Schweitzer Fachinformationen
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Behandlungskonzepte häufiger Indikationen mit Chinesischer Diätetik und ergänzenden Empfehlungen zur Ernährungsberatung.
Ein idealer Überblick für eine gezielte therapeutische Umsetzung der Chinesischen Diätetik: Das für Behandlungen relevante Grundlagenwissen ist kompakt und übersichtlich dargestellt. Über 204 Nahrungsmittel sind mit ihren qualitativen Merkmalen sowie Indikationen und Kontraindikationen prägnant beschrieben.
Die Farbteile garantieren leichte Orientierung und raschen Zugriff:
Gelb: Grundlagen, Diagnosestellung Grün: Nahrungsmittel und ihre Eigenschaften, Funktion, Indikation und Kontraindikation Blau: Zuordnung von TCM Syndromen zu westlichen Krankheitsbildern und mit Therapieempfehlungen der chinesischen Diätetik Rot: Ernährungsberatung
Man kann nicht über Ernährung sprechen, ohne die grundsätzliche Frage zu stellen, für welche Ernährung der Mensch idealerweise gebaut ist. Natürlich haben sich die menschliche Physiologie und das Verdauungssystem genau an die seit vielen hunderttausend Jahren zur Verfügung stehende Nahrung angepasst. Der Vorteil der menschlichen Physiologie ist, dass der Mensch ein "Allesfresser" ist, der in Notzeiten oder Änderungen des Angebots - bedingt durch Klima und Jahreszeiten - auf andere Nahrungszusammensetzungen relativ leicht ausweichen kann. Weiterhin hat er in der Frühzeit durch nomadisierende Lebensweise sich bestimmten Einflüssen entziehen oder die Umgebung seinen Bedürfnissen entsprechend in bestimmten Grenzen wählen können. Dennoch ist und bleibt die Frage hochinteressant, welches eigentlich unsere Urnahrung gewesen ist, und ob diese für uns heute noch genauso ideal wäre. Der Mensch und seine Umwelt beeinflussen sich gegenseitig. Die menschliche Entwicklung auf der sozialen Ebene beeinflusst das Nahrungsangebot und dieses wirkt auch auf seine Physiologie.
Die verschiedenen Stadien der Entwicklung menschlicher Gesellschaften (siehe ? Tab. 25.5):
In der Ernährungswissenschaft fragt man sich, was ist die ideale oder eigentliche Ernährung des Menschen, für die er gemacht ist, an die er sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte mit seinen Verdauungsorganen und seinem Stoffwechsel anpassen konnte. Die "darwinistische Medizin" glaubt, dass wir von einer gewissen Rückbesinnung auch heutzutage profitieren könnten. Daran schließen sich natürlich auch die beiden Fragen an, ob der Mensch als "Allesfresser" sich nicht in den letzten Jahrhunderten umstellen und anpassen konnte, und/oder ob für uns heute wichtige Informationen aus dem Verständnis der für Jahrtausende bestehenden Ernährungsgewohnheiten gewonnen werden können. Eiweiß, z. B. Fleisch, wurde lange roh verzehrt. Feuer war zuerst nur bei Blitz- oder Spontanentzündungen nutzbar. Erst mit der Kontrolle über das Feuer wurden manche Nahrungsmittel durch Erhitzung zubereitet (vor ca. 500 000 Jahren). Das bedeutete neben Wärme und Vertreibung von Raubtieren v. a. Keimreduktion durch Abtötung von Bakterien und Entlastung des Verdauungssystems.
? Tab. 1.1 Anthropologische Entwicklung menschlicher Gesellschaften.
Die erste große Nahrungsrevolution beginnt bereits vor ca. 15 000 Jahren. Am "neuesten" und ungewohntesten für den Jungsteinzeitmenschen sind die Verwendung von Getreide (Weizen, ohne Ackerbau nicht verfügbar) und Milchprodukten (ohne Viehzucht nicht verfügbar). Hierzu wurden im Herbst Samen von Süßgräsern (Pflanzenfamilie der Poaceae) aufbewahrt, um diese im Frühjahr in den Boden zu säen. So konnte durch Auswahl und Zucht eine allmähliche Ertragssteigerung der sonst recht wenig ergiebigen Grassamen erzielt werden. Ähnlich wurde mit dem Anbau von stärkehaltigen Wurzeln und Knollen verfahren. Damit änderten sich zwei extrem entscheidende Faktoren: Zum einen standen nun in hohem Maße relativ konstant Kohlenhydrate zu Verfügung, da sich diese noch dazu viel besser lagern ließen als Wildgemüse. Zum anderen wurde jetzt, statt einer auf Ausdauer ausgerichteten Muskulatur für die Hetzjagd, eine für Entfaltung von Kraft zum Bestellen der Felder benötigt. Sehr wahrscheinlich vollzog sich dieser massive Entwicklungsschritt nicht zufällig, sondern wurde durch die Eiszeiten stark angeregt. Nach wärmeren Perioden - mit subtropischen Klimabedingungen in Mitteleuropa - wurde durch die Kälteperioden Nahrung knapper und Vorratshaltung sinnvoller. Dadurch wurden erst größer werdende Menschenansammlungen und später Städteentwicklungen möglich, die umgekehrt wiederum größere Mengen an Nahrungsmitteln und eine arbeitsteilige Nahrungsbeschaffung erforderlich machten.
Um ca. 7000 v.Chr. fand eine Genmutation in Mittel- und Nordeuropa statt, die Erwachsenen die Möglichkeit der Verdauung von Milch und Milchprodukten auch nach der Kindheit ermöglichte. Alle Säugetiere bilden Laktase während der Stillzeit und normalerweise verliert sich danach allmählich die Aktivität dieses Enzyms auf Werte von 5 - 10 %, bezogen auf den Ausgangswert in der Stillzeit. Diese Mutation war sicher ein Selektionsvorteil und setzte sich deshalb in diesem regionalen Gebiet durch. Dennoch liegt auch heute noch bei einer Großzahl der Erwachsenen eine im Grunde natürliche Milchunverträglichkeit vor. Daher gilt dies nur in Ländern mit einer weitgehenden Laktosetoleranz als Pathologie (in Deutschland geschätzt 15 - 20 % der...
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