Schweitzer Fachinformationen
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Herzerwärmende Urlaubslektüre
Sophie ist eine absolute Stadtpflanze, doch ihr Leben in Hamburg läuft eher schlecht als recht. Als sie dann auch noch vom Tod ihrer lieben Tante Dotti erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Aber Dotti hatte einen Plan für sie - und so findet sich Sophie kurze Zeit später in Wümmerscheid-Sollensbach wieder, einem idyllischen, wenn auch verschlafenen kleinen Ort zwischen Rhein und Mosel.
Dort steht sie überrascht vor ihrem Erbe: ein renovierungsbedürftiges, altes Mühlengebäude mit einem Café im Erdgeschoss. Doch die Sache hat einen Haken, denn Sophie kann nur erben, wenn sie das Café weiterführt. Sie nimmt die Herausforderung an - trotz aller Widrigkeiten. Mit Improvisationstalent und viel Einsatz beginnt sie, das Café auf Vordermann zu bringen. Die sehr eigenwilligen Dorfbewohner sind ihr dabei keine große Hilfe. Aber zum Glück gibt es da ja noch ihren Nachbarn Peter Langen, alleinstehend und gutaussehend ... Das sagen unsere Leserinnen und Leser:
»Barbara Erlenkamp hat einfach ein absolutes Highlight hier niedergeschrieben. Ich bin restlos begeistert von diesem schönen Buch! Sie zeichnet die Protagonisten so detailreich und liebevoll auf, das man das Gefühl hat, man ist irgendwann selbst dort ein Einheimischer. (...) Die Seiten fliegen nur so dahin.« (Kristall86, Lesejury)
»Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen :) Das Buch hatte alles, was für mich eine perfekte Sommerlektüre ausmacht. Es war witzig, spannend, tolle Story, tolle Charaktere und einfach sehr leicht zu lesen.« (mymagicalbookwonderland, Lesejury)
»"Das kleine Cafe an der Mühle" ist durch und durch ein Wohlfühlbuch und hat meine Erwartungen übertroffen. (...) Für mich war dieses Buch definitiv ein Monatshighlight und ich kann es kaum erwarten bis ein neues Buch von dem Autorenduo erscheint. Ich konnte mich nicht mehr von dem Buch trennen, habe es in einem Rutsch durchgelesen.« (LeseratteBEA, Lesejury)
»Ich darf Sie daran erinnern, dass Sie um 15:30 Uhr den Termin mit der Erbin haben, Herr Dr. Knese.«
»Ja, danke, Frau Weiherbart, ich habe es mir notiert.«
Als sich die Tür hinter seiner Sekretärin schloss, setzte Hans-Werner Knese gedankenverloren ein Ausrufezeichen hinter den Eintrag in seinem Terminkalender, bevor er den Füller zuschraubte. Sophie von Metten hatte überraschend unaufgeregt am Telefon geklungen, als sie den Termin mit ihm vereinbart hatte. Normalerweise übernahm solche Terminabsprachen seine Sekretärin, aber dieser Anruf war auf seinen Wunsch hin direkt zu ihm durchgestellt worden, das war er Dotti schuldig. Ungewöhnlich, wie ruhig Dottis Nichte am Telefon geblieben war. Viele Menschen, die von einem Erbe erfuhren, wollten am liebsten gleich am Telefon wissen, was und wie viel sie erben würden. Aber in solchen Fällen blieb Knese hart, seine Mandanten hatten ihm zu Lebzeiten vertraut und bei ihm ihr Testament hinterlegt. Die letzten Wünsche eines Menschen besprach man nicht mal eben am Telefon.
Mit Dorothee von Metten hatte ihn eine lange Freundschaft verbunden. Schon als sie in Bad Godesberg gewohnt hatte, hatte sie seinen Rat gesucht. Dotti war öfter mit seiner Frau nach Köln ins Museum oder zum Shoppen gefahren. Auch als Dotti dann in dieses Dorf zwischen Mosel und Eifel gezogen war, waren sie in Kontakt geblieben.
Hans-Werner Knese war mittlerweile fünfundsechzig Jahre alt, seine Frau drängte ihn, beruflich kürzerzutreten, und Dottis plötzlicher Tod hatte ihn nachdenklich gemacht. Ich sollte mich wirklich mehr um Karin kümmern, als hier Stunde um Stunde über den Schriftsätzen meiner Mandanten zu brüten, dachte er. Aber damit konnte er morgen beginnen, heute musste er sich erst einmal um Dottis letzten Willen kümmern.
