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Folge 39 der britischen Erfolgsserie
Jedes Jahr öffnet Lady Repton ihr großes Anwesen, um das "Cherringfest" zu veranstalten - das beliebteste Musikfestival der Cotswolds. Und dieses Jahr wird besonders: Nicht nur die Rückkehr der legendären und berüchtigten Hard-Rockband "Lizzard" steht auf dem Programm, sondern auch das Heimdebüt der jungen und überaus erfolgreichen neuen Gruppe "Unlost". Aber was ein Sommerwochenende mit fantastischer Musik, Essen und Spaß für alle sein sollte, kippt ins Bedrohliche, als einer der Musiker fast getötet wird. Jack und Sarah nehmen die Ermittlungen auf und versuchen fieberhaft, ein Netz aus Eifersucht, übersteigerten Egos und Rache zu entwirren, damit dieses Cherringfest nicht mit einem tödlichen Höhepunkt endet ...
Über die Serie: "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Jess Miles nahm sich kurz Zeit, um von der großen Bühne zu schauen, wobei sie ihre Augen mit einer Hand vor der Nachmittagssonne abschirmte.
Rechts und links gab es zwei deutlich kleinere Bühnen, alle zu dem Feld ausgerichtet, auf dem sich morgen um diese Zeit Tausende von Menschen einfinden würden, um das Cherringfest zu besuchen.
Sie konnte nach wie vor nicht recht fassen, dass sie hier war - eine junge Frau aus Cherringham, die bald auf dem Festival auftreten würde, zu dem sie selbst so oft als faszinierte Zuschauerin gekommen war.
Und sie würde nicht etwa auf einer der kleineren Bühnen stehen, wo neuere Bands, Comedians und sogar Zauberer auftraten, um zur entspannten Partyatmosphäre des Festivals beizutragen. Oh nein! Sie und die beiden anderen Mitglieder ihrer Band würden genau hier spielen: auf der riesigen Talbühne, auf der sie sich so klein vorkam, umgeben von Lichtern, Lautsprechern und dem Equipment für andere große Nummern.
Sie blickte hinüber zu Ryan Crocker, der einige Meter entfernt auf der großen Bühne stand und ebenfalls alles in sich aufsog.
Ryan hatte die Songs zusammen mit ihr geschrieben - und seine Stimme harmonierte perfekt mit ihrem hohen Sopran. Für Jess war er die wahrhaft treibende Kraft hinter Unlost, ihrer Band. Doch jetzt stand er einfach nur still da, was typisch für ihn war.
Sie schaute wieder nach vorn. Vor ihr am Bühnenrand, wo die Techniker unter einer Überdachung die Mischpulte aufstellten, hockte Alfie Parker, ihr Gitarrist. Er war das dritte Mitglied ihres Trios, und seine geradezu magischen Finger entlockten der uralten Gitarre sagenhafte Klänge.
Jess fühlte, wie die Härchen auf ihren Armen kribbelten. Zu gern würde sie all ihre Empfindungen in diesem bahnbrechenden Moment festhalten. Die Reise ihrer Band hierher war so plötzlich, so unerwartet und so intensiv gewesen.
Andererseits war Unlost für Jess auch von Anfang an mehr gewesen als nur eine Band.
Dies war ihre Familie. Eine Künstlerfamilie.
Und was sie selbst und Ryan betraf . Nun, ihre Beziehung war sogar noch enger.
Heute kam ihr das Leben eher wie ein Traum vor - von dem sie sich wünschte, er würde nie enden.
Sie ging ein paar Schritte auf Ryan zu. Trotz seiner ernsten, verschlossenen Haltung vermutete sie, dass es auch ihn schlichtweg umhaute.
»Das ist echt mal etwas, oder, Ryan? Cherringfest, diese Bühne?«
Er drehte sich zu ihr um.
Und sie fragte sich, wie viel von ihrem Erfolg sich der Tatsache verdankte, dass Ryan und sie nicht nur als Künstler zusammen waren, sondern auch als ein Paar.
Und sie hoffte, dass auch das nie enden würde.
