Schweitzer Fachinformationen
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Der Krimi-Club Niedermühlenbach hilft dem örtlichen Pfarrer bei der Vorbereitung einer Versteigerung zugunsten der Kirchenfenster. Auf der Suche nach verborgenen Schätzen wird auf einem Dachboden das Ölgemälde "Anbetung der Heiligen Fünf Könige" des verstorbenen Heimatdichters Höhlbein-Bröhmke der Ältere entdeckt. Doch kurz darauf wird das Bild gestohlen, und die Diebe begehen einen brutalen Mord. Was macht das Gemälde so wertvoll, dass es sich lohnt dafür zu töten?
Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Krimi-Clubs nimmt die pensionierte Kriminalbeamtin Clarissa von Michel die Ermittlungen auf. Wird es ihnen gelingen, das Geheimnis der fünf Könige zu lüften?
»Das Geheimnis der fünf Könige« ist der fünfte Band der spannenden Mosel-Krimi-Reihe von Andreas Erlenkamp um die ehemalige Kommissarin Clarissa von Michel und die charmanten Mitglieder des Krimi-Clubs Niedermühlenbach.
Das sagen waschechte Krimi-Fans zur Reihe: »Clarissa und die Niedermühlenbachler haben mein Herz im Sturm erobert. Die Truppe ist eigenwillig und auch ein wenig skurril, hat aber das Herz am rechten Fleck. Solche Freunde wünscht man sich, da wird einem nicht langweilig.« (Redrose, Lesejury) »Für Cosy-Crime-Fans und solche, die es werden wollen.« (Stein2203, Lesejury) »Das Buch ist ein wirklich sehr guter und humorvoller Krimi. Der Schreibstil hat mir super gut gefallen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und gut beschrieben, genau wie der Örtlichkeit. Ich komme von der Mosel und bin begeistert.« (Alex1208, Lesejury) »Der Autor hat die Atmosphäre in diesem Buch gut umgesetzt. Mosel, Wein, Mord und Zwiebelkuchen, dies sind die Zutaten für diesen erfrischenden Regionalkrimi. Für mich ist es ein Wohlfühlkrimi für gemütliche Lesestunden.« (UlrikesBuecherschrank, Lesejury) Für Leserinnen und Leser von Susanne Hanika, Ellen Barksdale oder Jessica Müller - und alle, die gerne unblutige Cosy Crimes und Provinz-Krimis lesen, die zum Miträtseln einladen. ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Mehr als 100 Jahre später ...
Die alte Eichentür schabte mit einem hässlichen Geräusch über den Fußboden. Ferdi musste sich mit der Schulter gegen das verzogene Türblatt stemmen.
»Warte, Ferdi, ich helfe dir.« Clarissa drückte mit beiden Händen gegen das Holz, und mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Speichertür ganz zu öffnen.
»Du meine Güte, wenn in den nächsten Wochen hier immer wieder Sachen herausgetragen werden sollen, dann sollte sich einmal ein Tischler die Tür vornehmen«, sagte Luise.
»Ich schreibe es auf meine To-do-Liste«, versprach Gilberto. Wenn das doch nur das Einzige wäre, was ich noch angehen muss, dachte er. Seit etwas mehr als zwei Monaten war er nun Pfarrer der St.-Hubertus-Kirche in Niedermühlenbach, und noch immer hatte er das Gefühl, vor einem Berg von Aufgaben zu stehen. Zum Glück hatte er hier Freunde und Unterstützer gefunden. An diesem Nachmittag halfen ihm gleich drei Mitglieder des Krimi-Clubs, und das war auch dringend nötig.
Die vier betraten den Dachboden. Der Raum erstreckte sich über die ganze Länge des Pfarrhauses der St.-Hubertus-Kirche. Ein unüberschaubares Sammelsurium von alten Möbeln, deckenverhüllten Gegenständen, Kisten, Koffern und Plastiksäcken füllte einen Großteil des Speichers. Lediglich in der Mitte war noch eine Fläche frei. Es machte den Eindruck, als wären im Laufe der Jahre nach und nach immer mehr Gegenstände an den Seiten und in den Ecken abgestellt worden. Obwohl es ein halbes Dutzend kleine Dachfenster gab, herrschte hier oben ein schummriges Dämmerlicht. Draußen strahlte die Julisonne an einem wolkenlosen Sommerhimmel, aber hier oben sorgte der Staub von Jahrzehnten auf den Glasscheiben dafür, dass nur wenig Tageslicht hereinkam.
