Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Als Emily Goodenough und ihr Onkel das Haus in der Clarges Street 67 mieten, sieht es für die Bediensteten nach einer guten Saison aus. Die Mieter sind ruhig und anständig. Aber es ist nicht alles so, wie es scheint - denn die beiden entpuppen sich als Hochstapler! Der alte Herr ist ein ehemaliger Butler und seine "Nichte" ein entlaufenes Zimmermädchen! Zunächst ist der Schock groß, doch dann erfährt Butler Rainbird, dass der bösartige Mr. Percival Pardon einen gemeinen Plan ausheckt: Er will die schöne Emily mit seinem Wissen erpressen. Das muss verhindert werden - also schließen sich die Bediensteten mit den Goodenoughs zusammen, um sie zu den Lieblingen der feinen Gesellschaft zu machen und Emily zum Mann ihrer Träume zu verhelfen.
"Spiel der Intrigen" ist der fünfte Band der zauberhaften Regency-Romanreihe "Ein Haus für die Saison". Marion Chesney, die als M.C. Beaton vor allem für ihre Cosy-Krimis bekannt ist, erweckt in ihren Liebesromanen die Zeit des englischen Biedermeier zum Leben. Für Fans von Georgette Heyer, DOWNTON ABBEY und der Netflix-Serie BRIDGERTON.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Die Dunkelheit senkte sich noch immer früh auf die gepflegten Straßen und Plätze des Londoner West End herab, der Nebel hing in rauchigen Schwaden um die schmierig-trüben Glaskugeln der städtischen Laternen, und obwohl an den Bäumen im Hyde Park sich noch kein einziges Blatt zeigte, war doch bereits eine unterschwellige Erregung zu spüren - ein Rascheln, nicht von Blättern, sondern von Taft- und Seidenkleidern, die anprobiert und abgesteckt wurden. Überall sprossen und leuchteten köstlich duftende Seidenblüten. Dieser künstliche Frühling, der der Londoner Saison vorausging, ließ das Blut in den Adern schneller pulsieren.
Die verrußten Fensterbretter wurden wieder blank gescheuert, die Fensterläden aufgestoßen, um die Zimmer zu lüften, und zahlreiche Mitglieder der feinen Gesellschaft bereiteten sich mit grimmiger Entschlossenheit auf das qualvolle Ritual ihres halbjährlichen Bades vor.
Alle die Spielsachen der Saison wurden aus ihren Kisten und Kästen hervorgeholt - die Farben und Puder und Pomaden, die Juwelen und Fächer und die emaillierten Schnupftabaksdosen. Kein Mensch, der bei klarem Verstand war, hätte auch nur im Traum daran gedacht, diese wunderbaren Schätze an die Landluft zu verschwenden! Riesige, schwerbeladene Reisekutschen kamen Tag für Tag in die Hauptstadt gerollt. Die Insassen, Angehörige der Oberschicht, die das Land und den Zwang, dort den äußeren Schein zu wahren, um ihren Pächtern als Vorbild zu dienen, gründlich satt hatten, lockerten jetzt - bildlich gesprochen - ihr Korsett und freuten sich auf das ausschweifende Leben: Bälle, Abendgesellschaften und Einladungen.
Die Debütantinnen wussten, dass sie auf dem Heiratsmarkt feilgeboten wurden, aber ganz wenige fanden das sonderbar oder gar grausam. Es war nun einmal der Lauf der Welt. Sie konnten nur beten, dass er sich nicht als zu alt oder zu hässlich erwies. Letzten Endes würde man sich jedoch mit jedem Mann abfinden, denn nach einer teuren Saison ohne Mann aufs Land zurückzukehren, wäre Gott gegenüber, dem es gefallen hatte, diese jungen Damen in ihren Stand zu erheben, sehr undankbar.
Schließlich hätte es einem genauso gut passieren können, dass man unter der Erdoberfläche leben und sein Brot im Schweiße seines Angesichts in irgendeinem Kellergeschoss als Diener verdienen musste, wie immerhin ein Drittel der Bevölkerung.
