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Eine packende Liebesgeschichte im mittelalterlichen England
England, 1126: Als Adam de Lacey, Pflegesohn des Lord Guyon, von einer Reise im Dienste des Königs heimkehrt, findet er seine Stiefschwester Heulwen als Witwe vor. Plötzlich können die beiden die Liebe, die jahrelang zwischen ihnen geschlummert hat, nicht mehr verleugnen. Doch auch Adams Feind Warren de Mortimer begehrt seit langem die schöne Frau mit dem kupferroten Haar - und auf einem Turnier am königlichen Hof kommt es zur unerwarteten Begegnung der Rivalen ...
Dieser historische Roman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel "Die Füchsin" erschienen.
Die Ravenstow-Trilogie von Elizabeth Chadwick:
Band 1: Die Gefährtin des Normannen.
Band 2: Die Frau mit dem kupferroten Haar.
Band 3: Die Geliebte des Kreuzritters.
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Adam schlug ruckartig die Augen auf und lauschte auf das Dunkel mit klopfendem Herzen und angestrengten Ohren. Die Luft in der kleinen Wandkammer war dicht wie schwarze Wolle und schwer zu atmen. Schweiß kroch ihm über den Körper wie eine Armee von Spinnen. Er kämpfte mit sich selbst, wusste nicht, ob er die blutigen Schrecken seines Traumes zurückrufen oder in der Erleichterung des Erwachens vergessen sollte, und entschloss sich für Letzteres, legte den Unterarm gebeugt über das Gesicht und stöhnte.
Am Fußende seines Lagers raschelte das Stroh. »Mylord?«, fragte die körperlose Stimme seiner Leibwache. Das Stroh raschelte noch einmal, als der Junge nach Pulverfass und Zündstein tastete und dabei den eisernen Tisch zu fassen bekam, auf dem die Nachtkerze stand. Licht flackerte schwach in einem Durcheinander von riesigen Schatten.
»Lord Adam?«
Er nahm den Arm weg und sah das erschreckte, dunkle Glitzern in den Augen seines Leibknappen. »Ist schon in Ordnung, Austin, ein böser Traum, nichts weiter.« Er setzte sich auf und deutete auf den Weinkrug.
Der Junge schenkte den Becher daneben halb voll und reichte ihn besorgt seinem Herrn. Der hatte eben noch gestöhnt und sich in seinen Träumen gewunden wie ein Mann, den man aufs Rad gebunden hatte.
Adam trank durstig, dann blickte er über den Rand des Bechers hinweg auf den Jungen. »In Gottes Namen, hör auf, mich so anzuschauen. Es ist alles in Ordnung. Bei dem Leben, das wir in letzter Zeit führen, ist es kein Wunder, wenn wir von Alpträumen geplagt werden!«
Austin kaute an seiner Unterlippe.
»Tut mir leid, Mylord. Ich dachte nur, Euch hätten irgendwelche Sorgen geplagt, bevor wir uns zu Bett begeben haben.«
Adam knurrte - Sorgen war nicht das passende Wort. Er schüttelte dumpf den Kopf über den Jungen und dachte an Heulwen in ihrem herbstlaubfarbenen Gewand und wie er den Blick auf die vollen, weichen Schwellungen gerichtet hatte, die sich unter dem Doppelring aus Kristall und Topas an ihrem weißen Hals erhoben. Er hatte Mühe gehabt, den Blick auf die Mahlzeit zu richten und die Gedanken auf das zu konzentrieren, was die Leute zu ihm sagten.
Vielleicht hatte sie Recht - vielleicht brauchte er eine Frau. Er dachte darüber nach, hielt den Gedanken aber für eine phantastische Maßlosigkeit, ein unzulängliches Schwellen, und legte sich wieder hin, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, schloss die Augen und sah wieder das Halsband vor Augen. Es war Ralphs Hochzeitsgeschenk gewesen. Ralph, dessen Geschmack bei Schmuck, Pferden und Frauen immer untadelig gewesen war.
Jetzt konnte er nicht mehr schlafen. Seine Gedanken flatterten ruhelos hin und her wie ein Vogel im Sturm. Das Leinen der Decke kratzte an seiner Haut. Die Besorgtheit des Knappen war zu spüren, war irgendwie beengend, und er wünschte, er hätte ihn unten schlafen lassen bei den anderen seiner Wachtposten. Er war sich der Anbetung des Jungen sehr wohl bewusst, der in ihm eine Heldenfigur sah, den Heros, der ihn aus dem Kloster befreit hatte, und war sowohl amüsiert als auch verärgert darüber. Er war schließlich auch nur ein Mensch, und sobald Austin über die Phase hinaus war, in der er ihn als Idol betrachtete, würden sie wahrscheinlich angenehmer miteinander auskommen.
Adam setzte sich wieder auf und langte nach seinen Kleidungsstücken. »Schlaf du ruhig weiter, Junge«, murmelte er und zog sich mit raschen, geschickten Bewegungen an. »Es ist noch mitten in der Nacht. Ich gehe hinaus auf den Burgfried, um frische Luft zu schöpfen.«
Mit ernster Miene auf seiner Pritsche sitzend sah Austin zu, wie sein Herr die Spange an seinem Umhang befestigte und dann geräuschlos hinausging auf die mit Fackeln erhellte Treppe. Er wusste, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, etwas, das im Zusammenhang stand mit dieser kühnen, feuerhaarigen Witwe, die Lord Adam als »Bruder« bezeichnete. Sie war sehr schön, und er war sicher, dass Lord Adam ihren fremdländischen Namen gerufen hatte, als er in seinem Alptraum stöhnte. Er konnte ihn natürlich nicht danach fragen, und er besaß auch nicht den Überblick, um alles zu verstehen, denn Frauen waren für ihn bis jetzt nichts als ein vorübergehendes fleischiges Interesse gewesen. Zuletzt legte er sich, verwirrt und besorgt, wieder hin und schloss die Augen, aber er brauchte noch lange, um wieder einschlafen zu können.
