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Die hübsche, aber mittellose Harriet Metcalf ist entsetzt, als sie im Testament eines Adligen zum Vormund für dessen versnobte Zwillingstöchter benannt wird. Um die beiden Mädchen in die Gesellschaft einzuführen, mietet sie das Haus in der 69 Clarges Street, im vornehmen Londoner Stadtteil Mayfair. Schon bald finden sich die ersten Verehrer ein - doch deren Interesse gilt nicht Harriets Mündeln, sondern ihr selbst!
Harriet ist schon bald auf die Hilfe der Dienerschaft angewiesen, um ihre Ehre und vor allem ihr Herz zu schützen ...
"Liebe und Eifersucht" ist der dritte Band der zauberhaften Regency-Romanreihe "Ein Haus für die Saison", der ursprünglich unter dem Titel "Saison der Eifersucht" erschienen ist. Marion Chesney, die als M.C. Beaton vor allem für ihre Cosy-Krimis bekannt ist, erweckt in ihren Liebesromanen die Zeit des englischen Biedermeier zum Leben. Für Fans von Georgette Heyer, DOWNTON ABBEY und der Netflix-Serie BRIDGERTON.
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Solch einen pikanten Skandal hatte das kleine verschlafene Dorf Upper Marcham noch nie erlebt.
Der Witwer Sir Benjamin Hayner, einer der Honoratioren des Ortes, war gestorben und hatte die Verwaltung seiner ausgedehnten Güter und seines gesamten Vermögens einer verarmten Dame aus gutem Hause, Harriet Metcalf, anvertraut. Miss Metcalf sollte die besagten Güter und das Vermögen verwalten, bis Sir Benjamins Zwillingstöchter, Sarah und Annabelle, einundzwanzig Jahre alt wurden. Die Zwillinge waren nämlich erst achtzehn. Harriet Metcalf war allerdings selbst auch nicht älter als gerade fünfundzwanzig.
Sir Benjamin war mit Harriets Eltern eng befreundet gewesen, und nach deren Tod hatte er Harriet oftmals nach >Chorley Hall<, seinem stattlichen Wohnsitz, zum Dinner eingeladen.
Aber kein Mensch - und am wenigsten seine zahlreichen Verwandten - hätte erwartet, dass er die Kontrolle über seine Hinterlassenschaft einem jungen Mädchen wie Harriet anvertrauen würde.
Die Tatsache, dass die Zwillinge an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag selbst über alles verfügen konnten und Harriet dann von einem winzigen Einkommen aus einer Familienstiftung leben musste, machte den Ärger nicht geringer.
Schließlich war Harriet Metcalf eine Abenteurerin und eine Dirne, man brauchte sie doch nur anzuschauen.
Ihr fülliges blondes Haar türmte sich wie eine dicke Wolke auf ihrem Kopf, und sie hatte riesige tiefblaue Augen. Ihre dunklen Augenbrauen waren schmal und geschwungen und ihre Wimpern lang und pechschwarz. Blonde waren nicht in Mode. Aber das war es nicht, was sie verdächtig machte.
Ihre Figur war geschmeidig und verführerisch. Sie hatte ein liebevolles Gemüt, aber die Leute im Dorf und die Verwandten behaupteten, dass jemand mit einer solchen Aura von Sinnlichkeit gar nichts anderes sein konnte als moralisch verwerflich. Sir Benjamin war ein gut aussehender Mann gewesen. Der Klatsch blühte und gedieh, als die Dorfbewohner ihre Vermutungen über die Beschaffenheit von Miss Metcalfs Beziehungen zu dem verstorbenen Sir Benjamin Hayner anstellten. (Lady Hayner war bei der Geburt der Zwillinge gestorben.)
Bisher war Harriet respektiert und sehr beliebt gewesen.
Dass den Verwandten die Trauben zu sauer waren, war zu erwarten gewesen, aber mit den Verdächtigungen und Feindseligkeiten der Dorfbewohner hatte Harriet nicht gerechnet, und sie verletzten und verwirrten sie.
