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Die deutsche Ausgabe der Histoire de la pensée chinoise von Anne Cheng ist das Ergebnis langjähriger Arbeit, durch welche dem philosophisch und kulturell interessierten deutschen Leser nun endlich dieser meisterhafte und dringend benötigte Überblick über die Hauptlinien der chinesischen Ideengeschichte vorgestellt werden kann.
Der Zugang zum chinesischen Denken erfordert es, sich mit einigen Begriffen vertraut zu machen, die seine geistigen Werkzeuge sind und ihm ihr besonderes Gepräge verleihen. Wir haben uns daher bemüht, diese möglichst einheitlich zu übersetzen (und oft in Klammern an die chinesischen Bezeichnungen zu erinnern), damit der Leser langsam intuitiv ihre Bedeutungen erfasst, für die es keine Eins-zu-eins-Entsprechung in westlichen Sprachen gibt. Zu diesen Begriffen gehören insbesondere:
? dào: im französischen Text la Voie, Dào, im Deutschen meist unübersetzt Dào.
? chéng: im französischen Text authentique, autenticité, im Deutschen »authentisch«.
? dé: Im französischen Text oft mit »vertu« (von lateinisch virtus) in Anführungszeichen übersetzt, um zu verdeutlichen, dass es oft nicht Tugenden im moralischen oder moralisierenden Sinn bezeichnet, sondern das Charisma eines Herrschers oder die natürliche Wirksamkeit des Dào. Im französischen Text finden sich auch die Übersetzungen puissance, puissance morale, puissance invisible oder charisme. Im Deutschen mit »Tugend«, »Charisma«, »moralischer Kraft«, »unsichtbarer Kraft«, »Macht« übersetzt.
?? junzi: im französischen Text l'homme de bien, im Deutschen der »Edle«. Der Gegensatz dazu ist der ??, l'homme de peu, der »gemeine Mensch«.
? lii: im französischen Text »principe«, im Deutschen: »Prinzip« (zur Umschrift siehe unten).
?, li: im französischen Text »rites«, im Deutschen »Riten«.
? mìng: im französischen Text destin, mandat, im Deutschen »Bestimmung«, »Schicksal«, »Erlass«.
?, qì: im französischen Text énergie, énergie vitale, souffle, im Deutschen »Energie«, »Lebensenergie«, »Hauch«.
? rén: grundlegender Begriff der Moral, im Französischen le sens de l'humain, im Deutschen »der Sinn fürs Menschliche«.
?? shèngrén, im Französischen »saint«, im Deutschen der »Heilige«, wobei zu beachten ist, dass dies nicht mit dem christlichen Begriff gleichzusetzen ist.
? ti / ? yòng: Es handelt sich um eine häufig verwendete Dichotomie; im französischen Text meist constitution (manchmal auch substance) - fonction, mise en ouvre, im Deutschen meist Beschaffenheit - Funktion, Wirksamwerden, Umsetzung u. ä.
?? tiandì: im französischen Text Ciel-Terre, im Deutschen »Himmel-und-Erde«. Durch diese Schreibweise soll gezeigt werden, dass Himmel und Erde als Einheit gesehen werden, als Erfahrungshorizont des vormodernen Menschen.
? xin: im Französischen coeur, coeur-esprit, esprit, im Deutschen Herz, HerzGeist, Geist.
?, xìng: im Französischen nature, im Deutschen »Wesensnatur«.
? you / ? wú: Dieses Begriffspaar, wird von Anne Cheng nicht wie gebräuchlich mit »Sein« und »Nichts« übersetzt, da dieser Gegensatz bei den chinesischen Denkern nicht so radikal aufgefasst wird. Sie übersetzt meist mit l'il-y-a und l'il-n'y-pas, im Deutschen verwenden wir entsprechend »das Vorhandene« - »das Nichtvorhande«: »das, was da ist«, »das, was nicht da ist«. Bei Wàng Bì wird ? wú im Französischen mit l'indifférencié oder le non manifesté wiedergegeben, im Deutschen »das Undifferenzierte«, »das Nicht-Kundgewordene«.
?? zìrán: im Französischen naturel, spontané, de soi ainsi, im Deutschen das »Natürliche«, das »Spontane«, »von selbst so«.
?? wànwù: im Deutschen »die Myriaden Wesen«.
Wie in der französischen Ausgabe werden die unvereinfachten Schriftzeichen verwendet. Zur Umschrift wird das heute übliche sogenannte Pinyin-System verwendet.
Die einzige Ausnahme vom Pinyin-System betrifft zwei homophone Begriffe, die beide philosophisch äußerst wichtig sind: »Riten« und »Prinzip«, beide li ausgesprochen. In der deutschen Übersetzung werden sie, um Verwechslung zu vermeiden, folgendermaßen unterschieden: Riten: li, Prinzip: lii.
Anders als in der französischen Ausgabe werden für die sinologische Leserschaft die Akzente zur Bezeichnung der Silbenintonationen mitangegeben. Im Chinesischen trägt jede Silbe eine von vier Intonationen, das heißt melodische Muster, die sinnunterscheidende (phonemische) Funktion haben.
In der offiziellen Umschrift der chinesischen Sprache, dem sogenannten Pinyin, vertreten einige Buchstaben andere Laute als im Deutschen. Dies betrifft insbesondere folgende Laute:
zh
=DSCH (wie in Jeans) (so wird der Philosoph Zhuangzi DSCHWANG-DS ausgesprochen)
ch
=TSCH (chéng, authentisch, wird TSCH?NG ausgesprochen)
j
=DCH (d plus »ch« wie in »ich«)
q
=TCH (qì, Energie, wird TCHI ausgesprochen)
z
=DS
c
=TS
x
=CH (wie in »ich«) (xìng, Wesensnatur, wird CHING ausgesprochen)
Beispiel: Die Philosophen Zhu Xi und Xúnzi werden DSCHU CHI und CHÜN-DS ausgesprochen.
Im Internet kann der interessierte Leser Webseiten (Suchbegriff »Pinyin«) mit Hörbeispielen für alle im Chinesischen existierenden Silben finden, die ihm ein besseres Bild als diese annäherungsweise und unvollständige Beschreibung vermitteln.
In den Registern am Ende dieses Buchs wird bei einigen Namen und Begriffen, deren Pinyin-Umschrift für den Deutschen sehr irreführend ist, in Klammern die ungefähre deutsche Aussprache in freier Form angeben.
Fremdsprachige Ausdrücke (chinesisch, Sanskrit usw.) sind kursiv gedruckt. Kursiv sind auch Buchtitel gedruckt, sodass der Zhuangzi das dem Autor Zhuangzi zugeschriebene Werk bezeichnet.
Im Chinesischen steht der Familienname vor dem persönlichen Eigennamen. So ist also bei dem Philosophen Wáng Yángmíng Wáng der Familiennamen und Yángmíng persönlicher Name. Im alten China haben viele Menschen mehrere Namen. Hier werden nur die gebräuchlichsten angegeben.
SBBY:Sìbù bèiyào, Shànghai, Zhonghuá shujú, 1936
SBCK:Sìbù cóngkan, Shànghai, Shangwù yìnshuguan, 1919-1936 (Nachträge 1934-1936)
ZZJC:Zhuzi...
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