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Es wird Herbst in Niedermühlenbach und der berühmte Pralinenwettbewerb des Dorfes steht vor der Tür. Clarissa wird in die Jury berufen, um die eingereichten Süßigkeiten zu bewerten. Bei der Verkostung einer dreischichtigen Sahne-Trüffel-Praline bricht Jury-Mitglied Dorothee Ganswein tot zusammen. Zyankali! Bald stellt sich heraus, dass die leitende Bankangestellte jede Menge Feinde im Dorf hatte. Aber die Polizei tappt mal wieder im Dunkeln und so beschließt Clarissa - gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Krimi-Clubs - zu ermitteln ...
"Ein dreifaches Hoch auf den Mörder" ist der dritte Band der spannenden Mosel-Krimi-Reihe von Andreas Erlenkamp um die ehemalige Kommissarin Clarissa von Michel und die charmanten Mitglieder des Krimi-Clubs Niedermühlenbach. Alle bisherigen Bände der charmanten Krimi-Reihe: Ein Prosit auf den MörderZwei Blüten für den MörderEin dreifaches Hoch auf den MörderVier Leichen und ein Todesfall Das sagen waschechte Krimi-Fans zur Reihe:
»Clarissa und die Niedermühlenbachler haben mein Herz im Sturm erobert. Die Truppe ist eigenwillig und auch ein wenig skurril, hat aber das Herz am rechten Fleck. Solche Freunde wünscht man sich, da wird einem nicht langweilig.« (Redrose, Lesejury) »Für Cosy-Crime-Fans und solche, die es werden wollen.« (Stein2203, Lesejury) »Das Buch ist ein wirklich sehr guter und humorvoller Krimi. Der Schreibstil hat mir super gut gefallen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und gut beschrieben, genau wie der Örtlichkeit. Ich komme von der Mosel und bin begeistert.« (Alex1208, Lesejury) »Der Autor hat die Atmosphäre in diesem Buch gut umgesetzt. Mosel, Wein, Mord und Zwiebelkuchen, dies sind die Zutaten für diesen erfrischenden Regionalkrimi. Für mich ist es ein Wohlfühlkrimi für gemütliche Lesestunden.« (UlrikesBuecherschrank, Lesejury) Für Leserinnen und Leser von Susanne Hanika, Ellen Barksdale oder Jessica Müller - und alle, die gerne unblutige Cosy Crimes und Provinz-Krimis lesen, die zum Miträtseln einladen. ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Im August, beim ersten Regen, pflegt die Hitze sich zu legen.
Die alte Bauernregel ging Clarissa durch den Kopf, als sie an diesem herrlichen Augustmorgen durch ihren Garten schlenderte. In der Nacht hatte es geregnet. So heftig, dass sie befürchtet hatte, ihre Blumen würden zu Boden gedrückt werden. Doch wie sich jetzt zeigte, war diese Sorge unbegründet gewesen. Ihr Garten strahlte wie frisch geputzt. Die Farben intensiv, der Duft der Blumen betörend. In den nächsten Tagen würde - glaubte man der Wettervorhersage - die Sommerhitze zurückkommen. Heute aber war die Luft klar und überraschend kühl.
Jeder zufällige Beobachter, der an diesem Morgen über die alte Bruchsteinmauer des ehemaligen Forsthauses in den Garten geschaut hätte, hätte nichts von Clarissas Nervosität bemerkt. Nach außen wirkte sie ruhig und gelassen.
Die Gartenarbeit und die langen Spaziergänge in den letzten Monaten hatten ihren Teil dazu beigetragen: Clarissa besaß den frischen, gesunden Teint eines Menschen, der einen Großteil des Tages draußen verbrachte, man sah ihr die einundsechzig Jahre nicht an, sie wirkte deutlich jünger. Mit ihren kurzen grauen Haaren und ihrer mittelgroßen Gestalt ähnelte sie der britischen Schauspielerin Judi Dench. Allerdings einer sehr fitten Judi Dench, auch dafür sorgten die vielen Stunden mit Spaten und Schubkarre.
Clarissa setzte sich auf ihre überdachte Holzbank, die an der Mauer neben den Hortensien stand, und nickte zufrieden. Sie war bereit. Ihr Garten war bereit - die Jury konnte kommen.
