Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Humorvolle Erzählungen über meine Erlebnisse bei der Bundesmarine, chronologisch aufgeführt, aus der Zeit von 1974bis 1978.
Wahrschau!
In der Zeitung liest man in der Regel nur den interessanten Teil, drei Viertel des Blattes wird ungelesen weggeschmissen. Der flüchtige Leser findet hier die erste Gelegenheit, zu überspringen.
Ein Vorwort gibt es im Buch nicht, dient es in der Regel nur dazu, überblättert zu werden. In der Seefahrt wird der Begriff "Wahrschau" (Achtung, Vorsicht!), als Warnruf verstanden, abgeleitet bedeutet das Wort wahrnehmen. Genau diese Aufmerksamkeit möchte ich beim Leser erzielen, damit er genussvoll in das Reich des ehemaligen Bordlebens eintauchen kann.
Um die folgenden Schmunzelgeschichten besser verstehen zu können, werde ich vorab detaillierter auf die Situation an Bord eingehen.
Die Erzählweise erfolgt aus Sicht der Mannschaften mit einem guten Schuss Ironie. Die Schlitzohrigkeit gegenüber Vorgesetzten wird in den nachfolgenden Zeilen nicht verleugnet. Es wird humorvoll mit gesundem Augenmaß auf ihre charakteristischen Eigenarten eingegangen. Keiner soll sich auf den Schlips getreten fühlen, denn der Erzähler ist sich natürlich bewusst, dass es einfach ist, über die Schwächen anderer zu lachen, sich selbst aber außen vor und in Sicherheit zu lassen. Um niemanden persönlich zu brüskieren, bin ich in meinen wahren Geschichten auf fiktive Charaktere ausgewichen und betone es nochmals: Ebendiese Figuren hat es absolut nie gegeben!
Auf uns Mannschaften lastete, zu jener Zeit, ein gewaltiger Druck durch die Vorgesetzten. Das durchschnittliche Alter betrug 19 Jahre, somit waren wir allesamt nach dem Gesetz zumindest bis zum 01.01.1975 minderjährig.
Zusammengewürfelt kamen wir aus der gesamten einstmaligen Bundesrepublik. Auch wenn nicht darüber geredet wurde, mit den Gedanken schweiften wir oft ab, in die Heimat nach zu Hause. Meist zum ersten Mal lebten wir für eine längere Weile getrennt von ihr. Aufgrund der damaligen Wehrpflicht waren rund drei Viertel unfreiwillige Soldaten im Mannschaftsdeck. Die restliche Gruppe, zu der ich gehörte, bestand aus freiwilligen Zeitsoldaten. Hinzukam, dass wir aus allen Schichten der Gesellschaft und Berufsgruppen stammten.
Wir lebten auf engstem Raum mit circa 15 Gasten (offizielle Bezeichnung für sämtliche Mannschaftsdienstgrade) auf ungefähr 30 Quadratmetern Decksfläche zusammengepfercht. Zog man hiervon die Flächen der Kojen und Spinde ab, blieb grob geschätzt ein Quadratmeter pro Person über. Es existierte also kein artgerechtes Beisammensein, wie man heute zu sagen pflegt. Privatsphäre kannten wir nicht.
Druck, Enge und Heimweh bestimmten das Bordleben! Aus jenem Mix entwickelte sich eine Spezies, deren Charakter sich einzigartig formte, wackere Seeleute, die ihren Mann zu stehen vermochten, wenn es nottat.
Der rationierte Alkohol, hauptsächlich Bier, ließ uns fast alles akzeptieren.
Nachdem ich mich dazu entschloss, dieses Buch zu schreiben, war mir noch nicht bewusst, welche Rolle in den Geschichten der Alkohol spielen würde. Natürlich hingen wir nicht jeden Tag "in den Seilen", denn es wurde streng darauf geachtet, dass wir den Dienst verrichteten. In jenen vier Jahren erkannte ich allerdings immer wieder Schlupflöcher, um der Routine zu entweichen.
Ich denke, dass es garantiert keinen Leser interessieren würde, wenn ich von Tagen berichte, an denen wir Halma im Deck spielten.
Trotzdem gebe ich dem kritischen Leser recht, der mir eine Verniedlichung und Verharmlosung des Alkohols in meinen Darstellungen vorwirft. Um die Erzählungen nicht zu verzerren, habe ich das Erlebte auf den nachfolgenden Seiten wahrheitsgetreu festgehalten und nicht geschönt. Es muss jedermann klar sein, dass Alkohol süchtig macht, ja sogar unweigerlich in den sozialen Abstieg führt.
