Schweitzer Fachinformationen
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Aus: fachbuchjournal - Hartmut Werner - April 2022 [.] Wer einen ersten, allgemeinen Einblick in die nachhaltige Betriebswirtschaftslehre gewinnen möchte, liegt mit der Wahl dieser Schrift goldrichtig. Vielleicht hat das Buch sogar das Zeug, sich zu einem Standardwerk nachhaltiger BWL zu mausern.
Aus: Controller Magazin - März/April 2022 Die tiefe Gliederung und die lesefreundliche Textgestaltung machen die Nutzung [...] angenehm und leicht handhabbar
Aus: Controller Magazin - Online Literaturforum - Alfred Biel - Oktober 2021 [.] Insgesamt der richtige Titel zur richtigen Zeit angesichts wachsender Bedeutung der Nachhaltigkeit. Ein Buch, aus dem sich viel Nutzen ziehen lässt.
Aus: Webseite von Claudia Ossola-Haring - Claudia Ossola-Haring - 3.4.2014 [.] Überlegungen zur Nachhaltigkeit machen aber vor keinem betriebswirtschaftlichen Gebiet halt, gleichgültig, ob Personal-, Innovations-, Umweltmanagement, Marketing, Controlling oder Unternehmensführung. In dem von Dietmar Ernst und Ulrich Sailer herausgegebenen Buch "Nachhaltige Betriebswirtschaftslehre" [.] kommen 14 Professoren (männlich und weiblich) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, darunter zwar mehrheitlich Betriebswirte, aber auch Juristen und Umweltingenieure zu Wort. Persönliche Wertung: Ein - nicht nur wegen der Energiewende - absolut lesenswertes Grundlagenbuch
Der Begriff der Nachhaltigkeit - für dieses Buch von zentraler Bedeutung - ist für viele Menschen schwer zu greifen. Deshalb wird in diesem Abschnitt die geschichtliche Entwicklung des Konzeptes der Nachhaltigkeit als Grundlage für alle folgenden Beiträge dargestellt. Im folgenden Abschnitt wird anschließend die allgemeine Bedeutung nachhaltiger Entwicklung für Unternehmen betrachtet.
Nachhaltigkeit (Sustainability) ist ein sehr alter Begriff, dessen Bedeutung sich im Zeitverlauf gewandelt hat. Sustain ist dem lateinischen sustinere entliehen, das mit aufrechterhalten, tragen, bewahren oder zurückhalten übersetzt werden kann. Nachhaltigkeit drückt damit Strukturen aus, die tragfähig sind und die über genügend Reserven für die Zukunft verfügen. Als Ursprung der Nachhaltigkeit wird dabei regelmäßig die Forstwirtschaft genannt, in der schon vor Jahrhunderten die Grenzen des kurzfristigen Raubbaus angeprangert wurden. Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) plädierte im frühen 18. Jahrhundert für eine nachhaltige Nutzung des Waldes. Aufgrund der langen Regenerationsdauer und der geringen Wachstumsraten des Waldbestandes sei die Notwendigkeit eines pfleglichen Umgangs mit dem Rohstoff Holz offensichtlich, um eine langfristige Versorgung sicherzustellen. Es dürfe nur so viel Holz geschlagen werden, wie an Art und Menge wieder nachwächst.
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Nachhaltigkeit war die Veröffentlichung der Studie "The Limits to Growth" im Jahre 1972 durch eine Gruppe junger Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA, beauftragt durch den Club of Rome. Mittels einer computerbasierten Systemanalyse wurde die Entwicklung der Weltwirtschaft und der Menschheit in einem Weltmodell simuliert. Dieses führte zu erschreckenden Ergebnissen und zu einer weltweit hohen Aufmerksamkeit.
"Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht."
Die Veröffentlichung entzündete die Diskussion um die Nachhaltigkeit, um die Wirtschafts- und Lebensweise der Menschen, auch wenn sie nicht unkritisiert blieb und zahlreiche Prognosen später korrigiert werden mussten. Bedeutsam war zudem, dass die Umweltproblematik systemisch betrachtet werden muss, um der komplexen Vernetztheit und den vielgestaltigen Wechselwirkungen gerecht zu werden.
Im gleichen Jahr fand die erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm statt. Dies war die erste einer ganzen Reihe von Konferenzen, die zu einem globalen Bewusstsein für die Umweltprobleme führte. Auf dieser ersten Konferenz wurden grundlegende Prinzipien für die Umwelt und die Entwicklung beschlossen, ebenso war dies der Startpunkt für die internationale Zusammenarbeit bei der Nachhaltigkeit.
1987 ergab sich ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Nachhaltigkeit: der Brundtland-Bericht wurde veröffentlicht. Es handelt sich dabei um den Abschlussbericht der von den Vereinten Nationen eingesetzten "Weltkommission für Umwelt und Entwicklung". Dieser Bericht trägt den Titel "Our Common Future" und wird zumeist nach der Kommissionsvorsitzenden Gro-Harlem Brundtland (ehemalige norwegische Ministerpräsidentin) als Brundtland-Bericht bezeichnet. In diesem Bericht werden als Ursache globaler Umweltprobleme die Armut im Süden und eine nicht nachhaltige Produktions- und Konsumweise im Norden erkannt. Der Bericht ist zudem dafür bekannt, dass er das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung entworfen und den Begriff der Nachhaltigkeit geprägt hat. Hier heißt es:
"Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen".
Über diese Klarstellung des Begriffs "nachhaltige Entwicklung" (synonym: Nachhaltigkeit) hinaus wird im Bericht ausgedrückt, dass ein signifikanter Veränderungsprozess erforderlich ist, der Ressourcenverbrauch, Finanzströme, die Ausrichtung technologischer Innovation und institutionelle Strukturen betrifft.
