Schweitzer Fachinformationen
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Kannst du ein Geheimnis bewahren? Sonst musst du sterben ...
Die Polizistin Bridget Reid ermittelt verdeckt als Prostituierte. Sie muss mit ansehen, wie zwei junge Frauen und ein Freier grausam ermordet werden. Sie selbst wird entführt und erwacht kurze Zeit später in einem verschlossenen Raum. Erinnerungen an Blut, Schmerz und tödliche Angst suchen sie immer wieder heim. Merkwürdigerweise kennt ihr Entführer ihre intimsten Geheimnisse - Dinge, die sie nie jemandem erzählt hat. Wie kann das sein? Und wie kann sie einer Person entkommen, die alles über sie weiß?
DS Imogen Grey und DS Adrian Miles suchen fieberhaft nach der verschwundenen Bridget und stoßen auf ein grauenvolles Netz von Missbrauch, Mord und Verrat ...
Bestialische Morde. Eine entführte Polizistin. Und ein tödliches Geheimnis: Der zweite Fall für das Ermittlerduo Imogen Grey und Adrian Miles.
Leserstimmen:
»Wer Thriller mag, sollte dieses Buch lesen.« (BOTTE05, Lesejury)
»Ein ultra spannendes Lesevergnügen!« (BIENE2004, Lesejury)
»Ich bin immer noch geflasht von diesem hervorragenden Thriller, der durch und durch von Spannungsintervallen durchzogen ist, die bis zum Schluss anhalten ... Ich habe größten Respekt vor Autoren, die so ein Werk zustande bringen. Diese unwahrscheinlich gut beschriebenen, unterschiedlichen, teilweise tatsächlich gestörten Charktere machen den Thriller zu etwas ganz Besonderem. Ein Hardcore Thriller, der nichts für schwache Nerven ist. I love it.« (ULLA23KA, Lesejury)
Bridget hörte Autos auf der nassen Straße unter den Fenstern des denkmalgeschützten viktorianischen Gebäudes vorbeifahren, in dem sie arbeitete. Abends um diese Zeit veränderte sich der Verkehr im Quadrangle von Exeter, Leute, die auf dem Weg von der Arbeit nach Hause waren, wichen Leuten, die etwas Aufregenderes suchten als das, was sie zu Hause hatten. Sie blickte durch ihr Fenster nach unten. Der Regen hatte vorübergehend nachgelassen, die Straßen waren leer, nur ab und zu fuhr ein Fahrzeug vorbei. Die einzigen anderen Geräusche, die Bridget hörte, stammten von ihrer Mitbewohnerin Estelle, die im Zimmer nebenan einen Kunden >unterhielt<, wobei das Kopfteil des Bettes gegen die Wand knallte. Bridget starrte auf das beleuchtete Ziffernblatt der Kirchturmuhr und wartete. Ihr Besucher verspätete sich. Er kam sonst nie zu spät.
Es klopfte an der Tür, und bevor Bridget darauf reagieren konnte, stürmte Estelle herein, halb nackt und außer Atem.
»Du musst was für mich tun.«
»Hat so geklungen, als hätte gerade jemand was für dich getan.«
»Sehr witzig.« Estelle rückte ihren BH zurecht und warf ihre Haar-Extensions zurück. »Ich meine, du musst mir einen Gefallen tun.«
»Was für einen Gefallen?« Bridget wollte es eigentlich gar nicht wissen; Estelles >Gefallen< waren in der Regel ziemlich extrem.
»Hitchcock ist bei mir, und er will mehr Zeit. Du musst das Baby für mich übernehmen.«
»Auf keinen Fall, Estelle - der ist dein Problem, nicht meines. Außerdem warte ich gerade auf jemanden.«
»Komm schon, Bridge, bitte! Er macht doch gar nichts, muss nur geknuddelt werden und schläft die ganze Zeit. Ich brauch bloß noch zehn Minuten - höchstens!«
Bridget sah auf die Armbanduhr.
