Schweitzer Fachinformationen
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Eine alte Legende, zwei mutige Abenteurer und eine leidenschaftliche Liebe!
Schottland, 1888: Vanessa Pembroke reist in die schottischen Highlands, um dort nach fossilen Knochen zu suchen. Ihr größter Wunsch ist es, endlich als Wissenschaftlerin anerkannt zu werden, doch als Frau muss sie dafür etwas wirklich Spektakuläres vollbringen - wie die Existenz des Monsters von Loch Ness zu beweisen. Vanessa will nichts anderes als Ruhe und Zeit, in der sie sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren kann. Stattdessen trifft sie auf Graeme Langford, den verführerischen Herzog von Rothmore. Und er verwickelt sie in das Abenteuer ihres Lebens ...
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London, 1888
Auf leisen Sohlen schlich Vanessa Pembrooke die Treppe hinunter. In zwei Tagen würde sie heiraten, und die Gedanken an die Trauung trieben sie so sehr um, dass sie nicht einmal mehr nachts zur Ruhe kam. Ihre Mutter und deren Heer von Dienstmädchen würden Stunden brauchen, um Vanessa zu frisieren, zurechtzumachen und in ungewohntem Glanz erstrahlen zu lassen. Das Schlimmste aber war das Kleid, das sie tragen würde - von Kopf bis Fuß in Rüschen und Spitze gehüllt, würde sie aussehen wie ein Zierdeckchen mit Füßen. Unnötig zu erwähnen, dass diese verflixten Gedanken ihr den Schlaf raubten. Deshalb schlich sie auf Zehenspitzen zur Bibliothek hinunter, um sich etwas zur Ablenkung zu suchen.
Im Haus herrschte Stille, die Dienstboten waren alle schon zu Bett gegangen, und auch Vanessas Familie hatte sich längst zurückgezogen. Ihr Verlobter logierte bei ihnen, aber er war mit Magenbeschwerden schon früh zu Bett gegangen. Zu dieser späten Stunde würde sie die Bibliothek also ganz für sich haben. All diese Bücher warteten nur auf sie. Das neueste wissenschaftliche Journal hatte sie schon von vorn bis hinten durchgelesen. Vielleicht würde sie sich für etwas Historisches entscheiden.
Ein leises Geräusch erregte ihre Aufmerksamkeit und ließ sie vor der Tür der Bibliothek innehalten. Sie drehte sich um, sah aber niemanden. Vielleicht war es die bevorstehende Hochzeit, die sie so nervös machte. Mit einer leisen Drehung des Knaufs öffnete sie die Tür zur Bibliothek.
Sie war schon drauf und daran, das Zimmer zu betreten, als sie etwas - oder jemanden - auf dem Boden vor dem erlöschenden Kaminfeuer sah. Nackte, ineinander verschlungene Glieder, die vor Schweiß glitzerten. Der Mann stöhnte, und die Frau, die auf ihm saß, als ritte sie ein Pferd, flüsterte mit rauer Stimme: »Ja . ja . ja .«
Nicht einmal in ihren wildesten Fantasien wäre Vanessa auf die Idee gekommen, dass ein Paar auf diese Weise miteinander verkehren könnte, da sie nur über die traditionelle »Mann-auf-Frau-unter-der-Bettdecke«-Stellung aufgeklärt worden war. Vanessa fragte sich, was zwei Menschen dazu bringen könnte, so etwas in einem allen zugänglichen Raum zu treiben. Es war äußerst skandalös, und sollte ihre Mutter davon Wind bekommen, würde sie diese beiden Dienstboten auf der Stelle entlassen. Aber dann lehnte sich die Frau zurück, sodass Vanessa das Gesicht des Mannes sehen konnte - und feststellte, dass er kein anderer war als Jeremy, ihr Verlobter!
Vanessa wusste, dass sie ihn mit offen stehendem Mund anstarrte, obwohl die Etikette in einem solchen Fall verlangte, dass sie sich abwandte und ihn seiner Entgleisung überließ. Jedenfalls war das genau der Rat, den ihre Mutter ihr gegeben hätte. Wende den Kopf ab und schau weg. Tu so, als bemerktest du es nicht.