***
Sie kamen zu dritt, und sie sahen sehr ernst aus. Dabei ging es doch nur um ihren Garten im Rahmen eines Dorfwettbewerbs. Niedermühlenbach ist nun weiß Gott nicht der Nabel der Welt und der Wettbewerb um den schönsten Bauerngarten sicher nicht die Konkurrenz zur Chelsea Flower Show in London, dachte Clarissa amüsiert. Um bei der Wahrheit zu bleiben: Im Grunde war das nicht einmal ihr Garten. Das ganze Grundstück am alten Forsthaus, außerhalb von Niedermühlenbach, gehörte Clarissas Kusine Elli.
Clarissa hatte nach ihrem Wechsel in den Ruhestand eine Auszeit nehmen wollen, und das Forsthaus hatte sich angeboten. Mittlerweile waren aus der kurzen Auszeit gut fünf Monate geworden. Clarissa hatte das Haus von Elli, die im fernen Berlin wohnte, für einen Spottpreis bis Ende des Jahres gemietet. Auch dafür gab es einen einfachen Grund: Sie hatte sich verliebt. In das Haus und in den Garten mit seinem Blick über ein weites, unbebautes Tal, mit den alten Bruchsteinmauern, der Obstwiese, dem Küchengarten mit seinen Hochbeeten. Und wenn sie ganz ehrlich war, sie liebte auch Niedermühlenbach, dieses kleine, idyllische Dorf oberhalb des Moseltals. Hier hatte sie neue Freunde gefunden, hier fühlte sie sich, schon nach wenigen Monaten, heimischer als in der Stadt am Rhein, in der sie mehr als dreißig Jahre gearbeitet hatte.
»Nun, ich muss sagen, stimmig, sehr stimmig.« Der ältere weißhaarige Herr riss Clarissa aus ihren Gedanken. Der Mann, Mitte siebzig und damit gut fünfzehn Jahre älter als Clarissa, ruckelte eine schmale Lesebrille auf seiner Nase zurecht. »Doch, doch, denn es sind ja nicht nur die Pflanzen und die Anlage der Beete, sondern das Gesamtensemble, das gefällt. Was meinen Sie, meine Damen?«
Die beiden angesprochenen Frauen nickten zustimmend. »Wenn Sie es sagen, Herr Doktor Bremmelkamp. Da sind Sie der Fachmann.«
Clarissa musterte die beiden Frauen. Die, die gerade geantwortet hatte, war eine stämmige Fünfzigjährige in Jeans, schweren Wanderschuhen und mit einem fliederfarbenen Wanderanorak über dem Arm. Sie hatte sich in den letzten Minuten unentwegt Notizen auf einem Klemmbrett gemacht, offensichtlich war das eine Art Checkliste mit Bewertungskriterien. Währenddessen war ihre Begleiterin stumm durch den Garten geschlendert. Missmutig, eher gelangweilt, so, als müsste sie eine lästige Pflicht erfüllen, hatte sie sich umgeschaut. Keine Sympathieträgerin, dachte Clarissa. Im schmalen Gesicht der Frau, deren Alter man nur schwer einschätzen konnte, sorgten zwei tiefe Falten neben den Mundwinkeln dafür, dass sie dauerhaft beleidigt aussah. Die Frau trug flache Schuhe, die fast wie Herrenschuhe aussahen, eine mausgraue Stoffhose und ein hellblaues Twinset. Die blonden Haare waren am Hinterkopf zu einem festen Knoten zusammengesteckt. Der Unterschied zwischen Wanderanorak und Twinset hätte nicht größer sein können.
»Frau von Michel, ich muss sagen, Respekt, was Sie hier in diesen wenigen Monaten geschaffen haben«, lobte Doktor Bremmelkamp.
Clarissa lächelte geschmeichelt. »Die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Nein, ich sollte besser sagen, sie macht mir immer noch Spaß. Schließlich ist ein Garten nie fertig.«
Aus den Augenwinkeln sah Clarissa, wie Twinset in die Hocke ging, um eine der Stockrosen am weiß gestrichenen Gartenzaun aus der Nähe zu begutachten. Fast so, als wäre sie bei der Spurensicherung und müsste ein paar verräterische Indizien sichern, überlegte Clarissa. Mit Tatortbegehungen und Spurensicherung kannte sie sich aus. Clarissa von Michel oder, besser gesagt, die ehemalige Erste Kriminalhauptkommissarin Clarissa von Michel war schließlich bis vor wenigen Monaten noch die Leiterin der Mordkommission gewesen. Jetzt aber war sie im Ruhestand und Teilnehmerin des Wettbewerbs »Der schönste Bauerngarten«.
