Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
ENDLICH - DER ZWEITE BAND DER BESTSELLER-SERIE!
Edie King macht keinen Hehl daraus, dass ihr Katzen lieber sind als Menschen. Sie arbeitet leidenschaftlich gern als Katzenpsychologin, engagiert sich ehrenamtlich im Tierheim und adoptiert so ziemlich jede Katze, die ihr in die Quere kommt. Als der Milliardär Magnus Zeit mit ihr verbringen will, findet er also schnell einen Vorwand: Er schafft sich einfach ein Fellknäuel an, das dringend psychologische Hilfe braucht. Nur leider hat er sich sowohl mit der Katze als auch mit der Frau mehr eingebrockt als erwartet ...
Pass auf, wo du hintrittst«, meinte Bianca zu Edie, als sie sich dem riesigen Buchanan-Herrenhaus näherten. Sie nahm den Arm ihrer Schwester und versuchte, ihr über die breite Steintreppe nach oben zu helfen. »Kommst du mit den Stufen zurecht? Sie sind ziemlich schmal .«
»Großer Gott, Bianca. Ich humpele und habe kein gottverdammtes Holzbein.« Edie schob den Arm ihrer Schwester genervt zur Seite. Bianca machte ständig solche Sachen und behandelte Edie, als wäre sie aus Glas und nicht etwa wie jemanden, der nur ein schlimmes Knie hatte. Die meiste Zeit gelang es ihr, diese Tatsache einfach zu ignorieren, aber als sie jetzt auf das große Herrenhaus zugingen, wurde sie immer nervöser, und Biancas Florence-Nightingale-Attitüde ging ihr zunehmend auf die Nerven. Die meiste Zeit fiel ihr Humpeln überhaupt nicht auf.
Bianca warf Edie einen beleidigten Blick zu und zog die Hände zurück. »Entschuldige. Ich wollte nur helfen, weil ich weiß, wie schnell deine Beine müde werden.«
»Mit fünf Stufen werde ich schon fertig«, knurrte Edie, in der jedoch schon Schuldgefühle aufstiegen. Sie hatte schlechte Laune und ließ das an Bianca aus. Dabei war es nicht die Schuld ihrer Schwester, dass Edie vor der großen Feier nervös und aufgeregt war. Edie mochte nun mal keine großen Menschenansammlungen und gesellschaftlichen Ereignisse, und allein der Anblick des abschreckenden Buchanan-Hauses machte alles noch viel schlimmer. Das Haus war riesig, und erinnerte sie auf unheimliche Art an ein Geisterschloss, obwohl es von gut gepflegten Gärten umgeben war. Die zahlreichen Autos, die auf der gewundenen Auffahrt parkten, ließen auf sehr viele andere Gäste schließen.
Aber sie war nicht hier, weil sie feiern wollte, rief sich Edie ins Gedächtnis. Sie war nur ihrer Freundin Gretchen zuliebe hergekommen.
Ihr Knie schmerzte, als sie oben an der Treppe angekommen war, aber sie ignorierte es, denn, verdammt!, sie wollte sich beim Reingehen nicht auf die perfekte Bianca stützen. Stattdessen richtete sie ihre überlange schwarze Tunika, die gestreiften Leggings und die auffällige Halskette. Da das alles nicht gerade elegant war, hatte sie sich zur Feier des Tages noch einen farbenfrohen Schal in das lockige Haar gebunden. Bianca sah natürlich wie immer umwerfend aus mit ihrem glatten, hüftlangen blonden Haar, ihrem marinefarbenen Oberteil mit U-Boot-Ausschnitt und dem dazu passenden ausgestellten Rock. Dazu trug sie Schuhe mit zehn Zentimeter hohen Absätzen, da sie natürlich glamourös aussehen musste, obwohl eigentlich nur Edie zu der Feier eingeladen war. Edie hingegen hatte orthopädische Schuhe an, um zu verhindern, dass ihr Knie im Laufe des Abends aufgab.
Was jedoch nicht heißen sollte, dass sie deswegen verbittert gewesen wäre.