Natürlich wusste sie, dass Männer zu Seitensprüngen neigten, aber was ihr am meisten zu denken gab, war das lange, blonde Haar, das der Frau über die nackten Schultern fiel. Denn dieses Haar war ihr nur zu gut bekannt, weil es ihrer jüngeren Schwester Violet gehörte.
Wut kochte in Vanessa hoch. Sie wusste nicht, wie lange sie dort stand, aber irgendwann beendeten die beiden, was sie taten. Violet löste sich von Jeremy und legte sich neben ihn. Dicht aneinandergeschmiegt, steckten sie die Köpfe zusammen und flüsterten sich offensichtlich liebevolle Worte zu. Und erst in diesem Moment betrat Vanessa die Bibliothek. Dabei räusperte sie sich, und als Jeremy sie sah, griff er nach dem nächsten Stück Stoff, um seine Nacktheit zu bedecken. Dass dieser Stoff zufällig Violets Unterhemd war, ließ ihn äußerst lächerlich erscheinen. Aber Vanessa konnte der Situation nichts Komisches abgewinnen.
»Vanessa!«, sagte er. »Ich, ähm, wir .« Immerhin besaß er den Anstand, unter ihrem Blick zu erröten.
»Ich habe gesehen, was ihr getan habt«, sagte Vanessa, bevor sie tief durchatmete und sorgfältig ihre nächsten Worte wählte. »Und du sagtest, du wärst nicht interessiert an dieser Art Beziehung. Du sagtest, du glaubtest nicht an Leidenschaft.«
Er sah Violet an und wandte sich dann wieder Vanessa zu. »Das war vorher«, murmelte er und senkte seinen Blick.
»Vor dem hier?«, fragte sie und deutete auf den Boden, auf dem sie saßen. »Vor heute Nacht?«
»Nun ja . bevor ich Violet begegnete.« Er errötete noch heftiger und drückte das Hemd an seine Brust.
Waren sie schon die ganzen sechs Wochen zusammen gewesen, seit Jeremy in London war? Vanessa hätte sich gern gesetzt, um ein paarmal tief durchzuatmen und so lange über die Lage nachzudenken, bis alles vielleicht einen Sinn ergab.
»Wir haben uns verliebt, Vanessa.« Jeremy schüttelte den Kopf, und sein Gesichtsausdruck kam Selbstmitleid jetzt bereits gefährlich nahe. »Es tut mir leid. Es kam ganz unerwartet.«
Vanessa veränderte ihre Haltung und verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Verliebt. Noch etwas, woran du angeblich nicht glaubtest. Und wann wolltet ihr beide mir diese kleine Neuigkeit erzählen?« Sie trat einen Schritt vor. »An unserem Hochzeitstag?« Die Empörung, die in ihr gebrodelt hatte, schwoll zu ungebremster Wut an. »Nach der Hochzeit? Oder hattet ihr vor, die Sache einfach zu verschweigen und darauf zu hoffen, dass ich nichts bemerken würde?«, fragte sie, wohl wissend, dass ihre Stimme lauter wurde.
Die ganze Zeit saß Violet nur da und sagte nichts, ja, sie besaß nicht einmal den Anstand zu erröten. Sie vermied es nur, Vanessa anzusehen.
»Ich weiß es nicht«, war alles, was Jeremy zu erwidern wusste.
Vanessa wartete nicht auf weitere Erklärungen, sondern drehte sich um und ging. Sie wusste nicht, wer von beiden sie wütender gemacht hatte. Sie mochte Jeremy und hatte geglaubt, ihre Beziehung gründete auf gegenseitigem Interesse und Respekt. Was Violet anging, so hatten sie das gleiche Blut in ihren Adern, eine gemeinsame Kindheit und gemeinsame Erinnerungen. Zugegebenermaßen waren diese Dinge die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Schwestern, aber sie war immerhin eine Familienangehörige.
