Schweitzer Fachinformationen
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Zielstrebig, frech und unternehmungslustig: Die junge Provinzjournalistin Sofia Interrante ist nicht auf den Mund gefallen. Als sie einen Artikel über einen berühmten Sternekoch schreiben soll, fehlen Sofia jedoch zum ersten Mal die Worte. Der Star ist kein geringerer als Manlio Bivaldi. Sofort hat Sofia das Bild des pickeligen Klassenstrebers vor Augen, der sie in Griechisch und Latein abschreiben ließ. Sofia hatte das, was Manlio betrifft, in der Vergangenheit begraben. Zwischen ihnen gibt es ein Geheimnis, dass sie nie jemandem anvertraut hat. Aber das Leben schenkt uns oft, völlig unerwartet, eine zweite Chance. So finden sich Sofia und Manlio vor Kochtöpfen mit Tomatensoße wieder. Zwischen Erinnerungen und sinnlichen Entdeckungsreisen werden sie von einer schwindelerregenden Leidenschaft überwältigt.
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Endlich komme ich bei der Eröffnungsfeier an. Der Bürgermeister, Onkel des Künstlers, hat bereits das Wort ergriffen und ist dabei, die Bilder seines Neffen zu beweihräuchern, als wären sie Werke von LaChapelle. Der ist immerhin mit Bildern von nackten männlichen Körpern berühmt geworden, während der Neffe des Bürgermeisters nur rote Sonnenuntergänge und blasse Sonnenaufgänge verewigt, die ehrlich gesagt todlangweilig sind. Wenigstens gibt es einen schön gedeckten Tisch mit Salzgebäck und bunten Cocktails. Ich kann warten.
Auch anlässlich der Eröffnungsfeier des neuen Recherchezentrums über die Rekonstruktion von Kniegelenken, Prothesen und der dazugehörigen Rehabilitationseinrichtung war ich in die Universität gegangen. Zumindest handelte davon der Artikel, den ich für die Zeitung geschrieben habe. Natürlich war Dr. Bignardi auf der Titelseite, da er die Geldmittel für das Projekt beschafft hatte.
Damals waren eine Menge Kollegen der örtlichen Presse, der nationalen Zeitungen und von den medizinischen Fachzeitschriften anwesend. Man kam sich vor wie bei der Prämiere eines Films, der für den Oskar nominiert ist. Bignardi war mit entschlossenem und zielsicherem Schritt den Flur entlanggekommen. Es fehlte nur der rote Teppich, um sein Erscheinen à la Brad Pitt zu vervollständigen. Eine kleine Gefolgschaft aus Spezialisten hinter ihm schaute ihn mit verträumten Blicken an.
Ich hatte ihn von der hintersten Ecke des Saales aus gesehen. Ich stehe immer am Ende eines jeden Saales, da ich fast immer zu spät komme und die Stühle dann schon alle belegt sind. Auch damals hatte ich mich hinter dem unvermeidlichen Ficus Benjamini am Eingang versteckt.
Ein schöner Mann, war mein erster Gedanke. Vierzig bis fünfundvierzig Jahre, nicht älter. Helle Haare bis zur Schulter, absichtlich unrasierter Bart vom Vortag. Ich wusste sofort, dass sein scheinbar ungepflegtes Aussehen das Ergebnis einer besonderen Pflege war. Was ihn cool aussehen ließ. Das konnte er gut.
Er ist über ein Meter neunzig groß, breite Schultern, wie einer, der in jungen Jahren viele Stunden beim Schwimmen verbracht hat. Kräftige Arme, wahrscheinlich durch Golf spielen trainiert, schlicht gekleidet. Trotz allem war zu erkennen, dass die Kleidung, inklusive Church Schuhen, einen Wert von dreitausend Euro locker überschritt. Die Rolex an seinem Handgelenk nicht mitgerechnet, die mit goldenen Reflexen unter seiner Manschette hervorblinzelte und damit ihre Echtheit bestätigte.
Der gelbgoldene Trauring war schmal und kam an seiner sehr gepflegten Hand bestens zur Geltung. Die Finger waren wie die eines Pianisten, schmal und perfekt. Mit ihnen konnte er sicher auch die Tasten des weiblichen Körpers bestens bespielen. Ich irrte mich nicht, wie ich noch am selben Tag herausfinden sollte.