Die oben zitierte Definition betont, dass die heutige Generation nicht über ihre Verhältnisse leben soll, damit zukünftige Generationen über vergleichbar gute Lebensbedingungen verfügen. Dies wird als intergenerative Gerechtigkeit bezeichnet. Weiterhin wird im Bericht adressiert, dass auch innerhalb eine Generation eine gerechte Verteilung stattfinden soll (intragenerative Gerechtigkeit). Und schließlich finden sich bereits in diesem Bericht die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wieder: die ökonomischen, ökologischen und sozialen Lebensbedingungen werden explizit adressiert.
Die meisten Quellen sehen die ökonomische Nachhaltigkeit darin definiert, dass die Menschheit einen Bedarf an einem dauerhaft gesicherten Einkommen hat. Dies setzt voraus, dass sich die Summe des verfügbaren Kapitals - also z. B. Naturkapital oder Humankapital - nicht verringert. Unter ökologischer Nachhaltigkeit wird verstanden, dass die Menschheit ihre Bedürfnisse nur so befriedigen darf, dass die Kapazität der uns umgebenden Ökosysteme nicht überschritten wird, und die biologische Vielfalt nicht leidet. Und hinter dem Begriff der sozialen Nachhaltigkeit steht das Verständnis, dass alle Menschen, in heutigen wie in zukünftigen Generationen, ihre menschlichen Grundbedürfnisse befriedigen können, und gleichzeitig elementare Prinzipien wie Gleichheit, soziale Gerechtigkeit oder soziale Sicherheit Anwendung finden.
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit müssen miteinander in einen Ausgleich, in eine Zielbalance, gebracht werden. Sie werden im gleichen Jahr erstmals in einer Publikation in der bekannten Darstellungsform der drei sich überschneidenden Kreise dargestellt. In dieser Darstellungsform findet sich die Nachhaltigkeit in der Mitte zwischen den Kreisen. In späteren Publikationen findet sich zunehmend das bekannte "3-Säulen-Modell" der Nachhaltigkeit. Eine dritte Darstellungsform der Abhängigkeiten zwischen den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit sind geschachtelte Ellipsen. Sie drücken aus, dass Wirtschaft nur innerhalb der Gesellschaft stattfinden kann und von der Interaktion mit ihr abhängig ist. Die Gesellschaft wiederum kann nur innerhalb der planetaren Grenzen ihrer Umwelt handeln. Diese drei bekanntesten Darstellungen der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit finden sich in Abbildung 2.1.
Darstellungsformen der Dimensionen der Nachhaltigkeit
(eigene Übersetzung)
Wenige Jahre nach Veröffentlichung des Brundtland-Berichts, im Juni 1992, fand in Rio de Janeiro die UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, auch als Weltgipfel bezeichnet, statt. Bei dieser, mit 10.000 Teilnehmern aus 178 Ländern größten Konferenz, wurde über die Zukunft der Erde beraten und es wurden Handlungsvorgaben für eine nachhaltige globale Entwicklung erarbeitet. Hierbei wurde die Nachhaltigkeit zum Leitprinzip der Politik ernannt. Die Rio-Deklaration besagt, dass wirtschaftlicher Fortschritt langfristig nur möglich ist, wenn der Umweltschutz beachtet wird. Dies wird von der Erkenntnis getragen, dass ein globaler Schutz der Umwelt wiederum nur möglich ist, wenn auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Weitere wichtige Ergebnisse der Rio-Konferenz sind die Klimarahmenkonvention als völkerrechtliche Grundlage für den globalen politischen Klimaprozess, die Agenda 21 als Aktionsprogramm für eine neue Entwicklungs- und Umweltpartnerschaft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, und die Biodiversitätskonvention zum Schutz der Vielfalt des Lebens auf der Erde.
Als Konsequenz aus den Umweltkonferenzen hat die deutsche Bundesregierung 2001 den "Rat für Nachhaltige Entwicklung" berufen, der die Bundesregierung zur Nachhaltigkeit berät und sich mit den verschiedenen Interessengruppen hierzu austauscht. Seither verfügt Deutschland über eine Nachhaltigkeitsstrategie, die nicht nur wichtige Handlungsfelder benennt, sondern auch Einfluss auf die praktische Politik gewonnen hat.
Auf dem sogenannten Millenniums-Gipfel im Jahr 2000 in New York beschlossen die 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen Ziele in den Bereichen Armutsbekämpfung, Frieden, Menschenrechte und Umweltschutz, die bis 2015 erreicht werden sollten. Hierfür wurden Maßnahmen definiert und Messkriterien festgelegt, um die Zielerreichung zu ermitteln. Im Abschlussbericht aus dem Jahre 2015 berichten die Vereinten Nationen von großen Erfolgen bei der Armutsbekämpfung, bei der Bildung, der Kindersterblichkeit und der Trinkwasserversorgung. Bemängelt wird eine weiterhin bestehende Armut und Ungleichheit und insbesondere die Zunahmen der Umweltzerstörung und des Klimawandels.
Noch während der Laufzeit der Millenniums-Ziele wurde deren Umsetzung teils als schleppend bezeichnet, teils wurde auch inhaltliche Kritik geübt. Diese bezog sich beispielsweise darauf, dass die Ziele der industrialisierten Länder auf die Entwicklungsländer übertragen wurden und auch die Maßnahmen mehrheitlich von den Entwicklungsländern zu tragen waren. Ein...
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