In ihrem Schlafzimmer zog Vanessa die Tür hinter sich zu, öffnete ohne Zögern ihre Truhe, die schon einen Teil ihrer Aussteuer enthielt, und begann achtlos Kleidungsstücke hineinzuwerfen. Violet war die jüngste der drei Pembrooke-Schwestern und zweifellos die attraktivste. Und auch die lebensfroheste. Sie war temperamentvoll und verwöhnt, und die Menschen, vor allem die Männer, liebten sie.
Vanessa liebte sie auch. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit waren sie Schwestern, und was Violet ihr angetan hatte, war der ultimative Verrat.
Drei Stunden später, als die Kutsche sich endlich anschickte, die London Street hinunterzurumpeln, wagte Vanessa nicht, aus dem kleinen Fenster zu blicken, aus Angst, das schmerzerfüllte Gesicht ihrer Mutter zu sehen oder, was noch schlimmer wäre, das erleichterte ihres Verlobten. Sie war jetzt ganz offiziell eine Braut, die vor ihrer Hochzeit davongelaufen war.
Bis zum Morgen würde jedoch hoffentlich niemand merken, dass sie verschwunden war. Sie nahm ihre Brille ab und reinigte die Gläser an ihrem Rock. Gott, was für einen Skandal das auslösen würde! Vanessa seufzte schwer. Sehr oft war es der Mann, der den Fehltritt beging, und trotzdem war es stets der Ruf der Frau, der ruiniert wurde.
Na ja, daran war nichts zu ändern. Vanessa setzte ihre Brille wieder auf und straffte die Schultern. Jeremy P. Morris. Wie sorgfältig hatte sie ihn als ihren zukünftigen Partner ausgewählt! Ein amerikanischer Wissenschaftler, der Geld für seine Forschung brauchte - mit ihrer Mitgift wäre er finanziell sehr gut versorgt gewesen, und zusammen hätten sie große wissenschaftliche Entdeckungen machen können.
Sie zupfte ein loses Fädchen von ihrem Oberteil und wickelte es um einen Finger. Jeremy war ihr geradezu perfekt erschienen. Besonnen, analytisch, intelligent und gänzlich uninteressiert an den Oberflächlichkeiten des Lebens, die heutzutage die meisten Menschen so in Anspruch nahmen - Liebe, Lust und Ähnliches. In diesen Dingen hatte er völlig mit ihr übereingestimmt. Vanessa hörte auf, den Faden um ihren Finger zu wickeln, und zerknüllte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie hatte Jeremy wirklich für den perfekten Ehemann für sie gehalten.
Sogar mit dem Gedanken an den Beischlaf mit ihm hatte sie sich abgefunden, weil sie weder von Leidenschaft noch Selbsttäuschungen wie Liebe geplagt werden würden, sondern geschlechtliche Beziehungen ausschließlich zu Fortpflanzungszwecken unterhalten würden. Jeremy hätte einen guten Vater abgegeben und ihren Kindern alles über die wichtigen Dinge im Leben beibringen können. Aber jetzt hatte sie ihn in den Armen ihrer Schwester erwischt. In einer leidenschaftlichen Umarmung, splitterfasernackt und unter lustvollem Gestöhne. Vanessa schüttelte den Kopf, um das Bild aus ihrem Bewusstsein zu vertreiben.
Wenn irgendjemand eine leidenschaftliche Reaktion bei Jeremy hatte herbeiführen können, war es Violet. Welche Wahl hatte das Vanessa gelassen? Natürlich hätte sie die Augen vor der Realität verschließen und trotzdem den Mann heiraten können, den sie für den Richtigen für sich gehalten hatte. Aber dann wäre ihre Schwester unglücklich gewesen. In gleichem Maße wie ihr Ehemann. Und wohin hätte das geführt?
Offenbar hatten die beiden etwas ganz Besonderes zusammen gefunden. Ob es länger anhalten würde als eine Sternschnuppe, bezweifelte Vanessa. Aber wer war sie, um zwei Menschen im Weg zu stehen, die sich vormachten, sie liebten sich? Wenigstens hatte sie die Wahrheit gerade...
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