Schweitzer Fachinformationen
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In den folgenden Kapiteln werde ich auf einzelne Bereiche der Alternativmedizin eingehen. Zu diesem Zweck habe ich mir 40 Themen ausgesucht - 20 der »besten« und 20 der »bedenklichsten«. Ich sprechen von »Themen«, weil es sich nicht ausschließlich um Therapien handelt, sondern auch um diagnostische Methoden (zum Beispiel Irisdiagnostik), oder weil manches unter Oberbegriffen (wie Abmagerungsmittel) subsumiert ist.
Sie werden fragen, was ich als »die Besten« und was als »die Bedenklichsten« ansehe. Für die meisten Experten gehören zu den »besten« Behandlungen solche, die nachweislich mehr Nutzen als Schaden bringen. Analog ist die »bedenklichste« Therapie eine Behandlungsform, die nachweislich mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Das klingt recht einleuchtend und einfach; wie wir jedoch bald sehen werden, ist es das leider nicht immer.
Um meine Wahl verständlich und transparent zu machen, lassen Sie mich kurz die Kriterien nennen, die ich zugrunde gelegt habe:
Der Grad der Bekanntheit eines Verfashrens erscheint mir deswegen wichtig, weil ich annehme, dass Sie es kaum interessant finden werden, wenn ich seitenlang über Dinge schreibe, von denen Sie noch nie etwas gehört haben und die daher für Sie wenig relevant sind.
Die Aktivität der Forschung ist bedeutsam, denn es ergibt wenig Sinn, eine Form der Alternativmedizin zu bewerten, zu der es keine Studien gibt. In einem solchen Fall ließe sich kaum mehr dazu sagen, als dass sie unbewiesen ist.
Die Wirksamkeit (beziehungsweise Unwirksamkeit) eines Verfahrens ist natürlich von ganz zentraler Bedeutung, wenn Sie entscheiden wollen, ob es für Sie infrage kommt.
Das Schadenspotenzial einer Therapieform ist von ebenso offensichtlicher Wichtigkeit. Insbesondere handelt es sich hier um Nebenwirkungen, Komplikationen und indirekte Risiken, die durch den Einsatz der jeweiligen Behandlung entstehen können.
Die Plausibilität einer Methode betrifft die Frage, ob die Grundannahmen, von denen ihre Befürworter ausgehen, im Einklang mit unseren heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen.
Unter dem Begriff Alternativ- oder Komplementärmedizin werden über 400 verschiedene Verfahren subsumiert. Es liegt daher auf der Hand, dass selbst bei Zugrundelegung der oben genannten Kriterien eine Auswahl von nur 40 nicht einfach sein kann. Bei meiner Wahl der 40 Themen mögen gelegentlich auch persönliche Präferenzen eine Rolle gespielt haben. Jedoch habe ich versucht, diese bei der Beurteilung hintanzustellen.
Im ersten Teil dieses Buchs habe ich erläutert, was Evidenz ist und wie komplex es oft ist, sie richtig einzuordnen. Dementsprechend stützen sich meine Beurteilungen in diesem Teil des Buchs stets auf die aussagekräftigsten, aktuellsten Daten, die uns heute zur Verfügung stehen. Im Klartext heißt das, dass meine Beurteilungen, wo immer möglich, auf systematischen Übersichtsarbeiten (siehe >) basieren, die von guter Qualität sind und von unabhängigen Wissenschaftlern publiziert wurden. Gelegentlich sind das natürlich auch Publikationen meiner eigenen Arbeitsgruppe.
Sie werden sicher auch feststellen, dass viele bedeutende alternativmedizinische Verfahren hier nicht aufscheinen. Es gibt wie gesagt etwa 400 verschiedene solcher Methoden, und hier beschäftigen wir uns nur mit 40 davon. Die meisten Verfahren liegen irgendwo in der Mitte des Spektrums, das von »gut« bis »bedenklich« reicht.
Bei einigen Therapien ist die Evidenz krass uneinheitlich, das heißt, es gibt zahlreiche positive Studien, aber auch viele, die negativ ausfallen. Das ist zum Beispiel bei Akupunktur, Aromatherapie, Ginkgo biloba und Osteopathie der Fall.
