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Vier Elitestudenten, vier tödliche Geheimnisse und riskante Challenges - Bestsellerautorin Ayla Dade garantiert Nervenkitzel, Spice und Dark-Academia-Vibes Sie dürfen einander nicht vertrauen. Aber was passiert, wenn sie sich näherkommen, als gut für sie ist? Harvard University, Boston: Statt Fleiß und Tugendhaftigkeit regieren exzessive Partys und riskante Challenges in der elitären Studentenverbindung Alpha Phi Omega. Jeder will Teil des Hypes sein und seine Challenge live in der App Whispers filmen. Was als Spiel beginnt, gerät außer Kontrolle, als die vier Studenten Willow, Benedict, Deepika und Jacob in Langdell Hall ihren Mitspieler Henry tot vorfinden.
Sie sind schockiert – aber auch erleichtert, denn alle vier verbindet ein skandalöses Geheimnis mit dem Toten. Doch die mysteriöse Noktura hat ihre Augen und Ohren überall: Sie offenbart ihnen, dass einer von ihnen Henrys Mörder ist – und dass sie ihre Geheimnisse nur dann nicht verrät, wenn sie brav ihr dunkles Spiel weiterspielen. Den vier Studenten bleibt keine Wahl: Immer riskantere Challenges rauben ihnen den Verstand und treiben sie zueinander. Schon bald können sie nicht mehr unterscheiden: Sind die verzehrenden Gefühle füreinander echt - oder der gefährliche Versuch, die Geheimnisse der anderen auszuspionieren?
Leidenschaftliche Gefühle. Abgründige Geheimnisse. Überraschende Twists. WHISPERS wird dich mit Spice und Spannung fesseln!
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Es war ein Harvard-Schal.
Die erste molekulare Verbindung mit der Natur dieses Planeten, nachdem ich aus dem Geburtskanal gezogen wurde, war nicht das Keratin der Haut meiner Mutter, sondern Zellulose. Genauer gesagt Baumwolle. Noch genauer gesagt: ein Harvard-Schal.
Ja, mein Ivy-League-Dad war so stolz auf sein runzliges Wesen, dass er die Taufe vorzog und sein schmieriges Neugeborenes statt Wasser mit Harvard-Fasern segnete.
Und das war erst der Anfang.
In einem Harvard-Body habe ich laufen gelernt, jedem Sonnenstrahl mit einer Harvard-Cap gestrotzt, und in meiner Schultüte zur Einschulung war eine Harvard-Trinkflasche. Ich habe sie niemals gewechselt und benutze sie noch heute.
Zu sagen, ich hätte mich auf das erste Semester an der Harvard Law School vorbereitet, wäre untertrieben. Ich habe mich nicht nur vorbereitet. Ich kannte jeden Kurs, der hier gelehrt wird, vor meinem zwölften Geburtstag, und habe das Constitutional Law abends vor dem Einschlafen gelesen, bevor ich mir vorgestellt habe, wie ich selbst den Hammer schwinge und von bunten Einhörnern in Richterrobe gefeiert zur Justitia getragen werde.
Und das alles, um jetzt, in dieser lebenswichtigen Vorlesung zum Zivilprozessrecht, jedes Wort von Prof. Dr. Hartfield auszublenden und stattdessen Benedict King anzustarren.
Benedict King.
Manchmal frage ich mich, ob sein Nachname wusste, dass er ihm gehören müsste, weil es so passend ist. Er ist nicht nur an der Law School der König, sondern auf dem ganzen Campus. Star-Quarterback von Harvard Crimson, obwohl Freshmen so gut wie nie ins Team kommen, das Objekt besessener Begierde aller Studentinnen und unter den Kerlen das Vorbild, zu dem sie alle aufsehen.
Für mich ist er jemand, um den ich einen weiten Bogen mache. Was sich als schwierig erweist, weil er mein Mitbewohner im Verbindungshaus ist. Und Mitglieder der Alpha-Phi-Omega-Verbindung, die für Einheit in Vielfalt steht, sollten eher händchenhaltend einen Kreis bilden und unsere sozialen und ethnischen Unterschiede lächelnd verschwimmen lassen statt sich zu ghosten.
