Schweitzer Fachinformationen
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Er wählt die Opfer aus. Ihr bestimmt ihre Strafe.
Ein einsamer Rächer entführt wohlhabende Londoner. Stunden nach ihrem Verschwinden tauchen Videos von ihnen im Internet auf, ihre Verbrechen aus Habgier werden offengelegt. Aus Opfern werden Täter. Und die Zuschauer zu einer Jury, die über Leben und Tod entscheidet. DI Sean Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn der Rächer wird immer populärer - und Corrigan erkennt, dass er nicht nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner jagt ...
DI Sean Corrigan ermittelt weiter - noch mehr atemlose und beängstigend authentische Spannung von dem ehemaligem Detective Luke Delaney:
Mein bist du Für immer mein Wenn ihr schlaft
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Paul Elkins kniff die Augen zusammen vor dem grellen weißen Licht im Raum, als ihm die dicke Kapuze vom Kopf gezogen wurde; aber bei dem Schmerz, der ihn beim Abreißen des Klebebands von seinem Mund durchfuhr, riss er sie gleich wieder so weit auf, als hätte ein Stromschlag ihn getroffen. Als der erste Schreck über den jähen Schmerz nachließ, blinzelte er, um den für ihn etwas verschwommenen Raum klarer sehen zu können, während Panik ihm die Brust verkrampfte und dicke Schweißtropfen über sein Gesicht und seinen Rücken liefen. Seine Arme und Beine waren mit demselben Klebeband an einen schweren alten Holzstuhl gefesselt, der knarrte, sich aber keinen Millimeter von der Stelle rührte, als Paul sich zu befreien versuchte. Er zerrte an seinen Fesseln und trat gegen den Stuhl, so fest er konnte, bis er die Sinnlosigkeit seines Unterfangens einsah und seine Kraft und Entschlossenheit ihn verließen, als seine verzweifelte Lage immer offensichtlicher wurde.
Die Details des Raums, der jetzt sein Gefängnis war, erschlossen sich ihm erst nach und nach. Der Raum war weiß getüncht und mit tragbaren Lampen versehen, die zu viel und zu grelles Licht abgaben. An den Wänden, an denen Elkins Fenster vermutete, hingen schwarze Plastikbahnen, die kein natürliches Licht hereinließen. Vor ihm stand der Mann, der ihn am helllichten Tag auf offener Straße gekidnappt hatte - stark und aufrecht, selbstbewusst und Herr der Lage, das Gesicht unter einer schwarzen Skimaske und einer gewölbten Sonnenbrille verborgen, die Hände in schwarzen Lederhandschuhen und auch sonst von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Nur sein Mund war teilweise zu sehen, wo er nicht von einem winzigen Mikrofon an einem Kopfbügel verborgen war, das wiederum mit zwei schwarzen, an seiner Brust befestigten Kästchen verbunden war, von denen eins die Größe eines Hardcover-Buchs und das andere die eines Zigarettenpäckchens hatte. Der Mann ließ jedoch keinen Ton verlauten. Hinter ihm stand ein zusammenlegbarer Tisch mit einer Ansammlung von Laptops, Kameras, Telefonen und anderen Geräten, die Elkins nicht kannte, und alle waren an einen tragbaren Stromgenerator angeschlossen.
Für eine kleine Ewigkeit, wie ihm schien, hielt Paul Elkins seine braunen Augen auf den maskierten Mann gerichtet und wartete darauf, dass er endlich sprach und ihm seine Beweggründe erklärte - ihn endlich wissen ließ, warum er ihn an diesen Angst einflößenden Ort gebracht hatte. Aber der Mann sagte nichts. In seinen ganzen einundfünfzig Lebensjahren war Elkins nie mit etwas anderem als Respekt und oft sogar mit Furcht behandelt worden, was ihm jetzt allerdings überhaupt nichts nützte. Wieder wand er seinen geschmeidigen schlanken Körper auf dem Stuhl hin und her und zerrte an seinen Fesseln, bevor er ein zweites Mal angesichts der Sinnlosigkeit seines Tuns kapitulierte. Er sammelte ein wenig Speichel in seinem trockenen Mund und verteilte ihn mit der Zunge, bevor er sprach.
»Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte er, aber seine Stimme zitterte so sehr, dass er sie selbst kaum wiedererkannte. Der maskierte Mann antwortete nicht und rührte sich auch nicht. »Ich kenne viele mächtige Leute. Die, für die ich arbeite, werden Ihnen gerne zahlen, was immer Sie wollen, falls es darum geht.« Der Mann erwiderte jedoch nichts darauf, sondern wandte sich langsam von Elkins ab und begann die verschiedenen Computer und Kameras auf dem Tisch anzuschalten, die alle direkt auf ihn gerichtet waren, wie Elkins sah. »Was machen Sie da? Was soll das? Schicken Sie jetzt eine Lösegeldforderung ab?«
Der Mann wandte sich ihm wieder zu und sprach nun endlich. »Nein«, antwortete er mit einer durch den Stimmenverzerrer, den er um den Hals trug, stark verfälschten Stimme, die elektronisch, wie aus weiter Ferne kommend und nicht . menschlich klang. »Ich schicke keine Lösegeldforderung, sondern rufe Ihre Jury auf.«
»Meine was?«
»Ihre Jury. Die Geschworenen, Mr Elkins.«
Elkins blinzelte verwirrt. »Sie wissen, wer ich bin?«
»Selbstverständlich.«
»Was wollen Sie denn dann von mir?«
»Gerechtigkeit, Mr Elkins. Nur Gerechtigkeit.«
»Ich verstehe nicht .«
»Das kommt noch«, sagte der Mann, bevor er ihm von Neuem den Rücken zuwandte, um einen Blick auf einen Computerbildschirm zu werfen. Ohne Elkins anzusehen, sagte er: »Wir scheinen schon einige Aufmerksamkeit zu erregen. Bisher schauen uns nur ein paar hundert Leute zu, aber das ist erst der Anfang. Sie sind der Erste, werden aber nicht der Letzte sein. In Zukunft werden sich Tausende als Geschworene einloggen. Tausende werden erleben, wie der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Gerechtigkeit für die Menschen, wo Geld und Macht das System nicht korrumpieren können. Wo Ihr Einfluss nichts bedeutet. Sind Sie bereit, gerichtet zu werden?«
»Ich habe kein Verbrechen begangen.«
»Glauben Sie das wirklich? Warum lassen wir nicht das Volk entscheiden?«
Der Mann drehte sich auf dem Absatz um und ging zu Elkins, neben dem er stehen blieb und erst einmal tief Luft holte, bevor er mit dieser unirdischen Stimme zu sprechen begann. Er wandte sich an die Hunderte von Menschen, die von zu Hause und aus ihren Büros, von Bushaltestellen und aus Zügen zusahen. Sie alle waren zufällig auf den Livestream von dem an den Stuhl gefesselten Elkins gestoßen, während sie im Internet nach billigen Urlaubsreisen, neuen Updates, lustigen selbstgefilmten Videos und Gott weiß was sonst noch suchten. Der Entführer sprach direkt in die mit dem Computer verbundene Kamera.
»Sie alle sollten wissen, dass dieser Mann, den Sie hier sehen, ein Verbrecher ist«, beschuldigte er Elkins, der sich erschrocken aufbäumte und mit ungläubiger Miene gegen seine Fesseln drückte.
