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Folge 48 der britischen ErfolgsserieAls der weltberühmte Zauberer Ludovico Visconti tot auf seinem Landsitz Compton Manor aufgefunden wird, scheint zunächst nichts verdächtig. Offenbar starb der alte Mann an einem Herzinfarkt. Seine langjährige Assistentin wird jedoch misstrauisch und bittet Jack und Sarah, Nachforschungen anzustellen. Aber in der Welt der Magie ist vieles anders, als es auf den ersten Blick scheint - und Zaubertricks können tödlich sein ...
Über die Serie: "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...
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Ludovico Visconti stellte sein Portweinglas auf einen kleinen Tisch, der einzig dem Zweck diente, solch ein zartes Glas zu tragen, und schaute sich in seinem Wohnzimmer um.
Nicht zum ersten Mal erinnerte er sich daran, wie es hier ausgesehen hatte, als er Compton Manor vor zehn Jahren gekauft hatte: die freigelegten, völlig geschwärzten Deckenbalken, der überwältigende Gestank, der von Löschwasser komplett ruinierte Fußboden.
Es war sogar erwogen worden - dem übereifrigen Makler zufolge -, das Haus abzureißen. Und, dachte Visconti, vermutlich irgendeine moderne Monstrosität an seine Stelle zu setzen.
Aber natürlich war er dann auf der Bildfläche erschienen. Er hatte sein Bestes getan, seine Identität zu vertuschen, denn immerhin war er ein bekannter Star. Um nicht zu sagen - und er wagte es kaum zu denken -, der bekannteste Magier der Welt. Bekam ein Verkäufer diese Information, schoss der Preis für jede ausgebrannte Ruine ohne Frage in die Höhe.
Und selbstverständlich hatte der Makler - ein verschlagen wirkender Kerl namens Cauldwell - trotz strikter Anweisungen verraten, wer sich für die Immobilie interessierte.
Am Ende zahlte Visconti Millionen.
Andererseits mangelte es mir zu der Zeit auch nicht an Millionen, dachte er lächelnd.
Und welche Wunder er an diesem Wrack von einem Herrenhaus gewirkt hatte!
Es handelte sich keineswegs um einen klassischen Wiederaufbau. Nein, er hatte Compton Manor so gestaltet, dass jeder es beim Betreten sofort als das Heim eines Magiers erkannte.
Ein Gebäude so prachtvoll und verblüffend wie seine klügsten Illusionen und mit Geheimnissen, die niemals enthüllt würden . niemandem.
Er liebte es.
Und ein Verkauf war kein Thema für ihn. Dies war sein Zuhause - sein letztes. Ein Ort nicht nur für ihn, sondern auch für seine beachtliche Sammlung aus einem den Wundern gewidmeten Leben. Einem Leben der Auftritte.
Und ganz der Illusion verschrieben.
Von seinem tiefen Ledersessel aus blickte er zu der Wand, an der nicht nur gerahmte Plakate seiner Vorstellungen hingen, sondern auch einige unbezahlbare Original-Ankündigungen der größten Illusionisten aller Zeiten. Houdini! Yarrow! Harry Blackstone!
Sie alle leisteten ihm bei seinem abendlichen Portwein Gesellschaft. Herren, die seine Liebe zu dem, was sie alle taten, vollkommen verstehen würden.
Magie.
Für sie und für ihn war kein Wort so wahr wie dieses.
Er wandte sich zur Wand neben ihm. Seine persönliche Memorabilia-Sammlung, die er gern seine Trophäenwand nannte.
Schwarz-Weiß-Fotos, auf denen sein Leben der Magie festgehalten war.
Plaudernd mit der Queen, nachdem er der Haupt-Act bei der Royal Variety Performance gewesen war.
Im Weißen Haus - wo er Bill Clinton die Hand schüttelte.
Sehr viele Fotos mit Filmstars aus den langen, anstrengenden Jahren in Las Vegas.
Dann waren da die Regale mit Preisen. Seine Emmys. Sein Bafta für die beste Unterhaltungsshow.
Und schließlich, an hervorgehobener Stelle, der Magic-Circle-Preis für sein Lebenswerk.
Was für kostbare Erinnerungen!
Er nahm ein Taschentuch hervor und tupfte sich die Augen, bevor er den letzten Schluck Portwein trank und das leere Glas auf den Tisch stellte.
Genug davon. Zeit fürs Bett.
Ludovico stand aus dem Sessel auf. Trotz seines Alters war er noch sehr beweglich. Die vielen Jahre, in denen sich zu verdrehen wesentlich für seine dramatischsten Nummern gewesen war, hatten ihn in Form gehalten - obgleich seine Knie sich beschwerten, wenn er seine regelmäßigen Übungen vor dem Schlafengehen machte.
Er blickte sich ein letztes Mal in dem großen, so vertrauten und so tröstlichen Wohnzimmer um.
Dann schaltete er die Tischleuchten aus und schritt über den dicken Teppich nach draußen in die große Diele. Er schloss die Tür hinter sich.
Das Treppengeländer sah wie aus gedrechseltem Mahagoni aus, allerdings drehten und bogen sich die Spindeln wie der Handlauf, wenn man ihnen zu folgen versuchte.
Doch Ludovico ließ ohnehin so gut wie nie jemanden nach oben.
Bei Gelegenheiten, zu denen er unbedingt einladen musste - beispielsweise einen Kollegen, der ebenfalls auf den großen Bühnen der Welt aufgetreten war -, wurde jedem Gast schnell klar, dass dieser Handlauf ein unmögliches, raffiniertes Rätsel war.
