Schweitzer Fachinformationen
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Welchen Preis würdest du zahlen, um nicht mehr einfach nur gewöhnlich zu sein?
Evie, Krista und Willow sind vor allem eins: durchschnittlich. Seit die drei Freundinnen das College hinter sich gebracht haben, versuchen sie, ihr Leben in New York einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Dass sich ihr Alltag kein bisschen so gestaltet, wie sie es aus Filmen und TV-Serien kennen, wird ihnen schnell klar. Statt teurer Schuhe, glamouröser Jobs und Cocktails rund um die Uhr schlagen sie sich mit fiesen Chefs, zu hohen Mieten und desaströsen Online-Dates herum. All das ändert sich, als ihnen eines Tages ein Wundermittel namens Pretty in die Hände fällt. Ein einziger Tropfen soll genügen, um jedem Menschen zu unglaublicher Schönheit zu verhelfen. Evie, Krista und Willow probieren es aus - und sind von einer Sekunde auf die andere alles andere als normal. Schön zu sein verändert ihr Leben. Mit einem Mal ergeben sich Chancen, die zuvor undenkbar gewesen wären, Türen öffnen sich, die stets fest verschlossen waren. Es ist wie ein Traum, alles scheint möglich. Doch je öfter die drei einen Tropfen von Pretty zu sich nehmen und je mehr Zeit sie in ihrem neuen Körper verbringen, desto dringender wird die Frage: Was geschieht, wenn sie Pretty aufgebraucht haben und sie zu ihrem normalen Ich zurückkehren? Wissen sie überhaupt noch, wer sie wirklich sind?
"Ein modernes Märchen. Unfassbar unterhaltsam - sexy, wild und extrem lustig. Brillant." Sunday Mirror "Bezaubernd!" People "Eines der originellsten Bücher, das ich seit Jahren gelesen habe. Ihr werdet es verschlingen!" Sara Shepard, Autorin von Pretty Little Liars
Krista Indrani Kumar hatte sich noch nie im Leben zügig fertiggemacht.
Je knapper die Zeit war, desto länger dauerte es bei ihr - eine Art modebezogene Stressreaktion. Sie hatte sogar die Beerdigung ihres Großonkels verpasst, weil sie zu sehr damit beschäftigt gewesen war, ein ansprechendes, komplett schwarzes Outfit zusammenzustellen. Doch den heutigen Termin durfte sie unter gar keinen Umständen versäumen. Heute war der Tag, an dem Krista Kumar sich einen Werbespot fürs nationale Fernsehen angelte, der dem andauernden Druck der Schulden, der sie permanent heimsuchte wie ein Geist mit Taschenrechner, endlich ein Ende bereitete. Der Spot würde fast einundzwanzig Monate lang im Fernsehen laufen und ihr knapp dreißigtausend Dollar einbringen. Zudem war es eine Werbung für Bongo, einen Softdrink, der seinem Hersteller schon viele Millionen Dollar eingebracht hatte und den alle Welt kannte - was für Krista höchstwahrscheinlich noch mehr Buchungen und noch mehr Arbeit bedeutete. Doch obwohl sie an diesem Morgen schon relativ früh aufgewacht war (um halb zehn), hatte sie es wieder einmal irgendwie geschafft, für ihr Vorsprechen um ein Uhr nachmittags spät dran zu sein.
Alles hatte mit einer Joggingrunde angefangen. Den Tag mit einem ausgiebigen, gesundheitsfördernden Lauf zu beginnen war etwas, das Leute taten, die ihr Leben total im Griff hatten - und aus diesem Grund hatte Krista das unbedingt ebenfalls tun müssen. Gut gelaunt war sie an den Hipstern und Gassigängern und Gassi gehenden Hipstern vorbeigetrabt und hatte auf dem Rückweg noch in einem der besseren Cafés vorbeigeschaut, um sich von ihren letzten fünf Dollar einen doppelten Sojalatte zu gönnen. Erst, als sie feststellte, dass sie ihren Schlüssel vergessen hatte, verpuffte ihre Fröhlichkeit. Sie klingelte bei Ben, der im Stockwerk unter ihnen wohnte. Keine Reaktion. Evie war bereits in die Innenstadt zur Arbeit aufgebrochen. Dann erinnerte sie sich plötzlich an die Feuerleiter. Das Küchenfenster blieb für eventuelle Notfälle stets unverschlossen.
