Schweitzer Fachinformationen
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Die junge Frau rannte den Kiesweg entlang und vergewisserte sich mit Blicken über die Schulter, dass ihr niemand folgte.
Ihr Herz hämmerte. Würde er heute da sein? Bei ihm wusste man nie. Reynard Chardonay war ein Rätsel. Er hatte sie wochenlang verfolgt, doch wenn sie jetzt zu eifrig wirkte, verlor er vielleicht das Interesse. Männer konnten so launenhaft sein.
Sie bog um die Eibenhecke, und dann sah sie ihn dastehen. Er trug einen pflaumenblauen Gehrock und Kniehosen. Sein Halstuch war weiß und makellos in Falten gelegt. Sein dunkelrotes Haar schimmerte in der Sonne.
Sofort kehrte ihr Selbstvertrauen zurück: Natürlich konnte Reynard ihr nicht widerstehen. Er war gefesselt von ihrer zartweißen Haut, ihren hohen Brüsten und der schmalen Taille, die sich zu weiblichen Hüften rundete. Sie wusste, was er wollte, und sie wollte es auch; vielleicht sogar mehr als er.
Sie zwang sich zu einem langsameren Gang und schwenkte dabei herausfordernd die Hüften. Sie sah, wie Reynards wohlgeformte Lippen sich zu einem Lächeln formten, während er mit den Augen ihren Körper abtastete.
«Sophie», sagte er leise, und seine Stimme jagte ihr einen Schauer der Vorfreude über den Rücken. «Meine hübsche blonde Verführerin.»
Er ergriff sie beim Handgelenk und zog sie in den Schatten einer rosenüberrankten Pergola. Sie stieß einen leisen Schrei aus, als er sie eng an seine Brust zog und ihre Taille mit dem anderen Arm so fest umfing, dass es fast wehtat.
Sophie taumelte gegen ihn und genoss es, wie er die Schenkel in die Falten ihres weiten Rockes presste, bis sie die Beine öffnete. Durch mehrere Stoffschichten hindurch spürte sie seine harten, kräftigen Muskeln.
«Nicht hier. Sonst sieht uns noch jemand», murmelte sie gegen seine Lippen.
«Wo dann?»
«Im Schlafraum, später. Ich werde dafür sorgen, dass wir allein sind .» Sie brach ab, da sein Mund ihre Lippen bedeckte und sie nichts mehr sagen konnte.
Seine Zunge drängte sich gegen die ihre und war kräftig, heiß und fordernd. Reynard schmeckte nach Tabak und Weinbrand mit einer frischen Note darunter, die allein sein persönlicher Duft war. Sie konnte es nicht erwarten, die Berührung seiner Hände zu spüren, die ihr die Tracht vom Leib streifen und in den Schritt ihres weißen Baumwollschlüpfers fahren würden.
Reynard zog sich zurück und blickte in Sophies Gesicht. Eine Locke fiel ihm in die Stirn. Er lachte leise.
«Dann willst du mich also?»
«Wie kannst du das bezweifeln?»
«Sag mir, wie sehr.»
Sie lächelte ihn mit sprühenden Augen an. Er war eitel, aber das verzieh sie ihm: Ein derart gut aussehender Mann hatte ein Recht auf seinen Stolz. Außerdem war er ein vollendeter Liebhaber. Schon jetzt war sie zwischen den Beinen geschwollen und feucht. Allein der Gedanke an das, was sie in der Vergangenheit miteinander angestellt hatten, ließ ihr blasses, herzförmiges Gesicht erglühen.
Beim Blick in seine Augen überkam sie plötzlich der Schalk:
«Warum findest du es denn nicht selbst heraus, wie sehr ich dich will?»
Reynard fluchte leise. Die Hand um ihre Taille fuhr nach unten und umfing ihre runden Pobacken. Mit Hilfe seiner anderen Hand raffte er ihre Schichten von Röcken und Unterröcken zusammen, bis er mit den Fingern unter den Stofffalten hindurch an ihre Haut kam.
Sophie holte tief Luft, als Reynards warme Hand ihr Bein hinaufglitt. Beim oberen Abschluss ihres Strumpfes angelangt, zupfte er spielerisch am Strumpfband. Sophie schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Moment, in dem Reynard ihre nackte Haut liebkosen würde.
Seine Fingerspitzen bewegten sich in federleichten Kreisen, reizten ihre Haut und ließen sie nach einer noch intimeren Berührung verlangen. Jetzt glitt seine Hand zum Dreieck ihrer Schenkel hinauf, und mit dem Fingerrücken streichelte er über die seidigen, blonden Locken, die ihren Venushügel bedeckten. Sie war bestürzt, mit welcher Zügellosigkeit ihr intimster Körperteil nach Sättigung verlangte. Wenn er die Hand noch ein wenig höher schöbe - nur ein winziges Stück -, würde er fühlen, wie saftig und aufnahmebereit sie war.
Sophie öffnete die Augen, um Reynards intensiven Blick zu sehen, und erhaschte eine Bewegung zwischen den Bäumen. Waren sie entdeckt worden? Sie verkrampfte sich und zog sich so eilig zurück, dass seine Finger abglitten.
Reynard schnaufte enttäuscht.
«Was ist denn? Was ist los?»
Sophie lächelte erleichtert. «Ich dachte, es wäre der Gärtner. Aber der ist es gar nicht.» Sie deutete zum Tor. «Sieh mal, eine Kutsche. Gewiss trifft eine neue Schülerin ein.»
Reynard blickte in die angegebene Richtung. Die Kutsche bog schwungvoll in die Kurve des Zufahrtsweges ein. Als sie näher kam, erreichte das Klappern der Hufe und das Gerassel des Geschirrs die Ohren der beiden Zuschauer zwischen den Bäumen.