Lächelnd nickte er. Doch weil Ryan nun mal Ryan war, blickte er wieder zurück zur Bühne.
»Groß, so viel steht fest. Aber der ganze Kram hier? Das sieht wie ein bescheuerter Flohmarktstand aus. Vor morgen müssen wir noch eine Menge organisieren. Die Playlist festlegen, an den neuen Stücken arbeiten, einige Zeit für Proben einschieben .«
Jess grinste. Trotz der Songs, die Ryan schrieb, war er stets der Praktiker. Sie wandte sich zu Alfie um, der so schmal und ernst war. Seine Eltern hatten gewollt, dass er Arzt wurde, aber Alfie hatte sich nie etwas anderes gewünscht, als seine Fender Stratocaster fantastisch zum Klingen zu bringen.
Bisher hatte Jess' Beziehung mit Ryan die Band nicht beeinträchtigt. Drei Amigos! Drei Künstler. Und jetzt schwangen sie sich mit dieser Buchung für das Cherringfest und dem riesigen Erfolg ihrer ersten Single zu neuen Höhen auf.
Cherringfest war bei Weitem nicht das größte Sommerfestival, doch jeder wusste, dass es wichtig war.
Ein Gig hier konnte Bands aus den winzigen Clubs auf die großen Touren katapultieren. Was bereits etliche Male passiert war: Jess konnte die Liste der Preisträger fast vollständig aufsagen, die ihren Durchbruch auf der berühmten Talbühne gehabt hatten.
Sie bemerkte, dass Ryan zu einem großen Schlagzeug sah, das auf einem mobilen Podest stand und auf dessen großer Basstrommel ein Name prangte, den jeder hier nur zu gut kannte: Lizard. Die berüchtigte Metalband - angeführt von Leadsänger Alex King - hatte in den 1990ern die Charts dominiert. Jess wusste sogar, wie der Drummer hieß: Will Dumford, der nun an den Stellschrauben der Trommeln drehte, sich vorbeugte und das Fell der Snare-Drum berührte, dann das der Toms . als würde er nach einem Puls fühlen.
Will war von hier - ebenfalls in Cherringham geboren und aufgewachsen -, und seinem Können war es zu verdanken gewesen, dass die Lizard-Hymnen ganze Stadien weltweit zum Brodeln brachten.
Allerdings war jene Ära inzwischen vorbei.
Was Lizard gewiss auch klar war. Genau genommen war neben Nostalgie der einzige Grund, dass sie noch ein »Name« waren, der Mord an ihrem Leadsänger vor fünf Jahren. Seither waren sie auf Welttournee gewesen.
Die Alex King Memorial Tour.
Eine Tour, die nie enden würde, vermutete Jess. Jedenfalls nicht, solange sie noch Geld einbrachte.
Lizard war immer noch groß genug, um zum Abschluss des Festivals am Sonntagabend zu spielen.
Jess dachte an den Kontrast zu ihrer eigenen Band. Ihr kreatives Leben, so hoffte sie, fing gerade erst an. Das von Lizard hingegen? Es war, als würde man einem Mammutstern beim langsamen Verblassen zuschauen.
»Ja, Soundcheck gleich morgen früh«, sagte Ryan und zog ein zerfleddertes Blatt Papier hervor, auf dem die wesentlichen Infos für ihren Auftritt am Freitagabend standen. »Hoffentlich schafft die Produktionsleiterin bis dahin den ganzen Lizard-Kram hier weg.«
In diesem Moment fiel Jess auf, dass jemand links hinten auf der Bühne stand, halb im Schatten des Backstagebereichs, und sich mit einer kleinen Gruppe von der Crew unterhielt.
Ein schlaksiger Mann mit wilder Mähne, der eine Lederhose trug. Eine Bierflasche in einer Hand. Das Gesicht von tiefen Furchen gezeichnet, die zu viel durchgemachte Nächte, zu viel Alkohol und Drogen in seine Haut gegraben hatten. Zu viel von allem.
Jess erkannte ihn auf Anhieb. Es war Lizards Leadgitarrist Nick Taylor.
