Schweitzer Fachinformationen
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Ihr fühlt euch sicher in euren Häusern, wenn ihr schlaft. Doch genau dann komme ich und hole eure Kinder ...
Celia Bridgeman erlebt den Albtraum jeder Mutter: Eines Morgens liegt ihr kleiner Sohn George nicht mehr in seinem Bett. Sean Corrigan und sein Team werden auf den Fall angesetzt. Noch bevor erste Ermittlungsergebnisse vorliegen, verschwindet ein weiteres Kind. Auf den ersten Blick gibt es keine Verbindung zwischen den Familien der entführten Kinder, keine Spur, die zum Täter führen könnte. Doch Corrigan weiß: Er muss ihn stellen - bevor ein weiteres Kind in seine Fänge gerät ...
DI Sean Corrigan ermittelt weiter - noch mehr atemlose und beängstigend authentische Spannung von dem ehemaligem Detective Luke Delaney:
Mein bist du Für immer mein Sie zu strafen und zu richten
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Corrigan stolperte den Flur im siebten Stock entlang und mühte sich mit einem Umzugskarton ab, der so schwer war, dass ihm der Schweiß ausbrach. Die verdammte Heizung im Yard lief auf Hochtouren, sehr zur Freude der alten Computer. Corrigan musterte die Türen, an denen er vorbeikam - Lagerräume, leere Räume. Ab und an eine Tür, die halb offen stand, ohne Aufschrift; nur eine Zimmernummer und ein paar Leute, die stumm vom Schreibtisch aufschauten, während Corrigan mitsamt Karton vorbeiging. Er machte keine Anstalten, sich vorzustellen, sondern folgte dem Verlauf des schmalen Flurs, der so aussah wie alle anderen Korridore bei New Scotland Yard. Deckenverkleidung aus Polystyrol-Platten, Wände nicht dicker als Gipskarton und hellbraun, ein Farbton, der perfekt zu dem abgetretenen, etwas dunkleren Teppichboden passte. »Wenigstens quietscht der Boden nicht«, sagte er leise vor sich hin, denn er dachte an die furchtbaren Gummiböden in Peckham. Schließlich stand er vor der geschlossenen Tür mit der Nummer 714.
Er hätte es den inzwischen beurlaubten Kollegen aus der Abteilung Kunstfälschung zugetraut, dass sie die Tür abgeschlossen hatten, als letzte kleine Gehässigkeit - ein Stinkefinger in Richtung Assistant Commissioner Addis. Corrigan musste schmunzeln, denn komischerweise hatte er sich immer vorgestellt, dass ein Mann wie Addis in einem Haus voller Kunstwerke und Antiquitäten lebte. Vielleicht würde eines Tages bei Addis eingebrochen, und schon sähe der Assistant Commissioner sich genötigt, die alte Abteilung wieder einzusetzen, damit seine gestohlenen Kunstschätze wieder auftauchten.
Corrigan balancierte den Karton auf dem Oberschenkel und umfasste den Türgriff mit der freien Hand. Zu seiner Überraschung ließ die Tür sich öffnen, sodass er seinen neuen Arbeitsbereich betreten konnte.
Doch ehe er über die Schwelle schritt, spähte er zunächst in den Raum. »Gott im Himmel«, rief er und trat ein. Der Bürotrakt war nur halb so groß wie die Räumlichkeiten in Peckham und sah so chaotisch aus, als hätte eine Handgranate eingeschlagen. Die Leute von der Abteilung für Kunstfälschung waren offenbar Hals über Kopf ausgezogen und hatten nichts als Müll und uralte Computer zurückgelassen. Corrigan beglückwünschte sich, dass er seinem Team geraten hatte, alles aus dem Büro in Peckham mitzunehmen, das nicht niet- und nagelfest war. Seufzend stellte er den Karton wahllos auf einem der Schreibtische ab und ging zu den heruntergelassenen Jalousien - billiges graues Plastikzeug. Er zog an dem Seitenzug und rechnete damit, dass die Lamellen in einem Schwung, wenn auch rasselnd, zur Decke laufen würden. Stattdessen löste sich die ganze Chose aus der Halterung und landete krachend auf dem Boden - das Scheppern hallte von den kahlen Wänden wider. Corrigan stand noch stocksteif da und schnitt eine Grimasse, als der Lärm bereits abgeebbt war. Er schaute zur Tür, rechnete er doch mit neugierigen Kollegen, aber von nebenan kam niemand. Allerdings hatte Corrigan das Gefühl, ein paar Türen weiter den Gang hinunter Lachen zu hören. Vorsichtiger machte er sich an die zweite Jalousie und zog ganz sacht an der Schnur, bis kurz darauf durch alle Fenster Licht hereinflutete. Er blickte hinab auf die Straßen am St James's Park; der Straßenverkehr war nicht mehr als ein leises Grummeln.