Für die in Kursivschrift geschriebenen Redewendungen, Militärbegriffe und Seemannssprache findet der Interessierte am Ende im fünften Kapitel des Buches die jeweiligen Begriffserklärungen im Glossar! Ich empfehle, die Bedeutungserklärung vorab zu studieren. Damit sich im Vorhinein, der ein oder andere Begriff einprägen lässt, bevor man zu den Texten übergeht.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei den vielen "ehrenamtlichen Helferlein", die mir ebendieses Buch ermöglichten. Besonders hervorheben möchte ich:
Für das Korrektorat Dr. Jörg Vogeler. Lorenz Hübner veranschaulichte meine Gedanken durch seine genialen humorvollen Illustrationen. Mein Sohn, Sebastian Alexander Dürigen, stand mir mit schriftstellerischem Gespür beiseite.
Tomas Dürigen
Dat wor ick mol.
Maritime Chronik des Autors
Als Kind faltete er sich im zarten Alter aus Papier eine Flotte Segelschiffchen.
Wasser zog ihn magisch an. Zum Leidwesen seiner Eltern gehörte jede Art von Pfützen und Ähnlichem dazu.
Mit zwanzig Jahren begann der Ernst des Lebens:
Erworbene Kenntnisse:
Begeistert sog er die traditionellen Bräuche der Seeleute in sich auf und stellte fest: Bier dunt gewaltig!
Nebenbei erwarb der Verfasser die seemännischen Grundkenntnisse.
Richtschütze für: 100 mm Turm / 40 mm Breda Zwillingsgeschütz / 40 mm Borfors.
Als Gefechtsrudergänger fuhr er für zwei Wochen auf dem Troßschiff Westerwald A 1435
In seiner gesamten Zeit ließ er 72 000 Seemeilen hinter sich und besuchte 16 ausländische Häfen, von denen manche mehrfach. Er blieb mangels Planstelle an Bord altgefahrener Obergefreiter.
Von Disziplinarstrafen blieb er verschont. Verwarnungen und Strafwachen sammelte er eifrig. Er musterte als Hauptgefreiter der Reserve nach vier Jahren ab.
Im Zivilleben geriet er mit einem drei Meter siebzig langen Sportboot bei hohem Wellengang vor Helgoland in Seenot. Ein Begleitboot rettete sein Leben.
Kajak- und Kanufahren blieben seine weitere Leidenschaft.
Seit dem Jahr 2023 besitzt er nach einem erfolgreichen Antrag das blecherne Veteranenabzeichen und weiß damit nichts anzufangen.
Die Entstehungsgeschichte,
erzählt von einem ahnungslosen Seemann.
Hier kann nun wirklich nichts dabei herauskommen.
Nun bin ich nicht besonders bibelfest, so möge man mir verzeihen, wenn ich hier ein paar Patzer hinterlassen werde.
Am Anfang war das Nichts und Gott sah, dass es nicht gut war. Deshalb schuf er die Zeit, denn es heißt: Am ersten Tag, Montag, schuf er den Weltraum mit unserem Heimatplaneten und weil dieser ihm besonders gut gelungen war, schuf er noch die Sonne, die den Planeten, welchen er Erde nannte, beleuchten sollte. Es wurde Licht und Gott sah, dass es gut war. Daraufhin schuf er die Luft und die irdischen Pole und Gott sah nun, dass sich die Erde beleuchtet um die eigene Achse drehte. Damit hatte er Tag und Nacht erschaffen.
Am zweiten Tag, Dienstag, schuf er das Wasser und weil es noch nicht ganz gut war, fügte er der Erde schließlich einen Mond hinzu, welcher fortan für den Tidenhub zuständig war. Und Gott sah, dass er Ebbe und Flut und die Strömung erschaffen hatte. Er toppte dies, indem er die Erdkugel mit Wind und Orkan belebte. Und weil er sich nicht alleine daran erfreuen wollte, schuf er am dritten Tag, Mittwoch, die vielen Wassergeschöpfe, wie zum Beispiel den Hering, die Makrele, den Aal und die Garnele (Granat, Kraut), um nur die Schmackhaftesten zu nennen. Und weil es gut war, schuf er nach seinem Ebenbilde den Menschen. Da ihm dies jedoch nicht gut gelang, setzte er am folgenden vierten Tag, Donnerstag, zur Krönung noch einen drauf und kreierte den Seemann und als er sah, wie perfekt er ihm gelungen war und er völlig erschöpft herniedersank, legte er eine Pause ein und nannte diese, Seemannssonntag.
Am fünften Tag, Freitag, erschuf er für die Seeleute die brillantesten Schiffe, nur beim Troßschiff Lüneburg musste er einen im Tee gehabt haben und dies muss ich wissen, denn das Schiff diente mir immerhin zweieinhalb Jahre als Heimat. Trotzdem sah Gott, dass es gut war. Der Grund, warum er die Meere so versalzen hatte, ist mir allerdings bis heute auf ganzer Linie schleierhaft. Zugegeben war es von ihm eine pfiffige Idee, als er den Nordpol magnetisierte. Jetzt konnten die Seeleute sich besser auf den scheinbar unendlichen Ozeanen mit dem Kompass orientieren. Auch die vielen unzähligen Häfen sind für den Seemann...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.