Schweitzer Fachinformationen
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In diesem Kapitel sind die Übungen und Lektionen nach ihren Schwerpunkten gegliedert. Es sind die Bereiche: Übergänge, Stellung/Biegung und Seitengänge. Jede Übung/Lektion bildet ein für sich abgeschlossenes Thema. Da die Hilfengebung in vielen Fällen ähnlich oder sogar gleich ist, lassen sich Wiederholungen in den Beschreibungen nicht vermeiden.
Im Schritt anreiten und aus dem Schritt anhalten sind Übergänge, die bei Reitern wenig Beachtung finden, weil sie als selbstverständlich empfunden werden. Dabei gehören gerade diese Übergänge zu den wichtigsten. Ohne sie wäre Reiten schlichtweg nicht möglich. Nicht ohne Grund lernt das junge Pferd in seiner Ausbildung als erstes Antreten und Anhalten. Jede Reitstunde beginnt und endet (normalerweise) damit. Trotzdem klappt es selten richtig gut.
Gewicht:
Beide Gesäßknochen gleichmäßig belasten und das "Kreuz anspannen".
(Der Oberkörper bleibt dabei gerade und in sich gestreckt.)
Schenkel:
Beide Unterschenkel treiben am Gurt.
(Nur die Wade treibt, der Absatz bleibt der tiefste Punkt und die Füße bleiben parallel zum Pferd.)
Zügel:
Die Zügel annehmen bzw. anstehen lassen und erst nachgeben, nachdem das Pferd angetreten ist.
(Nachgebende Zügel sind keine vorwärtstreibende Hilfe, sondern die Belohnung für ein korrektes Anreiten!)
Das Nachgeben muss so minimal erfolgen, dass die Anlehnung erhalten bleibt. Der Unterschied zwischen einer eingedrehten und einer ausgedrehten Zügelfaust entspricht in etwa dem Maß.
Während des Schrittreitens verhält der Reiter sich weitgehend passiv. Er lässt sich von der Pferdebewegung mitnehmen und lässt mit weicher Hand die Nickbewegung des Pferdekopfes zu. Die Unterschenkel halten leichten Kontakt zum seitlich schwingenden Pferdeleib. Dadurch holt das Pferd sich seine vorwärtstreibenden Hilfen selber (siehe auch Kapitel 1.3 - Reiten im Schritt).
Die Hilfengebung ist fast identisch mit der zum Anreiten. Es erfolgen die gleichen Gewichts- und Schenkelhilfen nur diesmal bei angenommenem Zügel. (Eine halbe Parade, die zu einer ganzen Parade führt.) Gewichts- und Schenkelhilfen haben dabei wie immer Priorität. Sie veranlassen das Pferd mehr unterzutreten und bei richtiger Ausführung geschlossen zum Stehen zu kommen. Das Annehmen der Zügel sollte so fein wie möglich erfolgen und beim Halten sofort eingestellt werden. (Im Idealfall genügt das einmalige, kurze Zudrücken der äußeren Zügelfaust.) Nimmt das Pferd die Parade nicht an, wird sie gegebenenfalls mehrfach wiederholt, ohne dabei intensiver zu werden. Das Pferd darf sich auf keinen Fall gegen den Zügel wehren. Es soll anschließend ruhig, entspannt und geschlossen stehen.
Eine unterstützende und wirkungsvolle Hilfe für das Durchparieren zum Halt besteht darin, bei Einleitung der halben Parade tief einzuatmen, dabei "groß zu werden" und in der Mittelpositur nicht mehr mitzuschwingen. Wenn das Pferd steht, deutlich ausatmen, um Entspannung zu signalisieren. Ein zusätzliches Lob empfindet das Pferd als Bestätigung für richtiges Verhalten.
Aus dem Schritt antraben und die Rückführung vom Trab zum Schritt sind Übergänge, die zur Grundausbildung von Pferd und Reiter gehören. Dem Pferd werden sie zuerst an der Longe und später unter dem Reiter beigebracht. Wichtig ist, dass das Pferd durch eine halbe Parade auf den Übergang vorbereitet wird. Der Übergang zur höheren Gangart sollte punktgenau, klar erkennbar, aber ohne Hektik erfolgen. Die Rückführung sollte durch einen fließenden und geschmeidigen Bewegungsablauf gekennzeichnet sein.