Schließlich stand er mit dem Rücken zur Fensterfront und ließ den Blick bei Tageslicht durch das Büro schweifen. Doch was er sah, gefiel ihm auch bei den neuen Lichtverhältnissen nicht. Verdammt eng würde es hier für das Team. Corrigan ahnte jetzt schon, dass bald die Diskussion losginge, wer einen eigenen Schreibtisch bekäme und wer nicht. Aber am Ende des Großraums gab es zumindest zwei separate Büros, die mit einer Konstruktion aus Polystyrol, Aluminium und Plexiglas vom großen Raum abgetrennt waren. Corrigan betrat das größere der beiden Büros und kam zu dem Schluss, dass es auch nicht größer war als sein altes Goldfischglas. Rasch beschloss er, diesen Raum Sally und Donnelly zu überlassen, während er sich nebenan mit dem kleineren begnügen würde. Vielleicht ein schwacher Trost für den gebeutelten Donnelly.
Dann verließ er den Raum, holte den Karton, der seine wertvollen Utensilien enthielt, und betrat das kleinere der beiden Büros. Den Karton stellte er auf den Standard-Schreibtisch, auf dem schon bald Bildschirme, Telefone, Akten und die Tastatur stehen oder liegen würden. Unter der Schreibtischplatte entdeckte Corrigan den üblichen, billigen Rollcontainer mit drei Schubladen. Zum Glück hatte der vorherige Besitzer die Schlüssel im oberen Steckschloss gelassen. Nur jemand, der den Dienst für immer quittierte, würde alles so zurücklassen. Corrigan verspürte einen Anflug von Neid, als er sich vorstellte, wie der gesichtslose Vorgänger dieses Büro am letzten Arbeitstag verlassen hatte, in der Gewissheit, nie wieder einen Fuß hier hineinzusetzen. Doch er vertrieb den Gedanken und blickte sich nach einem Stuhl um. In einer Ecke des Raums stand ein Drehstuhl, der bereits einen Riss auf der Sitzfläche hatte. Egal - der würde es auch tun.
Doch ehe er Platz nahm, musste er noch den Karton auspacken: zuerst die wenigen persönlichen Dinge. Er hatte sie zuoberst in den Karton gelegt, damit nichts unterwegs kaputtging. Ein Foto von seiner Frau Kate, ein anderes mit seinen lächelnden Töchtern Mandy und Louise. Zuletzt holte er ein kleines Silberkreuz hervor, das an einer dünnen Kette hing. Den Anhänger hatte ihm seine Mutter gegeben, als er noch ein Junge war. Damals hatte sie ihm gesagt, das Kreuz werde ihn beschützen. Es hatte ihn aber nicht beschützt. Trotzdem hatte er es behalten, er wusste selbst nicht, warum. Jetzt hängte er das Silberkettchen über den Bilderrahmen mit Kates Foto und erinnerte sich, wie man ihn als Kind immer zur Kirche geschleppt hatte. Als Erwachsener hatte er nie wieder einen Fuß in ein Gotteshaus gesetzt, auch wenn seine Mutter ihn immer wieder darum gebeten hatte.