Er griff zum Telefonhörer und drückte die Taste für interne Gespräche.
»Frau Weiherbart, bevor ich das vergesse, könnten Sie mal die beste Verbindung von Koblenz nach, warten Sie, der Ort heißt Wümmerscheid-Sollensbach, heraussuchen? Nein . keine Ahnung. Vielleicht eine Regionalbahn oder ein Bus. Ab wann? Nun, sagen wir so ab siebzehn Uhr. Danke schön.«
Hans-Werner Knese fuhr sich mit der Hand durch seine grauen, schütteren Haare. Er kannte Sophie von Metten nicht, nahm aber an, dass sie nicht einfach nur das Testament kennenlernen wollte, um dann wieder zurück nach Hamburg zu reisen. Knese seufzte. Was hatte sich Dotti nur dabei gedacht? Wümmerscheid-Sollensbach - Dottis Nichte war nicht zu beneiden. Aber das hatte sie ganz allein zu entscheiden, er war nur den Wünschen seiner Mandanten verpflichtet.
*
Zwei Stunden später, pünktlich um halb vier, klopfte Frau Weiherbart wieder an seine Tür.
»Frau von Metten ist eingetroffen, Herr Dr. Knese. Ich habe sie in den Besprechungsraum geleitet. Sie möchte einen Kaffee und ein Wasser, darf ich Ihnen auch noch einen Tee bringen?«
»Gern, Frau Weiherbart, gern.«
Hans-Werner Knese fragte sich, wann seine langjährige Sekretärin ihn wohl mal nur mit Herr Knese oder schlicht Chef ansprechen würde. Er hatte es ihr mehrfach angeboten, sogar das »Du« hatte er ihr vorgeschlagen, aber sie war hart geblieben. Sie bestand darauf, ihn weiterhin mit Dr. Knese anzureden. Na ja, das konnte ja jeder so handhaben, wie er wollte.
Knese nahm eine schwarze Aktenmappe vom Tisch und ging zum Besprechungsraum.
Sophie von Metten - das sah er gleich auf den ersten Blick - ähnelte in gewisser Weise ihrer verstorbenen Tante. Ihr zaghaftes Begrüßungslächeln zauberte die gleichen Grübchen hervor, wie Dotti sie gehabt hatte. Auch in Größe und Statur glichen sich die beiden Frauen: knapp einen Meter siebzig groß, schlank, ohne auffallend dünn zu sein. Knese räusperte sich, es kam nicht oft vor, dass ihm solche Äußerlichkeiten bei einem ersten Zusammentreffen mit einer Frau ins Auge sprangen. Ein wenig peinlich, wie er fand. Dotti hatte früher, bevor ihr Haar grau geworden war und sie sich Dauerwellenlöckchen zugelegt hatte, genauso ausgesehen. Sie war eine hübsche Frau gewesen. Sophie strahlte wie Dotti eine Natürlichkeit aus, die Knese bei seinen Mandantinnen selten sah. Sophie von Metten braucht jedenfalls kein aufwendiges Make-up, um die Aufmerksamkeit von Männern zu erregen, dachte Knese und musste schon selbst darüber schmunzeln, wie sehr ihn das Aussehen der jungen Frau in den ersten Augenblicken ihrer Begegnung beschäftigte.
Wahrscheinlich ist das so, weil ich Dotti so gut kannte, stellte Knese für sich fest, bevor er sich darauf besann, warum er hier mit Sophie von Metten im Besprechungsraum saß.
»Nun, Frau von Metten, ich bin froh, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten, von Hamburg nach Koblenz zu kommen. Darf ich Ihnen meine aufrichtige Anteilnahme angesichts des Todes Ihrer Tante aussprechen? Dottis Tod kam für uns alle, die wir sie gekannt und geschätzt haben, mehr als überraschend.«
»Ach, Sie haben meine Tante gekannt? Ich meine, sie war nicht nur eine Mandantin von Ihnen, Herr Dr. Knese?«
Bevor er antworten konnte, brachte Frau Weiherbart die Getränke herein, stellte sie schweigend auf den Tisch und war ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie hereingekommen war. Effizient und diskret - manchmal war sie Knese fast schon unheimlich.
