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Von den erfolgreichsten deutschsprachigen Reisepodcastern: "Reisen Reisen"
Michael Dietz und Jochen Schliemann haben über hundert Länder bereist - fertig sind sie noch lange nicht. Im reichweitenstärksten deutschsprachigen Reisepodcast ermutigen sie Menschen zum individuellen Reisen - mit anderen oder allein; zu nahen Zielen, Europas besten Plätzen oder absoluten Traumorten wie Südaustralien.
Sie machen Lust aufs Unterwegssein: aufs Entdecken, auf Perspektivwechsel, eben darauf, es einfach zu machen. Denn fast alle Orte und Reisen, von denen man träumt - die Eifel, die Pyramiden, die einsame Hütte am Strand, der Bilderbuchsee in Schweden, der Kulturschock in der fernen Metropole, der Ausstieg aus allem, die Fotosafari, mit dem Zug über den Balkan, die Berggorillas - es geht!
Egal, ob das Ziel Speyer oder Bangkok heißt: Wer abseits von 2 Wochen All-Inclusive und Kreuzfahrtschiffen seine Umgebung, die Menschen, die Natur entdeckt, geht mit offeneren Augen durch die Welt.
Michael Dietz und Jochen Schliemann verraten (ganz ohne Filter), wie sie selbst zum Reisen gekommen sind und was sie daran so lieben. Und wie man voller Respekt für Mensch und Natur unterwegs sein kann. Aufrichtig, inspirierend und selbstironisch erzählen die Autoren von der Schwierigkeit, in Japan einen Löffel auszuleihen. Von Helgolands überraschender Exotik, der Magie von Nachtzügen und einem unfreiwilligen Bad mit Krokodilen. Das Buch, mit dem man nur noch eins will: einfach los.
"Sehr lesenswert" "Diese Woche hat sich mein Wunsch erfüllt. Das Buch "Reisen Reisen - Wie wir die Welt entdecken wollen" ist erschienen und hat ganz viele neue Wünsche auf meine Liste gesetzt. Jochen und Michi waren in über 100 Ländern unterwegs und schreiben über die Magie des Reisens. Nach jedem einzelnen Kapitel wollte ich sofort meine Reisetasche packen."
Die Hörer*innen lieben "Reisen Reisen":
"Danke für ganz viel Fernweh!"
"Ein Genuss, den Reisegeschichten der beiden sympathisch durchgeknallten Jungs zu lauschen."
"Wegträumen in ferne Länder geht mit keinem Podcast so gut wie mit diesem."
"Ihr habt die Gabe, so zu erzählen, dass man meint, selbst am jeweiligen Ort zu sein."
"Urlaub für die Ohren."
"Euer Podcast teilt das Herz und die Seele des Reisens."
Michael Dietz, 1976 geboren, ist seit mehr als zwanzig Jahren Journalist, Moderator und Reisejournalist. Beim WDR war er über 15 Jahre bei 1Live zu hören, inzwischen moderiert er regelmäßig bei WDR 2 und ist News Anchor der "Aktuellen Stunde" im WDR-Fernsehen. 2018 rief er mit Jochen Schliemann "Reisen Reisen", Deutschlands erfolgreichsten Reise-Podcast, ins Leben.
Jochen Schliemann, 1976 geboren, ist seit mehr als zwanzig Jahren Kultur- und Reisejournalist sowie Fotograf, Dozent, Lektor, Geograf und Medienwissenschaftler. Neben über 500 Musikinterviews veröffentlichte er Reisegeschichten in GEO Saison, Rolling Stone, Galore, Visions und für den WDR. Zusammen mit Michael Dietz ist er in "Reisen Reisen", Deutschlands erfolgreichstem Reise-Podcast, zu hören.
Die zwei haben mehr als hundert Länder bereist. 2018 riefen sie zusammen »Reisen Reisen« ins Leben, den mit über vier Millionen Downloads erfolgreichsten deutschsprachigen Reise-Podcast. Beide haben schon Bücher veröffentlicht; dies ist ihr erstes gemeinsames.
Jochen Schliemann
Ich sitze auf der Ladefläche eines Pick-ups und gleite durch den Sonnenuntergang. Der Himmel ist violett, pink und orangefarben. Links regiert der Dschungel, rechts flackern im Millisekundentakt Palmen vorbei. Dahinter liegt der schmale, paradiesische Strand. Die Brandung schlägt sanft auf den hellgelben Sand. Ab und an, wenn eine Bucht endet, wird das Ganze unterbrochen von Grün, von Hügeln, manchmal von einer kleinen Siedlung. Und da ist schon die nächste wundervolle Einkerbung dieser Traumküste.