Lässig sitzt er in dem alten Holzstuhl in der Reihe vor mir, schabt mit seinem Nike über den roten Teppich und kaut auf einem Fineliner herum, während er Professor Hartfields Vortrag lauscht. Sein braunes Haar steht genauso wild zu Berge wie heute Morgen, als ich ihn nur in Boxershorts aus seinem Zimmer habe kommen sehen, und das Licht, das durch die Fenster scheint, lässt seine grünen Augen funkeln.
»Wenn wir über Kausalität im Deliktsrecht sprechen«, sagt Dr. Hartfield, deutet mit der Fernbedienung auf seine Fallfolie und lockert mit der anderen seine Krawatte, weil er voll in seinem Element ist, »müssen wir also nicht nur fragen, ob das Handeln des Beklagten den Schaden des Klägers tatsächlich verursacht hat .« Plötzlich wirbelt er herum und deutet mit seiner Fernbedienung auf mich, als würde er mich mit ihr erdolchen wollen, weil ich Benedict angestarrt habe. »Sondern was noch, Miss Sullivan?«
Mein Name kommt nur verzögert bei mir an. Als ich zusammenzucke und mich abwende, hat Benedict seinen Kopf schon gedreht und mich dabei erwischt, dass ich ihn angegeiert habe wie eine sabbernde Bulldogge.
»Miss Sullivan?«
Panisch sehe ich Dr. Hartfield an. »Ja?«
»Kausalität«, entgegnet er. »Nicht nur die Handlung des Beklagten, sondern was noch ist relevant?«
»Ach so. Ja, natürlich. Ähm .« Ich richte mich in meinem Stuhl auf und kralle meine Nägel in den Stoff meiner Baggyjeans. Im Augenwinkel erkenne ich, dass Ben mich immer noch ansieht. Sein Blick nagt an mir wie eine blutsaugende Stechmücke. »Ob die Handlung rechtlich gesehen eine ausreichend direkte Ursache war, um, ähm, die Haftung zu begründen.«
»Korrekt.« Anerkennend neigt der Professor den Kopf, nur um im nächsten Moment nachtragend den Mundwinkel zu heben. »Aber Sie werden keine Jury mit stotternden Ähms überzeugen, Miss Sullivan.«
Mein Schädel wird noch heißer, ein gieriger Vulkan, der zu viel scharfes Curry gefressen hat, aber Dr. Hartfield erlöst mich, indem er wie jedes Mal zum Ende einer Vorlesung zu seiner Folie mit dem Leitspruch der Austin Hall wechselt:
AND THOUGH SHALT TEACH THEM ORDINANCES AND LAWS AND SHALT SHEW THEM THE WAY WHEREIN THEY MUST WALK AND THE WORK THAT THEY MUST DO
Es ist ein biblisches Zitat aus dem Buch Exodus 18:20.
Und du sollst sie die Satzungen und die Gesetze lehren und ihnen den Weg zeigen, auf dem sie wandeln müssen, und das Werk, das sie tun müssen
Das weiß ich ziemlich genau, weil meine Eltern nicht nur Harvard sondern auch den katholischen Bibelunterricht sehr ernst genommen haben.
»Denken Sie immer dran: Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe. Und nächste Woche will ich Sie alle in den richtigen Schuhen sehen.« Hartfield zwinkert. »Sie sind entlassen.«
Das übliche Summen meiner Kommilitonen schwebt an die gewölbte Decke des Vorlesungssaals, während sie sich aus den Klappstühlen erheben. Schnell werfe ich Schreibblock und Kugelschreiber in den Rucksack und springe auf, den Blick auf Ben gerichtet. Ich muss ihn erwischen, bevor er von seiner Fanbase umgeben ist. Er darf mir nicht entkommen. Das war für heute unser letzter Kurs zusammen, und er muss .
»Hey, Willow, warte.«
Ein Kälteschauer rieselt meine Wirbelsäule hinab. Ich habe nur einen schnellen Blick für Henry übrig, der sich an einer Reihe Studierender vorbeidrängelt. Er hat seine Ledertasche über die Schulter geschoben, trägt das übliche Poloshirt und Chino mit Hosenträgern und hat das Haar wie immer mit einem Seitenscheitel ordentlich gekämmt. Er sieht exakt so aus, wie der Sohn der Dekanin der Harvard Business School aussehen sollte.