Er reichte Sophie von Metten lächelnd die Tasse Kaffee, bevor er ihre Frage beantwortete. »Oh nein, Frau von Metten, sie war nicht nur eine Mandantin, meine Frau und ich kannten Dotti schon seit vielen Jahren. Meine Frau war mit Dotti sogar gut befreundet. Umso mehr hat es uns getroffen, dass sie so plötzlich von uns gegangen ist.« Knese schluckte trocken und sah, dass Sophies Augen ebenfalls feucht wurden.
Er klopfte mit der flachen Hand auf die schwarze Aktenmappe. »Nun, vielleicht sollten wir ein anderes Mal über Dotti und unsere Erinnerungen sprechen. Kommen wir doch zu dem, was Dotti als letzten Willen bei mir hinterlegt hat. Ich möchte vorwegschicken, dass alles rechtlich einwandfrei ist. Und ich habe bereits die nötigen Schritte eingeleitet, damit Sie - sofern Sie das Erbe annehmen - auch als Erbin anerkannt werden. Aber - und lassen Sie mich das noch einmal deutlich sagen - Sie müssen das Erbe nicht annehmen.«
Knese bemerkte, wie sich Sophie auf ihrem Stuhl gerade hinsetzte. »Nun, Herr Dr. Knese, vielleicht verraten Sie mir erst einmal, worum es geht, sonst kann ich ja keine Entscheidung treffen, nicht wahr?«
»Natürlich, Sie haben recht.« Knese öffnete die Aktenmappe und setzte sich eine schmale Lesebrille auf. »Nun, Dorothee von Metten hat Sie als Alleinerbin eingesetzt. Offenbar sind Sie die einzige noch lebende Verwandte. Das stimmt doch?«
»Ja, Tante Dotti war unverheiratet und kinderlos. Meine Tante war die Schwester meines Vaters. Meine Eltern sind vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich hatte gerade mit dem Studium angefangen.«
»Ach, das ist ja schrecklich. Es tut mir wirklich leid. Aber das heißt auch, dass wir davon ausgehen können, dass es keine anderen Erbberechtigten geben wird. Sie erben also das Haus und das Grundstück in Wümmerscheid-Sollensbach mit dem gesamten Inventar und dem persönlichen Besitz der Verstorbenen, einen alten - äh - Landrover sowie Bargeld in Höhe von rund 15.000 Euro.«
Sophie runzelte die Stirn: »Entschuldigen Sie, dass ich da einhake, aber meine Tante hatte doch ihr großes Haus in Bad Godesberg verkauft, sie verdiente als Kuratorin des Museums gut. Ich meine, sie war sicher nicht reich, aber durch den Hausverkauf .« Sophie wurde, wie Knese sah, vor Verlegenheit rot im Gesicht. »Ich will jetzt nicht geldgierig erscheinen, aber Dotti muss doch mehr auf der Bank gehabt haben als 15.000 Euro?«
»Nun ja, der Hauskauf in Wümmerscheid-Sollensbach, die letzten Jahre, die haben offenbar Dottis finanzielle Mittel, ähm, beansprucht. Den Grundbesitz des sogenannten Mühlenhofes müssen wir auch gar nicht berücksichtigen, Schmuck, Möbel und Ähnliches sind hier auch nicht relevant. Es geht ja vor allem um den Betrieb.«
»Betrieb? Welchen Betrieb?«
»Ja, wissen Sie das denn gar nicht? Dotti führte doch das Mühlencafé.«
Knese sah, wie Sophie ihre grünen Augen vor Erstaunen aufriss, und im selben Moment wurde ihm klar, dass seine alte Freundin ihm eine Menge Erklärungen aufgehalst hatte. Erklärungen, die sie zu Lebzeiten selbst offenbar nicht geben wollte.
»Ich sehe schon, Sie wissen nicht Bescheid. Wann haben Sie denn Dotti das letzte Mal getroffen?«
»Sie war im Frühjahr bei mir in Hamburg. Sie wollte eigentlich nie, dass ich sie in Wümmerscheid-Sollensbach besuchen komme. Wir haben ab und zu mal telefoniert. Aber ein Café . warum hat sie mir das verschwiegen?«
»Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen, aber so wie die Zahlen aussehen, war es kein großer Erfolg. Fakt ist, dass bei einem Verkauf eine fünfstellige Erbschaftssteuer fällig sein wird. Ich will Sie nicht mit Zahlen und Berechnungen langweilen, aber in Ihrem Fall sind es zwanzig...
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