Ferdi betätigte einen schwarzen Drehschalter neben der Tür, und ein paar Neonröhren im Dachgiebel begannen zu leuchten, zunächst flackernd, dann kalt-weiß strahlend. Im Neonlicht war das ganze Ausmaß des Dachbodens sichtbar.
»Beim heiligen Antonius und seiner flammenden Sau, deine Vorgänger, Gilberto, hatten offenbar einen Hang zum Sammeln«, sagte Ferdi.
»Ich denke, mein Lieber, das ist genau der Grund dafür, dass wir heute hier oben sind«, erwiderte Clarissa. »Und deswegen habe ich auch einen Karton mit nützlichen Sachen mitgebracht. Handschuhe, Müllbeutel, Klebeband, Schnur, Papier zum Einwickeln, alte Lappen zum Abwischen. Und gute Taschenlampen. Bedient euch, wenn ihr was braucht.«
»Wir werden bestimmt fündig, auch wenn ich keine Hoffnung darauf habe, dass wir hier oben einen Teil des Bernsteinzimmers finden werden.« Luise schmunzelte. »Ich finde solche alten Dachböden unglaublich spannend. Bestimmt gibt es das eine oder andere interessante Stück. Was suchst du denn genau, Gilberto?«
Der Pfarrer fuhr sich mit der Hand durch seinen schwarzen Vollbart. Mit Mitte dreißig war er deutlich jünger als die anderen drei. Er hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer. Kompakt und kräftig war er, und um die Körpermitte sah man ihm seine Leidenschaft fürs Essen an.
»Was soll ich sagen, wir brauchen für die Auktion zugunsten der Kirchenfenster ein paar Stücke, die wir versteigern können. Vielleicht alte Möbel, Haushaltsgegenstände, Dinge, für die unsere Auktionsgäste bereit sind zu bieten. Unsere Pfarrgemeinderatsvorsitzende Inge Beumann-Schlöpftal hat jeden Eid geschworen, dass dieser Dachboden noch die eine oder andere Überraschung birgt.«
»Die Schlöpftal hat immer gute Vorschläge, nur wenn es dann ans Arbeiten geht, kommt bei ihr stets überraschend etwas dazwischen«, empörte sich Luise. Was, wie Gilberto wusste, ganz und gar nicht ihre Art war. Aber die gut aussehende Leiterin der Gemeindebücherei hatte wohl schon ihre ganz eigenen Erfahrungen mit diversen Gemeindemitgliedern, unter anderem mit Frau Beumann-Schlöpftal, gemacht.
»Ich will gar nicht meckern«, Luise hob abwehrend die Hände, »zumindest sieht das hier oben sehr vielversprechend aus. Also, wir haben einen klaren Auftrag, lasst uns verkaufbaren Trödel finden. Am besten verteilen wir uns.«
»Du hast recht«, sagte Clarissa. »Ich schlage vor, dass wir drei nach geeigneten Stücken suchen und sie hier in der Mitte des Raumes abstellen. Und du, Gilberto, kannst die Sachen dann genauer anschauen und entscheiden, ob du sie versteigern lassen oder behalten möchtest.«
»Ich könnte aber auch ein bisschen herumsuchen«, erwiderte der Pfarrer. »Ich will mich nicht davor drücken, in den staubigen Ecken herumzuwühlen.«
»Clarissa hat aber recht mit ihrer Aufgabenverteilung, du bist schließlich der Hausherr, und du musst entscheiden, was in die Auktion gehen soll. Das können wir nicht beurteilen«, sagte Ferdi. Luise nickte zustimmend, und damit war es entschieden: Drei gegen einen, was sollte er schon dagegen sagen?
Gilberto blieb also auf der freien Fläche inmitten des Dachbodens stehen und wartete darauf, dass die anderen fündig wurden. Die verteilten sich in verschiedene Richtungen auf dem Dachboden.
