Schweitzer Fachinformationen
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Catarina Marins Leben ist völlig aus den Fugen geraten. Nach dem Verrat ihres Exmannes, der sie wegen ihres Geldes umbringen will, muss sie sich verstecken und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Als sie eine Freundin vertritt, die für einen Edel-Escort-Service in Miami arbeitet, begegnet ihr der attraktive Mafiaboss Maksimilian Sewastian. Schon bei ihrem ersten Treffen lodert die Leidenschaft zwischen ihnen und bringt Maksimilians berüchtigte Selbstbeherrschung in Gefahr. Und die benötigt er dringend, denn Maksimilian ist ein Mann mit vielen Feinden. Kann er die Frau, die er liebt, schützen und seine Vergangenheit hinter sich lassen?
Mi madre dreht sich bestimmt gerade im Grab um.
Als ich mit dem Fahrstuhl in das Penthouse des stinkvornehmen Seltane Hotels hinauffuhr - es waren zwei Angestellte samt ihren Schlüsselkarten nötig gewesen, um in den vierzigsten Stock hinaufzugelangen -, kaute ich an einem Fingernagel.
Hatte ich wirklich vor, mit einem wildfremden Mann Sex zu haben? Für Geld?
Der Aufzug kam viel zu früh an und zwang mich in einen privaten Empfangsbereich hinein mit eigener Lobby und einem eleganten Sitzbereich. Auf einem niedrigen Tisch lag eine aufgeschlagene Zeitung, so, als ob eben erst jemand aufgestanden wäre.
Gleich gegenüber befand sich der Eingang - eine kunstvoll verzierte Doppeltür aus Mahagoni. Konnte ich mich wirklich dazu überwinden, zu klingeln?
Offensichtlich war dieses Penthouse eines der größten (über neunhundert Quadratmeter) und teuersten (zweiunddreißig Riesen - pro Nacht) in Miami. Was für ein Mensch gab so viel Geld für ein Hotel aus? Offensichtlich war mein erster Klient loco.
Abgesehen davon wusste ich nicht viel über ihn. Er war ein russischer Geschäftsmann und eine Woche lang hier in Miami. Andere Escortagenturen auf der ganzen Welt hatten ihn nicht nur überprüft, sondern verbürgten sich für ihn. Mit anderen Worten: Er war ein Stammkunde, der es gewohnt war, für weibliche Begleitung zu bezahlen.
Da ich versucht war, gleich wieder abzuhauen, zog ich mein Handy heraus, um die Frau anzurufen, der ich es verdankte, dass ich in dieser misslichen Lage war, Iwanna. Sie war eine Immigrantin aus der Ukraine und eine Edelprostituierte, ein Beruf, der ihr jede Menge Kohle einbrachte. Ich war ihre Putzfrau. Sie fand, mein augenblicklicher Job sei eine Verschwendung meiner »spektakulären Figur und meiner blühenden Schönheit«. Ja, ja.
Als sie dranging, legte ich sofort los: »Ich glaube, ich kann das nicht.« Ich begann, im Foyer auf- und abzulaufen, ohne dass meine Stilettos auf dem üppigen, beigefarbenen Teppich auch nur den geringsten Laut machten.
»Aber natürlich kannst du das. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mir wünschte, an deiner Stelle zu sein. Stell dir doch nur mal vor, wie reich dieser Mann ist, wenn er das Penthouse für die ganze Woche mietet!«
Der Russe hatte eigentlich Iwanna gebucht, aber sie hatte das Botox nicht vertragen (sie war erst dreißig!). Sie hatte geglaubt, bis heute Abend wieder in Ordnung zu sein, darum hatte sie nicht abgesagt. Das ging im Escortgeschäft gar nicht.