»Dorothee, was denkst du? Mir gefallen auch die Accessoires. Diese überdachte Holzbank, ich glaube, korrekt müsste man Philosophenbank sagen, der angenehme Kontrast von traditionellem Bruchstein und den Hortensien davor, der weiße Holzzaun, die Stockrosen, die du gerade angeschaut hast, das alte Gewächshaus. Wie ich schon sagte: stimmig, sehr stimmig.«
Die Frau im Twinset heißt also mit Vornamen Dorothee, dachte Clarissa, Fräulein Rottenmeier wäre passender gewesen.
»Nun, Hubertus, ich denke, du hast das alles sehr gut zusammengefasst. Ich sehe da kaum noch Ergänzungsbedarf. Haben Sie noch einen Punkt, Frau Denkel?«
Frau Denkel zuckte nervös zusammen. Um ein Haar hätte sie ihren Wanderanorak fallen gelassen. »Ich sehe das genauso wie Sie, Frau Ganswein und Herr Doktor Bremmelkamp.«
Okay, Zeit für ein paar Beobachtungen, dachte Clarissa. Doktor Bremmelkamp hat das Sagen, keine Frage. Er und Dorothee Ganswein kennen sich so gut, dass sie sich duzen. Frau Denkel dagegen ist neu in der Jury, sie will nichts falsch machen, deshalb das Klemmbrett und die Notizen. Und sie fühlt sich sowohl Doktor Bremmelkamp als auch Frau Ganswein unterlegen.
Während Doktor Bremmelkamp und Dorothee Ganswein ein paar Schritte zur Seite traten, um sich leise miteinander zu beratschlagen, trat Clarissa neben Frau Denkel. »Müssten Sie nicht auch Ihre Meinung einbringen, obwohl Sie ganz neu in der Jury sind?«
»Ach, das ist schon in Ordnung, die beiden kennen sich seit Jahren, und ich bin heute nur dabei, weil meine Schwester eine schwere Magen-Darm-Grippe hat. Ich möchte halt nichts falsch machen.« Frau Denkel schien sich nicht einmal darüber zu wundern, dass Clarissa von ihrer Anfängerrolle in der Jury des Gartenwettbewerbs wusste. Sie zwinkerte Clarissa verschwörerisch zu. »So begeistert habe ich Doktor Bremmelkamp in den letzten Tagen nie erlebt. Das ist ein gutes Zeichen, glauben Sie mir. Und Frau Ganswein ist regelrecht aus dem Häuschen. Wenn Sie mich fragen, dann ist Ihnen ein Platz auf dem Siegerpodest sicher.«
Dorothee Ganswein regelrecht aus dem Häuschen? Die hochgewachsene Frau verströmte eine Mischung aus Arroganz, Selbstbewusstsein und Missmut. So, als wäre ihre kostbare Zeit knapp bemessen. Sie zieht ein Gesicht, als hätte man ihren Zuchtpudel grün lackiert, dachte Clarissa. Nee, Begeisterung sah wirklich anders aus.
»Hubertus Bremmelkamp ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Keine Sorge, wenn er Ihren Garten lobt, dann will das was heißen.«
In Clarissa stieg ein Kichern auf. Sie hatte bei ihrem Einzug im Forsthaus den großen ausgestopften Hirschkopf im Flur Hubertus getauft. Jetzt, wo sie wusste, dass Bremmelkamp den gleichen Vornamen trug, fiel es ihr schwer, ihn ernst zu nehmen. Anstatt seinen Worten zu lauschen, musste sie sich die ganze Zeit darauf konzentrieren, das Bild eines hochmütig blickenden stolzen Hirsches aus ihren Gedanken zu verscheuchen. Bremmelkamps helle Augenbrauen, seine schwermütig gesenkten Lider und der würdevoll leicht nach unten gezogene Mund taten ihr Übriges.
»Frau von Michel, ich möchte natürlich nicht vorgreifen, doch so viel darf ich wohl verraten ...« Hubertus Bremmelkamp warf Dorothee Ganswein einen Seitenblick zu, woraufhin diese huldvoll nickte. »Sie sollten sich übermorgen Abend nichts vornehmen. Beziehungsweise Sie sollten sich etwas ganz Bestimmtes vornehmen: Die Jury des Gartenwettbewerbs würde sich nämlich freuen, Sie in der alten Scheune begrüßen zu dürfen. Sie kennen doch die alte Scheune?«
Clarissa nickte. Die Scheune hatten ehrenamtliche Helfer aus dem Dorf in den letzten Jahren ausgebaut, um dort Sitzungen und Veranstaltungen abzuhalten. »Ich war beim >Tanz in den Mai< in der Scheune. Ja, ich...
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