Um die Feuerleiter erreichen zu können, musste sie einen schwarzen Plastikmüllcontainer unter die Leiter schieben und in ihn hinein auf den Müll klettern. Das war unglaublich widerlich. Die Leiter war festgerostet, aber nachdem sie einige Male fest daran gezerrt hatte, ließ sie sich schließlich doch herunterziehen. Endlich die Feuerleiter erklimmen zu können fühlte sich triumphal an und musste daher unbedingt mit einem kurzen Siegestanz gefeiert werden.
Das Küchenfenster war verriegelt. Kristas Bemühungen, es zu öffnen, blieben erfolglos. Der leichte Anflug von Panik verwandelte sich blitzschnell in eine waschechte Panikattacke. Sie musste in die Wohnung hinein.
Das Einzige, was sich außer ihr noch auf der Feuertreppe befand, war eine tote Pflanze. In einem schweren Blumentopf aus Keramik.
Beim ersten Versuch bekam das Glas nur Risse. Beim zweiten Versuch zerbrach es. Der Anblick der vertrauten kleinen Küche ließ Kristas Herz höher schlagen, als wäre sie jahrelang fort gewesen und nicht nur einige Minuten. Mit dem dritten, vierten und fünften Schlag entfernte sie schließlich die letzten Reste der Fensterscheibe.
Gegen Mittag war sie mit Duschen fertig. Allerdings stand die Auswahl des Outfits noch aus, und die war gar nicht so einfach. All ihre Kleidungsstücke waren entweder schmutzig oder zerknittert oder albern oder zu sexy oder nicht sexy genug. Und danach kam das Make-up an die Reihe, mit dem es sich in etwa so verhielt wie mit Kokain: Man brauchte jedes Mal ein klein wenig mehr. Doch irgendwie gelang es ihr, oh Wunder, um zwanzig vor eins fertig zu sein. Die Fahrt mit der U-Bahn in die Innenstadt dauerte etwa eine halbe Stunde, vielleicht auch ein wenig länger. Sie würde nur ein paar Minuten zu spät kommen. Sie schnappte sich ihre Umhängetasche, knallte die Wohnungstür zu und hetzte die Treppe hinunter, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm. Am Fuß der Treppe rannte sie direkt in zwei Polizisten hinein. Ein Nachbar hatte sie wegen eines Einbruchs alarmiert.
Krista brauchte geschlagene vierzig Minuten, um die Beamten davon zu überzeugen, dass sie in ihre eigene Wohnung eingebrochen war. Vierzig Minuten lang redete sie aufgeregt auf die beiden ein, wies anhand von Rechnungen ihre Adresse und mit drei verschiedenen Ausweisen ihre Identität nach und verlegte sich am Ende schließlich darauf, die Beamten anzuflehen.
Als sie endlich am U-Bahnhof eintraf, war es zwanzig nach eins. Vor zwanzig Minuten hätte sie bereits dort sein sollen. Geistesblitz: Sie würde ein Uber-Taxi nehmen. Vier unendlich lange Minuten verstrichen, ehe endlich der schwarze Wagen vorfuhr. Sobald sie saß, rief sie Dale, ihren Agenten, an. Er nahm beim zweiten Läuten ab. »Wo zur Hölle bleibst -«
»Ich bin im Auto.« Sie zündete sich eine Zigarette an. »Noch fünf Minuten.«
»Du solltest eigentlich jetzt hier sein!«
»Rauchen verboten!«, wies der Fahrer sie lautstark zurecht.
Fluchend warf Krista die Zigarette aus dem Fenster. »Kannst du meinen Termin nicht etwas nach hinten schieben? Erzähl ihnen, dass ich gerade operiert wurde. Irgendeine Wahloperation.«
»Nein.« Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie er genervt die Augen verdrehte. »Sieh einfach zu, dass du herkommst.«
Dale legte auf. Der Wagen bog auf die Williamsburg Bridge ab. Und hielt an. Vor ihnen endlose Schlangen aus Autos. Die alle stillstanden.
»Nein!« Krista hieb mit der Faust gegen die Seitenscheibe.
»Nicht gegen das Fenster schlagen!«, brüllte der Fahrer.