Reynard wollte sich wieder Sophie zuwenden, doch sie schob ihn beiseite.
«Warte mal», sagte sie und trat ein Stück vor, um den Fahrgast zu sehen.
Die Vorhänge in den Kutschenfenstern waren zurückgezogen, und sie konnten mühelos in den Wagen hineinspähen. Reynard stieß einen leisen Pfiff aus.
«Eine richtige Schönheit», sagte er. «Sie sieht interessant aus.»
«Das sagst du nur, um mich eifersüchtig zu machen», fiel Sophie verärgert über ihn her. «Oder um mich zu bestrafen, weil ich nicht zugelassen habe, dass du .»
«Dass ich was? Dass ich das hier mache?», flüsterte Reynard heiser, schob die Finger zwischen ihre Schenkel und langte deftig zu.
Als Reynard ihre heißen Mösenlippen umfasste und lächelnd die warme, schlüpfrige Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen ertastete, wäre Sophie um ein Haar schwach geworden. Irgendwie entwand sie sich ihm dann trotzdem. Noch einen Moment länger und sie hätte nachgegeben und sich ins Gras sinken lassen. Doch das kam überhaupt nicht in Frage. Sie würde nicht mit ihm bumsen wie eine Schäferin auf der Wiese.
Sie benötigte ihre ganze Willenskraft, um ihn von sich zu stoßen; sie begehrte ihn so sehr, dass sie die Vorfreude fast auf der Zunge schmeckte. Reynard ließ die Arme fallen und sah ihr nach. Noch von weitem sah sie, dass sein Steifer seine Hose ausbeulte, doch sie kämpfte ihr Begehren nieder - noch immer verstimmt, weil er die neue Schülerin so stark beachtet hatte.
Die Kutsche hatte angehalten, und ihr weiblicher Fahrgast sah aufmerksam zur Lehranstalt hinauf. Sophie sah das von dunklem Haar umrahmte Profil mit seinen klaren Konturen und spürte, wie die Eifersucht plötzlich Besitz von ihr ergriff. Die Intensität des Gefühls überraschte sie.
Sie warf Reynard schelmisch einen verheißungsvollen Blick zu.
«Ich muss los, sonst vermisst man mich im Unterricht.»
«Dann also bis später», erwiderte er mit säuerlicher Miene. «Enttäusche mich nicht.»
Mitten im Lauf drehte sie sich noch einmal um und winkte ihm fröhlich zu. Mein Gott, wie gut er aussah.
«Bestimmt nicht. Komm nach dem Essen in den Schlafraum. Ich bin bestimmt da. Es wird dir nicht Leid tun .»
Juliet stieg aus der Kutsche. Ihre geknöpften Stiefeletten knirschten auf dem gekiesten Zufahrtsweg, der in einer weiten Kurve auf das große Steingebäude zuführte.
Sie stand da und schaute zu den Fenstern hinauf, von denen jedes mit einem schmiedeeisernen Gitterkasten verziert war. Efeu kletterte die Wände empor und schlang sich um die Veranda. Lange Ranken wehten sanft im Wind, entweder, dachte Juliet, als suchten sie einen neuen Halt, oder aber als versuchten sie zu entfliehen.
Ihre Reisetasche und ihr Koffer landeten mit einem Plumps neben ihr auf dem Boden. Der Kutscher tippte sich an den Hut, stieg wieder auf den Kutschbock, und mit einem Zungenschnalzen trieb er die Pferde an. Die Kutsche fuhr los, und Juliet blieb allein zurück.
Die Fensterreihen wirkten dunkel, obgleich die Sonne vom reflektierenden Glas funkelnd zurückgeworfen wurde. Einen winzigen Moment lang fürchtete Juliet sich, doch dann straffte sie die Schultern und hob entschlossen das Kinn. Keiner würde erraten, dass sie innerlich zitterte.
Papa wäre stolz auf sie, auch wenn er sie zur Strafe hierher geschickt hatte, was sie übrigens durchaus verdient hatte. Sie war sich sicher, dass er insgeheim ihren Mut bewunderte, den verwegenen Zug in ihrem Wesen, worin sie ihm so sehr ähnelte.
«Ich erwarte von dir, dass du Madames Anweisungen wortwörtlich befolgst und dich jederzeit wie eine junge Dame aus gutem Hause benimmst», hatte er ihr kurz vor ihrer Abreise aufgetragen.
«Ach, Papa. Muss ich wirklich da hin? Ich will auch brav sein. Das verspreche ich.»
«Es geht hier nicht darum, brav zu sein, meine Liebe, sondern darum, deine Energien in wünschenswerte Bahnen zu lenken. Dein jüngstes Verhalten hat einen bedauerlichen Mangel an Beherrschung erkennen lassen. Wenn du dich weiter so dumm benimmst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn man dich wie eine Närrin behandelt. Ist dir denn nicht klar, dass du als Frau der Welt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bist? Es wird dir gut tun, wenn du lernst, die Eigenschaften, die Gott dir gab, zu nutzen.»
Dann hatte er sie umarmt und ihr langes dunkles Haar sanft gestreichelt. Er hatte sie aufgefordert, mit dem Weinen aufzuhören, worauf sie sich nur noch fragen konnte, was er eigentlich mit gemeint hatte. Dieser Ausdruck klang irgendwie unangenehm, und an Unangenehmes war Juliet ganz und gar nicht gewöhnt.
Die ersten sechzehn Jahre ihres Lebens hatte man sie verwöhnt und jeder ihrer Launen nachgegeben. Jetzt war sie achtzehn und bald im heiratsfähigen Alter. Da sie das...
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