»Wenn meine Augen nur nicht zugeschwollen wären .«
»Iwanna, ich bin einfach noch nicht so weit.« Ich hatte mich einfach nicht festlegen können. Auch wenn ich mich darauf vorbereitet hatte, ein paar Dates auszumachen - was mir eine Untersuchung und ein Waxing eingebracht hatte -, hatte ich die ganze Zeit über befürchtet, doch noch abzuspringen. »Ich bin nicht hier«, behauptete ich beharrlich. Aber stimmte das auch? Gestern hätte ich jeden Eid geschworen, ich hätte Edward gesehen.
In Miami.
Ich war mit dem Bus von einer Putzstelle nach Hause gefahren, als ich einen großen, schlaksigen, blonden Kerl aus einer Bodega kommen sah, der auf einen Porsche zuschritt. Das letzte Mal, als ich ihn im gleißenden Scheinwerferlicht gesehen hatte, hatten sich seine grünen Augen deutlich von seinem mit Blut verschmierten Gesicht abgehoben.
Sollte er wirklich hier sein, musste ich so schnell wie möglich in eine neue Stadt fliehen. Aber dazu brauchte ich Geld.
»Bei dir klingt es, als wäre der Job grauenhaft«, sagte Iwanna. »Du wirst es großartig machen. Du hast die Eier dazu, und das ist schon die halbe Miete.«
Trotz meiner Erziehung - oder vielleicht auch gerade deswegen - kannte ich eigentlich keine Scham. Sogar mit meinem, ähm, üppigen Hinterteil. Ich war im Mikro-String-Bikini über die Strände von Jacksonville stolziert. Ich hatte mit allen möglichen Highschool-Jungs wild rumgemacht, so ziemlich alles getan außer vögeln, was mir den Ruf einer Schwanzfopperin einbrachte. Als ich begann, mit Edward Sex zu haben, kannte ich sämtliche Tipps und Tricks, alles, um ihn in Versuchung zu führen. Ich wusste also, wie man einen Typ heißmacht.
»Du bekommst sicher im Handumdrehen jede Menge Anfragen auf der Webseite der Agentur«, sagte Iwanna.
Sie hatte den Internet-Typ von Elite Escorts dazu gebracht, mir eine provisorische Seite zu erstellen, indem sie ihm versprochen hatte, ihm einen runterzuholen.
Ich kannte den Fachjargon, hatte mich totgelacht, als sie die ganzen Abkürzungen aufgezählt hatte, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, dass ich diesen Slang einmal selbst verwenden würde. Ein BBBJ war ein Bareback Blowjob - also ohne Kondom. Schlucken kürzte man BBBJNQNS ab - Bareback Blowjob, No Quit, No Spit. MSOG - Multiple Shots On Goal - bedeutete, dass der Klient innerhalb eines festgelegten Zeitlimits so oft kommen konnte, wie er wollte. »Die Mühe mit meiner Webseite hättest du dir sparen können.« Ich hatte ihr gesagt, dass ich das höchstens ein-, zweimal machen würde, aber sie hatte nur gelächelt und gesagt: »Das haben wir alle mal gedacht. Und jetzt wirf dich für dein Foto in Positur.«
»Wenn du pünktlich sein willst, bleiben dir nur noch ein paar Minuten«, sagte Iwanna. »Jetzt hol tief Atem, denk an meine drei Hauptpunkte, und alles wird gut gehen.«
Erstens sollte ich nach einem unauffälligen Umschlag mit Geld Ausschau halten, der deutlich sichtbar irgendwo rumliegen würde - meine »Zuwendung«. Ich sollte absolut gar nichts tun, ehe ich nicht das Geld eingesteckt hatte. Und dann? »Upselling« hieß die Devise, das heißt, ich sollte ihn möglichst dazu bringen, für Dienstleistungen zu bezahlen, die über das Gebuchte hinausgingen. Diese Einnahmen gehörten ganz allein mir.