Aber es gab solche und solche Diener. Manche hatten Glück. Sie verbrachten den Winter in großen Palästen oder Herrenhäusern auf dem Land und reisten dann mit ihren Herrschaften in ein gut ausgerüstetes Stadthaus, um da die Saison zu verbringen. Sie waren gut genährt und geschützt vor den Unwägbarkeiten des Lebens.
Für die Diener eines gewissen Stadthauses in der Clarges Street 67 war jedoch jede Saison eine Lotterie. Ihr Herr, der Duke of Pelham, war sich gar nicht recht darüber im Klaren, dass er dieses Haus besaß, weil ihm am Grosvenor Square ein großes Herrenhaus zur Verfügung stand. Das Haus in der Clarges Street wurde daher vor jeder Saison zur Miete angeboten. Ein guter Mieter bedeutete Trinkgelder für die Diener und, wenn sie Glück hatten, eine Erhöhung ihrer mageren Löhne, denn die Vermietung des Hauses oblag dem Verwalter des Duke, Jonas Palmer, der den Dienern Hungerlöhne zahlte, seinem Herrn aber höhere in Rechnung stellte und den Differenzbetrag in der eigenen Tasche verschwinden ließ.
Die Zeiten waren schwer, Arbeitsplätze rar, und die kleine Dienerschaft von Nummer 67 konnte es sich nicht erlauben, gegen den schikanösen und verhassten Palmer aufzubegehren. Der Butler, Mr. John Rainbird, und der Lakai, Joseph, hatten ihre früheren Stellungen wegen Unbesonnenheiten verloren, und Palmer drohte, auszuplaudern, sollte einer von ihnen es wagen, sich eine andere Stellung zu suchen. Die Übrigen waren aus Treue zu ihrem Butler an das Haus gebunden, aber auch, weil es so gut wie unmöglich war, ohne Referenzen eine andere Arbeit zu finden. Und Palmer würde keinem von ihnen ein gutes Zeugnis ausstellen.
Auf dem Haus lag angeblich ein Fluch. Eine Folge dramatischer Ereignisse - Mord und Selbstmord - und eine Reihe merkwürdiger Dinge, die darin passiert waren, hatten das Haus in Verruf gebracht. Man lebte in einer abergläubischen Zeit. Deshalb konnten die Diener nur jedes Jahr von neuem hoffen, dass jemand, der den Londoner Klatsch nicht kannte und daher nichts von dem Fluch wusste, der Versuchung erlag, es zu mieten. Es wurde nämlich zu einem niedrigeren Mietpreis angeboten - für nur achtzig Pfund, ein Vermögen für manche, aber wenig Geld für die Aristokratie, die oft für eine einfachere Unterkunft über tausend Pfund zahlte.
Die Ungewissheit, das harte Leben und die unerträgliche Langeweile der Winter, die in den letzten Jahren ungewöhnlich streng gewesen waren, hatten die Diener zu einer innig verbundenen Familie zusammengeschweißt. Außer Rainbird, dem Butler, und Joseph, dem Lakaien, waren da noch eine Haushälterin, Mrs. Middleton, ein Koch, Angus MacGregor, ein Hausmädchen, Alice, ein Stubenmädchen, Jenny, ein Küchenmädchen, Lizzie, und ein kleiner Topfspüler, der Dave hieß.
Sie hatten einen recht armseligen Winter verbracht, weil sie jede unnötige Geldausgabe vermieden und lieber jeden Penny in den großen Spartopf taten. Sie träumten davon, gemeinsam ein Gasthaus zu kaufen. Das war die einzige Möglichkeit, Palmer zu entkommen und die Fesseln ihres Standes abzulegen und frei zu werden, um heiraten zu können, denn Diener durften nicht heiraten.