Bianca bohrte ihre langen Fingernägel in Edies Schulter. »Du hast da ein Katzenhaar.«
Edie schob Biancas Hand zur Seite. »Ich habe ständig Katzenhaare auf meiner Kleidung. Das wird niemanden groß interessieren.«
Aber Bianca sah sie mit ihren großen Rehaugen an. »Mich interessiert es, Edie. Was ist denn, wenn wir hier attraktive, heiratswürdige Männer kennenlernen?«
Beinahe hätte Edie das Gesicht verzogen. In dem Augenblick, in dem ihre wunderschöne Schwester gehört hatte, dass Edies Freundin aus Collegezeiten einen Milliardär heiratete, hatte sie sich an Edie geklammert und darauf bestanden, sie zu der Feier zu begleiten, da Edies armer Fuß doch bestimmt schmerzen würde, wenn sie selbst dorthin fahren müsste. Und was sollte sie nur tun, wenn sie zu lange stehen musste? Sie würde Hilfe brauchen, um zu ihrem Wagen zurückzukommen, wenn ihr Bein nachgab, und Bianca würde sich natürlich völlig selbstlos für ihre Schwester aufopfern.
Genau. Bianca war so »selbstlos«, weil sie sich gern als die süße, großzügige, engelsgleiche Schwester präsentierte. Aber Edie wusste ganz genau, dass Bianca nur daran interessiert war, alles über das Vermögen der Männer auf der Feier herauszufinden, auch wenn sie selbst das niemals zugegeben hätte. Bianca behielt ihre berechnenden Gedanken für sich, da sie nun einmal nicht damenhaft waren. Aber Edie durchschaute ihre Schwester, und ohne dass diese auch nur ein Wort sagte, wusste sie genau, was in ihrem hübschen Köpfchen vor sich ging.
Außerdem war es völlig egal, ob Edie von Kopf bis Fuß mit Katzenhaaren bedeckt war, weil sie sowieso niemand eines Blickes würdigen würde, solange Bianca in ihrer Nähe war.
Mit Ausnahme einer Katze vielleicht.
Edie ließ den Messingtürklopfer gegen die große Holztür des Herrenhauses fallen.
»Das ist so elegant«, murmelte Bianca und strich sich über das Haar. »Wie bei Downton Abbey. Glaubst du, dass sie Bedienstete haben?«
»Nein, Gretchen putzt die siebzehn Badezimmer bestimmt alle selbst«, erwiderte Edie sarkastisch.
»Sie haben tatsächlich siebzehn Badezimmer?«
»Das war nur eine Schätzung.« Edie musterte die Fenster des Herrenhauses, die sie vom Eingang aus sehen konnte. Wie viele Zimmer gab es hier überhaupt? Die Größe des Hauses schien ja dem Buckingham Palast Konkurrenz zu machen.
Aber im nächsten Augenblick wurde die gigantische Haustür geöffnet, und Gretchen sah heraus. Sie riss die Augen hinter ihrer schwarzrandigen Nerdbrille auf und strahlte. »Oh mein Gott! Edie! Du bist da!« Dann stürzte sie vor und schlang der viel kleineren Edie die Arme um den Hals. »Es ist so schön, dich zu sehen! War die Fahrt sehr lang?«
Edie löste sich aus Gretchens überschwänglicher Umarmung und lachte. »Etwa vier Stunden. Aber es war jede Minute wert, da wir uns endlich mal wiedersehen. Wie geht es dir? Was macht Igor?« Sie musterte Gretchen. Ihre Freundin sah großartig aus, sie strahlte, und ihr rotes Haar fiel ihr wie eine feurige Wolke auf die Schultern. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid, was Edie nicht weiter überraschte. Sie und Edie hatten schon immer auf derselben Wellenlänge gelegen, wenn es darum ging, »sich in Schale zu werfen«.