Seit Alex King tot war, leitete er die Band, wie Jess wusste.
Und sie sah ihm an, dass er nicht froh war. Als er Jess und ihre beiden Bandkollegen bemerkte, hob er eine Hand, damit die anderen bei ihm still waren.
Dann setzte er sich raubkatzenartig in Bewegung und kam auf Jess zu.
Oder vielmehr . direkt auf Ryan.
Es dauerte eine Sekunde, ehe Ryan von dem Zettel aufschaute und den Bandleader von Lizard kommen sah.
Jess wollte zurückweichen.
Stattdessen trat sie näher zu Ryan.
Nick Taylor baute sich vor ihnen auf, und jetzt lächelte er komisch. Es war alles andere als herzlich.
»Na, wenn das nicht die verdammten Unlost sind.«
Er musste schon einiges getrunken haben, stellte Jess fest. Offenbar blieb er bei dem Lebensstil, für den die Band verschrien war.
Sie versuchte zu begreifen, was los war. Warum war er zu ihnen gekommen? Irgendetwas ging hier vor. Und es fühlte sich unangenehm an.
Sie blickte zu Ryan auf, von dem sie wusste, dass er auch bisweilen auf der Kippe stehen konnte, je nachdem, wie die Dinge liefen.
Daran arbeitete sie mit ihm.
Und es war noch nicht abgeschlossen. Aber inzwischen war er seit beinahe einem Jahr clean und nüchtern.
»Nick Taylor«, sagte Ryan, ohne auf den verärgerten Tonfall des anderen zu reagieren.
Jess sah einen anderen Mann hinter Nick auftauchen. Auch ihn erkannte sie. Karl Thorp, einst der Leadsänger einer Lizard-Coverband, der dann gebeten worden war, für Alex King zu übernehmen.
Große Fußstapfen, in die er da getreten war.
Und glaubte man den Lizard-Fans, war seine Stimme nur ein blasser Abklatsch des Originals.
Ryan streckte seine Hand vor. Nick sah sie an, als handelte es sich um eine auf seinen Bauch gerichtete Waffe.
»Echt, Leute, euer Name? Unlost? Ändert den lieber in Get Lost.« Nick schwankte und hielt seine beinahe leere Bierflasche höher. »Denn ich würde wirklich gerne sehen, wie ihr verschwindet, ihr Loser!«
Jess sah von Nick Taylor - hager, drahtig und eine riesengroße Wut ausstrahlend - zu Ryan, dessen Züge sich verfinsterten.
Alfie näherte sich Ryan von hinten und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Doch Ryan schüttelte ihn ab und machte einen Schritt auf den Lizard-Gitarristen zu.
»Hast du ein Problem, Alter? Denn falls ja, tja, dann wirst du wohl .«
Jess versuchte einzugreifen. »Ryan, lass es gut sein!«
Taylor nickte. »Ah, verstehe! Großer Mann auf der großen Bühne. Weißt du, was ich von eurer Band halte? Von eurem Kitschtrio? Ihr seid ein Strohfeuer. Heute hier, morgen jedoch .«
Jess befürchtete, dass dies reichen könnte, um Ryan zu einer unbedachten Tat zu provozieren. Und als wollte Nick Taylor unbedingt diesen Effekt erreichen, schwenkte er seine Bierflasche direkt vor Ryans Gesicht hin und her.
»Hör lieber auf das kleine Frauchen, Bübchen. Wäre ja ein Jammer, wenn du verletzt wirst, bevor du zum Spielen kommst!«
Hinter ihm machte Thorp mutig einen Schritt nach vorn. »Hey, Nick, das reicht jetzt. Komm .«
Nick drehte sich um und rammte seinen Ellbogen in die Brust des Ersatzsängers, sodass der gegen einen Kistenstapel krachte.
»Halt verflucht noch mal den Mund, Karl!«, beschied er ihm und schwenkte erneut höhnisch seine Bierflasche.
Dann, während Nick noch seinen Kopf abgewandt hatte und die Flasche nur Zentimeter von Ryans...
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