Schweigend packte er die anderen Sachen aus: das Detective's Training Course Manual - auch bekannt unter dem Namen »Die Bibel«, dann eine Ausgabe von Butterworths Criminal Law sowie den Police and Criminal Evidence Act und alte Akten, in die man womöglich noch einmal einen Blick warf. Es folgten Druckerpapier und das Telefon, das er im alten Büro in Peckham aus der Wand gezogen hatte. Zwischendurch betrachtete er den Schreibtisch, der immer mehr so aussah wie die alte Arbeitsfläche, ehe er seinen Blick auf das verwaiste Großraumbüro richtete. Er stellte sich vor, wie es in wenigen Tagen hier zugehen würde. Die Kollegen, die er immer mit Peckham assoziiert hatte, würden bald in diese fremde, neue Umgebung verfrachtet, um hier an den PCs zu arbeiten . den Telefonhörer zwischen Ohr und hochgezogener Schulter, hastig mitschreibend, was am anderen Ende der Verbindung gesprochen wurde. Das ständige Stimmengewirr und die Geräusche des Büroalltags würden auch diesem Arbeitsumfeld bald neues Leben einhauchen. Schließlich blinzelte Corrigan die noch imaginären Kollegen fort und spürte erneut die unheimliche Stille, die in ihm ein unwillkommenes Gefühl von Einsamkeit auslöste. Einsam fühlte er sich kaum jemals, vielleicht zuletzt als Kind, obwohl das Alleinsein damals gleichbedeutend gewesen war mit Sicherheit. Kopfschüttelnd packte er die letzten Sachen aus dem Karton, bis ihn eine Stimme aus seinen Gedanken riss. Corrigan erschrak regelrecht, denn es überraschte ihn, dass er die Anwesenheit der Person nicht gespürt hatte.
»Haben Sie sich schon ein wenig eingelebt, Inspector?«, fragte Assistant Commissioner Addis vom Durchgang zum kleinen Büro aus.
»Von Einleben kann noch nicht die Rede sein, Sir, bin gerade erst angekommen«, lautete Corrigans Antwort.
»Ganz recht.« Ein dünnes, undurchsichtiges Lächeln umspielte Addis' Mundwinkel, in seinen funkelnden Augen lagen Verschlagenheit und Scharfsinn. »Diese Bürotrakte hier liegen auf der schmaleren Seite der Etage, ich weiß. Aber ich bin mir sicher, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit sein wird.«
»Ich komme schon klar, danke«, antwortete Corrigan, ohne begeistert zu klingen, und widmete sich weiter dem Inhalt des Kartons.
»Gut, gut.« Addis betrat den Raum. »Sie können von Glück reden, dass Sie schon so früh gekommen sind«, fügte er hinzu. Corrigan schaute auf.
»Ach, ja?« Er war auf der Hut, da er nicht wusste, womit er zu rechnen hatte. »Wie meinen Sie das?«
»Nun, da haben wir ein wenig Zeit zu plaudern . unter vier Augen.« Addis warf einen Blick zurück in das leere Großraumbüro, als müsse er seine Bemerkung unterstreichen.
»Plaudern? Über was, zum Beispiel?« Corrigan gab sich keine Mühe, den Argwohn aus seiner Stimme herauszuhalten.
»Über Ihre neue Position natürlich - hier im Yard. Ich gehe doch davon aus, dass Superintendent Featherstone Sie bereits von allem in Kenntnis gesetzt hat?«
»Das hat er, ja . mehr oder weniger zumindest.«
»Sie sollten mir dankbar sein«, sagte Addis ohne jeden Anflug von Ironie. »Sie sind jetzt ungebunden. Frei von all dieser zermürbenden Ermittlungsarbeit, die auch ein abgerichteter Schimpanse machen könnte: Ehemann würgt Frau zu Tode, Drogendealer knallt Rivalen ab, Teenager einer Straßengang sticht anderen Teenager aus einer anderen Gang nieder. Ich denke, das Alltägliche sollten wir den weniger Begabten überlassen, nicht wahr?«
Corrigan hatte dafür nur ein Achselzucken übrig. »Wenn Sie es sagen.«
»Sie wissen, was ich meine, Inspector, oder nicht?« Corrigan schwieg. »Wissen Sie denn nicht, worin wir richtig gut sind bei der Polizei? Wir vergeuden...
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