»Ha! Das war ja klar, dass du in dem Moment, in dem du hier auftauchst, nach diesem kleinen Unruhestifter fragst.« Gretchen grinste und umarmte Edie noch einmal kurz, dann erst schien sie Bianca zu bemerken. »Oh. Du hast jemanden mitgebracht. Hi, Bianca.« Ihr Tonfall veränderte sich, und ihr fröhliches Lächeln sah mit einem Mal sehr gezwungen aus. »Ich wusste gar nicht, dass du auch kommst.«
Edie zuckte zusammen. Sie hatte Gretchen sehr gern, wusste aber auch, dass Gretchen Bianca nicht leiden konnte. »Ich brauchte jemanden, der mich fährt«, behauptete Edie und nahm ihre Schwester gleichzeitig in Schutz, die sich mehr auf Gretchens Party gefreut hatte als Edie. »Du weißt ja, dass mir nach einer langen Fahrt immer das Bein wehtut.«
Gretchen blinzelte. »Ja, natürlich. Ich war nur . Jetzt haben wir eine ungerade Anzahl an Gästen.«
»Ach, ich muss nicht mit euch essen«, säuselte Bianca mit süßlicher Stimme. »Ich bleibe auch sehr gern in der Küche. Bitte ändere meinetwegen bloß nicht deine Pläne, das wäre mir sehr unangenehm.«
»Nein, das ist schon okay. Aber lass die Finger von dem narbigen Kerl, der gehört mir, und ich kratze dir die Augen aus, wenn du ihn auch nur von der Seite ansiehst.«
Bianca riss die Augen auf. »Äh .«
»Sie macht nur Witze«, versicherte Edie ihrer Schwester. »Nicht wahr, Gretchen?«
»Ja, klar.« Gretchen bedachte Bianca mit einem bitterbösen Lächeln und winkte sie herein. »Jetzt kommt aber rein, dann kann ich euch die anderen Gäste vorstellen.«
Edie humpelte ins Foyer und sah sich neugierig um. Eine breite Treppe führte nach oben und war mit rotem Teppich ausgelegt. Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht nach da oben gehen musste. »Schönes Haus.«
»Ach, es ist furchtbar«, tat Gretchen das Kompliment ab. »Aber es gehört nun einmal zu diesem Mann dazu, daher macht es mir nicht so viel aus.« Sie schloss die Tür hinter Edie und Bianca und hielt kurz inne. »So. Bevor wir reingehen, möchte ich kurz mit euch über meinen Verlobten sprechen.«
Das klang ja rätselhaft. Edie achtete darauf, sich ihr Erstaunen nicht anmerken zu lassen. Sie hatte Hunter Buchanan gegoogelt, aber keine Fotos von ihm im Internet finden können. War er steinalt und Gretchen heiratete ihn nur wegen seines Geldes? Das klang nicht nach etwas, das Gretchen zuzutrauen wäre, aber sie hatte schon immer zu spontanen Aktionen geneigt, daher konnte man unmöglich vorhersagen, was sie tun würde und was nicht.
»Er ist bestimmt ganz wunderbar«, sagte Bianca mit süßlicher Stimme.
»Das kann man so nicht sagen«, erwiderte Gretchen offen, »und genau deshalb müssen wir darüber reden.« Sie sah den beiden Frauen nacheinander ernst in die Augen. »Hunter ist ein bisschen schüchtern. Er mag es nicht, wenn man ihn anstarrt, weil er sehr vernarbt ist und ein paar Finger verloren hat. Ich sage euch das jetzt nur, damit ihr nachher nicht überrascht seid, und damit ihr wisst, dass er sehr kamerascheu ist. Und falls ihr darauf hofft, dass es bei der Hochzeit ein großes Spektakel mit Sing- und Tanzeinlagen gibt, dann könnt ihr das gleich wieder vergessen. Falls irgendjemand so etwas auch nur vorschlägt, reiße ich ihm die Zunge raus.« Sie beäugte Bianca kritisch. »Mir liegt sehr viel daran, Hunter zu beschützen, und wir haben nur ein so großes Hochzeitsfest, weil ich es mir gewünscht habe und er mich glücklich machen will. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätten wir in aller Stille und ohne irgendwelche Feierlichkeiten geheiratet.«
»Ach, so schlimm wird es schon nicht sein«, erwiderte Bianca mit ihrer Kleinmädchenstimme, aber Edie legte ihr eine Hand auf den Arm, um sie zum Schweigen...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.