»Sorry, muss los.« Ich spreche so leise, dass ich keine Ahnung habe, ob Harvards Musterstudent und Jahrgangsbester Henry Vanderbilt mich überhaupt versteht.
Ein Kommilitone hinter mir schnaubt verärgert, als Henry an ihm vorbeigreift und mein Handgelenk streift. »Willow, bitte.«
»Keine Zeit«, presse ich hervor und stolpere aus dem historischen Vorlesungssaal der Austin Hall. Vor mir erstreckt sich der Flur, durchzogen von Licht, das durch die Fenster hereinfällt und den Holzboden glänzen lässt. Die Wände sind verziert, mit dunklem Holz getäfelt und mit Porträts ehemaliger Rechtsgelehrter geschmückt. Sie starren mich mit ihren Blicken nieder, als würden sie sagen: Du, Willow Sullivan, rennst jemandem wie Benedict King hinterher? Wir hätten mehr von dir erwartet.
Ich schiebe mich an meinen Kommilitonen vorbei. Die Teppiche dämpfen meine Schritte. Ich halte mich an dem Galeriegeländer fest, damit mein winziges Ich nicht aus Versehen niedergetrampelt wird, bis ich Ben entdecke. Lässig geht er die Treppe runter. Ich könnte ihn rufen, aber das wage ich nicht. Der Flur ist überfüllt, und alle würden sich fragen, warum das schielende Mädchen mit der riesigen Brille, die ihr halbes Gesicht verdeckt, und den Jungsklamotten, die vor zehn Jahren angesagt waren, plötzlich verzweifelt nach dem King ruft, als wäre das hier eine Ivy-League-Version von Eine wie Keine.
Ben schlendert über den Teppich der Stufen und geht ins Foyer. Über ihm erstrecken sich die Rundbögen wie eine Krone, die die architektonische Pracht von Austin Hall symbolisiert. Eine Brücke in den Himmel für jeden Gelehrten, der dem Recht sein Leben verschrieben hat. Sie passen zu Ben, weil er der König von Harvard ist. Gleichzeitig passen sie nicht zu ihm, weil er ein Sünder ist.
Ben klatscht seinen Kumpel ab, Nolan Ashford, ebenfalls Footballspieler von Harvard Crimson. Wide Receiver.
»Wir sehen uns später«, ruft Ben.
Nolan schneidet eine obszöne Grimasse. »Wehe, du kommst zu spät, weil du Macks noch knacken willst.«
»Mackenzie lernt in der Widener Library.«
Nolan lüpft die Brauen. »Das war letzte Woche kein Hindernis für euch.« Er zwinkert. »Hat mir ein Vögelchen gezwitschert.«
»Und das Vögelchen ist zufällig die Bibliothekarin der Widener, die du geknackt hast.«
»Was soll ich sagen?« Nolan geht rückwärts durch die Lobby und hebt grinsend die Arme. »Sie ist heiß, Mann!«
»Sie ist über vierzig.«
»Und heiß!« Lachend verzieht Nolan sich durch die hölzerne Rundbogentür nach draußen.
Ich versuche, Benedict nicht zu verlieren, aber ich bin ein Zwerg von eins achtundfünfzig. Die anderen Studierenden ragen wie eine Mauer vor mir auf, und auch wenn einige sich in den Erkern hinter dem Stützbalken verkriechen, kann ich ihn nicht mehr sehen.
»Verdammt!«, stoße ich aus, als ich ins Freie trete. Vor mir erstreckt sich der Campus der Harvard University, ein Netz aus gepflasterten Wegen und sattgrünen Rasenflächen, gesäumt von historischen Gebäuden. Harvard Law ist eine eigene Welt, eingefasst von der riesigen Bibliothek in Langdell Hall und dem Littauer Center, in dem die Grads jedes Jahr stattfinden. Es ist das Gebäude, das ich als Kind wieder und wieder und wieder gemalt habe und das aussieht wie das Weiße Haus vom Präsidenten. Wir sind im Nordwesten vom Campus. Lange bevor ich hier angefangen habe, kannte ich jedes Institut auf dem Campus auswendig: Das Herzstück Harvard Yard ist der Ort, an dem die Touristen ihre...
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