»Na schön, aber nur dieses eine Mal, Estelle - du weißt, das ist überhaupt nicht mein Ding.«
»Dafür bin ich dir echt was schuldig.«
»Und ob.«
Estelle hauchte ihr einen Kuss zu und verschwand. Bridget konnte nicht anders, als weiter aus dem Fenster zu schauen - sie wartete auf Sam. In der Regel gab er ihr Bescheid, wenn er nicht kommen konnte. Die Funkstille machte sie nervös. Exeter wirkte an diesem Abend sonderbar ruhig. Unter der Woche gingen alle früh zu Bett, um sich für einen weiteren harten Arbeitstag zu wappnen, doch an einem Freitag herrschte in der Regel mehr Betrieb. Es fühlte sich definitiv eher nach einem Mittwoch an. Sie beobachtete, wie sich ein Auto näherte und langsamer wurde. Durch den Regen ließ sich nicht erkennen, um welche Marke es sich handelte, daher klammerte sie sich an die Hoffnung, es könnte Sam sein. Aber als der schwarze Wagen mit Allradantrieb auf den verwahrlosten Vorhof rollte, schwand ihre Hoffnung. Bridget beobachtete, wie ein Mann aus dem Auto stieg und durch den Regen zur Eingangstür eilte. Die Klingel läutete - Estelles Klingel. Sie hatten jeweils eine eigene, damit sich jede Frau um ihre eigenen Freier kümmern konnte. Zwei Frauen pro Stockwerk, verteilt auf zwei Etagen mit einer Gemeinschaftsküche und einem Aufenthaltsraum im Erdgeschoss. Das Geräusch ertönte erneut. Es wurde nicht gern gesehen, wenn man beim Läuten der Glocke für jemand anderen die Tür öffnete, trotzdem ging Bridget nach unten durch den Flur und spähte durch den Spion der Eingangstür hinaus. Es war zu dunkel, um den Mann zu erkennen, zudem lag sein Gesicht im Schatten und hinter dem Kragen seines Trenchcoats verborgen. Sie warf einen letzten Blick durch den Spion, bevor sie die Tür schließlich öffnete. Der Mann trat ein und schüttelte seinen Regenschirm ab.
»Wo ist Estelle?«, fragte das Baby.
»Komm mit, Estelle hat mich gebeten, dass ich mich heute um dich kümmere«, erwiderte Bridget nervös und trat vor den Mann. Das Baby kam offenbar direkt aus dem Büro - sie hoffte, er würde unter dem maßgeschneiderten Anzug aus der Savile Row seine eigene Windel tragen, denn es gab Grenzen, die sie nicht überschreiten würde, nicht einmal in Ausübung ihrer Pflicht. Als sie ihn nach oben zu ihrem Zimmer führte, beschlich sie das Gefühl, dass ihn nicht groß interessierte, wer sich um ihn kümmerte, solange es irgendjemand tat. Er gehörte zu den weniger perversen Freiern von Estelle, und das wollte was heißen.
Langsam zog Bridget ihn aus und hängte jedes Teil sorgfältig auf einen Wäscheständer aus Mahagoni. Dann drückte sie ihn aufs Bett und setzte sich neben ihn, zog ihn an sich und schlang die Arme um ihn.
»Ich bin hungrig. Ich brauche Milch.« Er schmiegte sich an sie.
»Oh, äh . ich .«
»Estelle bewahrt sie normalerweise in einer Flasche im Kühlschrank auf. Aber du musst sie wärmen.« Es schien ihn zu verärgern, dass er sie darüber aufklären musste.
»Alles klar, tut mir leid. Warte einfach hier.« Damit eilte sie aus dem Zimmer und verfluchte Estelle innerlich. Das war nicht Teil der Abmachung.
Sie fand die Milch im Kühlschrank und stellte sie in die Mikrowelle. Bridget drückte auf den Knopf und starrte auf die Anzeige mit den roten Ziffern. Als sie bei null angelangten, kam wieder die Uhrzeit, und als sie diese betrachtete, wurde Bridget mit einem Stich im Herzen klar, dass sie eigentlich gerade mit Sam zusammen sein sollte. Die ganze Woche freute sie sich auf die Freitagsbesuche von Sam. Sie fuhren dann immer zum Pub, zum Double Locks, und kuschelten sich dort in eine Ecke. Wieder fing sie an, sich zu sorgen. Es sah ihm nicht ähnlich, sich zu verspäten. Er kam nie zu spät. Das Gefühl kroch ihr unter die Haut - das Gefühl, dass sie, wenn er sich nicht bald meldete, nie wieder von ihm hören würde.