All die Gerüchte stammten von den Zwillingen selbst. Sie waren eifersüchtig auf Harriet und so überzeugt davon, dass ihre Geschichten wahr seien, dass ihre üblen Nachreden durchaus glaubwürdig klangen. Sarah und Annabelle gingen bei der Verbreitung des Klatsches sehr umsichtig zu Werke, und niemand kannte die Quelle der Verleumdungen - am wenigstens Harriet, die die Zwillinge vergötterte und es als große Ehre betrachtete, dass sie ihr anvertraut waren, wenn auch nur für wenige Jahre.
Sir Benjamin hatte in seinem Testament verfügt, dass Harriet mit den Zwillingen nach London reisen sollte, um sie dort in die Gesellschaft einzuführen, und wenn sie während ihrer ersten Saison keinen Mann »abbekämen«, dann sollte sie sie ein zweites Mal präsentieren.
Die Beerdigung Sir Benjamins fand an einem bitterkalten Dezembertag statt. Harriet hatte danach mindestens zwei Wochen lang geweint, doch der Wunsch, das Beste für ihren alten Freund zu tun, hatte sie bewogen, ihre Tränen zu trocknen und darüber nachzudenken, wie sie die Mädchen in London groß herausbringen könnte.
Harriet lebte in einem Cottage am Rande des Dorfes. Es war klein, malerisch, Tudor und feucht. Bis zu ihrem siebzehnten Lebensjahr hatte sie mit ihren Eltern in >The Grange<, einem hübschen Haus im Queen-Anne-Stil, westlich des Dorfes gelebt. Das Leben war angenehm und ihre Zukunft gesichert. Es verstand sich von selbst, dass man Harriet in einen vornehmen Kurort mitnehmen würde, um sie dort in die Gesellschaft einzuführen und einen Gatten für sie zu finden, der mehr Wert auf Lebensstil als auf Geld legte. Mr und Mrs Metcalf bildeten sich viel auf ihren eleganten Stil ein. Mr Metcalf pflegte oft zu sagen, die Metcalfs könnten ohne Weiteres Herzöge oder Grafen sein, wenn sie Titel nicht für vulgär hielten. Harriet fand den Snobismus ihrer Eltern nie auch nur im Geringsten sonderbar. Da sie ohnehin nicht besonders zu Kritik neigte, liebte und gehorchte sie ihren Eltern und konnte gar nicht verstehen, warum ihre Gespräche, Kleider und Umgangsformen für Sir Benjamin eine nie versiegende Quelle der Belustigung waren. »Die Metcalfs sind unterhaltsamer als das Amphitheater von Astley«, pflegte er mit seinem fröhlichen Lachen zu sagen.
Dass seine Zwillingstöchter sie nicht mochten und eifersüchtig auf sie waren, wäre Harriet nie in den Sinn gekommen. Sie bewunderte viel zu sehr ihre vollendeten Manieren und ihre elegante Kleidung, als dass sie den Hass hinter der korrekten Fassade bemerkt hätte.
Nach dem Tod ihrer Eltern war sich Harriet ihrer beschränkten Verhältnisse nur allzu bewusst geworden. Ihre Eltern hatten ihr viele Schulden hinterlassen, und so mussten das Haus und die Möbel verkauft werden. Es blieb nur so viel übrig, dass sich Harriet das kleine Cottage kaufen konnte, in dem sie nun mit Beauty, einem großen, ewig sabbernden Bastard von reizbarem Charakter, lebte. Harriet liebte Beauty; sie fand menschliche Wesen oft unberechenbar und verwirrend, fühlte sich aber geborgen in der sicheren Ergebenheit dieses schwarz-braun gefleckten Hundes, der ihre Liebe erwiderte, während er jeden anderen auf der ganzen weiten Welt hasste.