Auch dort gab es ein reichhaltiges Buffet, und es war der Tisch mit den Aperitifs, an dem wir Schulter an Schulter zusammenfanden. Der Kellner fragte mich, ob ich meinen Aperitif mit oder ohne Alkohol wünsche. Er war gerade dabei, mir einen Saft aus einer Kristallkanne einzuschenken. Ich hielt einen Teller aus weißem Porzellan in den Händen, der mit Salzgebäck, Mini-Brötchen und anderen Leckereien beladen war.
»Bitte mit Alkohol, nur mit Alkohol«, antwortete ich, während ich den Kellner anschaute, um ihn davor zu warnen, mir bloß nicht diesen Mist mit den schwimmenden Erdbeeren einzuschenken.
»Endlich eine Frau, die richtig isst«, hörte ich eine Stimme hinter meinem Rücken.
»Sehr erfreut. Roberto Bignardi. Und Sie sind?«
Mit einem großen Bissen Blätterteig im Mund, kurz vor dem Ersticken, gab ich ihm die Hand. Gerade noch rechtzeitig konnte ich den Bissen hinunterschlucken.
»Sofia Interrante vom Eco«, antwortete ich prustend.
»Entschuldigen Sie mich, aber dieses Essen ist wirklich köstlich. Ich konnte mich nicht entscheiden, also habe ich meinen Teller mit allem gefüllt, was es gibt«, fügte ich hinzu.
Er musterte mich von Kopf bis Fuß, dann lächelte er.
»Ihre Figur leidet darunter aber nicht, wie ich sehe.«
In einem Zug trank ich die Hälfte meines Aperitifs, der ziemlich stark war. So stark, dass er selbst ein Pferd hätte betäuben können. Aber irgendwie musste ich die Brösel des Blätterteigs hinunterspülen, um seinen schönen Kaschmir-Pulli nicht zu bekleckern.
»Ich besitze wohl einen guten Stoffwechsel, den habe ich von meiner Mutter geerbt. Außerdem habe ich einen eisernen Willen, deshalb jogge ich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde. Na ja, nicht wirklich jeden Tag, aber sobald meine Arbeitszeit es zulässt.«
»Für mich das Gleiche wie . Frau oder Fräulein?« bestellte er beim Kellner und wandte sich dann wieder zu mir.
Ich lächelte. Da haben wir es. Seit kaum einem Monat bin ich wieder Single, und schon habe ich den nächsten Fisch an der Angel. Kein schlechter Fisch, wenn man den Ehering an seinem linken Ringfinger ignoriert.
Ich gehöre definitiv zu denjenigen, die darüber hinwegschauen können. Genauer gesagt, ich bevorzuge sogar verheiratete Männer. Männer, die bereits eine Frau zum Waschen ihrer Unterwäsche und ihrer Socken haben, da ich dies für niemanden mache.
»Fräulein. Auch wenn dieses Wort schon lange nicht mehr üblich ist. Wenn ich mich nicht irre, wurde dieses Wort abgeschafft«, antwortete ich.
»Ja, aber es ist immer gut zu wissen, woran man ist, denken Sie nicht?«
»Ich denke schon«, erwiderte ich, während ich auf seinen Ehering starrte. Er lächelte, um anzudeuten, dass er verstanden hatte.
Das hatten wir also geklärt! Ebenso war damit geklärt, dass es keinen von uns interessierte, welche sonstigen Bindungen jeder besaß.
»Haben Sie Ihren Artikel bereits geschrieben?«
»Ich habe mir Notizen gemacht«, sagte ich und deutete auf das schwarze Moleskine-Notizbuch.
»Hm, das ist wohl Hemingways berühmtes Notizbuch«, sagte er, vielleicht, um mich zu beeindrucken.
»Nun ja, seins nicht gerade. Es wäre schön, wenn es das wäre«, antwortete ich. Er lachte laut, aber freundlich los.