Beide Unterschenkel treiben gleichzeitig am Gurt.
Beim ersten Trabtritt Schenkelhilfe einstellen und Waden ruhig am Pferd liegen lassen. (Auch das empfindet das Pferd als Lob.)
Die Zügel anstehen lassen und erst nachgeben, nachdem das Pferd angetrabt ist.
(Nachgebende Zügel sind keine vorwärtstreibende Hilfe, sondern die Belohnung für ein korrektes Antraben!)
Auch hier erfolgt zur Ankündigung zuerst die halbe Parade. Danach unterbricht der Reiter seine mitgehende Bewegung, indem er kurz seine Mittelpositur blockiert. Gleichzeitig wird der äußere Zügel etwas angenommen. Die Schenkel halten leichten Kontakt zum Pferdeleib, um die Hinterbeine mehr untertreten zu lassen und in der Spur zu halten. Sowie das Pferd den Gangartenwechsel erkennen lässt, den angenommenen Zügel wieder nachgeben und gefühlvoll nachtreiben, um mit der Bewegung nicht ins Stocken zu geraten. Die Vorstellung, nicht zum Schritt durchzuparieren, sondern im Schritt anreiten zu wollen, ist dabei hilfreich und lässt den Übergang besser gelingen.
Wenn aus dem Leichtraben zum Schritt durchpariert werden soll, sollte der Reiter vorher ein paar Trabtritte aussitzen, um Gewichts- und Schenkelhilfen besser einsetzen zu können.
Das Angaloppieren aus dem Trab und die Rückführung vom Galopp zum Trab gehören zu den einfachen Übergängen. Sie sind nicht unbedingt einfach zu erlernen, aber es sind Gangartenwechsel über nur eine Stufe.
Ebenso wie das Antraben zuerst aus dem Schritt geübt wird, ist es sinnvoll, das Angaloppieren aus dem Trab zu entwickeln. Die Kriterien sind für beide Übergänge identisch.
Auch beim Angaloppieren aus dem Trab, sollte das Pferd durch eine halbe Parade vorbereitet werden.
Innerer Schenkel und innerer Zügel fordern leichte Innenstellung, um ein sicheres Angaloppieren auf der richtigen Hand zu gewährleisten. Die äußere Hand behält jedoch die Führung.
Zum Angaloppieren wird das äußere Bein etwas zurückgenommen (Schenkel in verwahrender Position.)
Auf "Kreuzanspannen", gleichzeitig treibendem inneren Schenkel und leichtem Nachgeben des inneren Zügels sollte das Pferd mit dem ersten Galoppsprung reagieren.
Wichtig ist, dass das äußere Bein aus der Hüfte heraus zurückgenommen wird. Dadurch verlagert sich das Reitergewicht automatisch auf den inneren Gesäßknochen und ergibt beim Kreuzanspannen die erforderliche, einseitige Gewichtshilfe.
Auch hier erfolgt die Ankündigung zuerst durch eine halbe Parade. Danach stellt der Reiter seine treibenden Galopphilfen ein, nimmt den äußeren Zügel etwas an und belastet beide Gesäßknochen gleichmäßig. Sowie das Pferd vom Dreitakt des Galopps zum Zweitakt im Trab wechselt, muss der Reiter wieder ans Vorwärts denken und das Pferd gefühlvoll an die Hand herantreiben. Bleibt das Pferd dabei im Genick nachgiebig, wird es sofort durch eine leicht nachgebende Reiterhand belohnt. Bei allen Übergängen von einer höheren in eine niedrigere Gangart ist die Vorstellung, die höhere Gangart nicht beenden zu wollen, sondern mit der niedrigeren Gangart zu beginnen, sehr hilfreich.
Nimmt das Pferd die Hilfen zum Trabübergang nicht an und galoppiert weiter, darf auf keinen Fall verstärkt mit den Zügeln eingewirkt werden. Das Pferd würde sich nur eingeengt fühlen und mit Flucht reagieren. Das Vertrauen zur Reiterhand wäre nachhaltig gestört. Besser ist es, nacheinander vorsichtig mehrere halbe Paraden zu...
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