Es gab wenige feine Leute im Dorf, und ganz sicher gab es kein Mädchen in Harriets Alter, das ihre Eltern als gesellschaftlich gleichwertig eingestuft hätten, und so spürte Harriet das Fehlen von Freunden bitter, als Sir Benjamin starb. Bevor das Testament verlesen wurde, war sie mit den meisten Dorfbewohnern immerhin flüchtig bekannt gewesen, aber jetzt mieden sie alle, und rätselhafterweise sahen sogar die Ladeninhaber sie scheel an.
Alle Männer, die um ihre Hand angehalten hatten, als ihre Eltern noch lebten, waren von diesen als »äußerst unpassend« abgewiesen worden, und jetzt schien es keinen Mann in der Gegend mehr zu geben, der eine alte Jungfer von fünfundzwanzig Jahren heiraten wollte, die nicht einmal eine Mitgift besaß.
Harriet war jedoch nicht ganz und gar allein. Eine seltsame Freundschaft war zwischen der sanften und lieblichen Harriet und einer Furcht einflößenden Jungfer namens Miss Josephine Spencer, die ebenfalls in der Gemeinde Upper Marcham lebte, aufgeblüht. Miss Spencer war seit zwei Monaten zu einem Kuraufenthalt in Bath; Harriet hatte ihr geschrieben, bis jetzt aber noch keine Antwort erhalten.
Harriet wollte die Zwillinge nicht mit ihren Sorgen belasten - sie hatten sicherlich genug damit zu tun, den Tod ihres Vaters zu verwinden. Sosehr Harriet Sarah und Annabelle auch bewunderte, im Grunde wünschte sie, Sir Benjamin hätte nicht ausgerechnet sie dazu ausersehen - in einem lächerlich jungen Alter -, Vormund der Zwillinge zu werden.
Eines Nachmittags, es schneite in großen Flocken, saß sie in dem kalten und spärlich möblierten Salon ihres Cottage und fragte sich, was in aller Welt sie als Nächstes tun sollte. Plötzlich hörte sie aus dem Vorgarten Wutschreie und lautes Gebell.
Das ist Beauty, dachte Harriet bestürzt.
Sie lief und öffnete die niedrige Haustür ihres Cottage. Auf der Schwelle stand eine erzürnte Miss Josephine Spencer, die mit ihrem Schirm auf Beautys dicht behaarten schmalen Kopf einschlug.
»Oh, Josephine!«, rief Harriet aus, die zu den wenigen Leuten gehörte, die Miss Spencer mit dem Vornamen anreden durften. »Komm herein. Sitz, Beauty! Böser Hund!«
Beauty rollte sich auf den Rücken und streckte alle viere von sich, sodass er es schaffte, nicht nur wie ein toter Hund auszusehen, sondern wie einer, bei dem die Leichenstarre bereits eingesetzt hat.
»Nun schau dir mein Cape an!«, wütete Miss Spencer. »Der Teufel soll das Vieh holen.«
»Es tut mir ja so leid«, sagte Harriet, während sie Josephine in den Salon bat. »Aber schau, dein Cape ist nur am Saum aufgerissen. Wenn du es mir gibst, habe ich es im Nu geflickt.«
Miss Spencer nahm ihr Cape ab. »Ich weiß nicht, warum du diesen Hund behältst. Er taugt nicht zum Jagen, er taugt nicht als Haustier, er ist böse, gierig und gemein. Wenn er mir gehörte, würde ich ihn erschießen. Du weißt, dass ich das Biest hasse. Habe ich das nicht immer gesagt? Weine nicht.«
Harriets blaue Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. »Es ist nicht deswegen, Josephine«, schluchzte sie. »Ich wünschte, ich wäre so stark wie du. Ich fühle mich so schwach und dumm.«
»Nimm dich zusammen«, forderte Josephine sie bärbeißig auf. »Du weißt, dass einem letzten Endes nichts etwas anhaben kann, wenn man mutig ist. Du brauchst nur mich anzuschauen.«
Harriet trocknete ihre Tränen und musterte ihre Freundin.
Schwäche konnte Miss Spencer bestimmt keiner vorwerfen. Sie war eine ledrige Person mit...
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