Strand für Strand versuche ich mit dem Finger auf der Landkarte meines Reiseführers mitzufahren, aber längst habe ich den Überblick verloren. Zu viele Eindrücke. Gerade jetzt werde ich wieder von der Seite geblendet. Der riesige Feuerball am Himmel lugt knapp über dem Horizont tatsächlich noch einmal unter einer Wolke hervor, bevor er viel zu schnell im Meer versinkt - Regenzeit macht die besten Sonnenuntergänge. Ein paar Kinder spielen im Wasser, zwei winken uns zu und wir zurück, als wir an ihnen vorbeirasen.
Wir - das sind ein paar Backpacker, die eben mit der Fähre im Hafen von Ko Samui angekommen sind. Vor etwa einer halben Stunde, im September 1996. Als sich der Bug des alten, rostigen Kahns nach langen Stunden auf See endlich öffnete, schoben wir uns in schmalen Gruppen vorbei an den hupenden Autos, die eigentlich Vorrang hatten, und ließen uns an Land von der wartenden Menge verschlucken. Taxifahrer, Hotelmitarbeiter, Obstverkäufer - sie hielten Schilder hoch, riefen nach uns, suchten Augenkontakt, hielten mich auch mal am Arm fest, ließen aber gleich wieder los.
Stundenlang hatten wir an Deck in der prallen Sonne Südostasiens gebrütet. Wir saßen auf dem aufgeheizten Metallboden - in Ecken, zwischen Türen, so weit wie möglich im Schatten, aber den gibt es kaum, wenn die Sonne direkt über dir steht. Die Stimmung war trotzdem gut. Den Rucksack als Kopfstütze, ein Buch, Kopfhörer oder ein Gespräch mit Wildfremden als Zeitvertreib: Wo kommst du her? Wo willst du hin? Kennst du vielleicht .? Du musst unbedingt mal .! Reisen. Echtes Reisen. Individuelles Reisen. Jeder für sich. Alle, wie sie wollen. Und doch zusammen. Es sind die Sucht nach Freiheit, Schönheit und die ewige Suche nach Neuem auf diesem Planeten, die uns antreiben. Die Welt ist ein Spielplatz. Jede Sekunde kann alles passieren.
Bumm! Ein Schlagloch. Ich hebe kurz ab und lande hart, wie die anderen auch. Jede Unebenheit der Straße hämmert sich über den Blechboden der Ladefläche ungedämpft in unsere Wirbelsäulen. Das ist okay. Das stört nicht einmal. Denn nach diesem langen Tag, erst im Bus, dann auf See, überwiegt die Euphorie. Das Schicksal hat uns zusammen auf diesen Pick-up geführt. Auf dem Schild unseres Fahrers am Hafen stand genau der Name des Strandes, der meinen Recherchen nach der schönste sein soll. Ähnlich sahen das offenbar auch das schwedische Pärchen, die zwei Japaner, der brasilianische Eigenbrötler mit seinem Berimbau (ein traditionelles Instrument, wie er mir lange und ausgiebig auf dem Schiff erklärt hatte) und die beiden Schweizer, mit denen ich mir später noch eine Hütte am Strand teilen werde. Aber davon weiß ich jetzt noch nichts.
Denn jetzt gleiten wir zusammen unter freiem Himmel durch den Sonnenuntergang. Wir haben es für heute geschafft. Das hier ist der Endspurt. Rechts immer noch das Meer, links immer noch der Dschungel, das magische Licht der Dämmerung, der Fahrtwind kühlt unsere aufgeheizte Haut. Kurz gehe ich alles noch einmal durch: Pass, Geld, Musik, zwei Füße, noch ein Schlagloch, zwei Hände, ein Gehirn - alles da, alles gut. Ich bin am Leben und jetzt genau hier. Nicht mehr, nicht weniger. Ich weiß nicht, wo ich schlafen werde, aber es wird gutgehen. Ich weiß nicht, was ich essen werde, aber es wird schmecken. Nichts ist klar, alles steht offen. Angst gibt es nicht, nur ein leichtes Prickeln, eine leichte Unsicherheit, aber ein Grundvertrauen in diese Welt, eine in alle Richtungen offene Seele, die sich gerade jeden Tag ein bisschen verformt und gedeiht. Und jede Sekunde etwas Neues. Meine erste große Reise.
Aber jetzt tun wir mal nicht so, als sei das immer so gewesen.
Sicherlich könnte man rückblickend sagen, dass das doch klar war. Ich meine: Ich stehe in einem Stammbaum mit Heinrich Schliemann, dem angeblichen Entdecker von Troja. Meine Oma hatte mir immer Zeitungsartikel geschickt, wenn über Schliemanns Großfamilie berichtet wurde. Wobei mich die Post von Oma mehr gefreut hat als die ferne, prominente Verwandtschaft.
