Schweitzer Fachinformationen
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2 Assessment
Wichtige Vorbemerkung
Das Wort "Assessment" klingt modern und objektiv. In der Palliative Care haben wir es aber mit schwerkranken Menschen und ihren teils stark gestressten Angehörigen zu tun. Vieles bleibt trotz bester Absichten "im Nebel".
Was ist ein Assessment?
Assessment bedeutet Einschätzung oder Erfassen der Probleme und Herausforderungen der Situation aus Sicht des Patienten und/oder seiner Angehörigen. Das wichtigste "Tool" hierfür ist das Zuhören. Eine thematische Strukturierung dieser Erfassung, die den Bedürfnissen der Betroffenen entspricht, ist beispielsweise die SENS-Struktur (siehe Anhang S. 170). Für spezifische Fragestellungen (bspw. Schmerz) kann der Einsatz von standardisierten Assessment-Instrumenten wichtig sein.
Was ist ein Assessment-Instrument?
Ein Assessment-Instrument besteht aus vorformulierten Items (Grössen), die in einer vorgegebenen strukturierten Art und Weise erfasst werden müssen mit dem Ziel, eine bestimmte Patientensituation möglichst präzise einzuschätzen und damit vergleichbar zu machen.
Welches Resultat gibt mir ein Assessment-Instrument?
Assessment-Instrumente können
Wann wird in der Palliative Care ein Assessment-Instrument eingesetzt?
Assessment-Instrumente sind in speziellen Situationen sinnvoll, nämlich um
Beachte
Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt, und nicht alles, was zählt, kann gezählt werden. (Albert Einstein)
Bei allem Streben nach Erfassung, Einordnung, "Beweis" und Dokumentation sollte ganz besonders in der Medizin am Lebensende diese Aussage berücksichtigt werden.
Was ist das Ziel des Assessments in der Palliativsituation?
Gemäss der Definition von Palliative Care muss es das Bestreben sein, die Lebensqualität des Patienten und seiner Angehörigen zu verbessern und das Leiden zu lindern.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss zuerst erfasst werden, was aktuell die Lebensqualität (von wem) beeinträchtigt, was das Leiden ausmacht und was dem Patienten und/oder den Angehörigen Sorge bereitet und zukünftig allenfalls die Lebensqualität beeinträchtigen könnte.
Dieses Ziel verfolgen wir mit einem umfassenden und multidimensionalen Assessment der Probleme und Ressourcen sowie der Erfassung des Versorgungs- und Unterstützungsbedarfs des Patienten und seines Umfeldes.
"Wie" führe ich das Assessment in der Palliative Care durch?
Grundregel: "Sit down and listen!"
Welche Struktur hat sich beim palliativen Assessment bewährt?
Das SENS-Modell (Symptome - Entscheidungsfindung - Netzwerk - Support) hat sich als umfassendes - sowohl multidimensionales als auch systemisches - Vorgehen bewährt (siehe SENS Pocket Card im Anhang, S. 170).
SENS ist ein patientenorientiertes Raster zur Erfassung und Therapieplanung bei chronisch fortschreitenden und/oder lebenslimitierenden Krankheiten. Damit sollen die aktuell für den Patienten am meisten belastenden Themenbereiche erfasst werden. Durch den partizipativen Ansatz soll die Selbstwirksamkeit des Patienten gestärkt werden. Die Inhalte der Palliative Care werden in einer einfachen und verständlichen Struktur dargestelIt. Das Ziel ist es, eine "Landkarte" der Probleme, aber auch der Ressourcen der Patienten zu entwerfen.
SENS steht also für
Was ist unter Symptom-Management zu verstehen?
Hier werden die aus Patientensicht belastendsten Symptome geschildert, und dies geschieht übergreifend aus allen vier Bereichen: körperlich, psychisch, sozial und spirituell.
Da das Symptom-Management ("S") die Antwort auf das Bedürfnis "Selbsthilfe" ist, sollen hier auch Coping-Strategien (was war bisher hilfreich bei der Krankheitsbewältigung) und individuelle Ressourcen im Umgang mit dem jeweiligen Symptom erfasst werden.
Was thematisieren wir unter "Entscheidungsfindung"?
Das "E" (für Entscheidungsfindung) nimmt das Grundbedürfnis der Selbstbestimmung auf und soll den Patienten unterstützen, seine Ziele - einschliesslich seiner Prioritäten - zu formulieren und einzuschätzen sowie einen Umsetzungsplan zu entwickeln (inkl. einen Plan, wenn das gewünschte Ziel nicht erreicht werden kann). Dieser Plan wird idealerweise gemäss den Schritten des "Rahmenkonzepts gesundheitliche Vorausplanung" erstellt (siehe Kap. 7).
Weitere Inhalte zum "E" sind die Diskussion der Erwartungen sowie Anliegen, aber auch Sorgen zum konkreten Thema "End-of-Life".
Konkret wird mit dem Patienten Folgendes besprochen:
Dateiformat: PDFKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat PDF zeigt auf jeder Hardware eine Buchseite stets identisch an. Daher ist eine PDF auch für ein komplexes Layout geeignet, wie es bei Lehr- und Fachbüchern verwendet wird (Bilder, Tabellen, Spalten, Fußnoten). Bei kleinen Displays von E-Readern oder Smartphones sind PDF leider eher nervig, weil zu viel Scrollen notwendig ist. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.