»Natürlich, wie dumm von mir.«
Wir redeten einige Minuten weiter, und wie so oft brachte ich meine Journalisten-Kollegen, die irgendwelche persönlichen Fragen an ihn stellen wollten, dazu, mich zu hassen. Professor Doktor Bignardi schien nur mir die Einzelheiten seiner Arbeit erzählen zu wollen.
»Für die Rehabilitation des Knies haben wir Geräte der neusten Generation gekauft. Unsere Universität wird ein Ort bester Arbeit sein .«
»Fußballspieler, Basketballspieler, Skifahrer und Rugbyspieler werden glücklich sein.«
»Nicht nur sie, hoffe ich.«
»Würden Sie Francesco Tottis4 Knie oder das von Frau Maria De Filippi5 ablehnen, wenn Sie beide gleichzeitig auf ihrem Operationstisch liegen hätten?«, fragte ich.
Er lächelte und zwinkerte mir zu.
»Ich würde versuchen beide zu operieren, wenn allerdings das Knie von Frau De Filippi Ihres wäre, würde ich das von Totti ablehnen.«
»Schwören Sie es?«, ging ich auf seine Anmache ein.
»Ich schwöre es bei dem Recherchezentrum. Übrigens, möchten Sie es besichtigen? Ihre Kollegen haben es bereits vor der Pressekonferenz gesehen. Sie waren nicht da, das hätte ich sonst bemerkt.«
»Chronische Verspätung, nicht heilbar.«
Nein, ich hatte ehrlich gesagt keine Lust, aber neugierig war ich doch. Ich würde es in meinem Artikel ergänzen. Wenn, dann wollte es jedoch mit ihm zusammen besichtigen. Vielleicht wäre ich dann in der Lage, auch etwas über den hübschen Doktor hinzuzufügen.
»Verbleiben wir so: Wir beenden erst die Eröffnung, und wenn Sie die Geduld aufbringen, diese halbe Stunde zu warten - ich hoffe es sehr -, werde ich Sie gern begleiten.«
»In Ordnung«, sagte ich, »ohne meinen Artikel erscheint die Ausgabe nicht und ich habe noch einige Stunden Zeit.«
Widerwillig ging er zu den anderen Journalisten zurück, und ich machte mit meiner Snacktour und den alkoholischen Aperitifs weiter. Nach vier Gläsern und ein paar mit Zucchini beladenen Tellern, die wirklich köstlich waren, war er, ohne dass ich es bemerkt hatte, wieder neben mir.
»Ist die halbe Stunde schon um?«, sagte ich lächelnd. Ich fühlte mich leicht. So leicht, wie man sich nach dem Genuss von Alkohol fühlt.
Vielleicht hätte ich nach dem dritten Glas aufhören sollen. Aber es war gut so.
Ich kann sehr gut mit einem beginnenden Rausch umgehen. Das Ende bereitet mir mehr Probleme, dann, wenn der Rausch in Wehmut übergeht. Ich gehöre zu denjenigen, die einen traurigen Rausch durchleben. Was soll ich dagegen tun? Aber während der ersten halben Stunde fühle ich mich wirklich wie im Himmel.
Alle anwesenden Gäste hetzten aus dem Saal und so blieben wir alleine zurück. Nur wir zwei am Tisch mit den Aperitifs und dem Kellner, der mich schief anschaute. So als würde er mich um Erlaubnis fragen, gehen zu dürfen. Oder vielleicht wünschte ich noch ein Glas? Mit einem Lächeln bedeutete ich ihm: »Genug, danke«.
Doktor Bignardi nahm mich am Arm und begleitete mich einen mit Neonlichtern beleuchteten, zehn Meter langen Flur entlang.
Wir sagten nichts, ich ließ mich führen. Er machte vor einer weißen Tür Halt.
»Da sind wir! Das ist unser neustes Schmuckstück«, sagte er, öffnete die Tür und zeigte mir das Innere eines mit Geräten gefüllten Saales. Noch nicht einmal in einer Million Jahren würde ich verstehen, wozu sie alle nützlich waren.
»Wow, es sieht mehr nach einem Spa als nach einem Recherchezentrum aus«, sagte ich und deutete auf den mit Wasser gefüllten Pool, der mit kleinen weißen und...
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