Die Brücke zu überqueren dauerte eine Ewigkeit. Ihr Vater rief zweimal hintereinander an, doch sie drückte ihn weg, obwohl sie dabei jedes Mal tausend Tode ausstand - für dieses Verhalten würde sie noch teuer bezahlen. Zu behaupten, dass ihre Eltern über ihre Entscheidung, das Jurastudium abzubrechen, enttäuscht waren, war in etwa genauso untertrieben, wie den Hulk als leicht angesäuert zu beschreiben. Dale schickte ihr drei Mitteilungen. Sie konnte sich lediglich dazu überwinden, auf die letzte zu antworten: Ich komme!! Lass sie nicht gehen
Dales Büro befand sich Ecke Siebte und Vierundvierzigste Straße, doch als an der Fünfunddreißigsten eine Ampel direkt vor ihnen auf Rot umsprang, hielt sie es nicht mehr aus. Sie sprang aus dem Wagen, und dann war sie weg, raste die Siebte Straße entlang wie ein Actionheld, der eine Bombenexplosion verhindern wollte. »Alles okay«, beschwichtigte sie sich keuchend. »Ich bin nur eine Stunde zu spät, sie wollen bestimmt noch eine ganze Reihe anderer Leute sehen, Dale bekommt das schon hin, bei solchen Terminen wird es oft etwas später -«
Sie hetzte ins Foyer des Gebäudes, in dem Dales Büro angesiedelt war, und schlug hektisch auf den Aufzugsknopf. Die Räumlichkeiten von Clever Casting befanden sich im fünfundzwanzigsten Stock. Sie war fast da. Sie hatte es geschafft.
Eine Handvoll aufgekratzter Mädchen in Stöckelschuhen stieg zu ihr in den Aufzug, und eine von ihnen drückte den Knopf für den zwanzigsten Stock.
»Unglaublich, dass du tatsächlich eingeladen wurdest«, sagte eines der Mädchen aufgeregt.
»Ja, nicht wahr?«, antwortete ein anderes überschwänglich. »VIP!«
Unwillkürlich spitzte Krista die Ohren. Was war VIP?
Im zwanzigsten Stock öffneten sich die Aufzugstüren. Die Räume hier waren ebenso offen angelegt wie bei Clever Casting, doch es handelte sich nicht um ein Büro. Überall standen Kleiderständer, Regale mit Schuhen und Kisten voller Taschen und Gürtel herum. Auf der offenstehenden Glaseingangstür klebte ein A4-Blatt, auf dem VIP Gilt City Sample Sale zu lesen war.
Kristas Mund wurde knochentrocken. Liebe Güte. Das konnte doch nicht wahr sein.
Die Mädels kreischten kollektiv auf und drängten im Pulk aus dem Lift. Eine Frau mit einem Klemmbrett überprüfte ihre Ausweise und erkundigte sich: »Gehört ihr zusammen?«
»Ja«, antworteten sie im Chor.
Krista stand direkt hinter ihnen. Heiliger Bimbam, sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, nach ihnen aus dem Aufzug gestiegen zu sein.
Die Frau mit dem Klemmbrett ging davon, und die Mädchen begannen freudig, nach den Kleidern zu greifen.
Nein. Was zum Teufel tat sie hier? Sie musste zu ihrem Vorsprechen. Es war ganz egal, dass bei Gilt City Designerkleidung zu Sonderpreisen verkauft wurde, und dass sie bei einem Sample Sale noch billiger angeboten wurde, war in diesem Augenblick ebenfalls vollkommen irrelevant. Krista drehte sich auf dem Absatz um, fest entschlossen, wieder zu gehen. Und genau da sah sie es. Ein rotes Seidenkleid mit einem verspielten, ausgestellten Rock, der bis kurz übers Knie reichte, und einem U-Ausschnitt, von dem sie jetzt schon wusste, dass er ihr Dekolleté toll zur Geltung bringen würde. Ein Stück von Zac Posen. Der ursprüngliche Preis auf dem Etikett betrug zweitausendfünfhundertneunzig Dollar. Er war durchgestrichen. Das Kleid kostete noch vierzig Dollar. Vierzig gottverdammte Dollar!
Vor ihrem inneren Auge sah sie die Schulden auf ihrer Kreditkarte - eine monströse Zahl, die mit beängstigender Geschwindigkeit immer weiter ins Minus rutschte. Sehnsüchtiges Verlangen, Reue und unkontrollierbare, blanke Gier lieferten sich in ihrer Brust ein Gefecht. Sie hatte absolut kein Geld, weshalb sie dieses Kleid selbstverständlich nicht kaufen sollte, und außerdem war sie schon viel zu spät...
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