und kann auch die Nägel befallen. Das Erscheinungsbild wechselt und entsteht aus einer schubweisen Hautmissbildung. Psoriasis zeigt sich mit entzündlichen rötlichen, größeren und kleineren Herden, die mit silberweißen Schuppen bedeckt sind (Abb. 2.9).
Eine Sonderform ist die Psoriasis pustulosa, die sterile Pusteln bildet. Sie findet sich meist bei Frauen mit Herden nur an den Handinnenflächen und auf der Fußsohle (Abb. 2.10).
2. Ekzeme entstehen meist durch Entzündungen und/oder allergische Reaktionen. Sie können durch Erkrankungen (z. B. Stauungsekzem bei chronischer Entzündung der Venen), aber auch durch Medikamente (Abb. 2.11), Nahrung oder durch äußere Einflüsse wie Berührungen mit Pflanzen, Salben und Kleidungsfasern ausgelöst werden (Abb. 2.12).
3. Hautpilz vermehrt sich in der Hornschicht der Haut und sorgt für deren Zersetzung (Abb. 2.13). Es können vereinzelte Schuppen oder Pusteln auftreten (Abb. 2.14 und Abb. 2.15). Großflächige Formen von Hautpilzinfektionen haben abschilfernde Verhornungen auf geröteter Haut, sind scharf begrenzt und schwer von einem Ekzem zu unterscheiden - ärztliche Abklärung nötig!
Behandlung: 1. Schuppenflechte ist eine Erkrankung der Haut, die zur Zeit nur mit ärztlich verschriebenen Salben, Klima- und Lichttherapie oder Salzbädern gelindert werden kann. Bei der Behandlung ist zu beachten, dass Salben oder Lösungen die Haut weiter reizen können. Ein Befall der Nägel kann mit Nagelpilz verwechselt werden. Hier ist zur Unterscheidung eine Diagnostik vom Arzt anzufordern.
2. Ekzem: Der Arzt muss den Auslöser feststellen und die Therapie festlegen. Wichtig für den Patienten und den Fußpfleger ist der Allergiepass. Keine Salben oder Lösungen auf die Haut bringen, damit sie nicht weiter gereizt wird.
3. Hautpilz kann sich auf einem gesunden Körper nicht ausbreiten. Partielle Stellen können mit Salben (antimykotische Salben, z. B. Lamisil) behandelt werden. Medikamente wie Antibiotika oder Kortison fördern das Pilzwachstum. Für eine erfolgreiche Behandlung einer Hautpilzerkrankung (Dermamykose) müssen auch die Ursachen vom Arzt geklärt und mitbehandelt werden.
Versorgung:
1. Schuppenflechte und
2. Ekzem: bei nässenden Absonderungen mit einer Wundabdeckung versorgen.
3. Hautpilze: vom Arzt verordnete Salben oder Lösungen auftragen und gegebenenfalls abdecken. An den Füßen ein feucht-warmes Milieu vermeiden. Nach dem Fußbad gründlich abtrocknen und mindestens 15 Minuten abdunsten lassen - für die Hausbehandlung die Benutzung eines Föhns empfehlen. Bei engem Zehenstand kann Baumwollgaze in die Zehenzwischenräume gelegt werden. Den Patienten zum Tragen von Baumwollsocken und Lederschuhen ermutigen.
Anmerkung: Kapitel 1.1.9 Nagelpilz (Onychomykosen), Kapitel 1.1.10 Schuppenflechte - Psoriatische Nägel, Kapitel 2.5.1 Feuchte Rhagaden und Kapitel 7 Medizinische Präparate.
2.15 Bluterguss am Zeh
2.16 Bluterguss in atrophierter Haut
2.17 Blase (Bullae)
2.18 Aufgegangene Blutblase am kleinen Zeh
2.19 Hauterosion nach Hobelverletzung durch Patienten
2.20 Minimalverletzung durch Fremdkörper
Erklärung: 1. Blutergüsse (Hämatome) sind durch Trauma entstandene Blutansammlungen im Weichteilgewebe (Abb. 2.15 und 2.16).
2. Blasen (Bullae) entstehen durch Reibungshitze auf der Haut. Im Allgemeinen wird die seröse Gewebsflüssigkeit in den Blasen (Abb. 2.17) vom Körper allein abgebaut (resorbiert). Nur bei schmerzhaften Blasen wird durch ihre Öffnung das Druckgefühl gemildert, sie müssen dann desinfiziert werden.
3. Hautverletzungen können durch unterschiedliche Traumen hervorgerufen werden (Abb. 2.18 bis 2.20) und sind immer medizinisch zu versorgen.
Behandlung: 1. Blutergüsse werden im Allgemeinen vom Körper selbst resorbiert. Nur stark abgekapselte und damit besonders schmerzhafte Blutergüsse können vom Arzt punktiert werden.
2. Blasen bleiben ungeöffnet, weil sie die darunterliegende, sich neu bildende Haut schützen. Nur schmerzhafte Blasen sollten nach vorheriger Desinfektion der umgebenen Haut (z. B. mit Kodan Tinktur forte, Octenisept oder 70%igem Isopropylalkohol) geöffnet werden.
3. Hautverletzungen werden immer desinfiziert und je nach Schweregrad versorgt.
Versorgung: 1. Blutergüsse können mit einer Heparinsalbe zum schnelleren Abklingen gebracht werden. Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten!
2. Blasen, die eröffnet wurden oder von selbst aufgingen (Abb. 2.18), werden nach dem Ablaufen der serösen Flüssigkeit erneut (z. B. mit Octenisept oder 70%igem...
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