Sie nahm die Flasche und schüttelte sie, um die Milch durchzumischen. Als sie zu ihrem Zimmer zurückkehrte, öffnete sich die Tür von Estelles Raum, und heraus kam der Mann, den sie alle als Hitchcock bezeichneten. Bridget hatte ihn noch nie zuvor aus der Nähe gesehen - er legte größten Wert auf Diskretion. Sie konnte nur Hitchcocks ungemein dunkle Augen erkennen, die sie geringschätzig, aber auch prüfend anstarrten. Irgendetwas an ihm wirkte vertraut. Bridget war immer davon ausgegangen, er würde Hitchcock genannt, weil er wie der berühmte Regisseur aussah - in diesem Gewerbe benutzte niemand echte Namen. Aber der Mann war groß und schlank, und unter seinem Filzhut lugten dunkle Haare hervor. Er hatte so gar nichts mit dem echten Hitchcock gemein. Rasch wandte er sich ab, und Bridget huschte in ihr Zimmer, wo sie das Baby in einem Strampler und mit dem Daumen im Mund in Embryonalhaltung auf dem Bett vorfand. Sie verdrehte die Augen, als sie auf den Mann zuging. Bridget hörte, wie Estelle und Hitchcock an der Eingangstür stritten, bevor sie zugeworfen wurde. Kurz danach öffnete sich ihre Zimmertür, und Estelle kam herein. Sie wirkte durcheinander, als sie Bridget die Flasche abnahm, sich neben das Baby setzte und begann, das Haar des Mannes zu streicheln.
»Ich kann jetzt übernehmen, er musste weg.«
»Worüber habt ihr gestritten?«
»Er war bloß nicht erfreut darüber, dir über den Weg zu laufen, das ist alles. Ich hab ihm vorher nämlich gesagt, ich sei allein hier, weil ich dachte, du wärst unterwegs. Komm her, Baby.« Sie hob sich den Kopf des Babys auf den Schoß und steckte dem Mann die Flasche in den Mund - er nuckelte enthusiastisch daran. So ungewöhnlich seine Perversion sein mochte, Bridget fand sie im Grunde ziemlich harmlos.
»Dann geh ich duschen«, kündigte Bridget an, bevor sie rasch das Zimmer verließ.
Ihr Warmwasser funktionierte mal wieder nicht, also sammelte Bridget ihren Kram zusammen und ging los, um Dee, die oben wohnte, zu fragen, ob sie bei ihr duschen durfte.
»Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht?«
»Ja, ist schon gut. Ich wollte sowieso gerade ausgehen. Was hältst du davon?« Dee drehte sich schwungvoll in einem offensichtlich geklauten Kleid: blaue Pailletten, tiefer Ausschnitt. Sie war eine notorische Ladendiebin. Einige der Geschenke, die sie Bridget in der Vergangenheit gemacht hatte, bewiesen es. Dee hatte gerade keine Mitbewohnerinnen - frühere Mieterinnen hatten sich immer nach einer anderen Bleibe umgesehen, nachdem sie einige Wochen mit Dee und ihren langen Fingern verbracht hatten.
»Meine Ohrringe, die dir so gefallen, die klassischen mit den blauen Kristallen . also, die würden echt toll zu dem Kleid passen. Sie sind unten in unserem Badezimmer, falls du sie willst.« Bridget lächelte Dee an. Es war immer besser, ihr von sich aus Dinge anzubieten, bevor sie Gelegenheit hatte, sie sich ohnehin zu nehmen.
»Du bist ein Schatz. Vielleicht treffe ich heute Nacht meinen Millionär«, meinte Dee, warf Bridget einen Kuss zu und trat den Weg die Treppe hinunter in den ersten Stock an.
Bridget liebte das Gefühl von warmem Wasser auf der Haut. In diesem Haus zu wohnen fühlte sich schmutzig, fühlte sich rundum falsch an. Sie wünschte, sie könnte zurück nach Hause zu ihrer Familie oder auch nur ihre Mutter anrufen, aber das kam im Augenblick nicht infrage. Zum ersten Mal seit einer Woche wusch sie sich die Haare und konnte den Dreck und das Fett unter den Haarsprayschichten spüren. Schmutziges Haar hielt besser. Estelle würde ihre Mähne mit Lockenwicklern und einem Lockenstab wieder auf Vordermann bringen. In solchen Dingen war Bridget nie gut gewesen. Zum Glück besaß sie von Natur aus ein recht ansprechendes Äußeres. Tatsächlich sah sie ohne Make-up sogar besser aus, aber die Männer, die hierherkamen, interessierten sich nicht für...
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