Dann gibt es Verfahren, zu denen keine oder so gut wie keine Evidenz zu Verfügung steht, um sie in die eine oder die andere Kategorie einzuordnen, zum Beispiel Bowen-Therapie, Eurythmie (siehe >), Gau Sha, Ohrkerzen (siehe >), Shiatsu, Tuina, viszerale Osteopathie.
Man muss sich in solchen Fällen natürlich fragen, warum es keine Evidenz gibt. Liegt es am Mangel der Expertise - oder am Geld? Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Anbieter sich häufig scheuen, ihre Therapien ernsthaft zu überprüfen, weil sie befürchten, ahnen oder vielleicht sogar wissen, dass solche Tests nicht das gewünschte Ergebnis bringen würden.
Übergewicht oder Adipositas war einst eher ein Problem der wohlhabenden Oberschicht, die es sich leisten konnte, viel und gut zu essen. Heute ist das deutlich anders: Adipositas hat epidemische Ausmaße angenommen und ist zu einem wichtigen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, Depression, Krebs, Gelenkbeschwerden und viele weitere Leiden geworden.
Hinzu kommt, dass Übergewicht meist als unattraktiv empfunden wird und mit unserem heutigen Schönheitsideal nur schwer in Einklang zu bringen ist.
Vor diesem Hintergrund ist eine enorme Nachfrage nach gewichtsreduzierenden Interventionen entstanden.
Die konventionelle Strategie sieht im Wesentlichen eine Reduktion der Kalorienzufuhr, also eine hypokalorische Diät vor sowie eine Erhöhung des Kalorienverbrauchs mittels körperlicher Aktivität. Beides sind jedoch Maßnahmen, die die meisten von uns nur ungern befolgen. Deshalb ist dieser Ansatz eher selten von Erfolg gekrönt.
Daneben existieren konventionelle Arzneimittel, die darauf abzielen,
den Stoffwechsel zu beschleunigen,
den Appetit zu zügeln
oder die Fettabsorption im Darm zu reduzieren.
Obschon einige dieser Medikamente nachgewiesenermaßen wirksam sind, werden sie meist nur in extremen Fällen eingesetzt. Der Grund dafür ist, dass die unerwünschten Nebenwirkungen ganz erheblich sein können.
Der Bedarf an unbedenklichen Abmagerungsmitteln ist folglich enorm. Und wie kaum anders zu erwarten, haben zahlreiche Geschäftemacher diese Marktlücke erkannt. Der Markt für alternative Schlankheitsmittel ist daher inzwischen mehrere Milliarden schwer.
Heute gibt es Dutzende von Naturstoffen und Hunderte von Kombinationspräparaten, die als alternative Abmagerungsmittel vermarktet werden. Die Werbung für diese Präparate stützt sich oft auf anekdotische Berichte von Menschen, die angeblich mühelos in kurzer Zeit viele Kilos abgenommen haben, was dann mit beeindruckenden Vorher-nachher-Fotos belegt wird.
In aller Regel wird dies mit dem Anspruch verquickt, das fragliche Mittel sei natürlich, effektiv und unbedenklich. Leider liegt jedoch zwischen Anspruch und Wirklichkeit meist eine große Kluft.
WEITERE ALTERNATIVE THERAPIEN
.?die häufig zur Gewichtsreduktion empfohlen werden:
Achtsamkeitstraining
Akupressur
Akupunktur
Ayurvedische Medizin
Chiropraktik (>)
Colon-Hydro-Therapie (>)
Homöopathie (>)
Hypnotherapie (>)
Ketogene Ernährung
Tai-Chi (>)
Traditionelle Chinesische Medizin
Generell ist auch für diese Verfahren die entsprechende Evidenz dürftig und wenig überzeugend.23
Eine Übersichtsarbeit zog den Schluss, dass die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit aller alternativen Verfahren in der Adipositasbehandlung fraglich sind.24
Im Kampf gegen lästige Pfunde sind Pillen eine verlockende Option - aber leider nicht empfehlenswert.
Derzeit stehen zahlreiche klinische Studien zur Verfügung, die die Wirksamkeit von Abmagerungsmitteln überprüft haben. Leider ist ihre Qualität oft mangelhaft, und ihre Ergebnisse sind in der Regel wenig überzeugend.
Mehrere systematische Übersichtsarbeiten haben die Daten zu spezifischen Mitteln evaluiert, zum Beispiel zu:
Chitosan
Chrom
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