Zweitens: Da mein Klient aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dazu geeignet sein würde, Erregung hervorzurufen - trotz der Tatsache, dass ich seit einer Ewigkeit keinen Sex mehr gehabt hatte und meine Libido verrücktspielte -, würde ich eine Möglichkeit finden müssen, insgeheim mit Gleitgel nachzuhelfen. Das taten die meisten Hostessen. Gleitgel machte Sex sicherer und ließ die Vagina länger durchhalten. Kondome waren natürlich sowieso Vorschrift.
Drittens: Die Mehrzahl der Klienten von Elite Escorts mochten charmante, liebenswürdige Frauen. Ich war eine vorlaute, freche Besserwisserin. Um Erfolg zu haben, würde ich also meine Persönlichkeit zügeln müssen.
Verdammt, ich sollte eigentlich überhaupt nicht im Dienstleistungsbereich tätig sein, ganz egal, in welcher Funktion.
Aber ich brauchte das Geld unbedingt für die Flucht! Ich hatte meine eigenen Regeln, und die hatte ich in den vergangenen drei Jahren nicht einmal gebrochen.
1.Sage niemals mehr als das absolut Notwendige.
2.Schaffe niemals Verbindungen zwischen dir und irgendetwas anderem.
3.Bleibe nirgendwo länger als sechs Monate.
4.Werde niemals weich.
5.Errege nie mehr Aufmerksamkeit als nötig.
6.Und um Gottes willen vertraue niemals wieder einem (anderen) Mann.
Ohne Geld würde ich Regel Nummer drei brechen müssen.
»Vertrau mir, Cat, mit deinem Geschäftssinn wirst du ordentlich Umsatz machen«, versicherte Iwanna mir.
Aber wie gerissen war ich wirklich? Auch wenn ich jede Woche sechs Häuser zu reinigen hatte - ihres eingeschlossen -, betrogen fünf dieser Frauen mich um einen Teil meines Lohns, in der Annahme, ich sei eine illegale Arbeiterin aus Kuba.
»Hab einfach Spaß«, riet sie mir. »Es muss sich nicht wie Arbeit anfühlen. Vermutlich war dein Waxing unangenehmer als deine Verabredung je sein könnte.«
Aber . »Es ist über drei Jahre her, dass ich das letzte Mal mit jemandem geschlafen habe.« Und Edwards erbärmliche Versuche sollten eigentlich nicht einmal zählen.
»Das ist . hmm. Wie seltsam«, sagte sie, als ob ich ihr anvertraut hätte, ich trüge gerne die Haut anderer Leute. »Darüber werden wir später reden. Aber jetzt denk immer daran: Sex ist genau wie Fahrradfahren.«
Ich wandte mich dem Fahrstuhl zu. »Mierda. Ich kann nicht. Das war ein Fehler.«
Iwanna seufzte. »Ich wollte nicht, dass du dir zu große Hoffnungen machst, darum habe ich dir nichts von meinem Rekord für eine Nacht erzählt.«
»Und, tust du es jetzt?« Sie hatte sich sehr vage ausgedrückt, hatte nur gesagt, der Himmel allein wäre das Limit, sich aber geweigert, mir konkrete Zahlen zu nennen.
»Mein Rekord für einen Sechsstundenjob sind zwanzigtausend in bar und Schmuck.«
Zwanzig. Tausend.
So viel Geld könnte mich auf der Stelle in die nächste Phase meines Lebensplans katapultieren! Als ich endlich wieder sprechen konnte, sang ich: »Bin auf dem Weg, den Zauberer zu vögeln.«
Sie lachte. »Ich hoffe, er ist ein wunderbarer Zauberer. Oh, noch eine Sache, Cat. Du wirst gleich einen Moment erleben, in dem dir dein Bauchgefühl etwas sagt, und wenn's so weit ist, dann frag dich: Würde ich auch ohne Geld mit diesem Kerl ins Bett gehen? Wenn die Antwort Ja lautet, kannst du das Geld einfach als Bonus betrachten.«
»Okay. Muy bien. Ich kann das schaffen«, sagte ich, um mich zu motivieren.
»Dann leg los!«
Ich beendete das Telefonat und...
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