»Ich bin kein Verbrecher. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht verhaftet worden!«
»Nein. Natürlich nicht, da Sie und Ihresgleichen ja auch nie verhaftet werden, Mr Elkins. Sie werden weder vor Gericht gestellt noch für Ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Sie stehen über dem Gesetz. Aber jetzt nicht mehr. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Bevölkerung dieses Landes Sie verurteilt.«
»Ich habe noch nie jemandem etwas getan«, stammelte Elkins entsetzt. »Warum nehmen Sie das alles auf?«
»Ich nehme es nicht nur auf«, erklärte der Mann. »Es wird live übertragen, damit Leute wie ich endlich sehen können, wie der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
»Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Und Sie sind nicht die Polizei, und das hier ist kein Gericht.«
»Sie haben sich nichts zuschulden kommen lassen?«, entgegnete der Mann mit seiner elektronischen Stimme ruhig. »Dann lassen Sie mich Ihnen Ihre Verbrechen erläutern - Ihre Verbrechen an anständigen, hart arbeitenden Menschen, die ihre Jobs verloren haben, denen ihre Häuser weggenommen wurden und die ihre Ehefrauen, Ehemänner und Familien verloren, während Sie immer reicher und immer fetter wurden durch ihr Elend. Sie und Ihresgleichen haben sich trotz Ihrer Inkompetenz Millionen an Boni gegönnt und das Volk für Ihre Fehler und Ihre Gier bezahlen lassen.«
»Was?«
»Als Ihre Banken kurz vor dem Zusammenbruch standen, waren Sie es da, die deren Überleben finanzierten? Nein. Das waren wir. Das Volk. Und als die Regierung unsere Bankkonten leerte und uns unsere Arbeit stahl, haben Sie oder irgendeins der anderen gierigen Schweine am Trog etwa aufgehört, sich vollzustopfen? Nein. Die Geldgier hielt an, während wir anderen litten. Einige von uns verloren alles. Viele andere nahmen sich das Leben, um dem Schmerz und Elend zu entkommen, das Sie verursacht haben. Sie haben Ihren Reichtum nicht nur weiterhin geschützt, sondern ihn sogar noch vergrößert, während wir kaum unsere Kinder über die Runden brachten.«
»Ach du meine Güte. Geht es hier etwa darum - um die Bankenkrise? Die ist doch schon Jahre her, Herrgott noch mal!«
»Und wir leiden immer noch, und die Banker werden immer noch fett und fetter und weigern sich, uns unser eigenes Geld zu leihen - um es stattdessen in Häuser in ganz London zu investieren, von denen die meisten von uns nur träumen können, indem sie uns unser Geld genauso sicher stahlen, als ob sie uns auf der Straße ausrauben würden -, und Sie wagen auch noch zu fragen, was Sie verbrochen haben, und unterstehen sich zu behaupten, Sie seien kein Verbrecher.«
Elkins versuchte, sich zu verteidigen, aber der Mann ließ ihn nicht zu Wort kommen und legte eine behandschuhte Hand auf seine Schulter. »Ihr Name ist Paul Elkins, richtig?«
»Ja.«
»Und Sie sind der Generaldirektor der Fairfield's Bank, nicht wahr?«
»Und?«
»Einer Bank, die Milliardenverluste machte, weil sie es versäumt hatte, ihre eigenen Angestellten zu kontrollieren - Angestellte, die wissentlich Hypotheken an Leute vergaben, die sie sich nicht leisten konnten.«
»Wir haben Fehler gemacht, ja, aber .«
»Weil Ihnen Boni von Zehntausenden Pfund versprochen worden waren, wenn Sie Ihre von Gier bestimmten Ziele erreichten?«
»Niemand wurde gezwungen, bei uns eine Hypothek aufzunehmen.«
»Ach nein?« Elkins antwortete nicht. »Anständige Leute wurden von Ihnen in Armut, Obdachlosigkeit und Bankrott getrieben.«
»Ich habe niemandem eine Hypothek verkauft.«
»Sie waren der CEO!«, fauchte die elektronische Stimme. »Sie trugen die Verantwortung. Sie hätten verhindern müssen, was geschah, haben es aber nicht getan, weil das Geld auch weiter hereinströmte - und direkt in Ihre Taschen floss. Und als es dann schiefging, als die Mauern Ihrer Bank fast über Ihnen einstürzten und Sie von der...
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