Für mich wahrscheinlich ohnehin viel wichtiger: Mein Papa war Seemann. Also in echt. Die Marine war damals, als er nach dem Krieg langsam erwachsen wurde, ein guter Weg für ihn, eine solide Basis für sein Leben zu schaffen. Teamgeist zu lernen, ab und an mal etwas auszuhalten - und wohl auch, um die Welt zu sehen. Erst vor ein paar Jahren schauten wir uns zusammen die Bilder seiner Reisen an. Ich hatte ihn lange nicht mehr so lebhaft erzählen gehört. Jamaika, New York City, die Azoren und vor allem: die See. Auch deshalb würde ich bei aller Faszination für die Berge immer das Meer wählen, wenn ich müsste. Ganz dahinten, wo der Leuchtturm steht, wo das weite Land im Meer versinkt, steht ein Haus, und dort ist mein Zuhause.
Okay, mein Elternhaus steht nicht am Meer. Und der letzte Satz im letzten Absatz ist nicht von mir, sondern ein Liedtext von Hans Albers. Aber ich muss mich ja auch nicht entscheiden. Ich muss ehrlich gesagt gar nichts. Ich sitze auf einem Jeep in Südostasien und fahre durch den Sonnenuntergang. Aber zu behaupten, ich sei ein genetisch vorbelasteter Globetrotter, der wie ferngesteuert von Tag eins an weltoffen über diesen Planeten gereist ist, wäre schlicht gelogen. Eigentlich bin ich in das Ganze, zumindest in meine erste große Fernreise, eher zufällig reingerutscht.
Etwas ältere Freunde aus der Schule waren plötzlich immer mal wieder für ein paar Monate aus unserem Heimatdorf verschwunden. Sie reisten, hieß es irgendwann. Reisen. Das konnte alles heißen. Malle, Ostsee, Interrail, 24-stündige Bustouren nach London . Dann sickerte durch: Sie reisten vor allem durch Indien, später Südostasien; alles relativ abstrakte Begriffe für mich. Doch aus irgendeinem Grund verabredete ich mich mit den beiden für die Zeit nach meinem Schulabschluss auf der anderen Seite der Welt. Verabreden - das klingt so romantisch verklärt. Aber 1996 hatten wir keine Handys, kein WhatsApp, kaum Internet. Sie würden einfach da draußen am Ausgang des Flughafens stehen und mich abholen. Hoffentlich. Ein paar Wochen später stieg ich tatsächlich in Deutschland in ein Flugzeug und an einem Ort namens Denpasar wieder aus. Denpasar auf Bali. Indonesien.
»Manchmal fühlt sich eine Anreise schon an wie ein ganzer Lebensabschnitt«, hatte ich im Flieger, direkt nach der Landung, in mein Tagebuch gekritzelt. So viel war mir da bereits durch den Kopf gegangen. So viel hatte die Bewegung mit mir gemacht. Auch hatte ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum ich mir diesen Schwachsinn überhaupt antue. Zu Hause feierten sie noch das Abi, Zukunftspläne wurden geschmiedet, und ich hatte mich für viel Geld (Flüge waren damals teuer) auf ins Unbekannte gemacht. Über dreizehn Stunden lang entfernte ich mich von fast allem, was ich liebte. Und das besagte Unbekannte begrüßte mich wenige Minuten später in einer Deutlichkeit, die ich nie vergessen werde.
Als sich die Schiebetüren des Flughafens öffneten, lief ich gegen eine Wand. Eine Wand aus drückend heißer Luft. Es war bereits dunkel, aber es fühlte sich an, als hätte jemand eine Sauna um die Welt gebaut, die auf mich wartete. Es war heißer und feuchter als jeder Sommertag, den ich jemals in Europa erlebt hatte. Und es roch anders. Schwerer, süßer, rauchiger. Später verstand ich, dass eine Facette des Ganzen die Nelkenzigaretten waren, die in Indonesien geraucht werden. Noch heute schickt mich dieser Duft, egal, ob jemand in Hamburg oder New York City so eine Kippe anzündet, sofort zurück nach Südostasien. Hinzu kamen die Abgase der Stadt, die andere Vegetation, die Garküchen, die Hitze an sich. Ich war geschockt. Ich befand mich auf demselben Planeten, die Grundelemente waren dieselben - Land, Luft, Wasser, Natur, Menschen, Tiere, Maschinen -, aber alles war sofort anders. Neu. Der wilde Verkehr, das Leben, das draußen stattfand, das Handeln um Preise, die...
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