Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Expertenwissen für Diagnostik und Therapie
Ein Nachschlagewerk, das die Gynäkologie umfassend behandelt und dabei übersichtlich bleibt? Referenz Gynäkologie beweist, dass dies möglich ist: Gut verständlich und klar strukturiert liefert das Werk verlässliche Antworten auf die Fragestellungen zu gynäkologischen Krankheitsbildern, Leitsymptomen und Methoden. Profitieren Sie von präzisen Angaben, wie Therapiealgorithmen oder Dosierungsempfehlungen, die Sie direkt im Arbeitsalltag anwenden können.
Der Inhalt des Buches steht Ihnen zusätzlich digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
Simona Lucia Baus
Harald zu Hausen stellte 1974 die Hypothese auf, dass HP-Viren eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Zervixkarzinome spielen. Inzwischen ist erwiesen, dass die HPV-Infektion nicht nur Neoplasien im Genitalbereich verursachen bzw. begünstigen kann (Zervix-, Vulva-, Vaginal- und Analkarzinome), sondern auch benigne (Kondylome) und prämaligne Läsionen (CIN, VAIN, VIN, AIN). Eine Impfung gegen Humanpapillomaviren bietet die Möglichkeit, die Manifestation HPV-bedingter Erkrankungen effektiv zu verhindern.
Harnwegsinfekte (HWI) sind meist bakteriell bedingt. Wenn sie 3-mal pro Jahr oder 2-mal pro Halbjahr auftreten, geht man von chronischen bzw. rezidivierenden HWI aus. Eine der Möglichkeiten, die Häufigkeit von Harnwegsinfekten zu reduzieren und dadurch Infektionskomplikationen wie die chronischen Nierenbeckenentzündung vorzubeugen, ist die StroVac-Impfung.
Der nonavalente Impfstoff Gardasil 9 ist seit 2016 auf dem deutschen Markt verfügbar.
Vakzine
Eine Impfung, auch Schutzimpfung oder Vakzination genannt, ist die Gabe eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer (übertragbaren) Krankheit zu schützen. Sie dient der Aktivierung des Immunsystems gegen spezifische Stoffe. Impfungen wurden als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten entwickelt.
Die HPV-Impfung ist ein aktiver Impfstoff, der Kapsidproteine L1 und L2 von HP-Viren enthält.
Die HPV-Impfung richtet sich je nach Impfstoff gegen mehrere HPV-Typen:
bivalent gegen die Typen 16 und 18 (Cervarix)
tetravalent gegen die Typen 6, 11, 16 und 18 (Gardasil)
nonavalent gegen die Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, und 58 (Gardasil 9)
Die StroVac-Impfung ist ein aktiver Impfstoff und enthält abgetötete Bakterienarten, die am häufigsten für Harnwegsinfekte verantwortlich sind:
6 verschieden Stämme von Escherichia coli
Proteus mirabilis
Morganella morganii
Enterococcus faecalis
Klebsiella pneumoniae
HPV-Impfung:
für alle Männer und Frauen vor Aufnahme des ersten Sexualkontaktes zur Vorbeugung von Vorstufen bösartiger Gewebsentartungen im Genitalbereich, von Gebärmutterhalskrebs und äußeren Feigwarzen
Die STIKO empfiehlt die Impfung für
alle Mädchen im Alter von 9-14 Jahren (Frauen profitieren in jedem Alter von einer HPV-Impfung, da lebenslang das Risiko einer HPV-Infektion besteht)
für Jungen zwischen 9 und 14 Jahren
Eine Kostenübernahme erfolgt in Deutschland bis zum 17. Lebensjahr, manche Kassen übernehmen freiwillig diese Leistung bis zum 26. Lebensjahr.
StroVac
chronische bzw. rezidivierende Harnwegsinfektionen
akute fieberhafte Infekte
Schwangerschaft:
Eine Impfung während der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.
Falls jedoch bei unbekannter Schwangerschaft geimpft wurde, ist dies keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch, da es keine Hinweise für Veränderungen beim Fetus gibt.
Kinder unter 5 Jahren dürfen nicht mit StroVac geimpft werden.
Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe der Impfungen
Die Vorsorgeuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung des Gebärmutterhalskrebses (Pap-Test) und anderer Läsionen im anogenitalen Bereich wird weiterhin empfohlen, da nicht alle kanzerogenen HPV-Typen durch die Impfung erfasst werden.
Der Nutzen einer HPV-Impfung sinkt mit steigendem Alter, da die Wahrscheinlichkeit steigt, bereits mit einem oder mehreren HPV-Typen infiziert zu sein.
Die HPV-Impfstoffe zeigen keine therapeutische Wirkung, keine beschleunigte Ausheilung von Infektionen oder Krebsvorstufen durch die Impfung.
Nach Sanierung einer HPV-bedingten Erkrankung (z.B. Laservaporisation, Konisation) profitieren Frauen und Männer auch von einer HPV-Impfung, da das Rezidivrisiko durch die Impfung gesenkt wird.
Bei immunsupprimierten Patienten verläuft die Immunantwort schlechter und die Effizienz kann dadurch niedriger ausfallen.
Außerhalb der Impfempfehlung der STIKO müssen die Kosten selbst getragen werden.
Ein HPV-Test ist vor der HPV-Impfung nicht zu empfehlen.
HPV-Impfstoffe: Cervarix, Gardasil oder Gardasil 9
Impfung gegen rezidivierende HWI: StroVac
Die Impfungen erfolgen intramuskulär, meistens im Bereich des Musculus deltoideus.
9-13 Jahre nach 2-Dosen-Impfschema:
erste Injektion zu einem gewählten Zeitpunkt, zweite Injektion 6 Monate nach der ersten Injektion
ab 14 Jahren nach 3-Dosen-Impfschema:
erste Injektion zu einem gewählten Zeitpunkt, zweite Injektion 2 Monate nach der ersten Injektion, dritte Injektion 6 Monate nach der ersten Injektion
Die zweite Dosis sollte frühestens einen Monat nach der ersten Dosis und die dritte Dosis frühestens 3 Monate nach der zweiten Dosis verabreicht werden.
Alle 3 Dosen sollten innerhalb eines Zeitraums von 1 Jahr verabreicht werden.
Eine Impfung zur Auffrischung wird zurzeit nicht empfohlen.
StroVac:
Zuerst erfolgt die Grundimmunisierung 3-mal im Abstand von ca. 2 Wochen. Sie gewährleistet einen Schutz von etwa zwölf Monaten.
Die Auffrischung erfolgt durch den sogenannten Booster-StroVac nach ungefähr 1 Jahr.
Nach jeder Impfung können grundsätzlich Nebenwirkungen in Form von allergischen Reaktionen und Impfreaktionen auftreten.
gelegentliche Rötungen, Schwellungen, Spannungsgefühle und Schmerzen an der Einstichstelle, gelegentliche Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit
Die Zulassungsstudien für Cervarix und Gardasil zeigen eine fast 100%ige Effektivität gegen persistierenden Infektionen mit HPV 16 und 18 und gegen durch diese Viren verursachten Läsionen...
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