Man konnte eine Menge Zeit damit verbringen, enträtseln zu wollen, wo ein Abschnitt gewundenes Holz endete und der nächste anfing, ohne je die Antwort zu entdecken.
Ludovico ging die Treppe hinauf, vorbei an klassischen Gemälden, auf denen die Fähigkeiten (und der Aberglaube) dargestellt waren, die Zauberern zugeschrieben wurden.
Doch ganz oben erschrak er - und wäre beinahe gefallen!
Von einem massiven Schrank im Flur kam ein schwarzer Schatten angeflogen und landete zu Ludovicos Füßen wie ein spukender Geist.
Seine Katze Midnight versteckte sich gern in irgendwelchen Winkeln des Hauses, um überraschend hervorzuschießen - warum auch immer.
Und Ludovico liebte es!
Könnte er ein passenderes Haustier besitzen?
Midnight schaute auf, als Ludovico sich bückte: Ein Streicheln über den pechschwarzen Kopf des Tiers, dem der kleine weiße Kreis um ein Auge ein wahrhaft dramatisches Aussehen verlieh.
»Braves Kätzchen«, sagte er. Die Katze stimmte mit einem einzelnen Maunzen zu, ehe sie davonhuschte - anscheinend war ihr Werk für heute Abend getan.
Doch wie Ludovico bald feststellen sollte, war dem nicht so.
Er ging den Flur entlang, in dem hier und da Wandtische mit seltsamen, verwirrenden Statuen standen, und dann rechts einen anderen Korridor hinunter, der von seinem Schlafzimmer wegführte.
Zu seinem abendlichen Ritual zählten Dinge, die er gern tat, jedoch auch einige, die er tun musste. Wie jemand, der nach seinen teuren Sprösslingen sieht, dachte er, um sicher zu sein, dass sie friedlich träumen.
Er kam an seiner Bibliothek vorbei, in der sich unersetzliche Bände über die Geschichte und die Praxis des Zauberns im Laufe der Jahrhunderte befanden - einschließlich des ältesten Werks übers Zaubern, des passend betitelten Hocus Pocus aus dem Jahr 1635.
Dann erreichte er die schlichte Eichentür, von der jeder annähme, sie würde in ein Gästezimmer führen.
Ludovico griff nach dem Knauf. An dieser Stelle musste er immer lächeln, täte es ein simples Drehen doch nie und nimmer, um die Tür zu öffnen.
Bei dem Knauf handelte es sich um ein raffiniertes Schloss, das Ludovico eigens in Brügge hatte fertigen lassen. Der Schlosser hatte sich eindeutig gewundert, warum er solch eine Vorrichtung überhaupt wollte.
Eine Drehung nach links, eine nach rechts, und wenn sie einrastete, noch eine nach rechts.
Noch einmal vor und zurück, bis die versteckten Zuhaltungen im Schloss aufsprangen.
Und Visconti sein Lieblingszimmer in seinem perfekten, ungewöhnlichen Heim betreten konnte.
Ein Spiegelkabinett.
Beim Öffnen der Tür ging drinnen das Licht an, und auf einmal blickten ihm Dutzende Bilder seiner selbst entgegen, und es schien unklar - sofern man mit diesem Raum nicht vertraut war -, wohin man gehen sollte.
Dieses abendliche Navigieren durch das Spiegellabyrinth wurde Ludovico nie leid.
Jeden Abend brachte es ihm Freude, vor allem wenn er bedachte, was hier geschützt wurde.
Er ließ den letzten Spiegel hinter sich und trat in den erstaunlichsten Raum im ganzen Herrenhaus, wo das Licht ansprang, als wollte es ihn willkommen heißen.
Dieses Zimmer war seine Schatzkammer.
Er schaute sich die großen Wandvitrinen und die Tische mit all den Requisiten und Instrumenten an, die er in seiner langen Karriere benutzt hatte.
Manche von ihnen mit einer wundervollen Geschichte.
Die Handschellen, die der berühmte Harry Houdini verwendet hatte, als er sich aus der in Ketten gewickelten Truhe befreite.
Die sargartige Holzkiste, die Visconti für seine Illusion vom schwimmenden Kopf benutzt hatte - die jeden, der sie zum ersten Mal sah, mehr als verblüffte. Mit der richtigen Beleuchtung und Kulisse konnte sie recht beängstigend wirken.
Und unzählige Kartenspiele, jedes mit unsichtbaren Veränderungen, die unglaubliche Mentalistennummern erlaubten.
Viele hatte er schon längst aus seinem Repertoire gestrichen, denn Ludovico war es ständig um neue Effekte gegangen, darum, einer klassischen Illusion eine bemerkenswerte neue Richtung zu geben.
Jetzt betrat er den Raum wie jeden Abend, glitt mit den Fingern über den Samt eines Kartentisches und das Glas der Vitrinen, sah nach dem Bücherregal mit den Lederbänden und den antiken Artefakten.
Es dauerte nur eine Minute, dann hatte er sich vergewissert, dass seine Schätze - die fast wie Kinder für ihn waren - wohlbehalten und sicher waren.
Hier hinter Glas lag der Seidenschal, den er einst bei einem großen Auftritt vor dem Prinzen in Monte Carlo einsetzte, um eine wunderschöne Taube erscheinen und in den tiefblauen Himmel davonfliegen zu lassen.
Und auf einem besonderen Ständer befand sich eines seiner Lieblingsstücke. Der klassische und einmalige Zauberstab. Dieser allerdings ließ keine Plastikblumen hervorschnellen oder verwandelte sich in Lakritz.
Stattdessen konnte er mit einem kleinen Lichtblitz vor aller Augen verschwinden.
Der...
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