Einer früheren Mieterin hatten sie es zu verdanken, dass sie lesen und schreiben konnten, und sie hatten ihren Selbstunterricht während des Winters wiederaufgenommen, um sich weiterzubilden. Doch hatte ihr größeres Wissen zwar ihren Horizont erweitert und ihre Gespräche über das Niveau von Dienstbotenklatsch gehoben, aber es hatte sie auch irgendwie unruhig gemacht. Nicht einer von ihnen war mehr mit der Rolle des Dieners zufrieden. Die Erfüllung des Traums von einem Gasthaus schien zum Greifen nahe und war doch gleichzeitig so furchtbar weit entfernt. Rainbird hatte gesagt, sie brauchten noch zwei gute Saisons, bevor sie alles hinter sich lassen könnten.
An einem kalten Tag, als noch der Morgenfrost draußen auf der Straße glitzerte, versammelten sich die Diener um den Tisch in ihrem Ess- und Aufenthaltsraum, um zu frühstücken und noch einmal über die bittere Enttäuschung zu reden, die sie am Tag vorher erlitten hatten.
Jonas Palmer war nämlich mit einem sehr feinen Herrn, der niemand anderer als der Earl of Fleetwood war, aufgetaucht. Der Earl war ungeheuer beeindruckend, reich und selbstherrlich. Palmer hatte die Diener nicht vorher von dem Besuch in Kenntnis gesetzt, und so war das Haus ungeheizt und die Möbel noch unter ungebleichten Leinwandbezügen verborgen.
Der Earl war von einem Zimmer zum anderen geschritten. Er brauchte nicht sehr lange dazu. Es war ein hohes, schmales Haus mit zwei Räumen in jedem Stockwerk. Im Erdgeschoss befanden sich die Eingangshalle und das Empfangszimmer, das aus dem vorderen und dem hinteren Salon bestand, im ersten Stock lagen zur Straße hin das Speisezimmer und auf der anderen Seite ein großes Schlafzimmer, im zweiten Stock zwei weitere Schlafzimmer. Im Dachgeschoss hausten die Diener, mit Ausnahme von Mrs. Middleton, die in ihrem kleinen Salon an der Hintertreppe schlief, Lizzie, das Küchenmädchen, das sein Bett in der Spülküche hatte, und Dave, dem Topfspüler, der unter dem Küchentisch kampierte.
Alice, das schöne und ein wenig langsame Hausmädchen, sagte, ihr habe der Earl sehr gut gefallen, er sei ein schöner Mann, aber Mrs. Middleton war der Ansicht, er habe zu gewieft ausgesehen, um wirklich schön genannt zu werden. Der Earl hatte dichtes schwarzes Haar und ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen, die ihm ein fast slawisches Aussehen verliehen, genau wie seine zwar strahlend blauen Augen mit schwarz umrandeten Pupillen, die aber an den Schläfen etwas schräg nach oben verliefen. Er war groß und gut gebaut, und in seinem untadelig geschnittenen Anzug von Weston, den funkelnden Reitstiefeln und mit einer äußerst raffiniert geschlungenen Halsbinde konnte er sicherlich allen Unbilden der Welt trotzen. Die Diener waren ihm alle wohlgesonnen, bis er nach dem Gang durch das Haus auf seine lässige Art gedehnt sagte: »Viel zu schäbig, Palmer. Überhaupt nicht geeignet. Und eine Kälte, dass Gott erbarm. Ich werde mir etwas anderes suchen müssen.« Und ohne den Dienern, die dabeistanden, auch nur zuzunicken, hatte er sich auf den Weg gemacht.
Vor Enttäuschung verdammten sie ihn jetzt in Grund und Boden. Sogar Dave, der nicht dabei sein durfte, weil er zu weit unten in der Rangordnung stand (und weil Palmer nicht wusste, dass der Junge im Haushalt lebte - Rainbird hatte ihn aufgenommen, um ihn vor dem bejammernswerten Los eines Kaminkehrerjungen zu bewahren -), hatte es geschafft, einen Blick durch das Geländer an der Außentreppe auf den Earl zu werfen, als dieser das Haus verließ, und er erklärte, er habe »so kalt ausgesehen wie der Kabeljau von der letzten...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.