Gilberto seufzte leise. Ihn juckte es in den Fingern, auch etwas zu tun. Na, wenigstens ein paar Kartons hier vorne konnte er doch öffnen. Er riss den Klebestreifen von dem erstbesten Karton. Nicht sehr vielversprechend. Es waren offenbar alte Gemeindebriefe. »St.-Hubertus-Rundbrief«, las er halblaut. »Na klasse, die sind ja uralt.« Er nahm zwei, drei Hefte in die Hand. Alle gehörten zur gleichen Ausgabe: Weihnachten 1978. Toll, dachte er, warum hat man so viele Exemplare aufgehoben? Er kramte mit der Hand die anderen Hefte in der Kiste durch, ja, alles dieselbe Ausgabe. Davon konnte man mal zwei behalten, der Rest aber gehörte ins Altpapier. Er legte zwei der Gemeindebriefe neben der Tür auf den Boden, klebte anschließend die Kiste wieder zu und trug sie zur Seite. Hier würde er alles sammeln, was definitiv entsorgt werden konnte. Gilberto schaute sich um. Wie weit waren die anderen?
Clarissa, Ferdi und Luise waren, wie es aussah, mit Feuereifer bei der Sache. Während Gilberto die drei Mitglieder des Krimi-Clubs Niedermühlenbach beobachtete, wurde ihm klar, dass jeder seiner neuen Freunde eine andere Vorgehensweise hatte. Luise Hackenroth zum Beispiel war mit ihren dreiundfünfzig Jahren die Jüngste im Trio, aber sie sah mindestens zehn Jahre jünger aus. Er wusste, dass Luise regelmäßig ins Fitnessstudio ging. Und so arbeitete sie auch: Sie steuerte zielstrebig einen Kistenstapel an, stemmte mühelos einen Umzugskarton zur Seite und begann ihn durchzusehen. Gilberto fühlte sich zwar dem Gebot des Zölibats verpflichtet, aber er war auch ein Mann und nicht blind. Luise sah für ihn aus wie ein ehemaliges Supermodel, daran konnte auch die etwas zu große Nase nichts ändern, im Gegenteil, sie gab Luises Gesicht etwas Außergewöhnliches.
Ferdinand Teichmann dagegen konnte offenbar der Versuchung nicht widerstehen und blätterte in aller Ruhe alte, ledergebundene Kirchenbücher durch, anstatt sich einen Überblick zu verschaffen. Ferdi war eben mit Leib und Seele Oberstudienrat im Ruhestand, das ließ sich nicht leugnen. Ebenso wenig leugnen ließ sich, dass Ferdi ein bekennender England-Fan war. Heute trug er, trotz der sommerlichen Wärme, eine leichte blaue Tuchweste über seinem Oxfordhemd und einen hellen Panamahut. So gekleidet hätte er jederzeit an einem Sommerpicknick im Hydepark teilnehmen können. Die Dritte im Bunde, Clarissa von Michel, blieb offenbar bei ihrer Routine, die sie sich im Laufe von mehr als dreißig Dienstjahren als Kriminalpolizistin angeeignet hatte. Die ehemalige Leiterin der Mordkommission betrachtete einen Stapel Möbel von allen Seiten, als würde sie einen Tatort begutachten. Mit schief gelegtem Kopf prüfte sie offenbar, ob es sich lohnen könnte, weiterzusuchen. Clarissa hatte mit ihren kurzen grauen Haaren eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Schauspielerin Judi Dench in ihrer Rolle als Chefin des MI 6.
»Hier, was hältst du davon, Gilberto?« Luises Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Sie stellte einen großen Umzugskarton vor ihm ab. »Das sind lauter kleine Kerzenständer, schwarz lackiert, womöglich hat man die einmal für Osterkerzen gekauft.«
»Würdest du bei einer Aktion auf einen kleinen Kerzenständer bieten?«
»Wahrscheinlich nicht, aber wenn wir jeweils drei oder vier davon zu einem Set zusammenfassen und noch ein paar hübsche Stumpenkerzen dazukaufen, sieht die Sache schon anders aus.«
»Das ist eine großartige Idee.« Gilberto warf einen Blick in den Karton. »Guter Jesus, das sind ja fünfzig oder sechzig Stück.«
»Entsprechend viele Sets können wir dann verkaufen«, antwortete Luise und schmunzelte. »In der zweiten Kiste sind allerdings nur alte Dias, darauf müsstest du einen Blick werfen. Wenn wir sowieso dabei sind, alles zu sortieren, willst du vielleicht direkt entscheiden, was auf jeden Fall weggeworfen werden kann.«
»Habe ich schon mit den...
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