Schweitzer Fachinformationen
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Kapitel 2., Der Empirische Zirkel Da für das Verständnis des „rekonstruierten Paradigmenbegriffs“ nach Stephenson die Dimensionen des Empirischen Zirkels eine Grundvoraussetzung darstellen, ist es das Ziel dieses Kapitels diesen in einem nächsten Schritt vorzustellen. Das Denkmodell des Empirischen Zirkels – in Folge häufig mit EZ abgekürzt – bildet den Hintergrund für die Anwendung der Empirisch-Hermeneutischen-Textanalyse und der Paradigmatologie.Dreizehn Dimensionen oder Aspekte des EZ bieten Reduktions- und Kontextualisierungsmöglichkeiten wissenschaftlicher Aussagensysteme. Diese sind als spezifische Strukturierungshilfen verstehbar, um wissenschaftliche Texte hinsichtlich deklarierter Gesichtspunkte zu beschreiben und zu analysieren. Als Dimensionen werden „Seiten, Themen, Rahmen“, „Strukturen, Bereiche, Ebenen, Abschnitte, Bezüge, Positionen, Räume, Modalitäten, Chronologien und Übergänge“ unterschieden.Als einer der ersten Schritte erscheint es bei einer Textanalyse sinnvoll, den Rahmen festzustellen, in den sich der zu analysierende Text einbindet. Einerseits geht es dabei um den Rahmen, in dem sich der Text befindet. Es wird einen Unterschied machen, ob er in einem Lehrbuch publiziert wurde, das den Anspruch hegt, StudentInnen der Disziplin Wissen zu vermitteln, das als fundiert gilt, oder ob es sich um einen Artikel in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift handelt, mit dem Anspruch der Aktualität und eventuell noch nicht etablierten Thesen. Auch der an den Text herangetragene Anspruch hinsichtlich Differenzierungsgrad wird sich auf den Rahmen einstellen, da ein bestimmter Aspekt in einem nur wenige Seiten langen Artikel in anderer Weise bearbeitbar ist, als beispielsweise in einer Monographie. Außerdem wird dieser Rahmen auch innerhalb des Textes angelegt, da Aussagen eine unterschiedliche Bedeutung zugewiesen bekommen, wenn sie in der Einleitung oder aber im Hauptteil einer Arbeit stehen. Betrachtet man Aussagen in einem wissenschaftlichen Text, so können sich diese auf die von AutorIn in den Blick genommenen „Gegenstände“ (i.S. von behandelter Thematik) beziehen, oder auf ihre Tätigkeit – ihr Vorhaben, ihre Zielsetzung. Sie können also entweder der Seite des Autors/der Autorin oder der Seite des Gegenstandes zugehörig sein. Der EZ bietet für diese Differenzierung die Dimension der Seite an, der die vorgefundenen Äußerungen zugeordnet werden können.Ein anderer Aspekt, der im Verlauf einer Analyse bedeutsam werden kann ist, welche Themen von der/dem AutorIn gesetzt werden und ob das Thema gewechselt wird. Bei Themenwechsel achten wir auf die Art des Überganges – der etwas später erklärt wird.Bei der Betrachtung eines Textes lassen sich Strukturen ausmachen. Kernaussagen stellen Sinneinheiten dar und organisieren den Text. Mithilfe der Analyse dieser „Organisationselemente“ wird der „rote Faden“ des Aussagensystems nachvollziehbar gemacht.Bei der Bestimmung der Bereiche wird relevant, ob die untersuchten Aussagen konkrete, in Zeit und Raum verortbare Personen bzw. Phänomene betreffen, oder ob die Aussagen eher übergeordnete Gültigkeit beanspruchen. Direkt oder indirekt beobachtbare Elemente werden in der Empirie beschrieben und in der Theorie zu Definitionen zusammen-gefasst. Hier lässt sich auch die Unterscheidung zwischen Hypothese und These festmachen. Hypothesen stellen „empirische Thesen“ dar, also Annahmen über konkret erfassbare Phänomene, während Thesen Aussagensysteme darstellen, die hinsichtlich ihres übergeordneten Gültigkeitsanspruchs, den Bereich der Theorie in der Modalität der Behauptung (s.u.) betreffen.Je nach Gültigkeitsanspruch lassen sich innerhalb dieser Bereiche Ebenen differenzieren. So macht es zum Beispiel im Bereich der Empirie einen Unterschied, ob eine Aussage für einen Einzelfall, eine Stichprobe oder die Grundgesamtheit der existierenden Fälle getroffen wird.
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