Die Nacht war klar und kalt, und es lag mehr als nur ein Hauch von Herbst in der frischen Brise, die vom Fluss Dee heraufkam. Adam ging an der Mauerkrone entlang und atmete den Geruch des fernen, weißen Sternenlichts und des funkelnden, dunklen Wassers ein. In den Stallungen wieherten Pferde, und das Geräusch drang zu ihm herauf, zusammen mit dem Lachen der Wachen, die sich ihre Hände an einem Feuer im äußeren Burghof wärmten.
Adam erinnerte sich der zahllosen Nächte, die er selbst als Leibwache verbracht hatte, an die Wachübernahme, wenn er die Augen auf leeres Mondlicht gerichtet hatte. Henry war ihm friedlich gesinnt, und Ravenstow war uneinnehmbar für die Überfälle der Waliser, aber die Wache wurde dennoch ernst genommen. Es war eine Übung für den Krieg, der ihnen aufgezwungen werden würde, falls die robuste Gesundheit des Königs nachlassen würde, oder wenn sich Zwist erhob, sobald sie seiner Tochter Mathilda die Gefolgschaft schwören mussten.
Dabei dachte er an seine eigenen Ländereien. Der Besitz seines Vaters war von der Krone konfisziert worden als Folge der Rebellion gegen die Krone von 1102, aber Thorneyford und die von ihm abhängigen Güter gehörten ihm selbst, zusammen mit einer kleineren Burg nahe Shrewsbury. Was das Land betraf, so war er ein kleiner Fisch in einem weiten Ozean, aber seine Beziehungen hatten ihn dennoch zu einem wichtigen Mann gemacht. Er war der Pflegesohn des Earl von Ravenstow, hatte seine spätere Jugend als Edelknappe im königlichen Haushalt verbracht und dabei einflussreiche Freunde und Kontakte gewonnen. König Henry traute ihm - soweit Henry irgendjemanden traute - und hatte ihm guten Lohn für seine Loyalität und seine Dienste versprochen. Adam war klug genug, sich davon nicht allzu viel zu erwarten: Versprechungen waren eine Sache, ihre Erfüllung, gerade was den König betraf, eine andere.
Eine Wache näherte sich ihm auf der Mauerkrone, einen riesigen, scheckigen Hund neben sich an der Leine, und begrüßte Adam. Der dankte, bewunderte die gefährlichen Zähne des Hundes aus der Ferne und wandte sich dann den Kasematten zu; noch immer fehlte ihm das Bedürfnis nach Schlaf. Er schlief so selten in der Abgeschiedenheit einer privaten Bettkammer, dass es ihn bedrückte und beunruhigte. Sein Leben verlief meistens in der Art der Nomaden, und er bettete sich zwischen seinen Männern, entweder in der Halle einer großen Burg, in einem Gästehaus in einem Kloster oder eingerollt in seine Decke unter den Sternen, mit dem Lagerfeuer zu Füßen.
Ein zweiter Wachmann in einem Umhang mit Kapuze, der an das Gewand eines Mönches erinnerte, lehnte an einem der Vorsprünge, das Gesicht im Schatten. Als er es versäumte zu grüßen, hielt Adam überrascht inne und trat einen Schritt zurück. Ravenstows Constable nahm die Disziplin seiner Leute ernst und würde hart mit einem Mann umspringen, der seine Pflicht vernachlässigte.
»Pass auf, Soldat!«, fuhr er ihn an und erkannte zu spät, als sich die Gestalt umdrehte, wie aus einem Traum hochgeschreckt, dass es gar keine Wache war. »Was machst du denn hier?«, fragte er halb wütend darüber, dass er selbst hier oben und mitten in der Nacht keine Ruhe hatte vor ihr.
Heulwen blickte zu ihm hoch, die Augen rund vor Überraschung. Er konnte das Weiße im Licht der Sterne leuchten sehen. »Ich bin hergekommen, um zu überlegen«, sagte sie etwas atemlos. »Hier ist es frei, hier sind die Gedanken nicht von Mauern eingeengt.« Sie betrachtete ihn und legte den Kopf etwas zur Seite. »Und du?«
»Ich bin hier, weil ich die Einsamkeit suchte«, sagte er rau, und zugleich hätte er am liebsten über sein Benehmen geflucht. »Entschuldige, ich bin schon wieder ein ungehobelter Büffel, nicht wahr?«
Er fühlte, wie sich ihr Lächeln verstärkte. »Ja, das bist du.«
»Ich - ich hatte einen Alptraum, und meine Leibwache hat sich nicht beruhigen können.« Er blickte hinunter. »Ich weiß nicht, was geschehen ist, und ich glaube, ich will es auch gar nicht wissen.« Er zitterte, und die kleinen Härchen an seinem Rücken stellten sich auf beim Gedanken daran.
»Das deine war wenigstens nur ein Traum.« Sie wandte sich um und zog die Kapuze herunter, so dass ihr Gesicht zum Vorschein kam, eingerahmt in den schwachen, silbernen Schein der Mondsichel.
Adam schluckte. Ihr Haar war lose, freigebürstet, wie er es nicht mehr seit ihrem Hochzeitstag gesehen hatte. Sie war sehr schön. Seine Gedanken und sein Körper wurden eins in einem dumpfen Schmerz. »Ich weiß, dass du immer noch um Ralph trauerst«, sagte er unsicher.
Sie zog einen ihrer Mundwinkel hoch. »Ralph!«, rief sie spöttisch....
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